In Europa, den USA und China werden im Jahr 2020 rund eine Million speziell für Mitfahrdienste konzipierte Fahrzeuge mit flexibler Innenausstattung verkauft – vielfach mit Elektroantrieb. 2025 soll die Nachfrage bereits bei 2,5 Millionen liegen, so eine Studie des Beratungsunternehmens Roland Berger. Für die Automobilhersteller ergibt sich dadurch ein erhebliches Potenzial.
„Dieser neue Fahrzeugtyp vereint zwei der wichtigsten Megatrends im Bereich Mobilität: die verstärkte Nutzung von Mitfahrdiensten und die Elektromobilität“, erklärt Jan-Philipp Hasenberg, Partner von Roland Berger. „Außerdem stellt diese neue Fahrzeugklasse den Fahrgast – nicht den Fahrer – in den Mittelpunkt und ist speziell für den Einsatz als Taxi konzipiert.“
Für Autohersteller eröffnet sich laut den Beratern durch die Entwicklung ein attraktives Marktsegment, da sich die Fahrzeuge aufgrund ihres niedrigen Komplexitätsgrads für etwa die Hälfte der Kosten herkömmlicher Pkw herstellen lassen. Zudem könnten Autofirmen durch E-Modelle die CO2-Ziele ihrer Flotten besser erreichen. „Automobilkonzerne sollten diesen Nischenmarkt daher aktiv besetzen, um eine starke Wettbewerbsposition aufzubauen und ihre Kunden für die neuen Wagenmodelle zu begeistern“, rät Hasenberg.
Von dem neuen Mobilitätskonzept profitieren der Studie zufolge auch die Fahrgäste, da die Fahrzeuge mehr Komfort bieten und niedrigere Anschaffungs- und Betriebskosten als konventionelle Autos haben – etwa durch das Wegfallen von Ölwechsel und geringerem Verschleiß der Bremsanlage. „Wir rechnen mit Kilometer-Kosten zwischen 0,5 und 0,8 Euro“, sagt Roland-Berger-Partner Wolfgang Bernhart. „Damit zählen die Spezialfahrzeuge zu den günstigsten Fortbewegungsoptionen im Auto. Erst echte Robocabs, die ohne Fahrer unterwegs sind, werden mit unter 0,3 Euro pro Kilometer noch günstiger sein.“
Potenzial gebe es auch im Markt der Mitfahrdienste, die stark auf dem Vormarsch seien. So geht Roland Berger davon aus, dass die weltweite Nachfrage nach Spezialfahrzeugen für Mobilitätsdienstleister bis 2020 auf rund eine Million Stück steigen wird. Bis 2025 soll sie sogar bei 2,5 Millionen Neuwagen liegen. „Treiber ist hier vor allem China mit mindestens 60 Prozent Marktanteil, aber auch in Europa und den USA wird der Markt für solche Fahrmodelle weiter zunehmen“, sagt Jan-Philipp Hasenberg voraus. „Das ist ein wichtiger Wachstumsmarkt, den kein Hersteller ignorieren kann.“
Thomas R. meint
„Unter 30ct/km“ = wir wissen nicht genau wie billig es wird, aber auf jeden Fall weniger als 30ct/km selber fahren. Die Rechnung würde mich interessieren. Ich persönlich erwarte einen kostenlosen öpnv mit autonomen geteilten mobilen.