Ende August hat die Regierung den Entwurf des Gesetzes gegen Klimawandel auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln verabschiedet. Enthalten ist unter anderem, dass es ab 2025 keine Neuzulassungen von Diesel- und Benzinautos auf den Inseln mehr geben soll. Auch Motorräder seien betroffen, berichtet die Mallorca Zeitung.
In dem jüngsten Gesetzesentwurf wurden die geplanten Vorgaben für Lieferwagen gelockert: Sie dürfen noch bis 2035 mit Verbrennungsmotor zugelassen werden. Darüber hinaus wurde Mietwagenanbietern mehr Zeit für die Umstellung eingeräumt: Eigentlich sollten schon 2020 zehn Prozent der Mietwagen mit E-Motor ausgestattet sein, der neue Entwurf sieht nun aber nur noch zwei Prozent vor. Die Quote steigt jährlich, bis 2035 100 Prozent erreicht sind – zuvor sollte dies bereits 2030 der Fall sein.
Die Politik will die Balearen bis zum Jahr 2050 komplett frei von fossilen Brennstoffen machen. Dafür sollen in spätestens 12 Jahren 35 Prozent der Energie aus erneuerbaren Quellen stammen – aktuell sind es knapp drei Prozent. Ob der ehrgeizige Gesetzesentwurf tatsächlich umgesetzt wird, muss das Parlament entscheiden – wann es soweit ist, ist noch offen.
alupo meint
Es ist ja schön, dass sich die Insel um ihre Luft Gedanken macht. Notwendig ist es leider schon, wie ich dort als Rennradfahrer erleben musste.
Ich sah auch sehr viele Ladestellen, auch in abgelegenen Orten. Vermutlich mit hohen Ladebarrieren, wie bei uns auch (ausgenommen Teslafahrzeuge).
Leider sah ich keine Windräder und fast keine PV-Anlagen.
Also bitteschön auch gleichzeitig die erneuerbaren Energien endlich anfangen auszubauen, denn ansonsten bleibt die Insel bei der Hälfte des Weges stehen.
Matthias meint
„das Ziel sind 1 Million Elektroautos im Jahr 2020“ Angela Merkel, Bundeskanzlerin, Bundesrepublik Deutschland.
1. Januar 2018: 53.861 reine E-Autos
fehlen noch etwa 950k
angekündigte Revolutionen finden nicht statt.
eCar-Fan & TESLA-Fahrer meint
Da sieht man halt wieder einmal den Einfluss der Autolobby bis in die letzten Winkel auch noch so „kleiner“ Inseln. Und der ultra-konservativen Politiker.
U.a. „2% der Mietwagen mit E-Motor bis 2020“ ist geradezu lächerlich, denn das heißt nach Adam Riese: von 100 Verbrenner- Leihwagen ganze 2 ein E-Auto??? Selbst 10% wären zwar nicht nennenswert – aber zumindest eine Ansage gewesen.
Am jetzt angepassten Gesetzesentwurf ist nichts mehr „ehrgeizig“ – ganz im Gegenteil: Diese Zielvorgaben bedürfen keiner Quote oder gar Zulassungsverbote mehr, da der Markt sich m.E. bis dahin (2035) ohnehin klar zugunsten BEVs entscheiden dürfte! Anschaffungs-, sämtliche Unterhaltskosten und Wiederverkaufswerte werden dazu beitragen.
Schade für die vergebene Chance!
henry86 meint
Es war nie eine Ansage. Ab 2025 wird die Automobilindustrie ohnehin fast keine Verbrenner mehr verkaufen, weil es sich wirtschaftlich nicht mehr lohnen wird.
Wenn also Gesetzgeber jetzt verlangen, dass das passiert, was ohnehin passieren wird, ist das mitnichten ehrgeizig.
Gunarr meint
Ob sie es bis 2050 schaffen, auch den Flughafen emmisionsfrei zu machen?
Satcadir meint
Warum nicht. Wasserstoff, Brennstoffzelle, Linearmotorstart, Propellermaschinen für Mittelstrecke. Durchaus denkbar.
Biker0815 meint
Was für ein Ding? Flughafen? Habe ich schon lange nicht gehört. Wer fährt schon ein E-Auto und benutzt dann ein Flugzeug mit Strahltriebwerk, 25% Wirkungsgrad aus steuerfreiem Kerosin noch dazu.
Thomas R. meint
Sehr schön!
Daniel S meint
Die Balearen haben beste Voraussetzungen für Erneuerbare: Viel Sonne und Wind. Nachdem weltweit bereits einige Inseln 100% Erneuerbare haben (z. B. Auf den Kanaren) oder bald haben werden, sollte dies auf z. B. Mallorca sicher auch möglich sein und das sogar langfristig ökonomlscher als mit fossilen Brennstoffen. Man muss nur wollen.
LMausBeeee meint
Was soll man sagen? SCHADE! Aber eigentlich nicht überraschend, dass auch im „17ten Bundesland“ die Lobbyisten ihren Einfluss ausgeübt haben! :-(
Dieselfahrer meint
Welche Lobbyisten? Woher habben Sie diese Informationen?