Mercedes-Benz hat diese Woche sein Elektroauto EQC vorgestellt. Das vollelektrische SUV kommt Mitte 2019 zu den Händlern, geboten werden bis zu 450 Kilometer Reichweite nach NEFZ, schnelle Ladezeiten und Beschleunigungswerte auf Sportwagen-Niveau. Der Premium-Anbieter betont zudem, bei der Sicherheit keine Kompromisse einzugehen.
Der EQC verfügt über die jüngste Generation der Fahrassistenzsysteme von Mercedes. Dazu gehören neue Funktionen wie eine vorausschauende Geschwindigkeitsanpassung im Hinblick auf ein Stauende: Wird ein Stau erkannt, reduziert der Aktive Abstands-Assistent Distronic die Geschwindigkeit vorsorglich auf ca. 100 km/h. Im Stau selbst wird auf der Autobahn eine Spurführung zur Bildung einer Rettungsgasse unterstützt. Ebenfalls mit ab Bord: Ein aktiver Brems-Assistent und Systeme für vorbeugenden Insassenschutz, darunter eine automatische Gurtstraffung und Schließung der geöffneten Seitenscheiben sowie des Schiebedachs und das Stellen der Beifahrer-Rückenlehne in eine crashgünstige Position.
Auch bei der Passiven Sicherheit soll der EQC „höchste Anforderungen“ erfüllen – dazu Mercedes: „Neben einem umfangreichen Crashtestprogramm gelten für die Batterie und für alle Bauteile, die Strom führen, über die gesetzlichen Vorgaben hinaus weitere Sicherheitsvorgaben.“ Die Fahrzeugstruktur des EQC wurde von den Entwicklern an die speziellen Anforderungen der elektrischen Komponenten und der Batterie angepasst. So umschließt ein neuer Hilfsrahmen die im Vorderwagen untergebrachten Antriebskomponenten und stützt diese Einheit über die bewährten Aufnahmepunkte ab.
Batterie
Die im Boden des EQC untergebrachte Batterie sorgt für einen tiefen Schwerpunkt, was das Risiko eines Überschlags verringert. Bereits die Einbaulage schützt den Akku, für zusätzliche Absicherung ist das Bauteil von einem stabilen Rahmen mit integrierter Crashstruktur umschlossen, der Energie aufnehmen kann. Zwischen dem Rahmen und der Batterie sind Verformungselemente verbaut, die bei einem schweren Seitenaufprall zusätzliche Kräfte aufnehmen können. Im vorderen Bereich ist ein Batterieschutzschild angebracht, der das Eindringen von Fremdkörpern verhindern soll.
Die Batterie verfügt über ein eigenes, mehrstufiges Sicherheitssystem für den Alltagsbetrieb. Dazu gehören unter anderem Temperatur-, Spannungs- oder Isolationsüberwachungen, die im normalen Betrieb bei einem eintretenden Fehlerfall zu einem Abschalten des Energiespeichers führen können. Ein sich selbst überwachendes Sicherheitssystem dient dazu, das Auftreten von Übertemperatur und Überladung in verschiedenen Betriebszuständen zu vermeiden.
Hochvolt-System
Auch für den elektrischen Schutz des Hochvolt-Systems ist für den Fall eines Unfalls ein mehrstufiges Sicherheitskonzept integriert: Das Hochvoltvolt-System schaltet sich je nach erkannter Unfallschwere selbständig ab – bei Bedarf dauerhaft. Beim Abschalten wird sichergestellt, dass innerhalb weniger Sekunden im Hochvolt-System außerhalb der Batterie keine für Menschen gefährliche elektrische Restspannung mehr vorhanden ist.

Für Rettungskräfte sind Trennstellen vorgesehen, an denen sie das Hochvolt-System manuell deaktivieren können. Der eingesetzte Trennschalter ist im Motorraum untergebracht. Zusätzlich dazu befindet sich eine alternative Trennstelle in Form einer Kabelschlaufe mit Markierung für eine Schneidstelle im Sicherungskasten im Cockpit auf der Fahrerseite.
Ladevorgang & Tests
Zum Hochvolt-Sicherheitskonzept des EQC gehört, dass der Ladevorgang automatisch abgeschaltet wird, wenn im Stand während des Schnellladens ein Aufprall erkannt wird. Beim Ladevorgang ist das Bordnetz des Fahrzeugs und damit auch das Airbag-Steuergerät in der Regel abgeschaltet. Um beim Schnellladen des Fahrzeugs an der Ladesäule trotzdem den Ladevorgang bei einem möglichen Aufprall zu beenden, ist eine zusätzliche Aufprallsensorik integriert. Erkennt diese einen Aufprall, wird der Ladevorgang automatisch abgebrochen.
Bis zur Markteinführung des EQC werden laut Mercedes rund 200 Prototypen und Vorserienfahrzeuge in Europa, Nordamerika, Asien und Afrika mehrere Millionen Kilometer zurückgelegt haben. Zu dem Versuchsprogramm gehören über 500 Einzeltests, hinzu kommen Kontrollen auf diversen Prüfständen im Mercedes-Benz Technology Center Sindelfingen. Das Verhältnis zwischen digitaler und realer Erprobung beträgt etwa 35 zu 65 Prozent. „Der EQC muss wie alle Mercedes-Benz Fahrzeuge das anspruchsvolle Standardprogramm absolvieren. Hinzu kommen spezielle Tests für den elektrischen Antrieb, die Batterie und das Zusammenspiel aller Antriebskomponenten“, so der Hersteller.
Peter wulf meint
Warum verschenkt Mercedes soviel Platz für Technik?
Der SUV sieht im Heck aus wie ein Verbrenner alles voll mit elektrischen Bauteilen etc.
Da bietet Tesla mehr Platz alles ist im Bodenbereich angeordnet oder zwichen Hinter und Vorderachse.
Was sollen die vielen Knöpfe Schalter etc. im Cockpit? Wir leben im Computerzeitalter da braucht man kein
Chorm und Klimbim.
Oder sollen die älteren Käufern mit Geld nicht schockiert werden weil alles mit Touchscreen abschreckend wäre.
Je mehr Klimbim mehr Schalter Kabel Sicherungen je mehr geht kaput und erfordert aufwendige Wartungskosten.
Die ältere Generation behängt sich auch mehr mit Schmuck und Glitzer.
Modernes Fahrzeug sieht im computerzeitalter anders aus nicht wie ein Schrank auf Rädern. Der cw wert wird sehr schlecht sein und hohen Verbrauch erzeugen.
eCar-Fan & TESLA-Fahrer meint
Frage an die Redaktion: Weshalb veröffentlicht ihr immer noch Berichte mit Reichenweitenangaben nach NEFZ. Bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber ich dachte, ab 1. Zulassung September 2018 müssen alle Verbrauchsangaben bei Verbrennern und Elektroautos nach WLTP erfolgen.
Ich kann nachvollziehen, dass die PR-Abteilungen aller Hersteller nach wie vor die (für sie günstiger aussehenden) NEFZ-Angaben liefern. Trotzdem würde ich da VOR Veröffentlichung nachhaken, denn diese Zahlen müssen m.E. längst vorliegen. Schließlich kann ich mir nicht vorstellen, dass die Homologation z.B. dieser 200 Testfahrzeuge nicht längst erfolgt ist!
Und die Angaben nach WLTP würde uns Lesern Ihrer Artikel (und künftigen potenziellen Käufern solcher Fahrzeuge) letztlich mehr dienen, da deutlich realistischer als NEFZ.
ecomento.de meint
Mercedes hat noch keinen WLTP-Wert angegeben, auch der NEFZ-Wert ist noch vorläufig. Das Modell kommt erst in knapp einem 3/4 Jahr offiziell auf den Markt, mit der WLTP-Zertifizierung kann sich der Hersteller also noch etwas Zeit lassen.
VG
TL | ecomento.de
eCar-Fan & TESLA-Fahrer meint
Danke für die Antwort!
Mitte 2019 könnte es dann womöglich heissen, dass eine Auslieferung / Zulassung von Serienfahrzeugen leider noch nicht möglich ist, weil es noch keine Homologation nach WLTP gibt…. – ein Schelm, wer da Böses denkt? ;)
alupo meint
Ein einphasiger Lader, wie sieht denn das aus wenn man bei Aldi & Co läd :-( ?
;-) ;-)
Sieht auch nicht nach einem Kofferraum vorne aus, schade.
Und die Reichweite wäre mir für ein eAuto Baujahr 2019 viel zu niedrig. Meiner ist von 2016 und hat 557 km NEFZ. Ich träume eher vom 100-er Akku damit man z.B. von München nach Flensburg mit einmal Mittagessen/Laden unterwegs auskommt.
Ein SUV wäre sowieso nichts für mich. Also habe ich bisher mit dem M S 90D nichts falsch gemacht.
Aber es tut sich wenigstens etwas auch bei Daimler. Hoffentlich fangen sie mit der Produktion wenigstens da an wo Tesla aktuell steht, also bei gut 7000 Autos pro Woche und nicht so wie beim eGolf.
Ich wünsche Daimler viel Glück. Das werden sie brauchen.
Volker Adamietz meint
Respekt Mercedes: Reale Reichweite liegt dann in etwa beim ZOE!
… Tesla hatte schon vor 3 Jahren mehr zu bieten.
Michael S. meint
450 km nach NEFZ. Real also vermutlich unter 300km. Oh man ey, will man das Auto wirklich nur bauen, nur um dann sagen zu können „Die Kunden wollen keine E-Autos“?
Und ich dachte auch, der Anspruch wäre „Besser zu sein als der Wettbewerb“? Die reinen Zahlen sagen was anderes…
Julian Wüthrich meint
Zumindest die Frontfläche dürfte kleiner als diejenige des Tesla X sein. Die aerodynamischen Qualitäten schauen auch nicht so schlecht aus.
Peter wulf meint
Die bisherigen SUV von Mercedes BMW
Audi VW sind alles riesige Fahrzeuge im Vergleich zu Tesla mit wenig Platz im Innenraum. Und sehr schlechten cw werten.
Ich erschrecke jedes mal wenn solch ein SUV Monster deutscher Autobauer neben meinem Tesla S70D steht und mir die Sicht nimmt.
Tesla und die anderen E Autohersteller bauen schlanke windschlüpfrige moderne Autos mit viel Platz im Innenraum
Bin gespannt wo diese Monster in Großstädten wie Berlin parken wollen?
Parkhäuser und Parkbuchten sind nicht für sie geeignet. Sie behindern die Sicht der anderen Verkehrsteilnehmer im Strassenverkehr.
Hauptsache „prollig“ aggressiv nach Motto jetzt komm ich. Die Frauen parken gern in 2.Reihe weil sie nicht einparken können und behindern den Großstadt Verkehr. Gott sei dank ist das in Zukunft teurer.
Düsentrieb meint
Mehrere Millionen km Testfahrt und keiner hat daran gedacht mal aktive Elektroautofahrer zu befragen. 1 phasig mit 7,4 KW zu laden bei einer 80KWh Batterie – die Vielfahrer bei dem cw-Wert täglich lerbekommen – ist einfach ein Witz. Mehr als 6h Ladezeit dürfte dies nicht dauern ansonsten ist der Wagen nicht alltagsfähig und dafür benötigt es mindestens 2 phasen (Wenn man schon geizen muss). Zeigt auch, dass Mercedes das Auto in Deutschland nicht in hohen Stückzahlen loswerden will…
Jürg Hölzle meint
Mercedes orientiert sich am «Normalkunden» und nicht an den «Freaks». Für den normalen Kunden sind diese technischen Details belanglos. Er will einen «Mercedes», der dann eben elektrisch fährt. Im normalen Alltag reicht die Reichweite vollkommen aus. Im normalen Alltag muss man vielleicht dann 2 Mal pro Woche ganz laden oder man lädt dann eben immer über Nacht etwas nach. Nur eine kleine Minderheit von Autofahrern braucht die grosse Reichweite.
Ich denke, Mercedes wird den EQC sehr gut verkaufen – an Kunden, denen Qualität und Sicherheit wichtig ist. Tesla mag gewisse technische Vorteile haben. Aber in Sachen Qualität, Fahrverhalten wird Mercedes, Audi, Porsche und die anderen dann Tesla überlegen sein.
Düsentrieb meint
Sorry, aber ich bin kein freak. Ich fahre täglich ca. 200km, 90% davon AB. Wenn ich nur 150km/h als Durchschnittsgeschwindigkeit annehme kann man sich leicht ausrechnen, welche Probleme hier durch die schwache Ladetechnik auftreten. Warum, wenn nicht aus dem Grund das Mercedes in Deutschland/Europa noch möglichst lange möglichst viel an Verbrennern verdienen aber gleichzeitig ein Produkt für China haben will, sollte Mercedes denn auf einen 3 phasen Lader wenigstens optional verzichten? Ich bin absolut kein Tesla-Fan, die Automobilindustrie drängt mich aber dazu aus Mangel an Alternativen.
Düsentrieb meint
btw, es gibt wirklich viele Pendler welche ich auch als ‚Normalkunden‘ bezeichnen würde die mehr als die 40-50 kilometerchen fahren die die meisten Hybride abdecken…
150kW meint
Der EQC läd zweiphasig.
FabianMarco meint
Ich nehme meine Aussage über die mangelnde Reichweite/Effizienz des EQC unter dem letzten Artikel vorerst zurück.
Die Angabe zu den 320km bzw. 200mi Reichweite waren anscheinend ein Fehler der Marketingabteilung.
Jetzt wird doch wieder von über 200 Meilen gesprochen, konkret irgendwas zwischen 230-250 Meilen.
Es wird wohl das Beste sein auf das offizielle EPA Rating zu warten.
Landmark M3 vs. Sion meint
rechne einfach mit 25 kWh pro 100 km, da kommen dann 300 km an Reichweite raus. Ich denke damit ist dann auch der Winter abgedeckt…