Damit der Verkehr seinen Teil zum Erreichen der Ziele des Pariser Klimaabkommens leisten kann, dürfen laut einer Studie ab dem Jahr 2025 in Europa keine weiteren Diesel- und Benzin-Pkw mehr zugelassen werden. Bis 2035 müssen zudem 80 Prozent des konventionellen Fahrzeugbestands in der EU sowie Norwegen und der Schweiz ersetzt werden. Wo immer möglich soll dies durch einen Umstieg auf ein verbessertes Angebot an Bus, Bahn und Radverkehr geschehen. Wo auf das Auto nicht verzichtet werden kann, müssten diese mit Batterie oder Brennstoffzelle angetrieben werden.
Die Studie wurde vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Auftrag von Greenpeace erstellt. „Diese kurzfristige Umstellung ist sehr ambitioniert“, so Greenpeace-Verkehrsexperte Benjamin Stephan. „Verkehrspolitiker und Autokonzerne haben die Herausforderung der Klimaerwärmung jahrelang ignoriert. Jetzt führt kein Weg an schnellem Handeln vorbei.“
In Europa und auch in Deutschland ist der Verkehr der Analyse zufolge der einzige Bereich, in dem der CO2-Ausstoß seit 1990 nicht gesunken, sondern sogar noch gestiegen ist. Entsprechend groß seien nun die Herausforderungen im Klimaschutz: Wenn man die CO2-Reduzierungsziele der EU noch einhalten wolle, dürften in Europa ab 2025 keine neuen Diesel- und Benzinautos mehr zugelassen werden. Für Plug-in-Hybride müsste im Jahr 2028 Schluss sein. Die Angaben gelten für ein Szenario, in dem die Erderwärmung mit einer Wahrscheinlichkeit von 66 Prozent 1,5 Grad nicht überschreitet. Im Pariser Klimaabkommen hat sich die Weltgemeinschaft darauf verständigt, sie deutlich unter zwei Grad und möglichst bei 1,5 Grad zu halten.
Im Falle eines Neuzulassungsstopps für Diesel, Benziner und Hybrid-Pkw wären diese noch bis in die 2040er-Jahre hinein auf den Straßen in Europa unterwegs. Zusätzlich sei es deswegen auf jeden Fall notwendig, weniger Auto zu fahren und auf andere Verkehrsmittel umzusteigen, heißt es bei Greenpeace.
Bundesregierung will Emissionen deutlich senken
Mit dem Klimaschutzplan 2050 hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, den Ausstoß an Treibhausgasen aus dem Verkehr bis zum Jahr 2030 um mindestens 40 Prozent zu senken. Die in der vergangenen Woche gestartete Nationale Plattform „Zukunft der Mobilität“ soll unter Federführung von Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) Maßnahmen entwickeln, um dieses Ziel zu erreichen.
„Diese Studie formuliert einen klaren Auftrag für Minister Scheuer. Seine nun endlich startende Plattform muss den schnellen Wechsel weg von Diesel und Benzinern hin zu sauberen Antrieben organisieren“, so Greenpeace. „Eine solche Verkehrswende wird Städte sauber, sicherer und letztlich lebenswerter machen sowie einen enormen Innovationsschub in der Autoindustrie auslösen.“
Während die Europäische Kommission bis 2030 lediglich 30 Prozent weniger CO2 verglichen mit 2021 vorschlägt, fordern der Umweltausschuss des europäischen Parlaments und einige Mitgliedsstaaten 45 bis 70 Prozent. Die DLR-Analyse zeigt, dass auch diese ambitionierten Vorschläge für die künftigen EU-Flottengrenzwerte nicht reichen, damit der Verkehr einen fairen Beitrag zum Pariser Klimaabkommen leistet: Dazu müsste der Grenzwert den Studienerstellern nach bis spätestens 2028 auf null sinken.
Wolfgang Stüber meint
Ja, die Welt wird sich immer weiter drehen, auch ohne Menschen.
Wenn wir so weiter machen dauert es gar nicht mehr so lange.
Redlin, Stefan meint
Alles Reden und Grübeln scheint nichts zu nutzen. Ich glaube, wenn wir alle wollten, wäre es kein Problem ab 2025 keine Verbrenner mehr zu zulassen. Aber es sieht so aus als wenn der Wille das Problem ist. Also wird es nur über die Kosten mit der Brechstange gehen zu guter Letzt. Wer das nicht will sollte jetzt mitmachen beim Umstieg, wen das nicht interessiert, der muss eben irgendwann gezwungen werden.
Traurig aber wahr.
nilsbär meint
Der einzige Verbrenner-Hersteller, der einen derart schnellen Umstieg auf E-Autos angekündigt hat, ist Porsche (ok, 2027 statt 2025 und der 911er ausgenommen). Noch dazu mit innovativer Technik (800-Volt-System). Der Druck auf die anderen Hersteller wird stärker. Langsam kippen die Dominosteine:-)
Bus meint
Um wirklich umweltfreundlich zu sein sollte jedoch auch die Elektromobilität fair bewertet werden. Die aktuelle Annahme, ein E-Auto hätte einen CO2 Ausstoß von 0 g/km ist doch ziemlicher quatsch.
Ein Tesla Model X P100D hat einen Normverbrauch von 22,6 kWh/100km. Im aktuellen Strommix (537 g/kWh) ist das ein CO2 Ausstoß von 121 g/km. Das ist für die Fahrzeugklasse natürlich ein sehr guter Wert (vergleichbare Verbrenner liegen meist jenseits der 180 g/km), aber eben doch weit weg von 0. Es gibt Verbrenner Kleinwagen, die weniger CO2 ausstoßen. Im Vergleich dazu, ein e-Up liegt bei 11,7 kWh/100km, was dann 63 g/km entspricht. Da kommt dann kein Verbrenner mehr hin. In beiden Fällen sind hier NEFZ Verbrauchswerte gemeint, die realen Werte können also auch gut 40 % höher liegen (was ja aber auch für die Verbrenner gilt).
Die Bahn liegt im Fernverkehr bei 38 g/km und im Nahverkehr bei 63 g/km. Wobei diese Werte real sind und keinen Korrekturfaktor benötigen.
Das Ziel für eine saubere Mobilität sollte also sein, möglichst viel Bahn zu fahren. Falls doch mal eine Autofahrt notwendig ist, sollte diese möglichst mit einem Elektro Kleinwagen stattfinden. Wichtig ist in dem Zusammenhang also, dass wir auch die E-Mobilität differenziert betrachten. Es nutzt uns nur wenig wenn wir sagen, dass die Fahrt im Model X bei 0 g/km liegt und die bei der Bahn auch, während wir real bei der Bahn im Fernverkehr nur etwa 1/4 des CO2 Ausstoßes haben. Der Strom muss schließlich irgendwo herkommen und von 100 % erneuerbaren sind wir noch sehr weit weg.
Noch viel wichtiger ist es jedoch, dass ganz schnell aufgehört werden muss, immer mehr Verbrenner mit steigendem Verbrauch zuzulassen. Wir dürfen nicht vergessen, der CO2 Ausstoß von in Deutschland neu zugelassenen Pkw steigt aktuell an, das obwohl dort auch E-Autos mit 0g/km eingerechnet werden. Dies liegt inbesondere an der größeren Verbreitung von SUV. Aktuell bewegen wir uns also in die falsche Richtung.
Pamela meint
„Der Strom muss schließlich irgendwo herkommen und von
100 % erneuerbaren sind wir noch sehr weit weg.“
Warum ist das so ? Weil gewisse Entscheidungsträger den Ausbau der Erneuerbaren eher verhindern als nach vorn treiben.
Gerade gut in NRW zu beobachten.
Es fehlt an einem gesamtheitlichen Plan:
– ÖNV attraktiver gestalten
– Kohleausstieg jetzt oder gleich
– Sonnenenergie stark erweitern (wir haben so viele Dächer und Fassaden)
– die geplanten Trassen für den Windstrom endlich zu Ende bringen
– auf viele dezentrale Speicher und damit auf ein ganz modernes Energiemanagement umsteigen
dann erst erschöpft jedes BEV seine Möglichkeiten und jedem wird klar, dass der Verbrenner in die Vergangenheit gehört
wenn man jetzt mit einem E-Auto z.Bsp. am Kraftwerk Niederaußem vorbei fährt, wird einem das klar
Kohlekommision hier – Politiker-Lobbyistentreffen zum Dieselproblem da – Einzelentscheidungen der Landesregierungen – das ist alles saublödes Flickwerk.
Man könnte glauben, das ist so gewollt ;-)
Pamela meint
Hach, hier liegt noch ein „s“ für die Kommission :-)
nilsbär meint
Leider ist das wirklich so gewollt.
Ein Beispiel aus Österreich: In Mellach, 30 km entfernt von Graz stehen 2 Kraftwerke nebeneinander. Ein Gaskraftwerk, eines der modernsten Europas, und ein altes Kohlekraftwerk. Jetzt rate mal, welches davon auf Volllast läuft und die Fernwärme für Graz liefert und
welches nur gelegentlich in Betrieb ist. Gas verbrennt zwar viel sauberer als Kohle und erzeugt nur die halbe CO2-Menge, ist aber etwas teurer…
Andererseits steigt der Absatz von VW trotz Abgasskandalen am laufenden Band. Vielleicht hat ja doch jedes Land die Energiepolitiker, die es verdient:-(
Pamela meint
Der Umfrage zufolge, die Emnid für das Kampagnennetzwerk Avaaz durchführte, wollen 73 Prozent der Deutschen einen Kohleausstieg bis zum Jahr 2030 oder früher. Unter Unterstützerinnen und Unterstützern von CDU und SPD sind sogar mehr als 80 Prozent dafür. 46 Prozent der Bevölkerung befürworten einen Kohleausstieg bis 2025.
NRW-Politiker und RWE sind so stark verklüngelt – da zählt das überhaupt nicht.
Das Ganze kocht momentan aber schön hoch am Symbol Hambacher Forst.
Die Menschen hier haben so die Schnauze voll !
Die Windräder stehen oft still, weil erst mal der Kohlestrom aus den dreckigen Uraltschätzchen in die Leitungen muss, obwohl gut regelbare Gaskraftwerke in der Nähe sind, die ausgleichen könnten aber nicht genutzt werden.
Sebastian meint
Gasturbinen sind zu teuer. Da kann man gleich auf Erneuerbare setzen. Was viele nicht verstehen ist, dass das Netz seine Stabilität dadurch erreicht, dass Abnahme und Einspeisung sich die Waage halten. Dafür gibt es dann Grund-, Mitten- und Spitzenlastkraftwerke. Und weil man immer damit rechnen muss, dass es neue Höchstspitzen zu Spitzenlastzeiten gibt, haben wir einen riesigen Schwung an Kraftwerken, die noch nie gelaufen sind oder Auslastungen von unter 1 % haben. Diese Variante war mal gut (ökonomisch gesehen) , als Speicher noch unbezahlbar waren. Das ist jetzt dank relativ günstiger Batteriespeicher, die in Zukunft als second use Akkus noch billiger werden, nicht mehr die sinnvollste Lösung. Weil ja immer irgendwelche Aktivisten behaupten, dass EE nicht grundlastfähig sind: i. V. m. Batteriespeichern sind sie grund-, mitten- UND spitzenlastfähig. (ein Kohlekraftwerke damit allerdings auch) Und wir müssten nur so viel Kraftwerke bauen, dass der Durchschnitt abgedeckt ist. Den Rest machen die Speicher. Das wäre günstig und entlastet das Netz wenn es viele kleine im Land verteilte Speicher wären.
Billiger ist nur den alten Scheißdreck maximal lange zu betreiben. Und da sind wir wieder bei den Kohlekraftwerken.
Was diese Aktivisten auch nicht raffen: Klimawandel und Umweltverschmutzung gibt es nicht kostenlos. So viel wie diverse Städte dank Starkregen in diesem Jahr abgesoffen sind, hats noch nie gegeben. Vor 20 Jahren ist mal Frankfurt Oder abgesoffen. Das war ein Spektakel in Medien. Wochenlang. Heutzutage erfährt man da nur noch am Rande. Wenn das Grundwasser weniger wird, muss auch der Aufwand und damit die Kosten für die Trinkwasserversorgung hochgefahren werden. Und wenn das mal durch Giftstoffe vor der Verseuchung steht, wirds auch nicht billig. Von den medizinischen Kosten müssen wir da gar nicht reden.
Und zum CO2 pro kWh. Erstens dürften wir ziemlich sicher unter 500g pro kWh sein und außerdem muss man zum Liter Diesel (2640g CO2 pro Liter) oder Benzin (2330g) noch ca. 780g CO2 für die Herstellung des Liters einberechnen. Transport, Förderung, das xfache Pumpen nicht einberechnet. Das schaut es für den 19 Liter saufenden Q7 meiner Kollegin im Vergleich zum MX sehr düster aus.
Chris meint
„Warum ist das so ?“
Das spielt überhaupt keine Rolle, denn es ändert an der Aussage ja nichts.
„dann erst erschöpft jedes BEV seine Möglichkeiten und jedem wird klar, dass der Verbrenner in die Vergangenheit gehört“
Nein, der Individualverkehr gehört der Vergangenheit an. Weder ist es irgendwie erklärbar, warum ein Vorstadtpanzer wie ein Q9 durch Stuttgart rollen muss, noch ein Model X und dabei eine Person befördert.
MiguelS NL meint
Tja liebe Pamela, wie du siehst, du kannst leider genau so gut gegen Wand reden.
Pamela meint
@MiguelS NL
Ach, lieber Miguel, solange die Wände noch Lücken haben …
BeatThePete meint
Der Individualverkehr ist tod, es lebe der neue autonome Individualverkehr ;)
Frank meint
Ein Grund dafür, warum Tesla auch Solaranlagen und Hausstromspeicher anbietet, ist die Fahrstromversorgung mit erneuerbarer Energie zu erreichen. Ich selbst lade seit Jahren ausschließlich mit Sonnen- und KWK-Strom. Die Größe oder gar die Form eines Fahrzeugs sind dann klimabezogen nahezu irrelevant. Dazu kommt, dass der Einfluss von Größe und Gewicht des Fahrzeugs auf den Stromverbrauch überschätzt wird. Fahre ich das Model X wie früher (notgedrungen) den Leaf auf der Autobahn mit 90 hinter LKW, dann liegt der Verbrauch fast identisch bei ca. 15 kWh.
Nach meiner Ansicht gehört der Umbau auf dezentrale Energieversorgung mit höchstmöglichem Anteil erneuerbarer Energie erheblich beschleunigt. Energie muss dort produziert werden, wo sie verbraucht wird. Ein guter Anfang könnte der Abbau bürokratischer Hemmnisse sein. Jedem Solaranlagenbetreiber sollte z. B. unbürokratisch erlaubt sein, Solarstrom an Dritte zu verkaufen.
Bus meint
Das Thema Solarenergie ist allerdings auch deutlich komplizierter als es im ersten Moment klingt. Die Solarenergieproduktion in Deutschland ist in einem Sommermonat wie dem Juni ungefähr zehnmal so hoch wie im Dezember. Würde man nun die Kapazität so stark ausbauen, dass es auch im Winter reicht, wäre das extrem unwirtschaftlich. Würde man es soweit ausbauen, dass es im Sommer reicht, hätte man im Winter keinen Strom. Eine wirtschaftliche Methode die Energie über diesen langen Zeitraum zu speichern gibt es noch nicht (die Umwandlung Power to Gas/Liquid ist noch extrem ineffizient und auch sehr teuer).
Man wird auch langfristig auf Kompromisse setzen müssen. Ganz auf fossile Energieträger zu verzichten wird extrem teuer und schwierig und ist daher in den nächsten Jahrzehnten kaum realisierbar. Es ist jedoch möglich, den Anteil der fossilen Energieträger zu senken und auch diese effizienter zu machen (ein modernes Gas und Dampf Kraftwerk ist fast doppelt so effizient wie ein Braunkohlekraftwerk).
Am einfachsten ist es aber natürlich allgemein, den Energiebedarf zu reduzieren, womit wir wieder bei meinem ursprünglichen Argument sind. Man sollte bei seinem Mobilitätsverhalten verschiedene Verkehrsträger nach ihrer Umweltfreundlichkeit nutzen. Wenn man den Öffentlichen Verkehr nutzen kann, nutzt man diesen. Ansonsten einen Elektro Kleinwagen. Wenn man ein größeres Fahrzeug benötigt, einen größeren Elektrowagen. Und allgemein, lassen wir das mit dem Fliegen (ich muss zugeben, gerade beim letzten Punkt fällt meine persönliche Bilanz dann auch wieder zusammen).
Frank meint
Die perfekte Ergänzung zu Solar ist dezentrale Kraft-Wärme-Kopplung + Speicher. Bei uns ist so 100 % Abdeckung des Strombedarfs bei jedem Wetter gegeben. Alles Standard-Elektrotechnik und wahrlich kein Hexenwerk. Könnte massenhaft Einsatz finden, aber in Deutschland offenbar nicht gewollt. Das würde ja das Geschäft der immer noch mächtigen Energiekonzerne vollends verderben und nebenbei so manche Stromtrasse überflüssig machen.
Sepp meint
Wie Frank sagt: Kraft – Wärme – Kopplung. Nicht jedes kalorische Kraftwerk muss fossil sein. Holz zu verbrennen ist CO2 – neutral !!
Jürgen S. meint
Fahrzeuge sollte man ausschliesslich innerhalb ihrer Klasse miteinander vergleichen und es ist die Gesamt-CO2 Bilanz über die Lebensdauer eines Fahrzeugs entscheidender. So hinkt der Vergleich ziemlich. Viele Faktoren sind nicht berücksichtigt, wie z.B. der CO2 Verbrauch bei der Benzin-, Motor, Katalysator und Akku-Herstellung.
Ein Kleinfahrzeug mit dem einem sehr grossen SUV und zudem noch mit dem leistungsstärksten und schwersten seines Typs zu vergleichen ist sehr unfair. Und ob SUV’s der falsche Weg sind, ist umstritten. Ich habe mich gegen eins (Model X) entschieden, aber das beruht auf Freiwilligkeit. Fakt ist, dass ein SUV Verbot kaum durchsetzbar ist, unabhängig vom Antrieb. Ein Umdenken gegen SUV’s schafft man nur durch Aufklärung und/oder höhere Endverbraucher-Kosten.
Im Vergleich zu einem grossen Verbrenner SUV wie VW Touareg oder Porsche Cayenne ist ein Elektro SUV wie das Model X wohl das kleinere Übel.
Uwe meint
Klingt nach sachlich argumentiert und logisch gerechnet:
Nur beim Vergleich mit den Verbrennern wird wie immer, dem E-Mobil ein fiktiver (unbelegter) Wert eines CO2-Verbrauches in der Batterieproduktion unterstellt, der lediglich an Hand eines symbolisch berechneten Beispieles ermittelt wurde und dem Verbrenner die Ölförderung, Raffinerie und Logistik genauso „erspart“, wie die Produktion der überflüssigen 1.500 Teile im Auto, vom Getriebe über Motor bis zu den notwendigen Systemteilen (Zündanlage, Steuerung, Tank, Leitungen etc. pp.) und deren Umweltlasten in der Produktion.
Dieses Pseudowissenschaftliche Geschwurbel von CO2-Lasten von Akkus ist von den Verbrenner-Lobbyisten sehr gut platziert worden, um von den betrügerischen Machenschaften der Grenzwerteinhaltung durch Manipulation abzulenken.
Ernesto 2 meint
Dieser Bericht sagt eigentlich, daß es zu spät ist , die CO2 Einsparungsziele sind mit den bestehenden politischen Vorgaben nicht zu schaffen. Dank an alle Aktionäre und Politiker, hauptsächlich aus der CSU, die es geschafft haben unseren Kindern und Enkeln eine Wüste zu hinterlassen. Hier hat die persönlich Gier und die Bestechlichkeit der Politiker die Zukunft der Menschheit auf diesem Planeten zerstört!
xordinary meint
Unbenommen dessen, dass bei diesem Thema massiv ideologisch „argumentiert“ wird und ich absolut Pro Elektro bin, gebietet es die Erfahrung, dass man misstrauisch wird, wenn eine Studie solch krasse Ergebnisse präsentiert, die von Greenpeace in Auftrag gegeben wurde.
Ohne gleich als „Klimaleugner“ (was für ein absurder Begriff!) beschimpft zu werden gibt es erhebliche berechtigte Zweifel daran, dass der zweifellos stattfindende Klimawandel zu einem solch schwerwiegenden Grad menschgemacht ist, wie von der Politik und dazu passenden Interessensgruppen gerne kolportiert wird. Infolgedessen sind auch Zweifel an menschgemachten Einsparmaßnahmen berechtigt.
Schaut euch doch mal das Feinstaubthema an. Super Beispiel Stuttgart. Da hieß es immer: „Der Verkehr ist schuld.“ Und es wurden Tempolimits und Fahrverbote („Feinstaubalarm“) eingeführt. Und was hat es gebracht? Null Komma null! Es müssen also doch andere, bislang nicht berücksichtigte Aspekte in das Thema hinein spielen. Und so wird es sich wohl auch beim Klimawandel verhalten.
Nochmals, bevor jetzt wieder alle Schnappatmung bekommen: Ich bin absolut dafür, Ressourcen zu schonen, und das BEV ist dafür definitiv geeignet. Und außerdem ist es einfach in jeder Hinsicht das bessere Auto. Aber die ganze Debatte (wie eigentlich derzeit jede Debatte in Deutschland!) könnte einfach ein gerüttelt Maß weniger Erregung, Ideologie und Lagerdenken vertragen und etwas mehr Pragmatismus …
Thomas R. meint
…und was wenn du NICHT Recht hast? :-)
xordinary meint
Es geht hier nicht ums Rechthaben. Es gebietet aber nun einmal die Verhältnismäßigkeit, dass man sich für das, was die Studie fordert mega-ultra-superduper-sicher sein müsste, dass das alles so zusammenhängt, wie behauptet wird (und was eben keineswegs zweifelsfrei bewiesen ist. Im Gegenteil; es gibt viele angebrachte Zweifel.)
Ich weiß, dass der Klimawandel (genau so wie Flüchtlinge, Veganismus oder ein lächerliches Wäldchen in NRW) für viele orientierungslose Leute zur Ersatzreligion geworden ist. Das ist aber nicht weniger gefährlich als das, was man ISIS vorhält. Die sind sich nämlich auch ABSOLUT sicher, dass sie das einzig Richtige tun. Es kommt eben immer auf den Blickwinkel an … (Und nein, das ist vom Prinzip her nicht „was völlig anderes“! Es ist sogar (vom Prinzip her) das genau gleiche!)
Nun ist es ja durchaus nicht so, dass Zweifel oder Kritik an den vorgenannten Standpunkten gleichbedeutend ist mit einer persönlichen Kriegserklärung (auch wenn das die Generation Schneeflocke heutzutage gerne so sieht). (Die folgende Geschichte finde ich in diesem Zusammenhang echt richtig klasse! https://www.tagesschau.de/inland/deutschland-spricht-berlin-101.html) Genau so wenig ist es so, dass Zweifel oder Kritik automatisch dazu führen, dass derjenige, der zweifelt oder Kritisiert (mithin: ich) gleich das Gegenteil von dem fordert, was der Klimajünger gerne haben möchte.
Falls du gelesen hast, was ich zuvor geschrieben habe, bin ich in Horst-Lüning’scher Manier total dafür, dass man Ressourcen sparen und mit seinen Mitlebewesen einigermaßen freundlich umgehen sollte. Deshalb haben wir PV auf dem Dach, essen sehr wenig Fleisch (und wenn, dann von hier umme Ecke wo ich den Züchter kenne), vermeiden, Dinge aus Plastik zu kaufen, bauen unser eigenes Gemüse an, schmeißen kein Essen weg und gehen auch mal zu Fuß, wenn es sich machen lässt.
Also: Am Ende tun wir beide das selbe, wenngleich du (mutmaßlich) aus pseudo-religiösen Gründen, ich mehr aus Gründen des gesunden Menschenverstandes. Und zu letzterem gehört einfach auch – und meine Generation ist glücklicherweise noch so erzogen worden –, dass ich nicht alles glaube, was ich lese, auch wenn es mir in meine Überzeugungen passt. Was hier ja der Fall ist. Ein gesunder Zweifel an allen Dingen, die irgendwie „riechen“ ist eine gute Sache; kann ich dir aus ein paar Jahrzehnten Lebenserfahrung so bestätigen!
Es ist immer gut „das Richtige“ zu tun, aber was mir heutzutage massiv fehlt, ist eine gesamtheitliche Betrachtung von Themen. Es gibt keine einfache Lösung für den Klimawandel (ich finde es absurd anmaßend, wenn der Mensch glaubt, er hätte DAMIT was zu tun und genau so könnte er was DAGEGEN tun. Der Mensch ist erdgeschichtlich ziemlich irrelevant!); also einfach mal zackig alle Verbrenner abschaffen. Ebenso wie es keine einfache Lösung für die Flüchtlings-Thematik gibt; also AfD wählen.
Ich weiß, dass es sowohl bei der AfD als auch bei den Klimafundamentalisten kaum möglich ist, auf sachlicher Ebene zu diskutieren, weil das ja längst nicht mehr der Sinn und Zweck der Auseinandersetzung ist. Es ist einfach nur noch eine bequeme Einordnung in ein „wir“ gegenüber einem „die“. Das ganze garniert mit moralinsaurer Selbstgerechtigkeit in der irrigen Annahme, dass man ja schließlich wisse, was „das Richtige“ ist, und tot ist ein produktiver Diskurs. Schade!
Aber, um am Ende auf deinen kurzen Fragesatz zurückzukommen: Falls ich nicht recht habe, heißt das erstens noch lange nicht, dass das Gegenteil stimmt. Und selbst, wenn das so wäre, bliebe es trotzdem oberste Pflicht, erst einmal alle berechtigten (!) Zweifel auszuräumen und sich wirklich sicher zu sein, bevor man die Maßnahmen umsetzen würde, die in der Studie gefordert werden. Alles andere wäre hochgradig unseriös, rücksichtslos und populistisch.
Und so lange können wir doch einfach alle anfangen, Elektroauto zu fahren und das unseren Mitmenschen zu zeigen. Jeder aus seine eigenen Gründen, und das ist völlig OK so!
Pamela meint
@xordinary
Eigentlich war ich bei „Ersatzreligion“ und „ISIS“ schon raus.
Aber ich versuchs noch mal: Wir Menschen sind soweit gekommen, weil etwas funktionierte:
Erkenntnisgewinn – Schlussfolgerung – Handeln
Wir kennen die Größenordnung des CO2-Ausstoßes – pro Land und weltweit. Internationale Klimaforscher sehen gemeinsam einen Zusammenhang zu den Veränderungen, die stattfinden (Abschmelzen der Pole usw.). Wir können nicht genau sagen, welche klimatischen Veränderungen nicht menschengemacht sind, aber der Einfluss unserer Emissionen lässt sich einordnen. Folgerichtig sollten wir die Schlüsse daraus ziehen und handeln/verändern.
Abwarten, bis man herausfindet oder sieht – wenn es dann unumkehrbar ist – wer recht hat/hatte, soll also jetzt das Ergebnis nach Anwendung von gesundem Menschenverstand sein ? Warum ? Weil Sie Menschen, die Sie Klimajünger nennen, nicht leiden können ?
Wenn wir rechtzeitig aus der Kohle aussteigen und dann die Mobilitätswende (vor allem für die, die nicht die Bahn um die Ecke haben) damit noch sinnvoller wird, schaden wir wem ?
Ich rede mit jedem, auch mit dem AfD-Wähler oder dem SUW-Fan und Argumente bringen uns weiter – und ich bemühe mich um gute und denke über die anderen nach – weil wir alle Menschen sind.
Wenn man aber mit solchen Begriffen in eine Diskussion geht wie Klimajünger usw. hat man die Mauern schon gesetzt bevor man beginnt zu reden.
PS. der Kampf um das „lächerliche Wäldchen“ in NRW steht für den Mehrheitswillen zum Kohleausstieg, dachte nicht, dass ich auf ecomento jemanden treffe, der das nicht verstanden hat.
Thomas R. meint
@xordinary
Ich verstehe. Daher nochmal die Frage anders formuliert – Was wäre wenn du mit deiner Annahme der Klimawandel wäre nicht menschgemacht falsch liegst (du sollst es einfach nur aussprechen). Hast ja vielleicht auch nachkommen.
Was wäre die Konsequenz wenn alle versuchen den Klimawandel zu stoppen und wir Energieerzeugung und Verbrauch (damit co2) auf nachhaltig umstellen und am Ende feststellen es hat ja gar keine Auswirkung?
Pamela meint
Was ist die Konsequenz daraus, dass alle mitmachten, das Ozonloch zu stopfen ?
Ozonloch: „Eine tolle Nachricht“
https://www.t-online.de/nachrichten/wissen/id_83072186/sieg-ueber-das-ozonloch-durch-fckw-verbot-bewiesen.html
Gut, das wir nicht abgewartet und bis zum
St. Nimmerleinstag gestritten haben.
Sepp meint
Lieber xordinary!
Wenn du glaubst ein kritischer, denkender Mensch zu sein, dann hinterfrage vielleicht auch mal Horst Lüning. Ich hatte schon die Vermutung, du seist es selbst, so deckungsgleich argumentierst du – oder bist du’s am Ende ja doch?
Gerade seine Betrachtung des Treibhauseffektes ist deutlich widerlegt und es kann den Irrtum nicht eingestehen. In Wirklichkeit bist auch du ein Jünger eines Anderen
hofi meint
deine Meinung teile ich
Ernesto 2 meint
@ Pamela; bin komplett mit Dir einverstanden! Bei den langfristigen Prozessen des Klimas ist warten nicht möglich.
Trotzdem auch Danke an xordinary; auch wenn es bei mir keine Ersatzreligion ist- aber dafür sorgsam mit den Ressourcen umzugehen :-)
Rainer Zufall meint
@ xordinary ++++1!
In der Hoffnung dass deine Aussage keinen Schaden nimmt, nur weil ich zustimme :-P
xordinary meint
Du, nur weil du ab und zu Blödsinn von dir gibst, heißt das nicht, dass wir nicht auch mal einer Meinung sein können! Wie ich gerade extra-lang ausgeführt habe (und nicht weiß, ob es hier ankommt), ist nichts gegen einen gesunden Diskurs einzuwenden. Und wenn du meiner Meinung nach (und belegbar dazu) Quatsch schreibst, dann ist es genau so OK, das zu sagen, wie es OK ist, dass du mir hier zustimmst. Also, what gives? :-)
Utx meint
Es heißt nicht „Klimaleugner“ sondern „Klimawandellleugner“ und ist keineswegs ein absurder Begriff, sondern ein Begriff, der genau Beschreibt, was er bezeichnet.
Am menschengamachten Klimawandel gibt es eigentlich keine Zweifel, geschweige denn berechtigte. Tatsächlich ist die Tatsache, dass der Mensch einen extrem schnellen Klimawandel verursacht, unsbesondere der Ölindustrie seit den 50er Jahren bekannt und gilt seit den 60er Jahren als belegt. Als Reaktion darauf wurde eine Kampagne iniitiert, mit der Zweifel gestreut und Wissenschaftler, welche die Erkenntnisse zum Klimawandel und deren Ursache publizieren, diskreditiert werden sollten. Das Ergebnis kann man in Deinem Post sehen.
https://www.ardmediathek.de/tv/die-story/Die-geheimen-Machenschaften-der-%C3%96lindust/WDR-Fernsehen/Video?bcastId=7486242&documentId=47438560
Sebastian meint
Nicht so viel aufs hohle Gelaber vom Lüning geben. Wer behauptet, dass CO2 kein Treibhausgas ist, der glaubt auch nicht an den Mikrowellenherd.
Mein Essen wird darin trotzdem warm! Ich schwör! Und zwar werden die Bestandteile wärmer, die mehr Wasser enthalten. Einfach weil da mit elektromagnetischen Wellen in einer Wellenlänge aufs Essen geschossen wird, die die Resonanzfrequenz von Wasser trifft. Und unser von der Sonne aufgewärmte Erdboden macht das gleiche in der Resonanzfrequenz von CO2. Und natürlich sind da noch andere Sache in der Atmosphäre mit denen ähnliches geschieht. Mit mehr CO2 hat die Atmosphäre das Potenzial mehr Energie zu speichern und die muss irgendwo hin. Egal was der Lüning sagt. Der hat halt einfach nicht die geringste Ahnung von Physik, die über die Hebelgesetze hinaus geht. Ist so. Und Klima ist ein sooo kompliziertes Thema, dass selbst riesige Rechenzentren, die mit Unmengen von globalen Daten gefüttert werden, noch größere Fehlerbalken ausweisen. Und das verheimlichen Klimaforscher übrigens auch nicht, auch wenn es von Leuten wie dem Horst immer suggeriert wird. Aber manche Leute scheinen schlauer zu sein als diese mit Datenmassen gefütterte Supercomputer. Zumindest glauben sie das. Ne, das Wetter in Seeshaupt ist sicherlich nicht repräsentativ fürs globale Wetter. Und schon gar nicht ein einziger kalter Tag, mit denen der Horst ja gerne mal argumentiert. Klima ist das globale gemittelte Wetter von 30 Jahren. Wenn einer mit kürzeren Zeiträumen als 30 Jahren kommt, ist das vielleicht eine schöne Unterhaltung übers Wetter aber fürs Klima reichts halt nicht.
Leotronik meint
Die Dummheit der breiten Massen hat dazu entscheidend beigetragen. Noch ist das Wort Klimawandel bei der Mehrheit ein Schimpfwort. Viele sprechen von Klimaterroristen und Klimafanatikern. Das denkt die Mehrheit. Noch – aber nicht mehr lange. Der vertrocknete Schrebergarten wird hoffentlich alle aufrütteln.
Rainer Zufall meint
Der war 2003 auch schon mal ausgetrocknet, ohne dass alle gleich durchgedreht sind….und irgendwo zwischen 45 und heute sicher auch schon ein paar mal.
Neben dem Einfluss den wir sicher nehmen, das ist Mathematik in Menge und Wahrscheinlichkeit, ist dieses ganze Eco und Klima getue für mich in erster Linie mal eine ABM in der Gesamtheit. Wirtschaftsmotor…was wiederum genau das Gegenteil von Umweltschutz ist.
Vor allem ist es etwas großflächiger zu betrachten wie nur bei der Fahrzeugindustrie.
agdejager meint
Alle zusammen Aufwachen!! Bis 2025 ist es nur ein Wimperschlag.
Pamela meint
+1
und dieses Mal sind wir hinterher nicht nur schlauer, sondern gucken blöd.
Chris meint
Die Welt dreht sich auch nach 2025 weiter.
xordinary meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Frank meint
Der Kommentar, auf den Sie sich beziehen, wurde entfernt. Die Redaktion.