Der e.GO Life gehört zu den derzeit meisterwarteten Elektroautos. Das Aachener Startup hinter dem Kleinwagen will durch modernste und effiziente Produktionsmethoden beste Qualität zu erschwinglichen Preisen bieten. Doch die Markteinführung des Stromers verzögert sich nun erneut.
Gründer und Firmenchef Günther Schuh teilte den Vorbestellern des Life in einer E-Mail mit, dass dessen Auslieferung später als geplant beginnen wird. Ursprünglich sollte das Erstlingswerk von e.GO Mobile im Oktober 2018 an Kunden übergeben werden, später wurde dann der Dezember genannt. Die Auslieferung startet nun aber erst im April 2019.
„Wir haben den Wegfall eines großen Zulieferers aufgrund seiner Übernahme nun vollständig durch andere Lieferanten kompensieren können und die Entwicklung des e.GO Life mittlerweile erfolgreich abgeschlossen. Die Bestellung der Teile für die letzte Version der Vorserienfahrzeuge wurde soeben bei unseren Lieferanten ausgelöst. Der Prozess für die allgemeine Fahrzeugzulassung (Homologation) mit den neuen Komponenten ist gut im Zeitplan. Auch unsere neue Fabrik in Aachen Rothe Erde ist weitgehend betriebsbereit“, schreibt Schuh zum aktuellen Stand.
„Ausgelöst durch den Dieselskandal haben sich aber die Corporate Governance Regeln vieler Zulieferer geändert. Uns betreffen jetzt die neuen Freigaberegeln einzelner Zulieferer“, so der e.GO-Mobile-Chef weiter. Konkret führe dies dazu, dass „nach heutigem Stand“ mehrere Zulieferer erst im April 2019 ihre Komponenten für den Straßeneinsatz freigeben können. „Wir können daher auch erst im März 2019 die Serienproduktion hochlaufen lassen, da wir nicht ca. 1.000 Fahrzeuge auf Halde produzieren können“, erklärt Schuh.
Um nach dem verspäteten Start schneller auf hohe Stückzahlen zu kommen, will e.GO Mobile ab Juni 2019 einen Zweischichtbetrieb einführen. Die bisherigen Vorbesteller sollen ihr neues Elektroauto zwischen April und September 2019 erhalten. Schuh merkt an: „Wir können Ihnen ab Februar 2019 die Kalenderwoche mitteilen, in der Ihr final konfigurierter e.GO Life produziert wird. Die Umweltprämie kann in Anspruch genommen werden, wenn bis zum 30. Juni 2019 der Kaufvertrag unterzeichnet wurde.“
Die Reservierung eines e.GO Life für eine Gebühr von 1000 Euro kann laut dem Anbieter jederzeit storniert werden, der Betrag wird anschließend in voller Höhe erstattet. „Wir bedanken uns sehr für Ihr Vertrauen und Ihre Geduld. Sollte Ihnen die jetzt absehbare Lieferzeit zu lang werden, dann haben wir dafür großes Verständnis“, so Schuh abschließend.
berndamsee meint
… hat da nicht erst vor Kurzem jemand behauptet, er sei Produktionsweltmeister und mit Produktionen stehe er auf Du und Du?
Ich hätte nicht gedacht, dass Herr Schuh so schnell wieder auf den Boden der Realität zurück geholt wird.
Abgesehen davon, wird das Fahrzeug mM nach ein finanzieller Flop werden. Total überteuert! Und dann diese lästige Unart der Aufpreislisten.
Ausserdem bin ich gespannt, wie das mit der Liefer- und Preissituation bei den Traktionsbatterien wird. Alle Neuerscheinungen verschieben sich in das Jahr 2019 … und keiner der ‚Neuerscheiner‘ produziert Zellen mit Ausnahme TESLA!
Das wird noch interessant, wie sehr die Preise halten.
Es bleibt spannend!
LG Bernd
Mike meint
Schade, das die großen Ankündigungen des Professor Schuh auch nur……., zudem ist der E.go weit entfernt von einem ehemals gedachten preiswerten Volks E-Kleinwagen.
Im Gegenteil hier ist man nicht mehr weit entfernt vom völlig überteuerten E-Smart.
Meine Hoffnung ruht nun auf Sono Motors das wenigstens beim Sion der Preis und die Lieferzeiten eingehalten werden !
Ernesto meint
Ich habe mal aus Spaß einen konfiguriert. Preis: 23,350€ ja sicher kann man da die 4000,- Prämie noch abziehen, wenn man Glück hat. Aber für ein „Kleinstfahrzeug“? Das 2. was mir auffiel. Die Räder auf diesem kleinen Fahrzeug. Sicher kann man die Stahlfelgen wählen (195/65/R15) Optionale Aluminium Räder mit einer Reifengröße von sagenhaften 225/45/R17 oder 225/40/R18. Sicher mag das cool ausschauen aber für den Verbrauch wird das ein Killerargument sein oder? Aber der Preis ist am Ende das worauf es dem Endkunden ankommt, will ich meinen und für ein so kleines Auto darf man nicht mehr als 15.000€ aufrufen und das ist schon …. War mir vorher nicht so bewusst, weil immer von einem sehr günstigen kleinen EV gesprochen wurde. Schade
Andre meint
Der Professor erzählt erst stolz, dass er seine Serienproduktion im September 2018 gestartet HAT (https://www.pressebox.de/inaktiv/mennekes-elektrotechnik-gmbh-co-kg/10-Jahre-Elektromobilitaet-Aus-Zukunft-wird-Gegenwart/boxid/924906) und verkündet, dann am nächsten Tag seinen Vorbestellern, dass es doch wieder noch ein paar Monate länger dauert ..
Was darf man heutzutage eigentlich noch glauben?
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Hallo Herr Prof. Schuh,
vor 3, 4 Wochen sich über den Tesla-Chef lustig machen, als der von der Hölle der Produktion sprach und sie meinten Produktion ist das Tollste was es gibt. Tesla bringt pro Tag 1.000 Fahrzeuge aus seiner Produktion, bei Ihnen gibt es einen Verzug nach dem anderen (natürlich sind die anderen Schuld, klar) und null komma null Produkte. Hochmut kommt meist vor dem Fall.
Peter W meint
… und das obwohl der Herr Professor sich bestens auskennt. Zumindest wird das behauptet. Merken tut man davon bisher wenig.
Wilf meint
Ursprünglich sollte der e.Go Life im Frühjahr 2018 und nicht im Oktober 2018 ausgeliefert werden. So wurde der Wagen auf der Cebit 2017 in Hannover vorgestellt.
Frank Klest meint
weiter verschieben bis der nicht mehr gebraucht wird.
Renault bringt was kleines,Suzuki auch und wer weiß noch.
Da wird der Ego nicht mithalten können bei den Preisen.
Leotronik meint
Es könnte auch daran liegen dass ab Frühjahr 2019 Batteriezellen aus Europa zur Verfügung stehen werden und man will keine Änderung gleich nach der Einführung machen. Es sollen ja bald Zellen in Ungarn, Schweden und evtl. Thüringen hergestellt werden.
Peter W meint
Das wird nicht der Grund sein. Wenn man nicht rechtzeitig weiß was man braucht, kann man es auch nicht rechtzeitig kaufen und produzieren.
Ernesto meint
In Thüringen werden mit Sicherheit vor 2020-2022 keine Zellen gefertigt! Ich arbeite nebenan, wo das Werk entstehen soll. Da tut sich noch gar nichts, dass einzige was sich tut, die Zufahrten werden etwas angepasst.
alupo meint
Interessant zu lesen wie es vorangeht.
Bitte halte uns auf dem laufenden, ich hoffe, Du kannst in einigen Monaten von Veränderungen berichten. Vielleicht mit monatlichen Photos über die Bauentwicklung?
Muss ja nicht gleich ein regelmäßiger Dronenüberflug wie bei der Gigafactory 1 sein…
Ernesto meint
Also ich weis nicht aber irgendwie denke ich oft darüber nach ob es da Absprachen gibt, dass ja nicht einer vor 2020 auf den Markt kommt und dem anderen Kunden wegschnappt. Für mich pers. ist der kleine Ego zu teuer, für das was er bietet.
Optimist meint
Genau so geht es mir auch! Leaf long Range auf 2019 verschoben, e-go: auf 2019verschoben, Model 3: auf 2019 verschoben, Kona: Erste Auslieferung 2019, EQC: 2019, VW neo: Ende 2019, SKODA Hybrid: Ende 2019 usw usw usw
Mir ist das irgendwie etwas viel Zufall.
Nicht, dass es Absprachen geben würde, aber bei Diesel und Benzin gab es diese ja reichlich und belegbar.
Bin eigentlich Optimist, kann aber eine gewisse Enttäuschung/Verärgerung absolut nicht leugnen.
H2O3 meint
Ich glaube nicht, dass Tesla oder Hyundai ein Problem damit hätten, den Deutschen Kunden wegzuschnappen :)
Ich vermute, die bekommen schlicht nicht die Batterien her, weil viel zu spät beauftragt. Selbst Haus-und-Hof Lieferant Panasonic gab bekannt, dass die Verzögerungen beim Model3 im wesentlichen auf die (Nicht-)Verfügbarkeit der Batterien zurückzuführen ist!
Sebastian meint
Dass es Kartellabsprachen gab ist ja bekannt. Mich würde es nicht wundern wenn sich die Verbrennerbauer auch hinsichtlich der Elektroautos abgesprochen hätten: der Wagen muss auf jeden Fall irgendwie ein Kompromiss sein und total überteuert. Die waren sich da sicher schnell einig, dass keiner mit was richtig gutem zum annehmbaren Preis raus kommt.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Und der liebe Prof. Schuh will ja zukünftig, Beratungs- und Forschungsbudgets des deutschen VDA-Clubs abkassieren dürfen, da darf man mit seiner Kopie vom Ur-Smart (hat gerade 20 Jahre Geburtstag) nicht ganz so toll auftrumpfen.
Is nu so ~ meint
Für mich sieht das genau wie eine Art Planungs-Wirtschaft aus , und da klappt das eben alles nicht so wie am Schnürchen , da auch hier die unplanmäßigen Feinde der Marktwirtschaft nicht reibungslos mitspielen …
– und man braucht in jeglicher Evolution – nur etwas weniger Erfolgreich zu sein – um dann das nachsehen zu haben …
Ralph meint
2018 läuft vermutlich die Förderung aus, wo ja der Herrsteller auch 2000.-€ berappen muss.
FabianMarco meint
Es ist echt schade wie sich das Ganze e.go Life Projekt entwickelt hat.
Damit meine ich jetzt nicht mal nur die genannte Verzögerung der Auslieferung sondern auch allgemein die viel zu hohen Preise für die einzelnen Modelle.
Die kleinste Version mit den knapp 30 PS und 14,9 kWh hätte meiner Meinung nach bei mindestens 4000 Euro weniger anfangen müssen und zwar vor Abzug des Umweltbonus. Die anderen Modelle mit 40 bzw 60 kW Peakleistung wären dann mit Preisen von 13.400 bzw 15.900 Euro auch deutlich attraktiver gewesen. Die Batterien dürften ja bei diesen kleinen Kapazitäten nur einen relativ geringen Preis des Fahrzeuges ausmachen. Wir reden hier ja immerhin über Preise der absoluten Basisausstattung ohne jeglichen Komfort oder Extras.
Zu diesen Preisen hätte der e.go Life zu einem wahren Gamechanger, vor allem im gewerblichen Bereich, werden können. Und die Firma e.go damit zu einem ernstzunehmenden Player auf dem EV Markt avanchieren können. So wie es momentan aussieht bin ich mir nicht sicher wie gut die Chancen dazu noch stehen.
xordinary meint
Volle Zustimmung!
Ich meine, es bleibt jedem Unternehmen selbst überlassen, wie es sich mit seinen Produkten am Markt positionieren möchte, aber wer sich explizit „bezahlbare E-Mobilität“ auf die Fahnen schreibt, muss sich schon fragen lassen, ob er die aufgerufenen Grundpreise (bei überaus magerer Basisausstattung) eigentlich ernst meint. War auch mit ein Grund für die Stornierung meiner Reservierung.
Dieter meint
Das zeigt doch aber auch, dass die noch immer hohen Preise, nicht nur an den Batterien liegen, auch andere E-Komponenten sind offenbar immer noch sehr teuer.
Ein relativ simples 5 m Ladekabel, koste leicht mal an die 300 Euro, usw.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Hier wird halt kräftig der Endkunde abserviert. Gut merken und später durch Nichtbeachtung abstrafen. Ein Ladekabel für 300 Euro ist pure Abzocke.
holi meint
Ganz Ihrer Meinung.Das ursprüngliche 48 V Modell sollte erst 12000 Euro kosten.Dann kam die Umweltprämie und auf einmal sind min.16000 Euro fällig,wenn auch mit 230 V.Und die Aufpreise für Klima,Led und Infotainment
sind so teuer wie bei den Großen.Wenn der Sion schon final verfügbar wäre ,
hätte ich meine Vorbestellung auch schon storniert.Vielleicht geht ja noch was
beim Preis…
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Zum Glück fahre ich schon seit 3 Jahren mit Renault Zoe elektrisch. Nicht warten und hoffen, davon hat das Klima nichts.
Babbas82 meint
1+ mit *
So mache ich das auch seit drei Monaten!
Wer will, findet gute und günstige Alternativen…
sagrantino meint
Richtig!
Wir fuhren letzten Monat unseren 100.000 km, das heißt Garantie-Ende für die Batterie bei 98% Wirkungsgrad.
Früh gefreit – nie gereut!