Jede zweite neue private Photovoltaikanlage wird bereits mit einem Solarstromspeicher ausgestattet und die Mehrheit der deutschen Autofahrer wünscht sich inzwischen einen stärkeren Ausbau der Solarenergie zum Antrieb von E-Autos. Das teilte der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) kürzlich im Rahmen der Messe Intersolar Europe in München mit.
Nach einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag des BSW-Solar sind 73 Prozent der befragten Autofahrer in Deutschland der Meinung, dass die Solarenergie verstärkt ausgebaut werden sollte, damit Elektroautos künftig umweltfreundlich mit Ökostrom betrieben werden können. 90 Prozent würden bei gleichem Preis ein Elektroauto vorzugsweise mit Strom laden, der durch Solarenergie und andere Erneuerbaren Energien erzeugt wurde. Fast niemand (1 Prozent) würde Atom- oder Kohlestrom tanken.
Solarstrom rechnet sich laut dem BSW-Solar heute für Privatleute und Unternehmen gleichermaßen. Weltweit wachse die Photovoltaik-Nachfrage deshalb weiter stark. Der ursprünglich für 2020 erwartete Schritt über die 100-Gigawatt-Marke wird nach einer aktuellen Prognose des Verbandes bereits 2018 erreicht. Für Deutschland rechnet der BSW-Solar in diesem Jahr mit einem Photovoltaik-Zubau von rund 2,5 Gigawatt – ein Marktwachstum von etwa 50 Prozent.
„Dank Digitalisierung und innovativer Hardware dringt Solarenergie zunehmend auch in die Bereiche Mobilität und Wärme vor. So besteht weiterhin die Chance, die Klimaschutzziele mittel- bis langfristig doch noch zu erreichen“, so BSW-Solar-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. „Damit nach dem Atomausstieg in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren auch der Ausstieg aus der Kohleverstromung gelingt, muss der Ausbau Erneuerbarer Energien, von Speicher-, Netz- und Ladeinfrastruktur deutlich beschleunigt werden.“
uwe meint
Bei einer Fahrt durch Baden-Württemberg (von Mosbach Richtung Bad Mergentheim konnte ich bei mäßigem Wind beobachten, dass 2 von 3 Windrädern still standen. Abgeschaltet, damit nicht zuviel Strom produziert wird.
Das ließ mir keine Ruhe und ich fragte mich durch, bis zu einem Projektingenieur von Juwi:
„Die Kapazitäten, die bereits installiert sind, werden übers Jahr nur zu knapp 50 % genutzt. Zum Ersten, weil noch Transport- oder Speicherkapazitäten fehlen, zum Zweiten, weil wir tatsächlich weit mehr produzieren als gebraucht wird.“
Daraus schließe ich, dass die billigste Stromquelle, der Wind nicht effizient genutzt wird und wir Strom verbilligt exportieren und unsere Bevölkerung (Kinderarmut, Rentnerarmut, jeder 6. hätte Anspruch auf Sozialleistung) zahlt im Durchschnitt 30 ct/kwh für den Haushaltsstrom.
Die Politiker haben einen Eid geschworen, der Bundesrepublik Deutschland keinen Schaden zuzufügen…….
Endlich tut wenigstens eine Kommune was: Tübingen schreibt jetzt eine Teilautonomie vor: Jeder Neubau muss mit PV-Anlage ausgestattet werden.
Thomas Wagner meint
Wenn heute Solarstrom abgeregelt wird, liegt das daran, dass immer noch in unflexiblen Atom- und Braunkohlekraftwerken produzierter Strom die Netze verstopft. Sind die erst einmal stillgelegt, habe die Netze noch ordentlich Reserve.
Da Solarstrom außerdem weitgehend dezentral erzeugt wird, stellt er eh kein Problem für Übertragungsnetze dar.
Vorbildhaft geht dabei die Stadt Tübingen voran, in der in Zukunft Neubauten nur noch mit Solaranlage gebaut werden dürfen:
https://www.pv-magazine.de/2018/07/05/tuebingen-fuehrt-photovoltaik-pflicht-ein/
Landmark M3 meint
Mein persönlicher Plan: PV Anlage erweitern plus Hausspeicher, Zoe verkaufen, Sion kaufen – warum den Sion? Ich kann den Sion auch als Hausspeicher verwenden.
In unseren E Autos stecken Möglichkeiten, nicht nur 95% des Tages ohne Nutzwert in der Ecke zu stehen.
holi meint
Wenn der Sion zum versprochenen Batteriepreis /größe kommt ,sollten Sie lieber
gleich 2 Sion kaufen statt einen Hausspeicher :)
Swissli meint
Statt die Solarkapazität auszubauen/fördern, sollte man besser die bestehenden Kapazitäten sinnvoll und wirtschaftlich(!) nutzen.
Konkret: wenn schon etwas fördern, dann nicht PV Panels (verteuert Strom/Netz nur noch) sondern Akkuspeicher. Würde der Umwelt wirklich was bringen.
Peter W. meint
PV-Strom ist mittlerweile sehr billig. Vor Ort produziert und zwischengespeichert eine gute Lösung. Ladestationen mit einigen MW Leistung (also mit 10 bis 20 Ladesäulen) werden ohnehin nicht ohne Akkus auskommen.
Dass EE-Strom verschenkt oder abgeregelt wird, liegt an der Politik und den teilweise unzureichenden Stromnetzen. Im großen Maßstab sind Akkus keine Lösung.
Uwe meint
Akkus (begrifflich auf elektrische Batteriespeicher festgelegt) erhalten neue technische Grundlagen:
Stromspeicher mit anderen Speichermedien werden, lokal den vorhandenen Ressourcen angepasst, Strom speichern können. Dabei wird es zunehmend nicht mehr vorrangig auf das Vermeiden von Speicherverlusten ankommen, sondern mehr auf die Zyklenfestigkeit und den Investitionsaufwand, sowie die Recyclingfähigkeit der eingesetzten Materialien. (nur einige Beispiele sind Wasserspeicher – in Gebirgslagen im Großen und in Hochhäusern im Kleinen -, Nutzung thermischer Energie – u.a. auf der Basis organischer (Stoffwechsel-) Prozesse -. (Eisspeicher, Algenzucht mit CO2, Bakterien-Akkus, u.v.m.), Hausrecycling in Unternehmen und Einfamilienhäusern (www.biofabrik.com),
Konsequent weiter gedacht, sind dafür weder ein Netzbau notwendig, noch lokale Zersiedelung.
Fritz! meint
Das ist ja keine Frage von Entweder-Oder, sondern eher eine Frage der Reihenfolge…
Albert Mayer meint
PV Anlagen haben in 2017 wohl alle neuen Ausschreibungen gegenüber Windanlagen in Deutschland gewonnen weil sie inzwischen den Strom für weniger als 4 cts pro kWh anbieten konnten. Gebaut wurden daher in Deutschland m.W. nur noch frühere Genehmigungen zu früheren Preisen.
Ein Angebot abliefern unter 4 cts pro kWh, das konnten bisher von der erneuerbaren Energien nur die Windräder, aber das ist Vergangenheit. Ich bin gespannt, ob es dieses Jahr neue onshore Windradausschreibungsgewinne geben wird. Ich glaube eher dass nicht.
Uwe meint
SolarPanels verteuern den Strom nicht!
Die Umlage der Förderung auf den Stromverbraucher verteuert den Strom!
Das ist vom Gesetzgeber verursachte Umverteilung der Kosten von Vermögenden auf Arme.
Die Bildung von Rücklagen für den angeblich notwendigen Netzausbau verteuern den Strom zusätzlich. (Stromspeicher wären sinnvoller, um den Strom auf die Verbrauchsstarken Zeiten zu verteilen , vor Ort)