Die Produktion von Teslas Mittelklassewagen Model 3 ist laut Unternehmensangaben nach anfänglichen Schwierigkeiten nun auf Kurs. Um für Cashflow zu sorgen, hat der Elektroautobauer die Fertigung kürzlich um eine Sportversion erweitert. Die ab Werk gebotenen Leistungswerte lassen sich laut Tesla-Chef Elon Musk weiter verbessern.
Die für besonders sportliches und schnelles Fahren ausgelegte Variante des Model 3 basiert auf der Langstreckenversion mit Allradantrieb der Baureihe. Neben der Optimierung von Beschleunigung und Fahrwerk sowie weiteren Extras hat Tesla der „Performance“-Version Sportwagen-Reifen aufgezogen. Zugunsten der Reichweite bieten die Michelin-Pneus jedoch nicht maximalen Grip.
„Wir haben auf etwas Griffigkeit und Breite im Tausch für Reichweite verzichtet“, so Musk kürzlich auf Twitter. „Für optimale Leistung empfehle ich griffigere Reifen und mehr Breite hinten.“ Musk reagierte damit auf den Testbericht eines Wall-Street-Reporters, der sich von dem „Performance“-Model-3 beeindruckt gezeigt hatte – bis auf die Reifen.
Den Sprint von 0-60 mph (0-97 km/h) absolviert das Model 3 offiziell in 3,5 Sekunden. Durch einen Reifentausch könnten sich laut Musk „3,3 Sekunden oder besser“ realisieren lassen. Zum Vergleich: Die deutschen Mittelklasse-Sportlimousinen BMW M3 und Mercedes-AMG C 63 S beschleunigen von 0-60 mph in 3,9 bzw. knapp 4 Sekunden.
Fritz! meint
Wie nebenan schon geschrieben, dürfte auch der BMW M3 damit echte Probleme haben.
Es wird die Zeit bringen, daß mit dem Begriff M3 (den heute noch einige mit BMW verbinden) bald nur noch Tesla gemeint ist. Aber BMW hat ja den i8. Ach ne, ist ja gar kein E-Auto, hat ja einen Verbrenner mit Soundgenerator.
Jeru meint
Auch wie „nebenan“ schon geschrieben, ist das leider totaler Quatsch.
Die Beschleunigung von 0-100 km/h macht noch lange keinen Sportwagen. Wenn ein Fahrzeug sportlich bewegt wird, steigt der Energieverbrauch massiv an. Beim M3 heißt das nur kurz an die Tankstelle fahren und Benzin tanken, das Model 3 muss über eine sehr lange Zeit nachgeladen werden bevor es weiter geht.
Welcher Kunde mit sportlichen Ambitionen tut sich sowas an? BMW M3 Kunden fahren auch gerne mal auf die Rennstrecke oder längere Strecken Überland.
Das Model 3 ist wie jedes andere eFahrzeug ein Beschleunigungsmonster, viel mehr (im Sinne einer Sportlichkeit) aber nicht.
Bitte beschäftigen Sie sich mit dem Fahrzeugbau, den Kundenanforderungen an ein Sportfahrzeug und speziell mit der Fahrzeugdynamik. Danke.
Fritz! meint
92% der Kunden eines BMW M3 werden ihr Auto nie auf eine Rennstrecke bringen, bzw. dort bewegen. Die wollen angeben an der Ampel, vor den Kumpels & Mädels und schnell fahren. Sowohl in der Stadt als auch auf der BAB und Landstraße. Die wollen hauptsächlich Beschleunigung. Und genau für diese 92% wird das Model 3 Performance die bessere/schnellere Wahl sein, weil die Mädels das Model 3 lieben werden, weil sie hinterher nicht taub sind und die Kumpels werden ihn beneiden, weil er der schnellste an der Ampel ist.
Für die restlichen 8%, die ihrem BMW M3 auch mal auf die Rennstrecke bringen, die werden es versuchen mit dem Model 3 Performance und da warten wir mal die Ergebnisse ab. Ein paar Kunden soll BMW ja auch behalten für seine lärmenden und stinkenden Verbrenner-Autos. Ich denke mal, da werden dann etliche BMW-Fahrer zu ex-BMW Fahrern werden…
Leonardo meint
Es bleibt zu hoffen daß eine gewisse Klientel auch weiterhin BMW treu bleibt.
Nicht daß sich mein bisheriges Weltbild ändern muß. Es ist nämlich so, daß wenn man an Stellen überholt wird, an denen man einfach nicht überholt, es zu 80% ein BMW ist. Der klassische „-Depp-“ sitzt also mit hoher Wahrscheinlichkeit im BMW und das soll der leichteren Erkennbarkeit halber auch so bleiben.
Ps.: in den 5 M-BMW die gestern an der Eisdiele mit Gebrüll vorbeifuhren saßen allesamt Leute mit einer Figur zwischen Presssack und Rollbraten, also nix mit Sport.
Fritz! meint
Ich glaube, ein „Sport-Auto“ kauft man sich anstelle des Sports, oder?
;-)
Matthias meint
und was braucht der M3 von BMW so? 15-20l vom 100er Oktan MaxxMotion Sprudel? viel Spass auf der Rennstrecke! ;-)
Thomas Frost meint
Beim Rennstreckeneinsatz redet man schnell von 50 Litern aufwärts bei normalen Sportwagen.
Ist aber nicht der größte Kostenfaktor eines Trackdays. Reifen, Bremsen, Fahrwerksteile, Kupplung, ….
Elektro Trackdays könnten ihr Poetenzial haben, sofern die Streckenbetreiber entsprechende Schnellladeinfrastruktur aufbauen. Nach ein paar Runden brauchste als Amatuerfahrer eh eine Pause….
bübchen meint
Lieber Jeru, ich bin zehn Jahre BMW M6 gefahren, nie auf die Rennstrecke gegangen. Gegen mein Model S P90D Ludicrous war der M6 echt mittelalterlich.
Viele Grüße. Ein Freund sportlicher Autos.
teslatom meint
hier geht nur ein 1++????
Aus der Praxis, perfekt
Das Nachladethema ist wirklich komplett überbewertet.
Viel Spaß mit Ihrem Power Tesla????
McGybrush meint
Wie werden Werte bei Deutschen Autos angegeben?
Werden Verbrauchsfahrten, beschleunigung, bremstest immer mit zueinander gleichen bedinungen gemacht?
Hab manchmal das Gefühl das Verbrauchsfahrten mit anderen Reifendrücken gefahren werden als bei Bremsentests. Heisst. Die Werte kann man in kombination zueinander ebenfalls nicht erreichen ohne das Setup vom Auto für die einzelne Disziplin zu ändern.
Bei Tesla hab ich das Gefühl dort wird ein Auto mit Empfholenen Luftdruck hingestellt und dann ALLE Test mit gefahren ohne was zu verändern? Weissda einer mehr?
Hab ja nix gegen „beschiss“. Aber er sollte für alle Tests gleich sein. Ist der Luftdruck und Reifen für den Bremsentest optimiert dann MUSS genau damit aber auch der WLTP ermittelt werden.
Thomas R. meint
Das Benz kostet dabei fast 90.000€ und dürfte die 4s 0-100 nur mit Launch Control schaffen. Also nix mit spontan. Freue mich auf die Youtube Videos des M3 Performance :-)
Porsche 911 meint
Das Tesla Model 3 kostet als Performance auch ca. 70.000€.
Versteh jetzt auch nicht wo der Zeitverlust mit Launch Control liegen sollte, hast du das mal ausprobiert? Wenn man das zum ersten Mal macht ja, aber sonst?
Du stehst ja so oder so (wenn du von 0 km/h hochbeschleunigst).
Und selbst wenn das Model 3 etwas schneller beschleunigt…es ist halt ein Tesla und kein AMG…
Miro meint
Es geht ihm darum, dass du zum einen immer erst komplett stehen musst, dann das Launch Control Prozedere „durchklicken“ musst…dann muss der Wagen etwas hochheulen usw.
und beim Tesla ist es halt: Pedal drücken und Spaß haben. von Ampel zu Ampel…wann immer man will…
Thomas R. meint
Korrekt
lightrider meint
Nein, es ist vor allem ein Elektroauto und kein Benzin-Dinosaurier.
Aber schon bitter, wenn ein Vorurteil um das Nächste von der Realität widerlegt wird.
Ich freue mich auf mein M3 Performance. Und nein, nicht von BMW.
alupo meint
Das ist ja das schöne am Teslafahren.
Ein Tesla ist weg ohne Lärm, Dreck und Gift.
Sowas haben die Anwohner viel lieber.
Mit AMG werden sie nur geärgert und krank gemacht. Das will keiner, außer dem AMG Fahrer, aber der ist ja der eigentlich Arme, wenn er soviel Lärm braucht um sich in Szene zu setzen. Hat wohl sonst nichts zu melden …. ;-).
Tomas meint
Genau das ist der Punkt den viele nicht Verstehen.
Ja, selbst Automatik-Verbrenner können unter den richtigen Voraussetzungen schnell sein. Aber, dann eben nur 0-100 mit einfachen Gangwechsel.
Von der Vierten in die Zweite schalten machen die meisten nicht mit, sie brauchen ewig, oder die Kupplung fängt an zu stinken (hust Audi hust) – somit sind spontane Überholmanöver, wie mit Schaltgetriebe, oder noch schneller mit Elektroautos, nicht möglich (Außer es steht ein gewaltiger Leistungsüberschuss zur Verfügung, der die Automatik kompensiert)
Nachdem ich immer Schalter gefahren bin, werde ich den technologischen Rückschritt zur Automatik überspringen und mir als nächstes ein Elektroauto kaufen. Bin schon eGolf und Ioniq gefahren und begeistert: Komfort wie Automatik, aber Leistung wie Schaltung!
Jeru meint
Beide Technologien haben tatsächlich Vor- und Nachteile und es ist ziemlich daneben nur die Vorteile zu nennen.
eFahrzeuge sprechen in der Theorie wesentlich besser an und beschleunigen grundsätzlich besser als Verbrenner. Der Sprint von 0-100 km/h, sowie der Ampelstart ist die Paradedisziplin und da haben es eben auch die AMG‘s und M‘s dieser Welt schwer.
Verbrenner haben den Vorteil, das die maximale Geschwindigkeit wesentlich höher ist und das eine hohe Geschwindigkeit auch lange gehalten werden kann. Es gibt ein schönes Video, wo das Model X nach sehr kurzer Zeit V > 200 km/h die Leistung reduzieren muss, da das Temperaturmanagement eingreift. Danach geht es dann mit maximal < 180 km/h weiter..
C-Rate, Batteriealterung, Batterietemperatur oder Grenzen der Leistungselektronik sind nur einige Schlagwörter.
Für jeden der sich ein wenig mit elektrischen Antrieben und Batterien auseinandergesetzt hat ist dieses Vehalten auch nicht überraschen, muss aber scheinbar hier im Forum angesprochen werden.
Ob man Verbrenner mag oder nicht, ich mag die Golfs und Octavia’s auch nicht, ein wesentlich Vorteil ist eben, dass man Energie in kurzer Zeit nachfüllen kann. Für einen Sportwagen, der einen sehr hohen Energieverbrauch haben wird, ist das ein wesentlicher Punkt.
Auch aus meiner Sicht macht eMobilität extrem Spaß und die Beschleunigung ist für viele wohl genug der Sportlichkeit. Ein Model 3, S oder X ist dennoch sehr weit weg davon ein Sportwagen zu sein, dazu gehört wesentlich mehr.
Thomas R. meint
Na dann warten wir mal ab wie die Kunden entscheiden :-)
P.S.: du solltest mal ein Elektroauto fahren! Dann kannst du dir von deiner Theorie mal eine praktische Meinung bilden.
Fritz! meint
Das mit der Endgeschwindigkeit ist auch (zumimndest bei Tesla) vorbei, es sind hier wie da ca. 250 km/h. Bei Model 3 Performance auch nicht mehr nach ein paar Minuten abgeregelt.
Und, da ja hier vom Model 3 geredet wird, das hat bereits mehrere Runden in den USA auf einem Rennkurs absolviert ohne auch nur einmal in der Leistung begrenzt worden zu sein. Diese Probleme vom Model S & X sind also in den aktuellen E-Autos gelöst/beseitigt.
Jeru meint
@Thomas R.
Danke für den Hinweis. Habe ich zu genüge, keine Sorge.
Tomas meint
Wen interessiert 200+ über eine längere Zeit?!
Das macht man mal wenn man jung ist oder ein neues Auto hat, bei dem man die Grenzen ausloten möchte. (oder wenn man Vertreter mit dem Herzschlag eines Kolibri ist) Im Alltag fahre ich auf der Autobahn 130 Tempomat und überhole hin und wieder schneller – das ist bequem, sicherer und schont Nerven wie Brieftasche.
Interessant ist in Sachen Leistung nicht die Maximalgeschwindigkeit, sondern, wie schnell abrufbereit sie ist. Folgendes Szenario: drei Golf, alle gleich stark (soweit möglich), einer elektrisch, einer Schaltung, einer Automatik, fahren entspannt auf der Landstraße jeweils einem LKW im höchsten Gang mit 80kmh hinterher. Plötzlich ergibt sich unerwartet die Möglichkeit zu überhohlen – wer ist wohl am schnellsten?! Ich behaupte der eGolf gewinnt hier klar, dann der Schalter und abgeschlagen schafft es auch die Automatik noch.
Mir passiert es häufig, dass ich spontane Möglichkeiten zum Spurwechsel oder Überholen nicht wahrnehmen kann, weil der Schaltvorgang zu lange dauern würde. Ganz fürchterlich ist das wenn ich mit Automatik fahre (nehme oft Carsharing in Anspruch, wo es leider nur Automatik gibt). Dort erwische ich mich öfters dabei die Kraft des Wagens (die ja theoretisch vorhanden ist) zu überschätzen. Was bringen mir 135PS in einer A-Klasse, wenn die Automatik 3 Sekunden braucht um den richtigen Ganz zu finden?! Ja 0-100 ist schnell, aber sonst geht nichts.
alupo meint
Ich sehe mein eAuto auch nicht als Sportwagen, obwohl Dutzende Probefahrer meinten dass der besser abgeht als ein Sportwagen.
Ich sehe eher den kommenden Roadster 2 als Sportwagen. Der kommt auf 100 km/h in unter 2 Sekunden.
Für unter 3,5 Sekunden braucht es beim Model S oder X noch nicht einmal den Ludicrous Modus, das ist doch dann wohl eher „unsportlich“. Ok, den Kopf schlägt sich der Beifahrer oft schon bei lahmen 5 Sekunden an der Nackenstütze an, aber die ist ja gepolstert.
Manchmal, wenn so ein dröhnendes Geräusch neben mir aufpoppt, schalte ich zumindest temporär den „lässig“ Modus aus und dann verschwindet bei grün die Lärmquelle schnell im Rückspiegel ;-).
Das ist immer wieder lustig zu sehen. Die Mitfahrer sind dann immer sehr begeistert und johlen gelegentlich ;-).