In Deutschland wird seit Mitte 2016 eine staatliche Kaufprämie für neue Elektroautos und Plug-in-Hybridfahrzeuge gezahlt, seit der Einführung des „Umweltbonus“ sind knapp 60.000 Anträge gestellt worden. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen hervor. Die bis 2019 für die Kaufprämie bereitgestellten Fördermittel reichen für mehr als 300.000 Fahrzeuge.
Zwischen dem 2. Juli 2016 und Mitte Mai wurden 61.459 Anträge eingereicht, von denen 39.834 bereits ausgezahlt wurden. Davon sind im Jahr 2016 9044, im Jahr 2017 37.975 und im Jahr 2018 bisher 14.440 Anträge eingegangen, teilte das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit.
Abgelehnt wurden bislang 5079 Anträge. Grund dafür sei meist, dass Autohersteller ihren Eigenanteil am Umweltbonus in Höhe von 1500 Euro bei Plug-in-Hybriden und 2000 Euro bei reinen Elektroautos nicht übernommen hätten. Zudem würden oft Zuwendungsbescheide wieder aufgehoben, da der Antragsteller nicht der Fahrzeughalter war.
Auf die Frage, wie viele Fahrzeuge bei Inanspruchnahme des Umweltbonus im Jahr 2017 und 2018 verschrottet und wie viele Autos von Händlern weiterverkauft wurden, erhielten die Grünen keine aussagekräftige Antwort – der Bundesregierung liegen entsprechende Daten nicht vor. „Für die Inanspruchnahme des Umweltbonus war die Verschrottung eines Fahrzeugs nicht Voraussetzung und es wurden auch keine Daten erfasst“, so das BMWi.
Die für die Abwicklung des Umweltbonus zuständige Behörde Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) teilt in regelmäßigen Abständen den Stand der Förderung mit. Bei den Herstellern führt aktuell BMW mit 12.158 Förderwünschen, dahinter kommen Volkswagen mit 10.411 und Smart mit 7819. Das beliebteste Modell ist der Renault ZOE mit 7074 Anträgen vor dem BMW i3 (5568) – beides reine Elektroautos. Auf Platz drei liegt die teilelektrische Ausführung des Audi A3 (5514).
Ich meint
„Auf die Frage, wie viele Fahrzeuge bei Inanspruchnahme des Umweltbonus im Jahr 2017 und 2018 verschrottet und wie viele Autos von Händlern weiterverkauft wurden, erhielten die Grünen keine aussagekräftige Antwort – der Bundesregierung liegen entsprechende Daten nicht vor. “Für die Inanspruchnahme des Umweltbonus war die Verschrottung eines Fahrzeugs nicht Voraussetzung und es wurden auch keine Daten erfasst”, so das BMWi.“
D. h. Ein funktionierendes Monitoring gibt es nicht. Leider!
Frank meint
Die steuerliche Förderung mit 0,5-%-Regel wäre eine wirksame Ergänzung, damit E-Fahrzeuge schneller in die Dienstwagenflotten kommen. Steht wohl so auch im Koalitionsvertrag – allerdings bisher nichts wieder davon gehört. Das würde mittelfristig für den notwendigen E-Gebrauchtwagenmarkt sorgen.
Ralf Schoch meint
Was leider bisher auch nur wenigen bekannt ist. Es gibt jetzt schon eine Abweichung von der 1% Regel für Elektroautos:
https://de.wikipedia.org/wiki/Firmenwagen#1-%-Regelung
Leider wird diese Förderung auch von Jahr zu Jahr weniger. Wenn es also mal Autos in ausreichender Menge geben sollte ist der Nutzen verpufft …
N. Poerner meint
Übrigens führt der derzeitige Eigenanteil des Herstellers von wenigstens 2000,- Euro lediglich dazu das die Hersteller die Listenpreise um diesen Betrag erhöhen um dann großzügig einen Rabatt zu geben. Nach Ablauf der Förderung sind sie nicht mehr verpflichtet diesen Rabatt zu geben aber unser Finanzgenieminister hat dafür gesorgt das der Verbraucher dann 2000,- Euro mehr für ein Umweltfreundliches Fahrzeug zahlt. Davon gehen auch wieder 380,- Euro in das Staatssäckel. Vielen Dank!
N. Poerner meint
Wenn ein Elektroauto ca. 11000,- Euro mehr kostet als ein vergleichbarer Verbrenner dann verzichtet der Staat nur auf die zusätzlichen Steuereinnahmen von 2000,- für das teurere E-Fahrzeug. Das kann man nur bedingt als großzügiges Geschenk des Staates bezeichnen denn der einzelne Verbraucher nimmt privat ein höheren Preis von 9000,- Euro in Kauf. Kauft man dann den Verbrenner hat der Steuerzahler genau sowenig dafür ausgegeben wie für einen subventioniertes E-Auto.
Aus diesem Grund ist es dringend notwendig das der Staat jetzt sofort schon eine Verlängerung der Förderung garantiert. Aufgrund der zurzeit gar nicht lieferbaren E-Autos ist die Förderprämie sonst eine Heuchelei des guten Willens. Derjenige der bereit ist 9000,- Euro zusätzlich für den Umweltschutz auszugeben sollte nicht noch mit 2000,- Euro extra Steuern bestraft werden, die er sonst dafür zahlen müsste.
Tassinois meint
Hallo,
die Rechnung stimmt in meinen Augen so nicht.
Wenn der Kunde einen Benziner für 11.000,- Euros weniger kauft, dann gibt er ja die gesparten 11.000,- Euros oder einen Anteil anderweitig mit Mwst. aus.
Z.B. für Benzin und Reparaturen oder einen Urlaub.
Insofern verzichtet der Staat nicht einfach auf die Mwst. beim Aufpreis, sondern erläßt Sie tatsächlich, da die Kaufkraft mehrwertsteuerfrei entzogen wird.
Peter W. meint
Während der Koalitionsverhandlungen hat man gelegentlich gehört, dass eine Erhöhung der Förderung vorgeschlagen wurde.
Ich vermute, dass diese Erhöhung erst dann kommt, wenn VW die neue E-Auto-Generation in den Verkauf bringt. Man will ja nicht unbedingt Koreaner, Chinesen und Tesla unterstützen.
Leotronik meint
Mitte 2019 laeuft die Foerderung aus. Und danach kommen erste brauchbare Modelle raus. Hoffentlich wird die Foerderung verlaengert.
Swissli meint
Oder total verrückt: E-Autos verkaufen sich ganz ohne Subventionen… ganz ohne staatliche Gelder welche nur in die Gewinne der Hersteller fliessen.
Gunarr meint
Brauchbare Modelle müssen nicht gefördert werden.