ExxonMobil geht in einer Energieprognose davon aus, dass auch im Jahr 2040 der Großteil der in Deutschland fahrenden Autos mit einem Verbrennungsmotor ausgestattet sein wird. Der Mineralölkonzern räumt aber ein, dass immer mehr Autos ohne Verbrenner-Antrieb unterwegs sein werden.
Langfristig werden sich hierzulande die Antriebskonzepte mit dem geringsten CO2-Ausstoß im gesamten Lebenszyklus durchsetzen, so ExxonMobil in seiner Prognose für Deutschland. Für 2040 erwartet das Unternehmen, dass ein Fünftel des Flottenmix reine Elektroautos sein werden. Knapp zwei Drittel aller Pkw würden aber noch von Verbrennungsmotoren angetrieben.
„Die Dieseltechnologie bleibt auch langfristig – trotz aller aktuellen Diskussionen – ein wichtiger Bestandteil, wie auch Pkw mit Ottomotoren. Damit bleibt Mineralöl im Verkehrssektor unverzichtbar, wenn auch der Bedarf an Otto- sowie Dieselkraftstoff abnimmt“, teilte ExxonMobil mit. Der Rückgang bei Dieselkraftstoff wird dem Ölmulti zufolge durch den Bedarf aus dem rund ein Viertel steigenden Straßengüterverkehr abgedämpft, dort bleibe der Selbstzünder „auch in 2040 die wichtigste Antriebstechnologie“.
alupo meint
Es ist völlig nachvollziehbar dass ExxonMobile das so sieht. Sie müssen doch ihre Aktionäre beruhigen. Denn wenn diese ihre Aktien verkaufen fällt der Kurs und damit die Boni der oberen Führungskräfte.
Das lief bei Kodak genauso. Da starb die analoge Fotografie auch nicht, bis es sie eben überraschenderweise plötzlich einfach nicht mehr gab.
Fotolaborbär meint
Es wird sich immer die wirtschaftlichste und komfortabelste Lösung durchsetzen. Um beim Fotovergleich zu bleiben. Nicht nur das besorgen von Filmen war ein Aufwand (hunderte von Typen) um vom latenten Bild zum Foto im Album zu kommen schon mehr und das was richtig Geld kostet. Der Verbraucher hat sich lange vor dem Punkt, an dem digital besser wurde als analog für digitale Geräte entschieden. Die höheren Preise wurden mit weglassen ganzer Produktgruppen kompensiert, kaum Papierfotos, wenig Alben und Rahmen. Die meisten Bilder heute verlassen kaum noch das Aufnamegerät. Speicher ist ein Massenartikel geworden. Was hier die großen und kleinen Kohlenwasserstoffkönige hier lernen sollten: sobald der Autofahrer feststellt, wie komfortabel es ist die Tanke zu Hause zu haben, wie entspannend es ist geräuschlos zu gleiten wird es nur einen kleinen Blick auf den Kostenblock geben und vorbei mit Fossil. Das Gejammer E-Autos sind zu teuer, sie sind aber auch heute schon die Bestausgerüsteten. In der Fahrzeugliga 40 bis 100k, hier sind alle vollwertigen Stromer, haben Verbrenner einen real Verbrauch von 10 Liter plus. Werkstatt Rechnungen von 1000+ gehören zum guten Ton. Und die Änderung kommt von oben, es wird die S-Klasse gegen den EQ, der A8 gegen E-tron und so weiter getauscht. Und hier werden die Vielfahrer mit dem hohen Verbrauch als erstes nicht mehr an die Zapfsäule kommen. Die alten Kleinwagen machen am Gesamtverbrauch nichts aus. Steigerung der Verkaufszahlen im exponentiellen Bereich und der Verlusst der Poweruser dierekt am Start sind 2 sich multiplizierende Faktoren. Wenn 2030 noch 40% Verbrenner im Bestand sind wird der Treibstoffabsatz aber nur noch 5-10% von heute betragen. Die Menge der Verbrenner-Sammler wird sicher ab 2030 genau die Runde planen müssen, damit die Reichweitenangst nicht zuschlägt.
Leotronic meint
Der Rohölpreis ist wieder am Steigen. Das wird hoffentlich den Abschied von den Krebsmachern noch beschleunigen.
Anderer Blickwinkel meint
Sachkunde 8 Klasse: Angebot und Nachfrage
Fällt die Nachfrage nach einem Produkt so wird auch sein Preis fallen.
Und das der Preis für (Roh-)Öl und daraus entstehende Produkte noch reichlich Puffer (in Form von exorbitanten Gewinnmargen) hat, sollte wohl jedem klar sein, der sich auch nur sehr oberflächlich mit den OPEC, Exxon und Co und deren Geschäftszahlen/Lebensstilen beschäftigt hat.
alupo meint
Der Rohölpreis steigt zwar, aber dieser Effekt wurde für uns Europäer durch Donald Trump teilweise kompensiert durch dessen Chaosregierung und der von ihm gewünschten und damit verbundenen USD-Schwächung.
Wenn der € weiterhin weniger als 1,1 USD gekostet hätte wären wir schon wieder in der Gegend von 1,50€ pro Liter Super.
McGybrush meint
Wenn man eine Typischen Wandel einer Neuen Technologie wie sie zu 100ten schon immer gegeben hat auswertet und in eine Tabelle einträgt kommt man immer zu einem Identischen Verlauf.
Einer S Kurve die bei 0% anfängt und irgendwann die 100% erreicht.
Die 100% werden nur mit einer Ausnahme nicht erreicht. Wenn es nach dem Elektroauto eine noch neuere Technologie geben sollte die sich noch mehr durch setzt. Aber sie hat noch nie Grundlos bei 50% aufgehört oder so.
Daraus kann man nun Rückschlüsse auf die Zukunft ziehen. In dieser S Kurve wo Exxon Mobile sich sieht befinden sie sich ja bei 33% in 20 Jahren. Das wiederum würde bedeuten das in weiteren 10 Jahren dann 66% erreicht werden (schnllster Wachstum) und dann wieder 20 Jahre vergehen das man auf 100% kommt. Heisst die würden in Ihrer Rechnung erst in 50 Jahren (2070) davon ausgehen das es keinen Verbrenner mehr gibt… Ja nee is klar… Wer soll sich denn schon 2040 noch so ein Auto kaufen? Bis auf 1% wo es Technisch wirklich noch Vorteile bringen könnte noch kein Elektroauto zu haben.
Anderer Blickwinkel meint
Es tut mir leid ihnen zu Widersprechen McGybrush – normalerweise lese ich ihre Kommentare immer gern – aber hier scheint sich mehr als ein Denkfehler bei Ihnen eingeschlichen zu haben – oder wir reden aneinander vorbei:
1. S Kurve 0-100%
Die 100% sind doch nur eine „reative“ Aussage – keine absolute. Beispiel: Schauen wir uns die Technologie des Autoantriebs mit CNG oder LPG Gas an. Wenn die komplette Zeitreihe zu Grunde legen, wird es irgendwann ein Jahr geben wo die Antriebstechnologie das Peak ihres Wachstums erreicht hat. Dieses Jahr würde dann mit 100% benannt um besser Darstellen zu können, wie die Entwicklung in den 5 / 10 / 50 Jahren davor oder auch nach diesem Peak waren.
Dies bedeutet jedoch NICHT, dass LPG oder CNG auch irgendwann (zum gleichen Zeitpunkt) 100% aller Antriebsarten abdeckte (also Benzin, Diesel, Strom etc. =0% wären.)
Von daher gibt es sehr viele Technologien, die zwar einen Peak erreichen aber nicht deswegen ein Monopol haben weil sie alle anderen komplett verdrängt haben.
Anderes Beispiel: Fax
Das Fax-Gerät hat nie den Briefverkehr zu 100% ersetzt. Wird es wohl auch nicht mehr, weil es bereits von E-Mail überholt wurde.
2. „In dieser S Kurve wo Exxon Mobile sich sieht befinden sie sich ja bei 33% in 20 Jahren. Das wiederum würde bedeuten das in weiteren 10 Jahren dann 66% erreicht werden“
Nein! Wie sie selber schrieben, handelt es sich um eine Kurve. Sie legen aber das Verhalten einer Geraden (linieares Wachstum) bei der Argumentation zu Grunde. Eine Gerade hat in einer bestimmten Zeiteinheit immer das gleiche Wachstum. Eine Kurve nicht. Sie kann langsam starten, einen Aufschwung erfahren und nach dem Boom, kommt es zur Sättigung und wieder zum Abschwung. Dabei ist nicht bestimmt wie lange welche Phase dauert und wir stark sich die Phasen in Bezug zueinander verändern.
Bitte prüfen Sie noch mal ihre Aussagen oder korrigieren Sie mich.
McGybrush meint
33% = 20 Jahre
66% = weitere 10 Jahre
100% = weitere 20 Jahre.
Mit diesen 3 Werten in einer Tabelle wiederspreche ich keiner möglichen S Kurve.
Ja mag sein das es dann für den Gesammtmarkt keine 100% werden wird. Glaube aber nicht das es im PKW Bereich weniger wie 90% sein werden. Zumindest nicht wenn die Alternative Diesel/Benzin/CNG/Synthetischer Krafstoff oder Wasserstoff ist. Dieser Antriebsarten werden im PKW Bereich aussterben oder weniger als 1% ausmachen. So meine Theorie.
Gebe nur einer bisher noch unbekannten Energiespeicher die Chance mit Akku betriebenen eAutos konkurrieren zu können. Der Antrieb selbst wird und bleibt aber ein eMotor. So oder so. Zu 99%.
Hustinettenbär meint
Das soll wohl ein Scherz sein? Glauben die ernsthaft, dass es in 22 Jahren noch so viele Verbrenner gibt?
RaleG meint
Wenn ich die Kommentar der „Deutschen“ in der Mainstreampresse zum eAuto so lese – kann die Studie durchaus stimmen. Während dann der Rest der Welt schon 100% elektrisch fährt, werden wir hier dank Lobbyarbeit und Politik das Schlusslicht machen. Traurig.
alupo meint
Es ist zwar schade wenn „wir“ zum Schlusslicht werden bzw. schon sind, aber ich habe mich erfreulicherweise davon absetzen können.
Seit 2009 fuhr ich Hybrid mit 4,0 Liter pro 100 km Durchschnittsverbrauch über knapp 150.000 km, gemessen an mittels Tankbelegen (siehe priusfreunde, der 3,8 Liter Thread). Und seit Dezember 2016 fahre ich nur noch rein elektrisch, mit eigenem Strom als Aktionär von Firmen die grünen Strom erzeugen.
Also, es funktioniert auch im zurückgebliebenen Deutschland. Aber ich habe dafür etwas Glück gehabt, wie auch bei meinem 100.000 er VDSL-Anschluss, da haben wohl auch sehr viele Bürger noch eher eine „Entwicklungsland-Geschwindigkeit“.
henry86 meint
1990: Kodak Studie zur Digitalkamera:
Auch im Jahr 2015 werden die meisten Filme und Bilder noch analog entwickelt, Digitalkameras werden nur 10 bis 20 % des Marktes einnehmen.
Und jetzt Realitycheck: Ab 2026 werden nur noch Elektroautos verkauft. Nirgends auf der Welt werden noch Verbrenner produziert.
Ab 2035 wird so gut wie niemand mehr ein Verbrenner fahren, vllt. schon viel eher. Aber 2040 ist mit Sicherheit Schluss, denn der durchschnittliche Lebenszyklus eines Fahrzeuges liegt bei 14 Jahren, und 2026 + 14 = 2040.
Aber Exxon braucht sich damit nicht beschäftigen, die gibt es nämlich höchstwahrscheinlich 2040 nicht mehr.
Spannender ist übrigens die Frage, ob 2040 schon elektrisch geflogen wird.
Anderer Blickwinkel meint
Sie sollten nicht so blauäugig sein und den Infrastrukturstandard den wir hier in Westeuropa haben 1:1 auf die gesamte Welt projezieren.
Es gibt genug Länder und Regionen, die auch in 20 und 30 Jahren noch größere Probleme (Krieg, Seuchen, Hungersnot, geringe Bildung, Ausbeutungsarbeitsplätze etc.) haben – als „ein bisschen CO2 und Stickoxide in der Luft. Geschweige den überhaupt ein Strom oder Straßennetz haben, welches sich eignet große Teile der Bevölkerung am eAutoverkehr teilzunehmen.
Menschen die keine 40 Jahre alt werden, weil sie Kindersoldaten sind oder in asiatischen Industrielandschaften ohne jeglichen Arbeitsschutz mit ätzenden Chemikalien arbeiten müssen – für die sind 40mg in der Luft ein reines Luxusproblem!
Rainer Zufall meint
Juhu….jemand der über die Grenze unser Wohlstandslandes hinaus schauen kann. Vielen Dank!
henry86 meint
Zitat: >>Sie sollten nicht so blauäugig sein und den Infrastrukturstandard den wir hier in Westeuropa haben 1:1 auf die gesamte Welt projezieren.<<
Und das tue ich wo?
Thomas Wagner meint
Hätten sie gern ! ????
Daniel meint
Hoffentlich irrt diese Studie. Jeder von uns kann dazu beitragen. Ich jedenfalls kann mir schwer vorstellen, mit jemandem ein Geschäft abzuwickeln der dann nicht zumindest grösstenteils CO2-neutral wirtschaftet. Dazu gehört auch Mobilität. Weltfirmen wie Apple, Googke etc. machen es vor und reduzieren ihren CO2-Abdruck. Andere werden folgen und dann z. B. auch die kommunalen Behörden bei ihren Vergaberichtlinien für Arbeitsaufträge. Wer dann noch mit Diesel unterwegs ist…
Christian meint
Es ist ganz einfach beizutragen: Ich werde meiner Tochter anbieten, Fahrschule in einem BEV zu machen. Ist doch viel streßfreier und das wollen die Kids doch.
Porsche 911 meint
Warum? Man spart sich das Schalten, aber das kann ein Automatik Fahrzeug auch.
Davon ab darf ich dann eben auch nur Automatik Fahrzeuge fahren und das kann mir beim Thema Mietwagen schnell zum Verhängnis werden. (In Zukunft aber wohl eher weniger relevant).
JoSa meint
Zwischen Automatik und E-Antrieb gibt es einen gravierenden Unterschied.
Der E-Antrieb reagiert sofort auf die Stellung des EnergiePedals.
Ein Verbrenner mit Automatik legt erstmal eine „Denkpause“ ein.
Anonym meint
@ JoSa
Ich denke dieses Argument ist hinfällig wenn es um den Erwerb des Führerscheins geht – bzw. um die Diskussion oder man besser Schalt- oder Automatikgetriebe lernen sollte.
Franky meint
Bei unserer Fahrschule im Ort ist es üblich JEDEM Fahrschüler 1 Fahrstunde im BEV
(derzeit BMW i3, i8) unterzujubeln. Sehr positive Resonanz der Fahrschüler.
So wird auch E-Mobilität bekannt
frax meint
Wenn man Dr. Malboro fragt, ob Rauchen ungesund ist, bekommt man halt die entsprechende Antwort. Exxon ist mir auch sonst sehr unsympathisch – die „Fracker“ vor dem Herrn – Exxon wollte sogar unter dem Bodensee fracken, super Idee… Exxon ist nicht zu bekehren.
Friedrich Priesner meint
Unabhängig davon ob diese Einschätzung zutrifft oder nicht – die Botschaft an die Politik lautet: Ihr seid sicher nicht im Stande oder willens die beschlossenen Klimaschutzziele einzuhalten!
Wäre ich regierender Politiker würde ich denen gehörig meine Meinung sagen (es sei denn, ich geben ihnen insgeheim recht ….).
Und nebenbei sagt uns Exxon damit jedenfalls, dass ihnen der Klimaschutz völlig am A… vorbeigeht.
Dieselfahrer meint
Prognosen sind schwierig, insbesondere wenn sie die Zukunft betreffen.
Die Prognose kann zutreffen, muss aber nicht. Einige der Fahrzeuge, die jetzt schon auf der Strasse sind, wird es auch in 2040 noch so geben. Aber alles andere ist Spekulation.
sagrantino meint
So einen Unfug schreibt ja nicht einmal Shell!
Porsche 911 meint
Selbst ich, der relativ konservativ an die BEV Geschichte rangeht, kann das nicht wirklich glauben. Wenn sich der Antrieb bis 2025 nicht durchgesetzt hat (warum auch immer), dann wird er komplett zur Nische oder sterben.
Im Normalfall (sofern man von normal reden kann) wird es 2040 genau andersherum sein und die Verbrenner sind vlt noch bei 15-25%?
Wohlgemerkt hier ist die Rede von Deutschland. Exxon sollte lieber schleunigst sein Produktportfolio diversifizieren anstatt solche Studien zu finanzieren.
ZastaCrocket meint
Das sehe ich auch so. Wenn man mal die Elektroautoverkäufe in Deutschland über die letzten 6 Jahre anschaut stellt man fest, dass der Zuwachs pro Jahr durchschnittlich bei 58% liegt. Wenn man mit den Zahlen über die nächsten Jahre extrapoliert kommt man auf 1,3 Mio E-Autos in 2025. 2035 wären es bereits 12,8 Mio Fahrzeuge. Der gesamte PKW-Markt in Deutschland beträgt aktuell 63 Mio Autos. Diese Zahl erreicht man bereits 2039.(80,3 Mio) wenn man die Extrapolation weiterspielt. Da sich das Verhalten der Autofahrer durch autonomes Fahren vermutlich ändern wird könnte die Gesamtmenge der Fahrzeuge eher noch sinken… Außerdem denke ich dass 58% Zuwachs eine eher konservative Annahmeist.
Tim Leiser meint
Das sind so Einschätzungen, die man in 10 Jahren lachend zitiert. Wie die Einschätzung über den Markt für Personal Computer, Handys, das Internet usw. vor noch wenigen Jahrn/Jahrzehnten.
Jürgen S. meint
So sehe ich das auch. Prognosen werden oft halt mit dem Fokus auf den Rückspiegel erstellt :-)
Das Exxon Szenario wird nicht eintreffen.