Nissans Kompakt-Elektroauto LEAF – der meistverkaufte Batterie-Pkw der Welt – steht seit 2017 in der zweiten Generation bei den Händlern. Das Design und die Elektrotechnik wurden umfassend überarbeitet, die unter 400 Kilometer liegende Reichweite halten allerdings viele für nicht mehr zeitgemäß. Das Modelljahr 2019 soll hier Abhilfe schaffen.
Nissans Marketing-Chef für Elektroautos Brian Maragno bekräftigte im Gespräch mit AutoGuide, dass der LEAF schon bald in einer neuen Variante mit mehr Reichweite angeboten wird. Auch bei der Leistung soll der „LEAF E-Plus“ auftrumpfen. „Wenn man eine größere Batterie mit mehr Kapazität hat, ermöglicht das mehr Leistung“, so Maragno.
Der LEAF E-Plus wird 140 kW (203 PS) auf die Straße bringen, zur Reichweite wollte der Nissan-Manager keine Angaben machen. Der derzeit verfügbare LEAF schafft mit einer Ladung seiner 40-kWh-Batterie bis zu 378 NEFZ-Kilometer. Der verbaute Elektromotor mit einer Leistung von 110 kW (150 PS) sorgt für eine Bescheinigung von Null auf Hundert in 7,9 Sekunden. Maximal sind 144 km/h möglich.
Auf den Markt kommen soll der reichweiten- und leistungsstärkere Nissan LEAF Ende 2018/Anfang 2019. Neben dem E-Plus ist eine auf sportliches und dynamisches Fahren ausgelegte Version geplant: der LEAF Nismo. Wann und mit welchen technischen Daten das Modell startet, ist noch offen.
Peter W meint
Ein zweites Modell mit größerem Akku ist super, auch eine höhere Leistung gefällt vielen. Warum aber MUSS man mit dem größeren Akku auch eine höhere leistung mitbezahlen? Wenn man bedenkt, in wie viel Variationen die Verbrenner angeboten werden, sollte es hier doch auch möglich sein mit dem großen Akku auch den kleineren Motor zu bekommen. Damit wäre dann auch noch mehr Reichweite möglich.
Kugelschallfan meint
Warum halten Sie immer noch an „NEFZ-Kilometer“ fest?
Ich wünsche mir, dass Sie für die Reichweitenangabe durchgehend bei allen Fahrzeugbeschreibungen die amerikanische Norm heranziehen. Dadurch entsteht wirkliche Vergleichbarkeit bei aktuell größter Praxisnähe.
midget meint
Thermomanagement soll er bekommen -ist eigentlich auch unverzichtbar.
Angeblich lädt er mit bis zu 100kW an Gleichstrom (leider nicht CCS) und bekommt (endlich) einen 3phasigen AC-Lader (mind. 11kW) :-)
GugU meint
Die von Nissan hätte es schon längst gemacht, wenn sie es wollten. Jeder Mensch weis, das ein Thermomanagement unverzichtbar ist, ganz besonders Nissan. Also schon wieder ein Stolperstein bei EAutos gelegt. Das behaupte ich jetzt einfach, weil ich Nissan für Kopetent halte.
Frank meint
Die Ladetechnik könnte für Nissan zum Problem werden. Die Anzahl von Chademo-Ladesäulen wächst offenbar nur wenig.
Lewellyn meint
Laut Aussage meines Nissanhändlers (von letzer Woche) werden die 60kWh-Leafs ab Juni 19 in Deutschland ausgeliefert.
Priusfahrer meint
Habe nach Probefahrt der 1. Generation Leaf, auch auf den neuen Nissan Leaf gewartet.
Für mich ist nach Vergleich der Hyundai Ioniq electro das effizientere, bessere
und schönere Produkt.
Und wenn dieser mit größerem Akku lieferbar ist werden sich auch die Verkaufs-
zahlen und somit die Ranglisten verändern.
Pöppel meint
Diie würden sich auch jetzt schon ändern, wenn Hyundai mit der Lieferung nachkommen würde
Jemand meint
… und wieder kein Wort zur Akku-Klimatisierung. DAS wäre eine Neuigkeit, mit der sie viele auf ihre Seite bringen würden. lasst die 40kWh ruhig so bleiben, aber befähigt den Akku zu Schnellladen bis 100kW, so dass bei 75% SoC noch zumindest 50kW fließen. DANN ist das Teil wieder ein Vorreiter und Vorbote des kommenden.
Anonym meint
Tja es geht halt nicht immer allen Herstellern nur darum „Vorreiter und Vorboten“ zu sein und möglichst viel technischen Schnick Schnack einzubauen, der aufwendig und teuer ist nur um sich von der Konkurrenz abzuheben.
Manche wollen auch einfach nur ein zuverlässiges und solides Autos auf den Markt bringen und damit ihre Kunden überzeugen. So eben der Leaf.
Sollen sich doch die anderen in der Presse zerreißen und und damit angeben, was sie alles besser als die Konkurrenz können (und damit ihre ohnehin überdurchschnittlich hohen Anschaffungskosten zu rechtfertigen). Wirklich massentauglich wird das Produkt dadurch aber nicht! Solide und günstig – das hilft beim Durchbruch im Massenmarkt.
CZ meint
„Manche wollen auch einfach nur ein zuverlässiges und solides Autos auf den Markt bringen und damit ihre Kunden überzeugen. So eben der Leaf. “
Die Drosselung der Ladeleistung wegen Überhitzung des Akkus („rapidgate“) ist weder zuverlässig noch solide.
teslatom meint
1+
Ich hätte „solide“ auch nur Anonym geschrieben ????
Jemand meint
… ganz genau das.
parrot meint
Größerer Motor bedeutet auch größere Rekuperationsleistung! Vermutlich wird die Lieferung nach Bestellung ein Jahr oder mehr dauern :-(
Anonym meint
Was hat die Rekuperationsleistung mit dem Lieferzeit zu tun?
Pat meint
Wir sollten endlich erwachsen werden und über reale Reichweiten sprechen. NEFZ interessiert nur die fossilen Hersteller noch (VW, BMW, Audi, Mercedes usw.).
Der Leaf 2017 schafft real ca. 260km bei ca. 100km/h auf der Autobahn (Verbrauch = 15KWh/100km). Dies ist schon jetzt für viele Anwendungen eine sehr gute Zahl.
Das ist, was den zukünftigen Nutzer interessiert. Und keine Marketing NEFZ Zahlen!
Wie schon Fritz sagt, denke ich, dass die Leistung kein Faktor sein wird.
150kW meint
Mit dieser „realen“ Reichweite kann man auch nicht unbedingt mehr anfangen wie mit Zyklen Zahlen. Bei NEFZ/WLTP weiß man zumindest die festen Parameter und kann Fahrzeuge vergleichen.
Im Übrigen gibt es viele Hersteller die schon Reichweitenrechner im Internet haben. Z.B. auch VW für den e-Golf.
teslatom meint
hmm, also die Reichweite kann ich einfach rechnen, Akku kWh – kWh/1(00) km Verbrauch, d.h es sollte der Verbrauch bei 120 km/h angegeben werden. Und bei 0-100 in 10 sekunden, und wieder auf 0 per Rekuperation, damit ist alles Wichtige zum Vergleichen enthalten. Alles andere ist Augenwischerei, aber das ist ja das Ziel????
Anonym meint
Wie würde den so eine „echte reale Reichweite“ aussehen?
Tempomat 100km/h von 100% Akku bis Null?
Ist das eine aussagekräftiger Wert?
Wer fährt so viel Autobahn? Und dann immer Strich 100?! Niemand.
Auch fällt dann der Wert (die Rückeinspeisung) durch die Rekuperation raus! Etwas was ein eAuto doch so effektiv macht!
Nützt mir auch nichts im Stadtverkehr – die Angabe aus der Autobahn.
Aber wie definiere ich „Stadtverkehr“ überhaupt? Wie oft fahre ich an und auf welcher Strecke rekuperiere ich? Jede Stadt ist da anders. Selbst die Tageszeit hat entscheidenden Einfluss darauf. In der Rush-Hour stehe ich deutliche mehr und muss öfters anfahren als wenn ich in den Abendstunden die gleiche Strecke fahre und die Straßen leer sind!
Fahre ich „sportlich“ und zeig allen Verbrennern wie gut mein Hobel abgeht um die Überlegenheit des eAntriebs zu zeigen – oder fahre ich sehr defensiv um die Reichweite zu erhöhen. Im extrem: Hypermiling!
Man braucht schon fest vorgeschriebene Zyklen mit gleicher Abfolge um Autos miteinander vergleichbar zu machen. Über die Inhalte (wie das Streckenprofil aussieht) lässt sich natürlich streiten ABER egal wie es aussieht man wird nie alle Interessen unter einen Hut bekommen!
Es werden sich immer Fahrer finden, die aufgrund ihres Fahrstils oder ihres Streckenprofils (deutliche) Abweichungen in den Ergebnissen haben werden!
Miro meint
Mich würde dieses Rapidgate nerven. Ne aktive Kühlung braucht das Ding!
Steff meint
Das „Ding“ wird wohl aktiv gekühlt.
„The new battery pack is also reportedly equipped with a thermal management system…“
Ausserdem mit 100kW DC geladen, bzw. AC 3-phasig (11 oder 22kW).
https://electrek.co/2018/07/06/nissan-leaf-prototype-new-battery-pack-leaked-fast-charging/
Fritz! meint
Das mit der Mehrleistung ist bei einem E-Motor ein wirklich kleines Problem. Der Motor wird wahrscheinlich 1 kg mehr wiegen und, viel wichtiger, nicht mehr Strom bei gleicher Geschwindigkeit gebrauchen.
Sehr schön, damit wird es langsam für Einige zu einem Konkurrenten für das Model 3.
wolfgang meint
der motor wird vermutlich nicht viel mehr gewicht haben.
wie sieht es mit dem rest aus, kabelbaum (kabelquerschnittk, lade/entladeelektrik bis zum mechanischen antriebsstrang?
verursacht die zusätzliche leistung hier ebenfalls keine zusätzlichen kosten oder gewicht?
für mich klingen 150 kW für ein kompaktauto ziemlich sinnlos.
Fritz! meint
An das höhere Gewicht der (für einen höhere Motorleistung nötige) Leistungselektronik habe ich in dem Moment nicht gedacht. Kabelquerschnitte dürften im Bereich 500 gr. liegen, aber mehr Elektronik inkl. Kühlkörper u.ä. könnte mehr ausmachen als das Motormehrgewicht.
Dürfte aber immer noch lächerlich wenig Mehrgewicht sein im Vergleich dazu, einem Verbrenner-Motor die 1,5 fache Leistung abzuverlangen.
Anonym meint
Ich bin kein eAntriebs Spezialist – dennoch glaube ich nicht an ihre Aussage.
Wenn dem so wäre, dass 50PS mehr Leistung „nur“ den Motor 1kg schwerer machen würden und sonst „keinerlei“ Einfluss auf Verbrauch usw. hätten – würden dann nicht alle Hersteller ihre eAutos mir 300 und mehr PS anbieten?
Warum ein 110PS Zoe oder ein 130PS eGolf? Wenn es für unter 5 Kilo auch das dreifache der Leistung sein könnte? Schon aus Marketingtechnischen Gründen (Volksmund: eAutos sind lahme Enten) wäre diese PS Zahl ein absolutes Verkaufsargument! Und wenn Sie nur in einem speziellen „Sport+“ Modus anliegen würde um die meisten Fahrer nicht ztu überfordern…
Da dem aber nicht so ist, denke ich dass es in der Realität bei weitem nicht so einfach ist, dass man nur das Kilo mehr an Gewicht als Einflussfaktor hat.
DjZ meint
Ein Grund für die Leistungsbegrenzung der bisherigen eAutos ist die Anzahl und Anordnung der Zellen, sprich im weiteren Sinn die Akkukapazität.
Die meisten (gibt auch andere) Zellen können dauerhaft nur das zweifache ihrer Kapazität abgeben, kurzzeitig vll das 3-4 fache.
Sprich der begrenzende Faktor ist bei den bisherigen Autos sowohl bei Reichweite als auch bei Leistung die Akkukapazität. Das ist ja auch das was Maragno im Interview meint (“Wenn man eine größere Batterie mit mehr Kapazität hat, ermöglicht das mehr Leistung”, so Maragno.).
Der stärkere Motor würde in den bisherigen Autos unabhängig vom Gewicht nicht mehr Leistung abrufen können.
teslatom meint
Genau, die Performance Variante des Tesla MS hat ca. 750 ‚PS‘, kann aber nur 550 abrufen, wegen der Zellen, 400x kW, Der Motor ist kein Thema
Leotronik meint
Ich denke dass das Getriebe eher ein Mehrgewicht bringt als der Motor. Das Drehmoment ist schon gewaltig.
E-Autofan meint
Habt Ihr schon mal was von C-Rate der Batterie gehört? Ein 150 kW Motor ,die Kabel und Elektronik mögen vielleicht auch nur ein paar kg mehr wiegen, aber die Batterie wiegt bei gleicher C-Rate (Verhältnis aus Leistung zur Kapazität), dann eben bei z.B. um 50% angestiegener Leistung auch 50% mehr. Falls die C-Rate erhöht wird, muss eine viel bessere Kühlung, mehr Kobalt oder beides eingesetzt werden, um die Batterien für die Mehrleistung fit zu machen! Denn durch die erhöhte C-Rate wird die Batterie deutlich stärker belastet. Daher sind die meisten angaben für Motorleistungen auf ~ 2 min bezogen und die Dauerleistung nur halb so hoch…