Mit dem Wandel hin zu Elektromobilität bietet sich Stromversorgern und Stadtwerken die Chance, neue Geschäftsfelder zu erschließen. Der niederrheinische Energieversorger NEW hat ein besonders ehrgeiziges Vorhaben: Das Unternehmen will zusammen mit einem Startup ein eigenes Leih-Elektroauto auf den Markt bringen.
„Wir wollen ganzheitliche Lösungen im Bereich E-Mobilität anbieten. Dazu hat uns noch das letzte Puzzlestück, das passende Auto, gefehlt. Daher haben wir uns entschlossen, es selbst zu entwickeln. SVEN ist ein echter Pionier im deutschen Markt für Elektromobilität: Kompakt, agil, einfach zu bedienen und vollständig vernetzt – ein Elektrofahrzeug, das für den Stadtverkehr und Carsharing geradezu ideal ist“, erklärt NEW-Vorstand Frank Kindervatter.
„Von der Ladeinfrastruktur über den Strom und das Auto sowie die Sharing-Software und die Abrechnungstechnologie stellen wir dann in rund zwei Jahren alle wesentlichen Bausteine für komfortablen Fahrspaß zur Verfügung“, so Kindervatter weiter. „SVEN wird der E-Mobilität einen weiteren Schub geben.“
Bei der Entwicklung von SVEN (Shared Vehicle Electric Native) kooperiert die NEW mit dem Fahrzeug-Entwicklungsdienstleister FEV und dessen Tochterunternehmen Share2Drive, einem Spin-Off der Fachhochschule Aachen. Das Technologieunternehmen hat nun das Design-Modell entwickelt, das einen ersten Ausblick auf das Konzept und Design sowie die Ausstattung gibt. Der Prototyp wird im kommenden Frühjahr beim Genfer Autosalon 2019 vorgestellt. Ziel ist es, dass SVEN ab Sommer 2021 bundesweit vertrieben werden kann – vorausgesetzt, es finden sich weitere Investoren.
„Wir wollen kein Autobauer werden, wir wollen lediglich eine Lücke schließen, die der Markt momentan bietet“, sagte Kindervatter im Gespräch mit RP Online. Als Zielgruppe sieht er unter anderem andere Stadtwerke oder Verkehrsbetriebe. „Wir hoffen, dass das Auto bald deutschlandweit an Bahnhöfen, Flughäfen und in Ballungszentren steht.“
Kindervatter ist optimistisch, mit einem eigenen Angebot mit etablierten Autoherstellern und anderen Startups erfolgreich in Konkurrenz treten zu können. Sollte SVEN hierzulande nicht den gewünschten Erfolg erreichen, hat er aber bereits einen Plan B: Das Konzept könne ja beispielsweise auf asiatischen Märkten verkauft werden.
kritGeist meint
Finde ich gut & noch ein weiterer alternativer Player, neben Dyson. Ob die dt. Autohersteller oder DB an Bahnhöfen damit ein Problem haben werden?
Ein Angriff auf deren Konzepte & das aus Deutschland, Respekt, bleibt die Frage des Preises ;-)
alupo meint
Ja, warum denn nicht?
E-Tom meint
Mit dieser schönen Form werden sich bestimmt auch Käufer finden. Macht dem Smart hoffentlich Konkurrenz.