Die Deutsche Energie-Agentur (Dena) hat ihren Monitoringbericht zur Entwicklung CO2-effizienter Pkw für das Jahr 2017 veröffentlicht. Das Fazit: Die durchschnittlichen CO2-Emissionen stiegen trotz des zunehmenden Absatzes alternativer Antriebe leicht an. Insgesamt gab es bei emissionsärmeren Pkw im letzten Jahr einen Absatzrückgang.
Der Marktanteil von Fahrzeugen mit alternativem Antrieb stieg 2017 von 2 auf 3,4 Prozent. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß aller neu zugelassenen Fahrzeuge wuchs um 0,4 Gramm pro Kilometer. Der Grund dafür ist laut der Dena, dass verbrauchsstarke SUV und Fahrzeuge der oberen Mittelklasse immer beliebter werden – während sich emissionsärmere Pkw der Kompakt- und Mittelklasse schlechter verkaufen.

Seit 2011 weist das Pkw-Label die Effizienz eines Fahrzeugs aus, 2017 wurden erstmals weniger Pkw mit den grünen Effizienzklassen A+ (-11,8 Prozent) und A (-7,8 Prozent) verkauft als im Vorjahr. Neben dem wachsenden Anteil emissionsstarker Fahrzeuge liegt das auch am stagnierenden durchschnittlichen Verbrauch innerhalb der Fahrzeugsegmente. In einigen Segmenten wie etwa bei Mittelklassewagen und Großraumvans stieg der durchschnittliche Verbrauch im Vergleich zum Vorjahr.
Die CO2-Emissionen der deutschen Neuzulassungen liegen mit 127,9 g/km sieben Prozent über dem europäischen Flottendurchschnitt von 119,5 g/km, berichtet die Dena. Setzt sich der Emissionstrend in Deutschland und der EU fort, wird das EU-Flottenziel von 95 g/km bis zum Jahr 2020 nicht erreicht. „Wichtig ist, dass wir nun zügig wirksame Maßnahmen einführen, um den Kauf emissionsarmer Pkw attraktiver und den von emissionsintensiven unattraktiver zu machen“, so Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Dena-Geschäftsführung.
Starker Zuwachs bei Hybrid- & Elektrofahrzeugen
Insgesamt kauften die Deutschen 2017 3,4 Millionen Neuwagen (+2 Prozent), mit 96,6 Prozent machten dabei konventionelle Antriebe den größten Anteil aus. Während Benziner zulegten, nahm der Anteil dieselbetriebener Pkw um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ab. Zusammengenommen wurden 15 Prozent mehr SUV und Geländewagen gekauft, bei Fahrzeugen der oberen Mittelklasse waren es 18 Prozent mehr. Der Absatz von Kompakt- und Mittelklassewagen sank um fünf beziehungsweise vier Prozent.

Der Zugewinn bei alternativen Antrieben liegt vor allem daran, dass mehr Hybrid- und Elektrofahrzeuge verkauft wurden (+85 Prozent). Aufgrund der Verlängerung der Energiesteuerermäßigung für Erdgas (Compressed Natural Gas – CNG) und Flüssiggas sind auch die Neuzulassungen von CNG-Pkw im Vergleich zu 2016 um 30 Prozent gestiegen.
Insgesamt dominierten 2017 Hybridfahrzeuge den Markt der alternativen Antriebe mit 71,8 Prozent (84.675 Pkw). Es folgten reine Elektrofahrzeuge mit 21,3 Prozent (25.056 Pkw), Erdgasfahrzeuge mit 3,2 Prozent (3.723 Pkw) und flüssiggasbetriebene Fahrzeuge mit 3,7 Prozent (4.400 Pkw).
In den ersten fünf Monaten 2018 setzte sich der Aufwärtstrend bei den alternativen Antrieben fort. Besonders CNG-Pkw (+542 Prozent) und reine Elektrofahrzeuge (+82 Prozent) legten gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu.
Gunarr meint
Wenn der Anteil der Elektroautos an den Neuzulassungen nur 2 % beträgt und insgesamt 2 % mehr Fahrzeuge neu zugelassen werden, hat Elektromobilität in der Tat keinen Einfluss auf unseren Verkehr. Sie kommt einfach noch dazu. Im schlimmsten Fall sind Elektroautofahrer solche, die vorher das Fahrrad benutzt haben.
Ich selbst habe kürzlich versucht, einen Bekannten, der ein neues Auto „brauchte“, für ein Elektroauto zu begeistern. Da hatte ich keine Chance. Die Überzeugung, dass Elektroautos Mist sind, ist ganz tief in den Köpfen der Leute verankert. Ich glaube, die Umstellung wird noch eine ganze Generation dauern.
E.OFF meint
Wenn man sich mit den Leuten über eAutos unterhält erzählen sie nur von der Schweden Studie hier hat die verbrenner Lobby ganze Arbeit geleistet.
MiguelS NL meint
Das mit der Studie passiert mir auch oft.
Darüber reden bringt zu wenig, am besten erleben lassen.
Oder besser gesagt erst nach der Fahrt haben werden die Leute offen für die Argumente.
MiguelS NL meint
Die Erfahrung die alle machen, ist eine Probefahrt anzu bieten, dann ist die Sache erledigt.
Am besten in einem Tesla zB bei Tesla selbst, da reicht schon rein sitzen oder die erste Fahrminuten. Aber im Prinzip geht es auch mit einen Zoe, nur bei einem Tesla geht es noch viel einfacher die Leute für das potenzial von Elektromobiliät zu überzeugen bzw. begeistern.
Jeder der mal EV gefahren ist, ist überzeugt
alupo meint
Ja, damit sind die ersten Vorurteile beseitigt und ein unvoreingenommenes Gespräch ist möglich.
Bis jetzt war jeder meiner bis heute 182 Mitfahrern sehr begeistert. Auch wenn sich vermutlich keiner ein Model S oder X kauft, so sieht er die Elektromobilität von diesem Zeitpunkt an mit völlig anderen Augen.
Und wenn der ein oder andere in ein oder zwei Jahren den Kauf eines eAutos in Erwägung zieht, dann beginnt der Schneeballeffekt so richtig. Aber auch deren Erzählungen an Freunde oder Bekannte über ihre Mitfahrt wird zu einer veränderten Wahrnehmung der eMobilität dieser indirekten Personen führen.
Es wird noch dauern, insbesondere weil es heute außer dem teuren Rundum-Sorglos-Paket MS&X von Tesla aktuell nur eAutos gibt, die keine Allrounder sind. Aber auch das wird sich bald ändern und die Leute die ich kenne sind regelrecht heiß auf das auspufflose Fahren.
MiguelS NL meint
Ja, der Scheeballeffekt wird ab dem Model 3 richtig los gehen, d.h. nicht nur die Begesiterung sondern auch die Nachfrage. Ich kann nicht watten bis es so weit in EU. In den VN geht es ja schon los, sehr mein Kommentar ganz unten.
Wenn mann bedenkt dass man mit dem Model 3 für 42.000e einen so gut wie voll austegstatteten, sicherlich im Vergleich zu einem Basis Passat, A4, A6 usw., und dazu auf 0-100 5Sek, 390 km Range Durchschnitt Winter/Sommer 110-155 km/h, SuC, future proof 9 (kameras), Neural Net, Tesla Network, SuC, Urban Charger, Destination Charger, sicherer als ein Volvo oder Mercedes, Innenraumplatz wie ein Passat/BMW5, Verbrauch max 4 Euro auf 100km, Fährt wie ein BMW, dynamisch wie ein Porsche, mit Abstand umwelfreundlicher als ein Prius, schöner als ein Jaguar, OTA, Schnellste App, Schnellstes UI, AWD für 5.000e auch mit der SR Version und wahrscheinlich auch hier eine Sek schneller, usw.
D.h. z.B. für ca. 42.000e bereits gut ausgestattete Standard Version, für 47.000 mit AWD, für 50.000 mit auto pilot und self driving, camping & party mode usw. Hiermit wird jede Fahrt einfach nur Spass machen, und jede Langstrecke entspannt sein. Ein no brainer.
Wenn alle leute sich bewust währen von den gesamten Autokosten deren Verbrennerautos, dann würden alle merken dass ein Tesla ein super Angebot ist, in vielen Fällen sogar ein S oder ein X, in Frage. Oder man ist bereit mehr auszugeben. Früher wahr man nicht bereit 600-1000e für einen Nokia oder Siemens auszugeben, wohl aber für einen iPhone boze. Smartphone. Viele leute die sich einen 3 reserviert haben fahren inzwischen einen S.
150kW meint
„SuC, future proof 9 (kameras), Neural Net“
Schöne Buzzwords. Die täuschen nur darüber hinweg das ein Regensensor vor kurzem erst als Beta Version implementiert wurde, die Schildererkennung immer noch auf sich warten lässt und autonomes fahren immer weiter in die Ferne rückt.
Erst sollte AP1 autonom können, dann AP2 dann AP2.5 und jetzt soll es AP3 richten,..
„Tesla Network, SuC, Urban Charger, Destination Charger,“
Ohne CCS Support wird das in geraumer Zeit nicht mehr groß als Argument ziehen.
„Fährt wie ein BMW, dynamisch wie ein Porsche, mit Abstand“
Da lehnst du dich jetzt aber weit aus dem Fenster :)
„mit auto pilot und self driving, camping & party mode usw. “
Assistenz Systeme haben andere auch. Und wie oben schon steht, autonom ist da nichts. Und es steht in den Sternen ob da überhaupt noch mal was kommt.
„Ein no brainer.“
Fehlende Service Center, katastrophale Ersatzteilversorgung, katastrophale Werkstattstatistik, fehlender CCS Support, fehlender CHAdeMO Support, möglicherweise Ladeleistungsbegrenzung,..
Man sollte sein Gehirn vor dem Kauf doch noch mal durchrechnen lassen ;)
Stocki meint
@150kw netter Versuch
bübchen meint
Vielleicht geht es doch eher, weil der Betrieb so sehr viel billiger als beim Verbrenner ist. Das erzählen sich die Nachbarn dann. Meine reinen Stromkosten auf 100 km belaufen sich mit Nachtstromtarif (18,05 Ct/kWh von 22.00 bis 06.00 Uhr) auf unter 4 € beim Tesla Model S P90D (21,4 kWh/100 km Verbrauch)
MiguelS NL meint
Hier ein Video „Kommentar“ von Daniel S
https://youtu.be/BGnXj8pCrLQ
Ist aber nicht nur bei den Deutschen so. Leider wird es so weitergehen bis ein heftigen Sturm eintritt. Den Sturm kann man nicht meht aufhalten, dafúr ist es längst zu spät.
Daniel S meint
Klartext: Dem deutschen Verbraucher geht die Umwelt am A vorbei.
Peter W meint
Das trifft den Kern des Problems.
BR meint
Und was macht unsere Klimakanzlerin Merkel wegen dem steigenden CO2-Ausstoß? NICHTS (wie immer). Sich nur medienwirksam vor einem Eisberg fotografieren zu lassen reicht halt nicht aus.
alupo meint
Sie weiß, dass sie sich heute mit dem Eisberg fotografieren lassen muss, wenn sie so ein derartiges Bild haben möchte.
Denn morgen ist er, gerade wegen ihrer Politik, schon nicht mehr da.
Anonym meint
3.400.000 Neuwagen verkauft, davon
25.056 reine eAutos… macht also einen Anteil von
0,73% der Neuwagen aus
Das ist doch erschreckend weniger als ich gedacht habe. Da es sich ja um gekauften und nicht nur die ausgelieferten Autos handelt.
In diesen 0,73% sind dann aller Wahrscheinlichkeit ja auch schon die meisten Vorbestellungen (außer Tesla) mit drin, die dann zwischen 6 und 14 Monate noch auf ihr Auto warten müssen. Meist ist der Kaufvertrag ja dann schon unterschrieben.
Peter W meint
Ich hab auf der Dena HP nachgeschaut, es geht hier immer um Zulassungszahlen des KBA, also nicht um unterschriebene Kaufverträge. Woher sollte die Dena auch die Zahlen der Kaufverträge hernehmen?
MiguelS NL meint
Der Anteil eines Iphones bzw. Smartphones oder eines Flachbildfernseher war auch mal 0,73%.
Bei den nachhaltigen Antrieben geht es leider nicht so wies es hätte gehen können.
Zum Glück gint es viele Orte, wie Shenzen (China), wo das ankommende exponentielle Wachstum schon offentsichtlich , unterstützt von Regierungsziele.
Oder wonzu erkennen ist, dank Unternehmen mit Mut und starken Willen. David gegen Goliath.
Siehe Model 3:
https://insideevs.com/wp-content/uploads/2018/08/666.png
https://blogs-images.forbes.com/niallmccarthy/files/2018/07/20180730_Tesla_Sales.jpg
https://datawrapper.dwcdn.net/JSMuv/6/