Jaguar bietet ab diesem Jahr erstmals ein Elektroauto in Großserie an. Mit dem I-Pace sind die Briten vielen ihrer deutschen Premium-Konkurrenten zeitlich und technisch ein gutes Stück voraus. Die Nachfrage nach dem batteriebetriebenen SUV-Crossover ist bereits größer als gedacht.
„Es sind deutlich mehr als 1000 Vorbestellungen, die uns vorliegen“, sagte Jaguar-Chef Ralf Speth im Gespräch mit Autozukunft.de. Gerüchte, dass es bereits 25.000 Vorbestellungen gibt, wollte er weder bestätigen noch dementieren – er räumte lediglich ein: „Die Nachfrage übersteigt unsere Erwartungen. Wir haben sie falsch eingeschätzt.“
Bis auf weiteres komme Jaguar wegen der „Fehlplanung“ mit der Produktion in seinem Werk beim Auftragsfertiger Magna-Steyr nicht nach. Welche Auswirkungen das auf die Lieferzeit für den I-Pace hat, verriet Speth nicht.
Dafür, dass das Interesse an dem leistungs- und reichweitenstarken Edel-Stromer nicht abbricht, sorgt Jaguar mit seinem öffentlichkeitswirksamen Engagement in der Formel E. Neben einem Team im Hauptrennen stellt der britische Traditionshersteller eine eigene Rennserie im Vorprogramm des vollelektrischen Motorsport-Events. Die eigens dafür entwickelte Renn-Ausführung des I-Pace soll einen Ausblick auf eine kommende sportlichere Ausführung der Baureihe geben.
Der 294 kW (400 PS) starke I-Pace kostet in Deutschland ab 77.850 Euro. Nach der neuen WLTP-Norm werden dafür bis zu 480 Kilometer Reichweite mit einer Batterieladung geboten. Aufladen lässt sich das Premium-Elektroauto in bis zu 40 Minuten auf 80 Prozent.
Alex meint
Nur „deutlich über 1000“ Vorbestellungen?! Selbst die in den Raum gestellten 25000 fände ich schon arg wenig.
Noch schlimmer ist aber die Aussage, dass man wohl nicht einmal diese kleine Menge liefern wird können.
Ich bin nur froh, dass bei mir erst ca 2020 ein neues Auto ansteht – mal schauen ob die Hersteller bis dahin endlich einmal die Realität akzeptiert haben, dass für mich, wie für viele andere auch, ausschließlich ein Elektroauto in Frage kommt – mir ist die Marke egal, es kommt darauf an wer liefern wird können.
Nik meint
So ist es! Wann begreifen die Autohersteller endlich, dass sich reine reichweitenstarke Elektroautos verkaufen lassen wie warme Semmel beim Bäcker. Wenn ich könnte würde sogar ich als Normalbürger, den Schritt wagen, ein neues Start-up Unternehmen mit Elektroautos zu gründen, egal um welchen Preis, der Absatz wäre von vorne herein schon gesichert.
150kW meint
Man sollte allerdings nicht unterschätzen das es einige gibt, die sowohl den I-Pace, den e-tron, wie auch den EQC oder Model 3 reserviert haben.
McGybrush meint
Als auch Leute wie mich die gar keinen bestellt haben und dennoch 1 von dieser Liste kaufen werden.
Als auch all dijenigen die heute noch gar nicht wissen das sie nächste Woche auch ein wollen.
Von „iPhone 3G?, 900Eur??, Telekom???, sowas brauch ich nicht ist viel zu teuer und eher unerreichbar bis zu meinem eigenen iPhone 3Gs von Vodafone hat es nur 3 Monate gedauert.
Die meisten Elektroauto Käufer wissen erst ab 2019/20 das sie so ein Auto haben wollen. Dann aber Zeitnah… nicht in 8 Jahren.
Thomas R. meint
Guter Punkt! Hast du da Zahlen?
nightmare meint
Die deutschen Dinos verkaufen ihre E-Autos halt in China, da müssen sie, hier bekommen sie halt für ihr altmetall richtig viel Geld. Der Wirtschafts- und der Verkehrsminister feiern kräftig mit und leisten kräftig Beihilfe beim Betrug.
Das die Zulassungszahlen in D so gering sind liegtdoch nicht an den willigen Käufern sonder an dem nicht vorhandenen Angebot. Bald wird es ein großes Angebot an Autos von dt. Startups wie e-Go, Sono Motors usw. geben. In zwei Jahren werden die Chinesen hier den Markt mit einer großen Zahl an Modellen überfluten und der Vorstand von Mercedes wird verkünden in zwei Jahren darüber nachzudenken ob man nicht was mit elektrisch machen soll.
Leotronic meint
Es wird dann ein Verbot fuer EV geben.
Fritz! meint
Das kingt leider glaubwürdig, aber da ist zum Glück die EU vor. Und den Einfluß hat das Merkel in Brüssel nicht mehr, um da noch was zu drehen…
lukasz meint
Ihr Kommentar war so gut…bis auf den letzten Satz! ;-)
Die deutschen Automobilhersteller bauen bereits heute E-Autos. Autos mit hoher Reichweite folgen: Audi etron (2018), Mercedes EQC, VW Neo, Porsche Mission E (alle 2019) etc.
Auf dem Markt sind: VW eGolf, BMW i3, eSmart
Alle anderen „traditionellen“ Hersteller sind da nicht früher dran; ganz im Gegenteil!
Tesla gibt momentan den Ton an, weil sie derzeit noch konkurrenzlos sind. Es wird in Zukunft sicherlich auch den ein oder anderen Automobilhersteller hart treffen, weil nicht alle den Umschwung hin zur Elektromobilität erfolgreich meistern werden. ich bin mir aber ziemlich sicher, dass kein deutscher Autobauer dazu zählen wird! Dazu ist die Erfahrung mit Hybridfahrzeugen etc. einfach zu groß, im internationalen Vergleich.
Fritz! meint
Ja, aber auch bei den angekündigten wird es nur homöopatische Dosen geben. Der I.D. Neo soll in 2020 mit nur 40.000 Autos/Jahr und in 2022 mit 60.000 Autos/Jahr gebaut werden. Das ist erbärmlich wenig…
lukasz meint
VW Neo: 100.000 in 2020, danach Erhöhung 300.000 pro Jahr. ;-)
VW kann die Produktion ab 2020 nach Belieben hochfahren, falls die Nachfrage die Erwartungen übersteigt. Der Flaschenhals liegt allerdings bei der Akkuproduktion. VW hat sich aber die benötigten Kapazitäten bereits gesichert.
henry86 meint
VW Neo: 100.000 in 2020, danach Erhöhung 300.000 pro Jahr. ;-)
Das ist eine absolute Fehlplanung. Tesla produziert jetzt bereits 200 000 (2018), und die planen auf über eine Million in den nächsten Jahren zu gehen.
Ab 2025 werden 70 Mio. Elektrofahrzeuge jedes Jahr produziert. Dann gibt es keine Verbrenner mehr. Wer bis dahin schläft, ist dann raus aus dem Markt.
Rainer Zufall meint
henry: Bisschen auf dem Boden bleiben. Tesla kann so viele an den Markt bringen weil
– ein riesen Hype um ihn gemacht wird
– er aktuell noch ein konkurenzloses Portfolio hat
Ersteres wird immer bleiben vermute bzw. befürchte ich (Apple der Fahrzeugindustrie)
Zweiteres wird sich ändern. Mit den Möglichkeiten steigt die Konkurrenz. Viele werden auf andere Modelle ausweichen.
Ich weiß nicht ob ihnen aufgefallen ist dass die Welt größer ist wie die paar Länder mit einem starken Mittelstand (Tesla geht ja schon fast nicht mit dem was man in Europa durschnittlich Mittelstand nennt, in D vielleicht) und einem Markt, geschweige denn einer Infrastruktur für Elektrofahrzeuge.
Teilweise entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Miro meint
Überraschende Nachfrage…dass ich nicht lache. Wenn man lieber Stinker als E-Autos verkauft, schiebt man diese Ausrede gerne vor.
Ich habe letztens mit einem Hyundai Mitarbeiter gesprochen und der hat mir zu verstehen gegeben, dass die Nachfrage extrem ist….Und wenn ein Händler das weiß…dann weiß es die obere Riege auch…wird bei Jaguar und den anderen nicht anders sein.
Pamela meint
Ganz schön clever, keine Ziele für die Produktionszahlen zu nennen und die Reservierungszahlen nicht bekannt zu geben. Dann muss man sich auch nicht wöchentlich mit der „kritischen Presse“ rumärgern.
Aber es hat ja auch so nie viele Jaguar auf den Straßen gegeben.
Wird beim I-Pace nicht anders sein. Die Marke gewinnt damit an Image und eine bessere CO2-Bilanz wird machbar.
Wenn ich mein Model 3 z.Bsp. Ende Juli 2019 bekäme (vielleicht wird es ja auch früher) wäre das 1 Jahr nach Produktionsbeginn. I-Pace-Kunden können sich wohl schon mal auf ähnliche Zeiten einstellen.
Pamela meint
2 Jahre nach Produktionsbeginn ;-)
Josef meint
Wer einen E-Antrieb einmal probiert hat, der will keinen Benziner oder Holzvergaser mehr. Und die Zahl derer steigt ständig!
Yoshi84 meint
Und immer immer immer wieder die gleiche Geschichte: „Nachfrage hat uns überrascht“ (Kona, Leaf2,, ioniq, smart, jetzt I-pace und sogar e-Golf kommt nicht hinterher)
Worüber wir e-mobility-Enthusiasten uns ja eigentlich freuen sollten, sorgt immer mehr für Frustration, weil die Transformation/Disruption, die wir hier seit Jahren wie eine Monster-Welle auf uns zurollen sehen und sie euphorisch erwarten, noch länger ausbleiben wird. Sie kommt, dass spüren mittlerweile alle aber es könnte so viel schneller gehen…
Swissli meint
2019/2020 kommen viele angekündigte BEV auf den Markt. Bleibt zu hoffen, dass die Lernkurve bei den Herstellern bis dahin steigt, und die Nachfrage nicht schon wieder „unterschätzt“ wird.
Da neuerdings einige Verbrenner von den dt. Herstellern wegen WLTP nicht (vorübergehend?) mehr ausgeliefert werden (Umsatz- und Gewinnrückgang!), könnte die BEV Produktion forciert werden. Und dass man mit BEV Geld verdienen kann, wurde letzte Woche auch bewiesen (dt. Autoindustrie hat Model 3 auseinandergenommen und Kosten berechnet).
Freue mich jedenfalls auf jedes neue BEV welches auf den Markt kommt (auch wenns nicht sofort lieferbar ist) – Konkurrenz lässt endlich Preise purzeln.
Reini meint
Ich denke mal daß alles nur Taktik war. Davor hat ihnen der WLTP Test auch nicht interessiert, und jetzt steht alles still ,wie zb. bei Porsche gerade.Ich denke daß jetzt viele Mitarbeiter umgeschult werden zum Elektroauto monteur.
Rainer Zufall meint
Ich weiß nicht welche Vorstellung ihr habt wie lange es dauert ein Auto zu entwickeln. Glaubst ihr das ist wie im Strategiespiel wo man mal geschwind ein paar Einheiten Lanzen baut weil die Schilder gerade keine Rohstoffe haben?!
Einfach mal geschwind die E-Fahrzeugproktion hochfahren ist nicht.
Teilweise entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Rainer Zufall meint
@ Ecomento
Dann wiederhole ich es wenn ihr denkt die Verbreitung von Fehlinformationen unterstützen zu müssen: „und jetzt steht alles still ,wie zb. bei Porsche gerade“
Verbreitung von Fake News! Ich rate dem Kommentator nochmal die Presseberichte zu lesen und zu versuchen zu verstehen, dann kommentieren.
BR meint
Was heißt das nun konkret für den I-Pace?
Ab wann wird denn nun ausgeliefert? In welchen Ländern? Im Text sind nur Allgemeinplätze aber nur ganz wenig Konkretes.
volsor meint
Jaguar-Chef Ralf Speth: “Die Nachfrage übersteigt unsere Erwartungen. Wir haben sie falsch eingeschätzt.”
Es ist so lächerlich.! Sitzen die alle ( VW,BMW,Hyundai,Kai) im Bunker und kriegen nicht mit was draußen im Markt passiert.?
Thomas R. meint
In zwei Welten leben ist halt teuer.
Das ist ein riesiger Vorteil bei den neuen Firmen welche Elektroautos im Direktvertrieb anbieten.
Das können die etablierten mit deren Strukturen nicht.
Düsentrieb meint
Keine Ahnung wer genau das immer falsch einschätzt, aber die bekommen sicher eine Stange Geld für ihre ständigen Fehleinschätzungen.
Also jetzt und hier mein Angebot an die Automobilindustrie:
Kommt zu mir und fragt mich. Ich liege schon seit Jahren 562,3% näher an der Realität. Mein Preis je nach Infowunsch ab 100.000€ ohne laufende Kosten.
Alex meint
Und die Gewichte wiederholt sich…
War von Smart nicht schon so eine Aussage zu lesen?
Nun, wenn schon Autos die an 100k kosten mehr als gedacht nachgefragt werden, was passiert erst wenn die ersten „volks“ Elektro Autos kommen?
Autos mit anständiger Reichweite ~300km und ordentlichem lader an Board.
Es ist doch eigentlich schon jetzt ersichtlich das die Nachfrage explodieren wird.