Annette Winkler verlässt Ende 2018 den von ihr acht Jahre geleiteten Kleinwagenbauer Smart. Ihre Entscheidung, die Daimler-Tochter zum reinen Elektroauto-Anbieter zu machen, wird die Zukunft der Marke entscheidend prägen. Bei einer Branchenveranstaltung verteidigte sie den radikalen Strategiewechsel.
„Wir werden wahrscheinlich in der ersten Phase einige Kunden verlieren“, so Winkler beim Europa-Kongress des Fachblatts Automotive News. „Aber ich bin ziemlich sicher, dass wir schon bald nach diesem Zeitraum sogar noch größeren Erfolg haben, da Städte mit Sicherheit Elektroautos vorantreiben werden.“
Smart bietet seinen Zweisitzer ForTwo bereits seit mehreren Jahren in einer rein elektrischen Ausführung an. Das Modell gehört zu den beliebtesten Stromern in Deutschland. Auch der 2014 wiederbelebte Viersitzer ForFour kann als Elektroauto bestellt werden. Bei der Reichweite setzt Smart bisher auf vergleichbar geringe 160 Kilometer mit einer Batterieladung.
Die Konzentration auf den E-Antrieb passt Winkler zufolge „perfekt“ zur Marke Smart. Die Kunden würden im Durchschnitt täglich nur 30 bis 40 Kilometer zurücklegen. Die mangelnde Infrastruktur in vielen Städten sei jedoch weiter ein Problem. „Die Städte müssen investieren“, forderte Winkler. Um Smart-Käufern die Angst vor leergefahrenen Akkus zu nehmen, will sie demnächst unter anderem eine App einführen, mit der sich Ladestationen reservieren lassen.
M3 meint
Klingt gut. Die Reichweite sollte reichen. Wer lange Strecken fahren will, wird sich eh keinen Smart kaufen.
Ein schönes Auto für die Stadt.
Bin auch schon auf den e.Go gespannt, wenn dieser zu günstigeren Konditionen auf dem Markt verfügbar ist und im direkten Vergleich zum Smart antritt.
Gingong meint
Zumindest der FourFour müßte 160km reale Reichweite haben und nicht nach NEFZ. Gilt übrigens auch für VWs Lachnummer e-Up.
rog meint
Der Smart wurde ursprünglich von Nicolas G. Hayek als Eketroauto vorgesehen. Nur glaubte damals keiner daran und fand so leider keinen Hersteller, der dieses Auto so bauen wollte. Erst mit einem Verbrenner in Zusammenarbeit mit Mercedes kam dann die Wende. Dies jetzt als „Neu“ und „Revolutionär“ zu verkaufen… tja…
Quelle:
https://www.srf.ch/play/tv/10vor10/video/hayek-und-smart?id=9104b2d3-4cba-45c2-9c8b-db2937114b49
rog
Teslatom meint
Konsequent, nur die Argumente zu der viel zu geringen Reichweite sind nix. Ich hab einen bestellt, als Zweitwagen ok, aber aktuell zu teuer für die Reichweite, sonst sehr gutes Stadtauto. Etwas mehr Ausrichtung auf Elektro (Kein Tunnel, kein Ganghebel) im Inneren wäre auch nett gewesen, aber fahren tut er sich klasse
Rainer Zufall meint
Der Tunnel tut auch in einem E-Fahrzeug gute Dienste für Aggregate, Traktionsleitungen, Bremsleitungen, Kühlleitungen und zu guter letzt zum Aussteifen der Zelle, also strukturelle Aufgaben.