Carlos Ghosn steht seit vielen Jahren an der Spitze der französisch-japanischen Auto-Allianz Renault-Nissan, seit 2016 lenkt er auch die Geschicke von Mitsubishi. Unter seiner Führung sollen die drei E-Mobilitäts-Pioniere ihr Angebot an alternativen Antrieben weiter ausbauen. Mit einem Elektroauto-Boom rechnet er vorerst jedoch nicht.
„Ende 2022 werden wir in der Allianz auf rund 14 Millionen Fahrzeuge kommen. Dann rechne ich mit einem EV-Anteil von etwa zehn Prozent bei uns“, erklärte Ghosn im Rahmen des Pariser Autosalon. Berücksichtige man alle elektrifizierten Antriebsformen – also auch Hybride und Wasserstoff-Fahrzeuge -, werde der Anteil an alternativen Antrieben aber „viel höher“ liegen. Eine genaue Größenordnung nannte er laut der Branchenzeitung Automobilwoche nicht.
Bei Renault-Nissan-Mitsubishi stehen zahlreiche neue Elektroautos und Hybridmodelle auf dem Programm. Der wirklich „revolutionäre“ Zukunftstrend in den kommenden Jahren ist Carlos Ghosn zufolge allerdings ein anderer. „Die wahre Revolution in der Automobiltechnik ist nicht das Elektroauto, sondern das autonome Fahrzeug“, betonte er.
Langfristig erwartet Ghosn, dass die derzeit die Elektromobilität dominierenden teilelektrischen Antriebssysteme Marktanteile verlieren werden. Der französische Top-Manager sagte voraus: „Je weiter wir bei der Elektrifizierung voranschreiten, umso weniger bedeutend wird der Anteil an klassischen Hybridfahrzeugen.“ Für Plug-in-Hybride mit Stecker zum Aufladen der Batterie, die mehrere Kilometer rein elektrisch fahren können, sieht er weiter eine Zukunft. „Hybride Antriebe ohne Batterie werden nicht mehr zeitgemäß sein, Plug-in-Hybride aber schon“, so Ghosn.
Peter W. meint
Lassen wir mal den Markt entscheiden. Aber Hybridantriebe ohne Batterie (letzter Satz) sind mir nicht bekannt.
Ingenieur meint
Es gibt auch andere Energiespeicher, bspw. Druckluftbehälter.