Die in diesem Jahr startende Elektroauto-Knutschkugel Microlino hat die letzten Tests für die europäische Homologation bestanden. „Das ist ein grosser Schritt, da nun jeder Microlino legal auf allen europäischen Strassen unterwegs sein kann“, freut sich die Schweizer Microlino AG, die den Retro-Stomer entwickelt und vertreibt. Gefertigt wird der Cityflitzer von dem italienischen Elektrofahrzeug-Hersteller Tazzari.
Nach neuesten Reichweitentests schafft der Microlino in der Basisversion mit kleiner 8-kWh-Batterie 126 Kilometer am Stück. Ein optional erhältlicher Akku mit 14,4 kWh Kapazität soll 202 Kilometer bieten. Geladen wird in vier bis sechs Stunden an der Haushaltssteckdose, an der Ladesäule verkürzt sich die Wartezeit auf ein bis zwei Stunden.
Die Macher des Microlino entschuldigen sich in einer aktuellen E-Mail an ihre Fans und Vorbesteller für Verzögerungen seit dem Start des Projekts. Als Gründe für die Verspätung werden „die spezielle Form des Microlino“ und die Vordertür genannt, die für die Zulassung mehr Zeit als vorgesehen in Anspruch genommen habe. Darüber hinaus sei vor der Produktion noch Feedback von Kaufinteressenten geprüft worden.
Die ersten 25 homologierten Fahrzeuge für Tests und Probefahrten für weiteres Feedback will die Microlino AG Ende September bauen. Anschließend sind letzte Anpassungen vor dem Serienstart geplant. Die Produktion soll im Dezember starten, die ersten Auslieferungen in der Schweiz „kurz danach“. Von da an steht „Schritt für Schritt“ die Expansion in andere Länder auf dem Programm.
Die Höchstgeschwindigkeit des 510 Kilogramm leichten und 15 kW (20 PS) starken Microlino liegt bei 90 km/h. Von 0-50 km/h soll es in fünf Sekunden gehen. Das Kofferraumvolumen wird mit 300 Litern angegeben. Zu Beginn wird der Stadt-Stromer exklusiv einfarbig in schwarz oder weiss sowie zweifarbig in den Kombinationen blau/weiss, rot/weiss, orange/weiss, mint/weiss oder grau/weiss verkauft. Der Preis soll „ab ca. 12.000 Euro“ betragen.
Vor dem Start der Produktion können Vorbesteller ihren Microlino in einem demnächst freigeschalteten Online-Konfigurator zusammenstellen. Die Position auf der Reservierungsliste wird nach der Anzahlung finalisiert. Unternehmensangaben nach habe sich bereits 6500 Käufer vormerken lassen.
Der Service für Schweizer Microlino-Kunden wird im Rahmen einer Partnerschaft mit Bosch Car Service an über 70 Standorten abgewickelt. Wie das Servicenetz in Deutschland und anderen Ländern aussieht, wurde noch nicht bekanntgegeben.
Sarah meint
Wie kann der Microlino als L7E zählen, wenn er die Erfüllung des max. Leergewichts nicht für L7Es erfüllt?
Peter wulf meint
Das ist wie zu meiner Schulzeit als Lehrer an der Penne noch BMW Isetta mit gleicher Bauart als Verbrenner oder Messerschmidt Kabinenroller , 2 Sitze hintereinander Lenkrad wie Flugzeug Einstieg von oben mit aufklappbaren Dach führen. Beide waren so leicht das wir einen auf ein Treppenpodest den anderen quer zwischen 2 Wände stellen könnten. Mords Spaß 1962.
Andi meint
Und wie kommt man im Falle eines Auffahrunfalls aus der Knutschkugel raus? Wahrscheinlich übers Dach! …..
Leonardo meint
Wie kommt man ins „normale“ Auto wenn man links und rechts eng eingeparkt wurde?
Wahrscheinlich übers Dach…..
Alles hat Vor- und Nachteile
DerOssi meint
Nur dass einem beim Zuparken nicht die Beine gebrochen werden können ;-)
Gunnar meint
Sehr spannendes Projekt.
Für Leute, die nur alleine von A nach B kommen wollen, definitiv eine interessante Alternative.
Wenn die Verbrauchs-/Reichweitenangaben so stimmen, dann wäre er sehr effizient und sparsam zu bewegen.
Aber warum beträgt die Höchstgeschwindigkeit nur 90 km/h?
10 km/h mehr würden einem eine Menge Drängler mit Lichthupe auf der Land/Bundesstraße ersparen
CZ meint
Das ist ein Quad (L7e) und darf daher nur 15kW Leistung haben. Mehr als 90 km/h sind damit wahrscheinlich nicht möglich.
Leonardo meint
Ich glaub schon daß eine höhere Geschwindigkeit möglich wäre da diese 15 kw die Dauerleistung angeben, Elektromotore können aber kurzzeitig ein mehrfaches liefern.
Siehe BMW C-Evolution oder die Zero Motorräder, die haben alle 15 kw in den Papieren, können aber mit einer Spitzenleistung von ca. 50kw auf 150km/h beschleunigen.
Gingong meint
Ein Leichtkraftfahrzeug darf max.15kw Leistung haben. da sind nicht mehr als 90 km/h drin.(siehe Twizy) In meinen Augen eher ein Nischenfahrzeug. Hohe Absatzzahlen sind da eher nicht zu erwarten. Anfangs war der e.GO Life auch als L7e angedacht, aber das wurde glücklicherweise verworfen.