Ab sofort gibt es auch im niedersächsischen Stuhr eine öffentliche Tankstelle für Wasserstoff-Elektroautos. Eröffnet wurde der Standort von dem Gemeinschaftsunternehmen H2 Mobility Deutschland, Shell und Nel Hydrogen. Es ist die zweite Station in Niedersachsen für Fahrzeuge, die mit Hilfe von Wasserstoff elektrische Energie für den Elektroantrieb erzeugen.
Die neue Station am Shell Autohof Stuhr-Groß Mackenstedt liegt unmittelbar am Autobahn-Dreieck Stuhr der BAB 1 bzw. der Abfahrt Groß Mackenstedt der BAB 28 im Einzugsbereich Bremen, Delmenhorst, Diepholz und Oldenburg. Fahrer von Brennstoffzellen-Autos verfügen damit über eine weitere Betankungsmöglichkeit auf der Nord-West-Achse zwischen Hamburg und dem Ruhrgebiet.
An der Station in Stuhr können Fahrer eines Wasserstoff-Elektroautos ihr Fahrzeug in drei bis fünf Minuten für die Weiterfahrt volltanken. Die Anlage fasst rund 170 Kilogramm Wasserstoff, was für die Betankung von 30 bis 40 Fahrzeugen pro Tag reicht.
Damit Elektromobilität mit Wasserstoff zur Erfolgsgeschichte wird, bedarf es eines attraktiven Angebots an Brennstoffzellen-Fahrzeugen sowie einer entsprechenden Versorgungs-Infrastruktur. Der Geschäftsführer von H2 Mobility Deutschland Nikolas Iwan ist überzeugt: „Deutschland ist auf dem Weg zum Vorreiter in Sachen Elektromobilität mit Wasserstoff. Wir bauen derzeit mit den ersten 100 Stationen in Ballungszentren sowie entlang Fernstraßen und Autobahnen das Rückgrat der Wasserstoff-Infrastruktur. Beim Ausbau richten wir uns nach der Nachfrage.“
Bis 2019 will H2 Mobility ein deutschlandweites Netz von 100 Wasserstoff-Tankstellen errichten. Mit Stuhr-Groß Mackenstedt können Besitzer aktueller Serienautos wie dem Toyota Mirai oder dem Hyundai Nexo heute an etwas mehr als 40 Stationen „laden“. Die Europäische Kommission fördert insgesamt 17 Anlagen, darunter auch die in Stuhr, mit insgesamt 11 Millionen Euro. Die Kosten je Standort belaufen sich in der Regel auf deutlich über eine Million Euro.
midget meint
Ich fahre ein BEV um n i c h t gänzlich abhängig von „Tankstellen(preisen)“ zu sein
Wer unbedingt mehr für den Betrieb seines Fahrzeuges zahlen will… ;-)
Chris meint
Es ist nur eine Frage der Zeit, dass sich das für BEV’s ändern wird.
teslatom meint
aha, und wie?
Wird der Strom gekennzeichnet?????
Chris meint
Da wird man sich schon was einfallen lassen. Da gibt es etliche Methoden, keine Sorge.
Priusfahrer meint
Der derzeitige modus operandi beim Wasserstofftanken ist wirklich
diletantisch bis provisorisch. Jeder Automat zur CO²-Erfrischungs-Getränke
Herstellung hat auch eine Flüssiggas-Patrone. Das CO² wird in flüssiger
Form in Kleinst-Flaschen in den Handel gebracht und ganz normal verkauft.
Flüssiggas ist zwar laut Schutzvorschriften auch ein Gefahrgut, aber die
Behörden haben die technische Kette von Befüllung bis Recycling der
Leer-Flaschen abgesegnet.
Bei Wasserstoff sieht die Sache anscheinend schon anders aus. Da wird auf biegen und brechen mit 700 bar gearbeitet und obwohl die rein gasförmige Verwendung von Wasserstoff ein höheres Gefahrenpotenzial als die
Flüssiggas-Variante trägt, kommt nach wie vor nur das langsame und
aufwendigere Druckgas zur Anwendung. Das ist doch eindeutig eine
künstliche Behörden-Bremse, die der Weiter-Entwicklung der H²-Betankung
eine technische Verbesserung untersagt.
CZ meint
CO2 kann man recht einfach durch Druck verflüssigen, Wasserstoff jedoch nicht. Ein paar chemische Grundkentnisse wären schon hilfreich, bevor man sich über die Behörden beschwert.
Das Qudaratzeichen (²) hat in chemischen Formeln übrigens nichts verloren. Wenn man keine tiefgestellte Zahl schreiben kann, dann nimmt man stattdessen einfach eine normale Zahl.
PharmaJoe meint
Klar, die nehmen Wasserstoff als Druckgas, weil noch keiner auf die Idee gekommen ist, den Wasserstoff einfach zu verflüssigen. Oder noch verschwörter: Das Patent für Flüssigwasserstoff liegt bei einem internationalen Großkonzern in der Schublade und die wollen einfach nicht!
Dass es eventuell handfeste Gründe geben könnte, warum man Druckgas nimmt, kommt nicht in den Sinn…
alupo meint
Die ziemlich schweren CO2-Flaschen (ungefähr so groß wie eine 1,5 Liter Colaflasche) für das Trinkwasser aus den Wasserspendern (4 Gallonen Plastikkanister) bei uns im Büro wurden nicht als Flaschen recycled, sondern landeten alle im Altmetall. Wohl aus hygienischen Gründen wie mir einmal ein Firmenvertreter einmal erzählte :-(. Und das obwohl die wirklich massiv sind.
Das darin enthaltene CO2 entstammt übrigens einer Nebenausbeute bei der Wasserstoffherstellung (wobei H2 auch ein Zwischenprodukt in der Ammoniakproduktion ist und damit dort wirklich rießige Mengen an CO2 anfallen) und sorgt u.a. für die Schaumkrone beim Bier.
Redlin, Stefan meint
Ich trage es humorvoll mit Fassung. Wasserstoff (Wort) besteht aus Wasser und Stoff. Wasser ist zum Trinken da und Stoff für Textilien. Also zum Fahren ungeeignet.
Ich habe fertig.
Jeru meint
Sie markieren ihre Satire hier wenigstens, das würde ich mir auch von den anderen Nutzern wünschen!
Der Kommentar gefällt daher.
Matthias meint
Wasserstoff ist das häufigste Element im Universum. auf der Erde kommt er aber in reiner Form nicht vor. falscher Planet oder falsche Antriebsform?
Rene W. meint
Um es kurz zu machen es geht nur darum das Tankstellengeschäft der Betreiber zur retten mehr nicht und das geht nun mal nur mit der gleichen Struktur. Früher war es Diesel und Benzin nun eben Wasserstoff. Ein Irrsinn. Besser gleich mit Akku und Strom und fertig.
Jeru meint
Das ist nichts weiter als ihre persönliche Meinung und dazu eine starke Unterstellung.
Wenn Sie die echten Gründe für die Verbreitung von FCEV ignorieren und nur diese Erklärung zulassen, werden Sie sich weiter ärgern und der Blutdruck steigt unnötig. Ihre Wahl.
JoSa meint
Dabei könnten sich die Tankstellenbetreiber selber retten.
Ein paar Ladesäulen aufgestellt. Ein Backshop oder ähnliches haben sie ja meist schon. Alles was nach Verbrenner stinkt rausgeworfen. Dann ist die Metanolbelastung der Speisen auch nicht so hoch. Sitzgelegenheiten leise Musik im Hintergund. Das kann auch für nicht BEV-Fahrer zum Treffpunkt werden.
Peter W. meint
Lustig ist, dass bei Berichten über Elektoautos (BEV) oft von tanken in Anführungszeichen berichtet wird.
Hier nun, wo tatsächlich getankt wird, ist nun plötzlich von laden in Anführungszeichen die Rede, obwohl ja tatsächlich betankt wird (tanken = füllen eines Behälters). Hier soll wohl explizit darauf hingewiesen werden, dass es sich um ein Wasserstoffauto handelt, in dem Strom zur Fortbewegung erzeugt und verbraucht wird.
Das ist ein lächerlicher Versuch die Menschen zu manipulieren, oder es beweist, dass das BEV als besonders umweltfreundlich gilt, und der Wasserstoff davon provitieren soll.
Ducktales meint
1+ Sehe ich ähnlich.
Mir kommt auch der Gedanke, dass der bisher nicht so erfolgreiche Versuch
Erdgas oder andere Gase als Verbrenner-Treibstoff zu nutzen, über diesen Umweg erneut gestartet wird…. denn, wie sie richtig schreiben gelten BEV als umweltfreundlicher als Verbrennertechnologien.
Das wäre also Gas-Verbrennung durch die Hintertür weil lokal ja keine Schadstoffe mehr emittiert werden, die bei der Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Gasen entstehen.
Nur so ein Gedanke, aber angesichts der reinen Profitgier vieler Unternehmer vielleicht gar nicht so dumm.
Langsam werde ich ein Verschwörungstheoretiker :-)
Jeru meint
Das ist mir auch schon aufgefallen.
Anstelle ihrer reißerischen und verschwörerischen Erklärung sehe ich vor allem folgenden Grund.
Ein FCEV ist ein rein elektrisches Fahrzeug, das jedoch nicht nur an einer Ladesäule sondern eben auch an einer Tankstelle geladen/betankt werden kann. eFahrzeuge sind stark mit dem Begriff Laden verknüpft, so dass es einfacher ist auch diesen Begriff zu nutzen um klarzustellen, dass es sich um ein reines eFahrzeug handelt.
Umgekehrt gibt es wohl viele Verbrennerfahrer, die ihr Fahrzeug „tanken“ wollen und der Begriff „laden“ eher Fragen/Zweifel aufwirft. Daher ist es aus meiner Sicht sinnvoll, auch diesen Begriff bei BEV oder FCEV zu nutzen, um Ängste abzubauen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Aktuell gibt es Deutschland ca. 14.500 Tankstellen. Diese Anzahl scheint zur Versorgung von ca. 46,5 Mio. PKW notwendig zu sein, obwohl die reine Tankzeit bei Benzin und Diesel etwas geringer ist als beim Nachfüllen von Wasserstoff.
Die Notwendigkeit dieser Tankstellen-Dichte ergibt sich u.a. aus einer ungleichmäßigen Auslastung über den Tag und der Länge der Fahrtstrecke zur Tanke.
Somit gehe ich davon aus, dass die Dichte von Wasserstofftankstellen ähnlich ausgelegt werden müsste. Das Invest liegt damit bei mindestens bei 14.500 x 1.000.000 Euro (ich vermeide extra die Umrechnung in Mrd. wie sonst in der Politik üblich, die jede große Zahl als „schaffbar“ ausweist).
Und das sind ja nur die Kosten für die statische Infrastruktur, die letztendlich die Verbraucher zu tragen haben.
henry86 meint
Die Rechnung hat mehrere Fehler.
1. Die Kosten einer Wasserstoffsäule (!), nicht Wasserstofftankstelle liegt bei über einer Million. Wenn Sie pro Tankstelle von ~ 6 Säulen ausgehen, sind wir also schon bei 6 Mio.
2. Haben Sie mal die Zeit beim Tanken gestoppt? Das dauert bei mir keine Minute. Beim Wasserstofftanken jedoch brauchts mindestens 5 min – und zwar abhängig von der Säule und den Druck den sie aufbringt (ältere Tankstellen brauchen 15 min … ) um 400 km Reichweite nachzutanken (aber nur, wenn der Tank entsprechend groß ist – die letzten 20 % Reichweite dauern erheblich länger als 20 % davor.
Und die Reichweite für den Tankstop ist viel niedriger. Sie müssen wohl doppelt so oft tanken wie beim Benzin.
Und wenn Sie die gesamte Infrastruktur betrachten, gehören dann auch noch die entsprechenden Tanklaster und/oder Pipelines dazu.
Wenn man das dann mal mit den Kosten für Ladesäulen vergleicht … Eine Gleichstromladesäule mit 350 kW erhält man schon für unter 200 000 €, einen Tanklaster oder teure Pipelines brauchen Sie dafür nicht, lediglich einen Mittelspannungsanschluss ans Stromnetz – das entgegen aller Unkenrufen erheblich billiger und umweltfreundlicher ist als Tanklaster oder Pipelines. Und in der Regel bereits existiert und nur in wenigen Fällen ausgebaut werden müsste, ganz im Gegensatz zum kompletten Neubau eines Wasserstoffnetzes.
Und mit 350 kW haben Sie die 400 km Reichweite in 6 min nachgeladen. Also auch kaum länger als der Wasserstoff.
Dazu kommt – sie brauchen nur für 5 % (!) der Fahrten überhaupt die Schnellllader – den Rest laden die Leute zu Hause bei einer 1000 € (oder billiger) Wallbox nach. Theoretisch reicht sogar eine klassische Schukodose.
Und dann noch der Vergleich der Kosten für Wasserstoff vs. Strom … Wasserstoff ist um Faktor 3 teurer, die Brennstoffzelle wartungsintensiver und und und …
Die ganzen Förderung von Wasserstoff ist ein Milliardengrab, bei dem niemand ehrlich nachgerechnet hat.
Chris meint
Das ist ja alles ganz gut und schön, täuscht aber nicht darüber hinweg, dass ein Wasserstoffauto Arbeiten erfüllen kann zu dem ein bEV gar nicht in der Lage ist nach aktuellem Stand der Dinge. Da wäre zum Beispiel der Gespannbetrieb. Mal ganz davon abgesehen, dass es quasi nur ein BEV meines Wissens gibt, dass das überhaupt kann, kommt es auch noch zu dem Problem, dass die Reichweite darunter ERHEBLICH leidet. So sehr, dass quasi gar nicht an längere Strecken zu denken ist. Und um das ganze noch abzurunden: Es gibt derzeit kein Auto in Golfgröße, dass auch nur irgendwie langstreckentauglich wäre. Ums mal klar zu sagen: Für Reisende ist derzeit weder ein BEV noch ein Wasserstoffauto eine Alternative.
Michael S. meint
Zeigen Sie mir doch bitte ein einziges für den Gespannbetrieb geeignetes, erhältliches FCEV… (Bei selbigem leidet die Reichweite im Gespannbetrieb übrigens ebenfalls erheblich). Und mit 100 kWh-Akkus und wird der Gespannbetrieb auch zunehmend ertragbar. Und dann kommen noch innovative Anhänger mit eigenem Antrieb in Frage, wie kürzlich hier auf der Seite vorgestellt.
Chris meint
Der Unterschied ist, dass es irrelevant ist ob die Reichweite leidet. Das nachtanken ist genauso schnell wie beim Verbrenner. Und im Übrigen habe ich klar im Nachsatz geschrieben, dass derzeit weder ein BEV noch ein FCEV eine Alternative darstellen. Allerdings gibt es immerhin den Hyundai ix35 und Hyundai Nexo. 100 kw sind dann in bestimmt einer Stunde vollgeladen. Schöne neue Welt. Ich weiß nicht, was daran erträglich sein soll.
Innovative Anhänger mit eigenem Antrieb. Ganz toll, darauf hat die Welt gewartet. Bislang war ein Anhänger ein extrem unkompliziertes und wahnsinnig billiges Produkt, und nur um den defizitären Antrieb quasi zu unterstützen machen wir aus einem einfachen und billigen Produkt etwas kompliziertes und teures. Na toll.
MiguelS NL meint
Ich würde mich NICHT wundern wenn mehr als 90% des benötigten Stroms zuhause geladen wird oder während der Arbeit. Sie brauchen fürs laden eines BEVs nicht zu warten bis er geladen laden, laden geschiet z.B. über Nacht, d.h. während Sie was anderes machen.
Suchen Sie mal einen Bericht eines BEV-Fahrer der sich darüber beschuert dass er nicht mehr eine Tankstellen vorbei fahren kann fürs schnelle Benzin tanken. Alleine der Fakt dass man nicht mehr regelmäsig zu einer Tankstelle fahren muss, ist für die meisten BEV Fahrer schon der grösste Genuss.
Schnell-Ladesäulen braucht man nur für Strecken >300 km. im Durschnitt nach Fahrzeug wird es Zunkunft >400 km werden. Ein Tesla mit 100kWh. bracucht ja erst nach 400-500 km nachzuladen, d.h. Autobahnstrecken.
Für die meisten würde das Laden an einer Haushaltssteckdose mehr als ausreichen, damit kann man locker in 9 Stunden 180 km, oder in 12 Stunden 240 km nachladen. keine NEFZ, nicht NEFZ. Und die wenigsten fahren mehr als 200 km am Tag. Durchnschnitt pro Tag liegt bei 32 km. D.h. man für anstehende lange fährt, z.B. 400 km, den Akku locker mit Haushaltssteckdose laden. Für den Fall das man mal zwei Tage hintereinander 400 km oder fahren muss, fähr man halt bei Schnellladesäule vorbei, das geschiet automatisch. Und der sehr kleine Anteil an Fahrer der sehr oft mehr als 400 km pro Tag fährt, nimmt halt eine Wallbox, und freut sich darüber dass es nicht zwei oder drei mal in der Woche zur Tankstelle fahren zu muss. Zu dem ist der Preis an Strom (4-5 Euro/km) um einiges billiger als die Benzinkosten
Bei eine Fährt von. 600 km, muss man den Akku beim (verantwortungsvollen) Zwischenstop nach 2-3 Stunden für Pause, Austreten, WC, Essen oder Kaffee, nicht unbedingt 100% volladen, das haben Sie falsch verstanden. Ein Telefon müssen Sie auch nicht unbedingt bei jedem Ladevorgang vollladen. Um das Ziel zu erreichen reichen in Praxis meistens 10-20 Min. aus.
In der Praxis dauert das laden nicht länger als die benötigte Pause, zumindest im Falle Tesla, und anderer Marken zukünftig hoffentlich auch. Die Zeit fürs nachladen ist meistens kürzer als die Zeit die man brauch für den Gang zur Toiletten usw. Zudem keine Abrechnung notwendig. Und die Ladegeschwindigkeit wird noch mal steigern.
Chris meint
Ich hätte explizit die Nutzungsprofile angesprochen die eben nicht das Laden über Nacht beinhalten. Das laden über Nacht zu erwähnen ist also überflüssig, da dies kein Gegenargument für die erwähnte Nutzung ist. Es wird sich kein BEV Fahrer beschweren, weil wir noch im Early Adopter Modus sind. Hier kaufen regelmäßig eher Idiologen. Das ist OK, aber eine tatsächlich sachliche Bewertung kann man sich regelmäßig nicht erhoffen. Zu dem Preis bleibt zu sagen, dass dies nur Mittelfristig so günstig bleibt. Gesellschaftspolitisch ist niemand daran interessiert, Individualmobilität billiger zu machen und das ist auch gut so. Individualmobilität muss teuer bleiben und teurer werden denn diese Art der Mobilität ist immer egoistisch und immer Umweltschädlicher als der öffentliche Personenverkehr.
Das Argument des „verantwortungsvollen Fahren“ ist ein Pseudoargument um ein Defizit des Antriebskonzepts auf die Nutzer umzulegen. Regelmäßig täusche ich mich mit meinem Mitfahrer ab. Wir machen die Pausen im Fahrzeug. An einer Raststätte verbringe ich keine 10-20 Minuten alle 200-300 KM sondern eher 10 Minuten alle 500-600 KM. Bei Fahrten um 2500 KM ist das doch ein erheblicher Unterschied.
Die benötigte Pause entscheide ich, nicht du oder mein Auto. Vielen Dank für das Verständnis.
MiguelS NL meint
Die Fahrprofile die nicht Laden beinhalten belaufen sich auf 45 min Ladezeit für 900 km bei 130 kmh, 1000 km bei 115 kmh.
Der Verzicht auf
10 Min alle 500-600 km? Fürs Tanken und WC? Und bis zu 2500? Und wahrscheinlich unter 12-16 Stunden? Jedes Wochenende oder mininal zwei mal Wöchentlich?Zwischendurch noch essen am Steuer?
Mit allem Respekt, Ihr geschilderges Fahrprofil ist verantwortungslos anderen gegenüber. Verständnis dafür habe ich keins.
Chris meint
1. kein BEV schafft derzeit tatsächlich 900 KM im Realbetrieb.
2. 45 Minuten warten ist mir zu viel.
3. Ich lese keine Romane auf dem WC, 10 Minuten sind gar kein Thema.
4. Für 2500 KM braucht man schon länger als 12-16 Stunden.
5. Wie oft ich das mache spielt keine Rolle. Ich kaufe nicht zwei Autos und Mieten ist teurer, wenn man bereits ein Auto besitzt.
6. Essen am Steuer hat mich noch nie überfordert.
Wofür du Verständnis hast, ist mir ehrlich gesagt egal. Deine Bewertung, was verantwortungslos ist und was nicht genauso, behalte sie doch bitte für dich. Ich kann nicht über deine körperliche Fitness sprechen aber für mich ist das kein Problem, danke.
Jeru meint
Wie kommen Sie auf 1.)?
Die Tanksäule plus Technik dahinter kostet heute etwa 1 Mil. Euro, in Zukunft ganz sicher deutlich weniger. Warum sollte eine zusätzliche Säule dann wieder 1 Mil. Euro kosten? Die Säule ist doch nur der dispenser?
2.) ist leider auch sehr einseitig und schlecht recherchiert. Wasserstofftankstellen waren bis vor ein paar Jahren quasi noch Prototypen und in der Entwicklung und selbst da waren Tankzeiten über 5min nicht normal. Funktioniert die Säule und Technik korrekt, tankt man in vergleichbarer Zeit wie Otto und Diesel.
Leonardo meint
Es ist schon auffallend wie oft das Wort „Wasserstoffelektroauto“ fällt. Warum heißt es nicht schlicht und einfach „Wasserstoffauto“!
Dabei ist es wirklich Schei…egal ob mit dem Wasserstoff eine Brennstoffzelle oder ein Verbrenner direkt angetrieben wird. Der Gesamtwirkungsgrad liegt bei jeder Variante zwischen sehr schlecht und grottenschlecht.
Chris meint
Der Wirkungsgrad ist ja aber gar nicht relevant, insofern ist die Kritik auch überflüssig.
FabianMarco meint
Wieso ist der Wirkungsgrad den nicht relevant?
Chris meint
Warum sollte er relevant sein? Klar sollte das Ziel sein ihn zu verbessern, aber es ist kein Ausschlusskriterium für eine Technologie.
JoSa meint
Hallo Chris,
Haben sie den Knall nicht gehört?
Die Kohlekaftwerke sind auch noch nicht am Ende, man kann immer noch weiter forschen um den Wirkungsgrad zu verbessern. Wozu brache ich dann Wasserstoff.
Ich halte es nicht aus.
Schon einer dem unsere Welt total egal ist.
Ich hoffe das er wenigstens die Ironie versteht.
Chris meint
Doch habe ich, die Beleidigungen kannst Du dir aber sparen, danke.
Aus EEG gewonnener Energie kann, sofern ausreichend ausgebaut, durchaus verbraten werden. Es ist irrelevant ob diese nun besonders wirkungsvoll oder nicht verbraucht wird. Der Vergleich mit einem KKW hinkt also, da hier ein umweltschädliches Verfahren zur Stromgewinnung herangezogen wird. Der Vergleich hinkt deshalb, weil bei steigendem Wirkungsgrad auch die Umweltschädlichkeit abnimmt, nicht so jedoch bei Wasserstoff gewonnen aus EEG.
Die Welt total egal? Ich lese von Dir regelmäßig, dass es abzulehnen ist, dass der Individualverkehr im Treibstoff abhängig von Multis istund Wasserstoff abzulehnen ist, weil er Wartungsintensiv ist. Das begründest du häufig mit Kosten. Du wünscht dir, dass es billiger wird. Das hat aber zur Folge, dass der Indiviualverkehr intensiver genutzt wird, was essenziell umweltschädlich ist.
Ich dagegen bin für eine erhebliche, schrittweise Verteuerung des Individualverkehrs. Auch für BEVs. So viel zur „unsere Welt total egal ist“.
Ohnehin sollte klar sein, dass die Klimaziele nach derzeitigem stand der Wissenschaft und Wirtschaft nicht einmal mehr ansatzweise zu erreichen sind.
MiguelS NL meint
@chris
Stimmt aus regenerativen (vor allem PV) Strom könnte man technisch schon heute locker mehr Strom erzeugen bräuchte als man bräuchte. Wirtschaftlich gesehen werden sich aber bis dahin die nachhaltige Techniken durchsetzen die sich wirtschaftlich lohnen, d.h. auch wenn wir bereits nachhaltigen Strom im Überfluss hätten, wovon wir weit entfernt sind.
Chris meint
Es werden sich die Technik durchsetzen, die für den gewünschten Einsatzzweck brauchbar sind. Als Beispiel: BEV’s sind weiter vom sinnvollen Einsatz im Anhängerbetrieb oder Wohnmobil/Wohnwagen entfernt, als FCEV.
Peter W. meint
Der Wirkungsgrad ist immer ein entscheidendes Kriterium. Wenn sich der Wirkungsgrad Deiner Haushaltgeräte halbieren würde, weil Du einen Wasserstoff- anstatt eines Stromanschlusses hättest, wäre es Dir dann auch egal, dass Deine Stromrechnung doppelt so hoch ist?
Chris meint
Ja wäre es. Der Vergleich hinkt ohnehin, da der Nutzen eines Wasserstofffahrzeuges ein ganz anderer ist, den ein BEV nicht bieten kann. Daher ist der Vergleich des Preises überflüssig.
MiguelS NL meint
Welcher Nutzen hat für Sie das Wasserstoffahrzeug? Keine Abhängigkeit von den Saudis? Keine Abhängigkeit von Rusland? Lokale Emissionen? Ende der Ölvorräte? Schneller oder billiger als Benzin, kann es schonmal nicht sein.
Chris meint
Es ist extrem schnell nachzutanken. Das Klima wirkt sich nicht so erheblich auf die Reichweite aus, so wie auch die Heizung nicht problematisch ist. Im Lastenbetrieb bzw. Trailerbetrieb sinkt die Reichweite nicht so erheblich ab. Sollten sich die kosten so entwickeln wie vorhergesagt, werden die Anschaffungskosten deutlich unter denen eines BEVs liegen, aber das ist mal noch Zukunftsmusik.
Besonders das schnelle nachtanken ist ein entscheidender Faktor. Wenn ich nach 400-500 KM in 5 Minuten den kompletten Tankstop abgeschlossen habe inkl. zahlen, wie beim Verbrenner, ist das ein absolutes Plus.
Ein Ladeanschluss habe ich zu Hause ohnehin nicht und müsste mich jedes mal zum Laden irgendwo hinstellen und warten. Das möchte ich nicht, das ist mir zu aufwändig.
Das Argument billiger ist für BEVs ohnehin nur ein mittelfristiges. Der Individualverkehr wird auch für BEV Fahrer bald teurer werden. Es besteht kein gesellschaftspolitisches Interesse daran, den Individualverkehr zu fördern indem man ihn verbilligt.
Matthias meint
wir sollten den Wasserstoff nicht in Brennstoffzellen Fahrzeuge pumpen. die Chemische Industrie wird in den nächsten Jahrzehnten erhebliche Mengen an Wasserstoff benötigen um von Gas auf CO2-neutral umzusteigen. aber daran denkt ja keiner.
M3 meint
Es schmerzt mit anzusehen wie hier wieder sinnlos Steuergelder versenkt werden…
Hans meint
Man stelle sich vor wieviele Ladestationen fuer 11 Millionen erstellt worden waeren…
McGybrush meint
Etwa 6000 Wallboxen mit günstiger Anschaffung/Installation (48.000 Autos pro Tag)
Etwa 3000 Wallboxen mit teurer Anschaffung/Installation (24.000 Autos Pro Tag)
Etwa 750 Typ2 Lader im Öffentlichem Raum (etwa 6000 Autos Pro Tag)
Etwa 50 Lader mit 150kW (etwa 1800 Autos pro Tag)
Etwa 200 Lader bis max 50kW (etwa 1000 Autos Pro Tag)
Genau 1 Wasserstoff Tankstelle (etwa 40 Autos Pro Tag)
PharmaJoe meint
Nein, es wären ca. 11 Wasserstoffzapfsäulen bei 11 Mio (1 Mio pro Säule). Aber die Tendenz stimmt.
Es werden Unsummen versenkt, weil ja der Wasserstoff noch irgendwo herkommen muss (Tanklaster/Pipeline) und wieder Monopole gefördert werden, die letztlich zu höheren Kosten führen.
Da hat manden Strommarkt endlich halbwegs liberalisiert und es könnten die Fahrzeuge davon profitieren und dann fördert man Konzerne wie Shell, damit sie möglichst lange auch nach Ende der Ölzeit Geld verdienen können.
Hinzu kommt die grottenschlechte Effizienz (anderswo regen sich Menschen über Ladeverluste von BEV auf und hier wird mal eben über die Hälfte der elektrischen Energie als Verluste verheizt) und die Frage, wo denn über 40Mio Wasserstoffautos tanken sollen. Bisher haben wir gut 14.000 Tankstellen mit mehreren Zapfsäulen pro Tankstelle. Wir brauchen also mindestens geschätzt 30.000 Zapfsäulen, da das Benzin Tanken schneller geht als das Wasserstoff Tanken.
Schnellader brauchen wir keine 14.000, da die meisten Kilometer zuhause geladen werden. Kann man also diverse Milliarden ausgeben für Schnelllader samt Stromanbindung.
Chris meint
Um es mal ganz klar zu sagen: Es gibt kein gesellschaftspolitisches Interesse daran, den Individualverkehr billiger zu machen. Das wird auch mit BEVs nicht passieren.
MiguelS NL meint
@Chris
Doch, der Markt wird sich dort hinnbewegen, wir werden in Zukunft im Schnitt weniger für den Transport zahlen, bzw. um uns fort zu bewegen.
Chris meint
Nein, dahin wird sich der Markt nicht bewegen, denn der Indiviualverkehr ist IMMER schädlicher als der öffentliche Personenverkehr. Auch die Infrastruktur kollabiert schon jetzt jeden Tag in Deutschland. Niemand hat ein Interesse an mehr Autos die einen Menschen befördern, denn egal ob BEV oder Verbrenner, jedes Auto mehr auf der Straße belastet sowohl die Bevölkerung als auch die Umwelt.
Es gibt kein politisches Interesse an billigerer Individualmobilität.
MiguelS NL meint
@chris
Nein, autonome auto’s werden mehr bieten als ein bus. Sie fahren nicht unnötig bzw. unterbesetzt, zur gewünschten Zeit bis zur Haustür.
Chris meint
Das ist ein Wunschkonzept das noch mindestens 50 Jahre auf sich warten lässt. So lange wird man es nicht zulassen, dass noch mehr Autos auf den Straßen fahren. Außerdem kann man selbst bei Autonom fahrenden Autos damit rechnen, wenn es nicht teuer genug ist, dass sie exzessiv genutzt werden, genauso wie Autos wenn sie billig sind.
Es bleibt dabei, der Bus/die Bahn ist das Umweltfreundlichere Konzept. Innerstädtisch sollte man Autos nach Möglichkeit komplett verbieten und den Raum für Fahrradwege zur Verfügung stellen. Und natürlich Bus und Bahn. Den Rest schaffen die Beine.