Toyota setzt für die umweltverträgliche Produktion in seinen Werken verstärkt auf Wasserstoff: In der Fertigungsstätte Motomachi im japanischen Toyota City sind seit kurzem 20 weitere Gabelstapler mit Brennstoffzellenantrieb im Einsatz. Betankt werden sie an einer neuen hauseigenen Wasserstoff-Tankstelle.
Im Rahmen der Toyota Environmental Challenge 2050 strebt der japanische Autokonzern eine CO2-freie Fahrzeugproduktion an. Eine wichtige Rolle spielen dabei erneuerbare Energien und insbesondere Wasserstoff. Toyota will konventionell angetriebene Stapler im Werksbetrieb sukzessive durch Brennstoffzellen-Fahrzeuge ersetzen. Allein in Motomachi, wo ab jetzt 22 dieser Stromer eingesetzt werden, sollen bis 2020 insgesamt bis zu 180 Einheiten unterwegs sein.
Wasserstoffbetriebene Gabelstapler emittieren so wie klassische Brennstoffzellenfahrzeuge weder CO2 noch andere Schadstoffe. Der Tankvorgang ist mit drei bis fünf Minuten deutlich kürzer als bei den bislang batterieelektrisch angetriebenen Staplern. Dadurch lassen sich deutlich längere Einsatzzeiten realisieren. Durch ihre Fähigkeit Elektrizität zu produzieren, können die Wasserstoff-Gabelstapler zudem als Notstromaggregat eingesetzt werden.
Claus MM meint
Claus MM
LI-Ionen Akkus bei Staplern gibt es schon, schaut mal bei dem Deutschen Hersteller Jungheinrich die stellen im Moment alle E- Stapler auf Wunsch auf LI-Ion um. Ladezeit 30 Minuten.
caber meint
Die Süddeutsche Zeitung schreibt am 31. März 2018:
Die Brennstoffzelle ist ein Milliardengrab für Autohersteller
http://www.sueddeutsche.de/auto/alternative-antriebe-die-brennstoffzelle-ist-ein-milliardengrab-fuer-autohersteller-1.3922234
Jeru meint
Grundsätzlich gibt es, weil gerade alles so spannend ist, unzählige Artikel mit dem Thema: Wir brauchen Verbrenner weil, Verbrenner gehören verboten, BEV sind scheiße, nur BEV sind geil, FCEV sind die Zukunft und eben FCEV sind tot. Suchen Sie sich einen aus..
Ist ja nichts neues, die Süddeutsche hat vor zwei Wochen einen pro FCEV Artikel veröffentlicht.
Jeru meint
Irgendwie habe ich keine anderen Kommentare erwartet.
Die betriebswirtschaftlichen Vorteile wurden im Artikel ja erläutert. Schnelle Ladezeit, hohe Einsatzzeiten die typischen Wasserstoff/BZ Eigenschaften sind ja eigentlich nichts neues. Nicht erwähnt wurde die Lebensdauer und das neben Toyota auch etliche andere Unternehmen mehr oder weniger auf Wasserstoff umstellen.
Amazon (US), Walmart (US), Carrefour (EU), Nike (US), VW (US) oder BMW (US) um nur einige zu nennen.
Sucht einfach mal nach PlugPower und dem Amazon Deal.
Priusfahrer meint
Ich glaube auch, daß die Fahrzeug-Hersteller in der letzten Entwicklungsstufe
dann mit Wasserstoff-Technik produzieren werden, wenn nicht in absehbarer
Zeit Super-Akkus gefunden werden, aber bei einigen Anwendungen
bleibt schon die Akku-Technik praxisnäher.
Fritz! meint
Lebensdauer, gutes Stichwort. Bei Toyota müssen die Brennstoffzellen nach 70.000 km getauscht werden, da verschlissen. Vernünftige Batterien halten bisher über 500.000 km, Tendenz steigend.
Leonardo meint
Meines Wissens ist beim Brennstoffzellen Hersteller MTU (Großanlagen) derzeit nach 5-7 Jahren auch Komplettaustausch angesagt.
Priusfahrer meint
Das fehlt gerade noch, das bei winterlichen Temperaturen, in der
Lagerhalle einer bayrischen Brauerei, die Tag ein und aus offen steht,
von so einem inkontinenten Stapler rutschige Eisplatten am Lagerboden
entstehen. Is ja lebensgefährlich!
Brennstoffzellen-Anwendung am falschen Platz. Das seh´ ich auch so.
Effendie meint
Naja nicht wirklich brauchbar… Bei vielen E-Stapler in einer Firma, fahren die wo leer sind in die Batteriestation rein, leere raus volle rein und weiter geht’s.
Und wenn nur Wasserstoff ist dann hat man in der Halle bestimmt feuchtes Klima ? Was entsteht bei der Brennstoffzelle als Abfallprodukt ? Wasserdampf.
Leonardo meint
Für das Geld was so ein Wasserstoffstapler kosten wird bekommt man sicher 2 Elektrostapler die man dann im Wechsel betreibt. Einer lädt einer fährt.
In der Industrie hält ein aktueller Elektrostapler eine 8 Std Schicht in der er permanent fahren und heben muß durch, und das mit Blei-Säure Akkus mit ca. 20kwh Nutzbarer Energiemenge. Was wäre da erst möglich wenn diese ca. 900kg Akkugewicht (wird als Gegengewicht benötigt) mit Lithium-Ionen Akkus ersetzt werden. Ich denke mal da liegt man bei über 100kwh nutzbarer Energie. Damit fährt so ein Stapler mindestens 24 Std am Stück.
An der Stapler Ladetechnik ist noch viel möglich, derzeit sind es meistens 4-5 kw Ladeleistung. Von Schnellladung wird noch gar nicht geredet obwohl dann in einer 30 minütigen Brotzeit genügend Strom für eine weitere Schicht geladen würde.
Wasserstoffstapler braucht kein Mensch, und Wasserspuren in Produktionshallen auch nicht.
Ich habe meinen Dieselstapler schon vor Jahren durch einen E-Stapler ersetzt und bin froh daß kein externer Treibstofflieferant mehr kommen muß. Einfach anstecken und fertig. Am besten bei Sonnenschein dann kommt der Saft von der PV.
Sparfuchs meint
+1
Simon Maier meint
E-Stapler fahren sich viel feinfühliger als welche mit Verbrennungsmotor, auch dort wo Abgase unerwünscht sind (z.B. Lebensmittelbetriebe) oder in der Getränkeindustrie (weniger Bruch durch mehr Feingefühl) werden sie bevorzugt eingesetzt. Die Vorteile von E-Staplern kommen auch H2 Staplern zu gute, da sie ebenfalls elektrisch fahren. Toyota ist immerhin der weltgrößte Staplerhersteller, von daher kann ich verstehen dass sie solche Geräte entwickeln und bei sich testen, später dann auch anbieten werden.
Mit den Li-ionen Akkus könnte man die Arbeitszeit von konventionellen Staplern erhöhen, allerdings denke ich ist nicht das Gewicht das Problem sondern der Bauraum, es muss im Chassis neben der Batterie auch die Hydraulikanlage und die Steuerung untergebracht werden, und der Platz in Staplern ist recht klein, da sie sehr kompakt und kurz gebaut sind, um wendig zu sein.
Leonardo meint
Von der Feinfühligkeit her ist zwischen Verbrennern und E-Stapler kein Unterschied. Es gibt Verbrenner Stapler die sind feinfühliger als manch E-Stapler und anders herum.
Der Bauraum ist das geringste Problem. Wo vorher ein 900kg Blei-Säure Steinzeitakku Platz hatte der eine ganze Schicht durchhält paßt ohne Probleme ein moderner Akku mit einem Mehrfachen an Speicherkapazität.
Was bei Elektrostaplern derzeit komplett am Markt fehlt ist CCS/Chademo Gleichstromschnellladung mit z.B. 40kw und mehr um in 30 min. mal Energie für weitere 8 Std reinzupressen.
Verstehen sie mich nicht falsch, ich bin kein Wasserstoffgegner. Nur gehört die Technik dorthin wo sie hingehört und das ist ans Windrad um Überschüsse/Mindermengen abzupuffern bzw. einzuspeisen.
Michael S. meint
Was mich wundert: Gerade Gabelstapler haben ja wirklich nur einen sehr begrenzten Wirkungsraum. Da macht man eben in der Fabrik einen oder mehrere zentrale Stellen, an dem gibt man den entladenen Akku ab und bekommt einen neuen, geladenen reingeschoben. Der reicht dann wieder für eine 8-10h-Schicht. So in der Art wie bei Akkuschraubern. Würde mich wundern, wenn das nicht funktioniert und günstiger ist als der Quark mit der Brennstoffzelle…
Leonardo meint
@Michael S
Akkuwechselstationen für Gabelstapler gibt es.