Der Stuttgarter Oberbürgermeister Fritz Kuhn hat die Autoindustrie bei einem Branchentreff in der Schwaben-Metropole dazu aufgerufen, schneller Lösungen für Elektromobilität auf den Markt zu bringen.
„Städte haben nichts von Ankündigungen, sondern brauchen Produkte, die man im Alltag einsetzen kann“, sagte Kuhn. Als Beispiel nannte er vollelektrische Linienbusse, die „in einer hügeligen Stadt wie Stuttgart etwas taugen“. Kuhn weiter: „Stuttgart ist die Hauptstadt des Automobils, aber auch die Hauptstadt aller Probleme des Automobils.“ Daher sei es wichtig, Technologien zu entwickeln, um Probleme wie die starke Luftverschmutzung zu lösen.
Der OB berichtete davon, wie die Landeshauptstadt gegen die Luftschadstoffe kämpft – etwa mit dem Aktionsplan „Nachhaltig mobil in Stuttgart“ oder dem Feinstaubalarm. „Auch das Thema Elektromobilität setzen wir in Stuttgart schon jetzt sehr gut um“, so Kuhn. Für Elektroautos stünden bereits 380 Ladepunkte in der Stadt und 540 in der Region zur Verfügung. Kuhn verwies zudem auf die Carsharing-Angebote Car2Go und Stadtmobil, die elektrischen Roller von Stella sowie die Umstellung des städtischen Fuhrparks auf Stromer.
Kuhn forderte die Wirtschaft dazu auf, sich stärker beim Auf- und Ausbau der Ladeinfrastruktur zu engagieren. „Ohne Unterstützung bei den Ladestationen kommen wir nicht aus“, mahnte er. Gerade Unternehmen seien hier gefragt, weitere Ladepunkte – auch für ihre Mitarbeiter – anzubieten.
„Die Nutzung des Autos wird sich verändern“, sagte Kuhn abschließend. Der Grünen-Politiker sieht einen Wandel im Mobilitätsverhalten, dies zeige sich beispielsweise an der wachsenden Beliebtheit der Elektrofahrzeuge. Kuhn: „Die Bürger in Stuttgart sind scharf auf E-Mobilität, und deren Schnelligkeit und Spritzigkeit.“ Deshalb laute sein Rat an die Industrie, diese Ungeduld – und auch die der Städte – rasch zu bedienen. „Ich kann der Automobilwirtschaft nur raten, schnell aufzubrechen. Davon hängt nicht nur die wirtschaftliche Zukunft der Region ab, sondern auch die Ökologie und der Klimaschutz“, unterstrich der OB.
nilsbär meint
Wenn der Oberbürgermeister E-Busse will, kann er ja welche bestellen, anstatt zu jammern. BYD z.B. liefert gerne alle Busse für Stuttgart und alle E-Taxis dazu. Nach den 16000 E-Bussen für Shenzhen wohl eher ein Kleinauftrag:-)
Wäre auch mal ein Signal an die deutschen (Nicht-) Anbieter.
Rainer Zufall meint
Jeder Politiker welcher wider der eigenen Arbeitsplätze arbeitet hat seinen Job nicht verdient.
Dir ist also lieber 100.000.000€ nach China zu schicken anstatt hier damit die Leute ihn Lohn und Arbeit zu bringen? Wegen wie vielen Jahren in den du angeblich besser lebst wegen den paar Bussen (in einer Stadt in der die Luft trotz mehr Verkehr schon seit Jahrzehnten besser wird und die Messwerte auch nur deswegen so schlecht sind weil die Stationen falsch stehen….und die Stadt in einem Kessel liegt…und die falsch stehende Messstationen auch auch an so der ziemlich dämlichsten Stelle der Stadt)
Ruhig Blut. Ich würde in der Tat ein paar Busse kaufen für Probebetrieb. Die Flottenumstellung sollte aber die heimischen Bürger beschäftigen.
nilsbär meint
Ja, du hast recht. Mir wäre es in diesem Fall wirklich lieber, das Geld nach China zu überweisen. Weil ich glaube, dass dies ein so starkes Signal an die deutschen Hersteller wäre, dass sie vielleicht Dampf (äh Strom) machen.
Sehe nicht ein, dass die E-Mobilität solange verzögert wird, bis die Herren zu liefern gedenken. Stuttgart wollte ja schon letztes Jahr (vergeblich) deutsche E-Bussi bestellen.
150kW meint
In China würden die E-Busse nicht fahren, hätte der Staat dort keine Milliarden an Subventionen dafür ausgegeben.
Und jetzt wird bemängelt das andere Hersteller hier nicht von jetzt auf gleich tausende E-Busse liefern können?
BeatThePete meint
Sehr schön, demnach sollen Politiker wissentlich die eigene Bevölkerung vergasen damit auch ja kein Arbeitsplatz verloren geht?
Diese Meßstellen-Mimimi.. dir ist
schon klar das in 3 Jahren die Werte nochmal drastisch verringert werden?
Soll man die Meßstationen dann gleich auf Almweiden über 2000m und mindesten 500m weit weg von Kühen( Methanflatulenz) platzieren?
Heisser Tip an die Automobilindustrie:
Gasmasken!
Ja, Gasmasken.
Sind billiger wie Strafzahlungen.
Ausserdem kann man auf den Filtern Werbung platzieren:
„Diese frische Luft wird ihnen präsentiert von… Audi“
Rainer Zufall meint
Du hast dieses Land auch noch nie verlassen oder?
„demnach sollen Politiker wissentlich die eigene Bevölkerung vergasen damit auch ja kein Arbeitsplatz verloren geht?“
Glaubst du das wirklich was du da sagst?!
Wenn ja: Wie viel wird denn die Luft besser durch ein paar hundert Elektrobusse?!
Pamela meint
“Die Bürger in Stuttgart sind scharf auf E-Mobilität, und deren Schnelligkeit und Spritzigkeit.”
Als ob die Bürger von alleine wüssten, was sie für ein Auto brauchen !
Die sollen mal die schönen Werbeanzeigen für die neuen Modelle anschauen und bei den Aktionswochen – für die Autos, die eigentlich keiner mehr haben will – zuschlagen.
Die Autohersteller wissen schon noch, was gut für sie – äh, pardon – für uns ist, denen kann man vertrauen. ;-)
Kritiker meint
Recht hat er!
Wohne zwar nicht in Stuttgart, aber ich warte noch immer seit März auf mein E Auto.
Und wenn man dann den Quatsch mit den Festkörper Akkus liest mit 2025 bzw 2030 dann kann man echt verzweifeln.
lo meint
Welches Auto wird es, wenn ich fragen darf?
Ich warte seit April 2016 auf mein neues Auto…
Yoshi84 meint
OK, das hat mich schmunzeln lassen. Warte auch sehnsüchtig auf die Zeit, wenn unsere Straßen mit M3s geflutet werden. Rechne ab Ende 2019 damit.
Pamela meint
Werden 20-25K Model 3 verteilt über Deutschland auffallen ?
Gibt es da Berechnungen, wie oft man ein Auto stückzahlabhängig sehen könnte ?
06.04.2016 – ich hoffe auf Juni. :-)
Kritiker meint
@lo: Nissan Leaf LR 2019
Fritz! meint
Seit April 2016 warte ich nicht auf mein neues E-Auto, seitdem weiß ich, wie es genau aussieht. Warten tue ich erst seit Anfang 2018 darauf, also wahrscheinlich dieselbe Lieferzeit wie ein eGolf oder Ioniq.
:-)
Alex meint
Wenn in 10 Jahren mehr chinesische und amerikanische e-Autos auf der Straße sind, werden sie es vielleicht mal begreifen
volsor meint
Dann dürfte es aber zuspät sein.
Peter W meint
Dann wird der Staat ihnen mit Steuermilliarden unter die Arme greifen und die systemrelevanten Autohersteller retten. Dass dann Vorstände und Aktionäre längst ihren Reibach gemacht haben stört nur wenige.
nilsbär meint
Mich stört es, dass Kurzsichtigkeit, Gier und Rücksichtslosigkeit auch noch belohnt werden. Die Umsätze von VW steigen…
Rainer Zufall meint
Naja, die deutschen OEMs zusammen investerien in den nächsten 3-5 Jahren überschlägig zusammengerechnet um die 100 Milliarden. Klingt nicht ganz so als hätten sie es gar nicht verstanden.
Ein gewisses Zögern ist streng genommen verständlich bei diesen Beträgen.
Vielleicht könnte man sich überlegen wie man selbst in der Position entscheiden würde wenn man etwas mehr Verantwortung hätte wie die Zeitverschwendung darüber zu posten.
Fotolaborbär meint
Solange China seine eigenen Umweltprobleme nicht gelöst hat, werden keine nennenswerten Stückzahlen irgendwohin gehen, schwimmen oder fahren. Und welche Fahrzeuge aus den USA. Tesla müht sich redlich, aber Europa und USA haben zusammen einen Bedarf von 20 Millionen Fahrzeugen im Jahr. Und GM, Ford und Chrysler sehen noch nicht so aus als werden sie demnächst etwas zur Massenemobilisierung beitragen. Es geht nicht darum was man gerne hätte sondern wo ist das Potential. Die größten Kapazitäten liegen bei Ford, GM, Toyota und VW. Von den 4 baut nur VW den Konzern um und Toyota ist mit Hybrid noch halbherzig dabei. Von den kleineren ist Hyundai, Kia und Nissan/Renault noch im Rennen. Die bauen alle nicht in China oder USA Autos. Reden wir mal von Mengen. 400 Millionen Fahrzeuge sind nötig um in China, Europa und Nordamerika die Stromer nach vorne zu bringen. (50% Bestand)
Fritz! meint
Naja, wenn die USA und Europa einen Bedarf von ca. 20 Millionen Autos/Jahr haben, dann kann da Tesla schon ganz gut mitspielen so ab 2020. Dann sollen 1 Million Model 3 pro Jahr und wahrscheinlich etwas mehr Model Y (Vorstellung & Produktionsbeginn in 2019) pro Jahr dazukommen. Wären 10% der geforderten Menge für USA & Europa, das ist schon mal ein ganzer Haufen.
Rainer Zufall meint
20 Millionen Autos/Jahr
Das ist übrigens ein deutlich größeres Problem als ob ein Teil dieser Autos jetzt ein paar Liter mehr oder weniger verbraucht.
Aber Konsum bestimmt halt unseren Wohlstand.
nilsbär meint
Ich glaube nicht, dass die schlechte Luft in den Großstädten der Hauptgrund für die E-Auto-Förderung der chinesischen Regierung ist. Da wäre es wirkungsvoller, die Kohlekraftwerke in Stadtnähe stillzulegen oder auf Gas umzurüsten. Die Regierung sieht wohl eine Chance, die weltweite Autoindustrie in naher Zukunft zu dominieren. Und ich sehe nicht, wer die Chinesen stoppen könnte.