Mit dem I-Pace hat Jaguar mehrere Monate vor seiner deutschen Premium-Konkurrenz ein modernes, in Großserie produziertes Elektroauto im Angebot. Als entscheidend für den Marktdurchbruch von Stromern gilt eine hohe Reichweite, die derzeit noch mit möglichst großen Batterien realisiert wird. Jaguars technischer Direktor Wolfgang Ziebart geht aber davon aus, dass Akkus künftig wieder kleiner ausfallen.
Der I-Pace ist mit einer 90-kWh-Batterie ausgerüstet, die eine Reichweite von 470 Kilometern nach der neuen WLTP-Norm bietet. „Ich glaube, dass 90 bis 100 kWh die Spitze sind“, sagte Ziebart im Gespräch mit dem US-Blog InsideEVs. „In Zukunft wird es keinen Sinn ergeben, größere Batterien zu installieren.“
Die Akkugröße hat laut Ziebart zwar ihren Zenit erreicht, die Reichweite von Elektroautos werde jedoch weiter steigen. Der Experte erwartet, dass technische Fortschritte den Einsatz von kleineren Energiespeichern möglich machen, die gleichviel oder mehr Reichweite wie bei aktuellen Top-Modellen erlauben. Bei der dafür maßgeblich verantwortlichen Energiedichte sagt Ziebart eine Steigerung von fünf Prozent pro Jahr voraus.
Auf die Leistung wird der Trend zu kleineren Batterien keine Auswirkung haben, erklärte der Jaguar-Manager, die Entwickler würden die Chemie entsprechend optimieren. Während die Reichweite und Effizienz von Elektroauto-Akkus steigt, gehen die Batteriekosten pro Kilowattstunde (kWh) Ziebart zufolge um etwa zehn Prozent pro Jahr zurück.
Trotz Fortschritten bei Energiespeichern geht Jaguars technischer Direktor davon aus, dass beim Kauf von Elektroautos zukünftig nicht mehr die maximale Reichweite entscheidend sein wird. „Wenn man eine besser ausgebaute Ladeinfrastruktur hat, dann braucht man keine so großen Akkus“, so Ziebart. „Das wird in den nächsten fünf Jahren stattfinden. Die durchschnittliche Größe der Batterie wird kleiner als die beim I-Pace sein.“
alupo meint
Mit dem Roadster 2. Gen macht Tesla es wieder mal komplett anders: der Akku soll eine Kapazität von 200 kWh haben, damit man nur alle 1000 km laden muss.
Gut ist dabei, dass man für 500.000 km nur 500 Vollladezyklen braucht und dass die Ladegeschwindigkeit eben doppelt so schnell ist wie beim Model S 100, also 240 kW sein könnte.
Man kann natürlich auch schneller laden, aber das geht zu Lasten der Haltbarkeit.
Ceraltano meint
Darf ich mal in die Runde fragen, ob das Thema „Elektrosmog“ irgendwie schon geklärt ist? Man sitzt ja quasi auf einem elektrischen Kraftwerk. Wie ist das mit der Abschirmung? Ich bin zwar nicht besonders sensibel was das betrifft und auch Laie, aber irgendwie gesund kann das ja nicht sein…
Leotronik meint
Leute mit Herzschrittmacher dürfen Eautos ohne Einschränkung benutzen. Dabei sind die Schrittmacher recht empfindlich für elektrische Felder. Die ruhende Energie in der Batterie ist Gleichstrom und das macht keine oder kaum Felder. Die Fahrenergie für den Motor sind „höherfrequente“ Wechselströme und pulsierende Gleichströme die prinzipbedingt Störungen in den Herzkathetern induzieren könnten. Tuen sie aber nicht weil die Karroserie aus leitenden Materialien besteht und als Faradaykäfig alles abschirmen. Alles kein Problem.
berndamsee meint
Ja, mit Jaguar, da spricht der Richtige!
Dass Jaguar sich energiedichtere Batterien wünscht, kann ich nachvollziehen bei dem Verbrauchsdebakel.
Aber da sind sie nicht alleine. Das Wichtigste bei einem BEV ist die Windschlüpfrigkeit. Sie bestimmt massgeblich den Verbrauch.
Aber warum sich hier gerade Jaguar zu Wort meldet mit dieser Null-Aussage, weiss ich nicht. Na ja, im Gespräch bleiben, mit allen Mitteln.
Es bleibt spannend!
LG Bernd
Remo meint
Ich glaube, was der Jaguarmanager da meint ist, dass die physischen Abmessungen der Batterie nicht weiter wachsen werden. Schaut man sich an, dass Tesla in seine Autos 100KWh reinquetscht, Audi in den e-Tron 95KWh und Jaguar 90 KWh, dann bekommt man schon den Eindruck dass die alle in ihre Bodengruppe schon das Maximum an Zellen reinpressen, was dort geht. Ich denke zwar, dass auch dort vlt. noch etwas optimiert werden kann, z.B. durch Vergrößerung des Radstandes, aber wenn es leicht wäre einfach noch 50 KWh mehr an Zellen in einem Auto unterzubringen, dann würde das bei dern aktuellen Preisen der premium E-Autos sicher gemacht werden. Ob ein Model S 100.000 oder 108.000 Kostet, dafür aber 200km weiter kommt, ist preislich sicherlich kein Hemmnis.
Nun ist die Frage, wie weit die Energiedichte steigen muss. Wichtiger wäre aus meiner Sicht auch, dass die Akkus schneller be- und endladen werden können und dabei dich zu sehr altern. Wenn ich nur 10 Minuten am Strom stehen müsste um 400 km zu laden, dann wäre es mir Wurst ob mein Auto auch nur 400 km weit kommt.
MiguelS NL meint
Model 3 LR kommt fast so weit wie S 100D, trotz das er leichter, kleiner und um die Hälfte billiger ist.
Nur 400 km, wann ist es zu wenig? mit einem Model 3 SR kommen 42.000 EUR (390-410 WLTP) können Sie überall hinfahren
Warum nur 10 Min, Sie haben dann schon 300-500 km hinter sich? Model 3 kann mit 800+ km/h laden bis 50% SoC. Mit SuC v3, vieleicht noch schneller
hu.ms meint
Der preis für Model 3 SR in europa ist noch garnicht bekannt.
Der lieferzeitpunkt noch viel weniger. Evtl. erst 2020.
Ist wohl kein gutes vergleichsobjekt.
Michael H. meint
Das Problem ist ja momentan nicht primär der Platz, den mehr Akkus beanspruchen, sondern die Ladezeit. Bei der derzeitigen Infrastruktur kostet jede kWh mehr auch Zeit an der Ladesäule. So schnell wird sich das auch nicht ändern. Tesla war auch da mal wieder schlauer. ;)
Gunarr meint
Ladegeschwindigkeit ist wichtiger als Reichweite. Wünschenswert finde ich 400 km/h. Das erreicht man z.Z. leider nur mit Riesenakkus. Wenn man solche Ladegeschwindigkeiten auch mit kleineren Akkus erreichte, wäre es mir egal, ob ich einen langen Ladestopp oder mehrere kurze mache.
MiguelS NL meint
Model 3, lädt locker 800+ km/h bis 50% SoC, vielleicht mit SuC v3 noch mehr. Nach 2-3 Std fahren, machen die meisten sowieso pause. Und meistens geht es nur um den Urlaub, aber beim Tesla dauert es eh nicht länger als die Pause.
Uwe meint
Nö.
Im kleinen Renault Zoe sind genug Akkus für 380 km.
Die Zeit rast bei der Akku-Entwicklung deutlich schneller als es der Jaguar-Manager erhofft.
Innerhalb der letzten 6 Jahre hat sich die Reichweite bei den Tesla-Konkurrenten (bei Tesla war sie schon vor 6 Jahren soweit) in der Spitze verdoppelt.
von 200 auf 400
Und das wird in diesem Tempo erst Mal weiter gehen.
Pat meint
Bin mit xordinary voll einverstanden!!
Entweder der Autor oder der Mann von Jaguar spricht hier keinesfalls klar!
„Der Experte erwartet, dass technische Fortschritte den Einsatz von kleineren Energiespeichern möglich machen, die gleichviel oder mehr Reichweite wie bei aktuellen Top-Modellen erlauben.“
Im ganzen Artikel wird aber nicht gesagt wo den dieser technische Fortschritt stattfinden soll? Motor, Antrieb oder Batterie. Wenn es ja bei der Batterie wäre, dann würde es um die physische Grösse gehen und nicht um die Kapazität!?
Also hier werden Begriffe vermischt, nur damit wieder was geschrieben werden kann. Unglaublich
Leotronik meint
Der Elektroantrieb hat schon eine grosse Effektivität. Wo sollen die grossen Einsparungen herkommen? Mit weniger Batteriekapazität höhere Reichweite erzielen klingt geheimnisvoll. Na klar geht das mit kleineren Autos. Aber das meint er wohl nicht.
alupo meint
So einfach ist das bei den kleineren Autos aber gar nicht.
Man nehme den cw Wert vom Model S, 0,24 (real, im Gegensatz zu den europäischen Messungen ohne Spiegel, mit schmalen Notlaufreifen etc.). Das erreicht kein kleines Auto, und der i3 und sicher auch der Smart sind weit davon entfernt. Möglicherweise kann die Fahrzeugbreite etas gutmachen, andererseits sind sie sehr hoch.
Klar, die Rollreibung steigt linear zur Masse, aber sie ist eher von geringerer Bedeutung.
Was noch etwas an Wirkungsgradverbesserung bringt ist die Verwendung von Reluktanz-eMotoren, wie sie jetzt auch im Model 3 eingebaut werden und die auch der Semi bekommen wird. Es wäre schön, sowas im Model S eingebaut zu kommen, denn dann läge ich kumuliert 1-10/2018 sicher deutlich unter meinem aktuellen Verbrauch von 140 Wh/km.
MiguelS NL meint
Du fährst Tesla nehme ich an? Welche Ausführung? Tesla sind sehr effizient aber 140 Wh/km ist ein Superwert. Das sind ja Model 3 Werte.
Uwe meint
Das hat nix mit „geheimnisvoll“ zu tun. Physikalische Grenzen existieren natürlich. Und bei den zur Zeit verbauten Technologien sind die auch in 4-6 Jahren (optimiert) erreicht.
Aber neue Technologien haben andere Grenzen.
Wühl Dich mal durch die Fraunhofer Institute, Unis in Deutschland, USA (MI), Israel, Japan, Korea, China.
Da werden haufenweise Tests gemacht mit Technologien auf Patenten, die 1000 km Reichweite in Mittelklasse-Pkws zur Normalität machen sollen. Die meisten sind im Stadium der Optimierung für die Stabilität der Ladezyklen oder bereits in der Planung von Herstellungsanlagen. (Korea/Israel)
Und da ist noch keine Rede von Feststoff-Batterien.
Peter W meint
Hmmm, was ist denn bei Jaguar eine Großserie? Da werden Begriffe verwendet, die jeder nach seinen Phantasien interpretiert.
Ansonsten könnte er Recht haben. Wobei ich eher annehme, dass vor allem das Angebot die Akkugröße zwischen 30 und 150 kWh zu wählen (und zu bezahlen) der Königsweg sein wird. Sehr viele werden sich dann wohl zwischen 50 und 80 kWh entscheiden.
xordinary meint
Mein Reden seit 1800! Aber da werden zwei Dinge vermischt: zum einen die Größe = Baugröße, die wird sicherlich nicht mehr größer (und schwerer), sondern natürlich das Gegenteil. Aber die Größe = Kapazität wird sicherlich erst mal nicht wieder kleiner. Eben wegen steigender Energiedichte und Trotz besserer Infrastruktur.
Das wichtigste ist, dass die Akkus billiger werden …
Realist meint
…..und die Autos in ausreichender Menge verfügbar sind….
Soweit ich informiert bin kann man den i-pace zwar bestellen, aber man bekommt ihn (lange) nicht.
So macht das fabulieren über große oder kleine Akkus keinen Sinn, da bei diesen langen Lieferzeiten schlicht gar kein Akku vorhanden ist und auch das hat Jaguar schon geäußert.
Über die Beschaffenheit etwas nicht vorhandenen zu diskutieren??????
Sebastian meint
Also ein ich auf die Gebrauchtwagen Seite meines Vertrauens gehe, gibt es 7 i-pace Vorführwagen in meiner Umgebung, die wohl sofort zu haben sind.
Beim Ioniq sind es 25, und 4 beim Kona.
Ja, die Hersteller bauen viel zu wenig Elektro Fahrzeuge, aber wer eines möchte, kann es gleich zum Mitnehmen haben.
Da verstehe ich nicht, warum die Menschen immer jammern, dass ihr Auto so eine lange Lieferzeit hat…
(Einzig das Model 3 ist wirklich nicht zu bekommen :/ )
Sepp meint
Sebastian!
Nicht nur schauen – bestellen, dann bekommst du die Lieferzeit von mindestens einem Jahr serviert. Die Angebote sind nur Vorankündigungen um Lieferbereitschaft zu signalisieren, die es gar nicht gibt. Das ist keine Vermutung. Ich habs getan!