Bosch will keine eigenen Batteriezellen herstellen, investiert aber kräftig in die Entwicklung anderer Komponenten und Technologien für Elektromobilität. Im schwäbischen Schwieberdingen entsteht nun für insgesamt 77 Millionen Euro ein neues Entwicklungszentrum mit dem Schwerpunkt Elektrifizierung.
In diesem Jahr fließen 27 Millionen Euro, 50 Millionen bis Ende 2019, berichtet die Stuttgarter Zeitung. Vorgesehen sind neue Bürokomplexe für Mitarbeiter im Bereich E-Mobilität sowie die Sanierung bestehender Gebäude, um diese an heutige Arbeitsbedingungen anzupassen.
Darüber, ob es eine Aufstockung der Mitarbeiterzahl am Forschungs- und Entwicklungsstandort Schwieberdingen geben wird, schweigt sich Bosch noch aus. Wie viele Leute das Werk einstelle, hänge auch von der Entwicklung der E-Mobilität in Deutschland und weltweit ab. „Jede Zahl, die ich hier nun nennen würde, wäre falsch“, sagte Standortleiter Thomas Pauer während eines Pressegesprächs.
Die Strategen von Bosch gehen davon aus, dass im Jahr 2025 weltweit etwa 20 Millionen Hybrid- und Elektrofahrzeuge verkauft werden. In Vorbereitung auf den Wandel der Autoindustrie hat der Zulieferer-Gigant zu Beginn des Jahres seine Antriebsabteilung neu aufgestellt – seither wird nicht mehr nach Kraftstoffarten, sondern nach Fahrzeugart getrennt. „Die Antriebswelt der Zukunft wird eine diversifizierte sein“, so Pauer.
„Fachkräfte sind derzeit schwer zu finden“
„Seit 1968 sind immer wieder Innovationen von Schwieberdingen ausgegangen, so wird es auch bei der Elektromobilität sein“, ist Pauer überzeugt. Bisher fehlen dem Standort aber noch die dafür benötigten Experten, vor allem Software-Ingenieure und Elektrotechniker. Knapp 600 Stellen bekommt der Konzern laut Personalchef Jörg Stock derzeit nicht besetzt. „Fachkräfte sind derzeit schwer zu finden, alle suchen danach“, sagte Stock der Stuttgarter Zeitung. Aktuell arbeiten in Schwieberdingen 6500 Boschler.
Um seine Belegschaft fit für die Zukunft zu machen, hat Bosch mit der Hochschule Esslingen einen kooperativen E-Mobilitäts-Studiengang ins Leben gerufen. Zusätzlich werden Teile des bestehenden Personals von Verbrenner- auf Elektro-Technik umgeschult. „Wir möchten aus eigener Kraft Kompetenz entwickeln, die uns hilft, diesen Engpass zu überwinden“, unterstrich Stock.
Bosch konnte eigenen Angaben nach im vergangenen Jahr bereits 20 Serienaufträge für elektrische Antriebssysteme im Wert von vier Milliarden Euro einholen. Die Technik werde schon in heute in mehr als 800.000 Elektrofahrzeugen und Hybriden weltweit verbaut. Ab 2020 erwartet der Konzern den Durchbruch von E-Mobilität in den Massenmarkt und will dort führend sein.
lo meint
Ein Blick in die bekannten Jobportale:
Bosch bietet nur befristetete Stellen und *HUST*Zeitarbeit*HUST „Mitarbeiterüberlassung“ (über die üblichen Seelenverkäufer).
Danke, nein.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Dieser kleine, freche Elon Musk, hebt der doch die ganze Automobilwelt aus den Angeln. Jetzt fehlt es doch ganz überraschend an Elektro-Spezialisten und Software-Ingenieuren. Da haben wohl einige ganz schön gepennt – über Jahre.
Leotronik meint
Mit umgeschulten Mitarbeitern führend sein. Meine Güte wo soll das enden.