Das vorrangig mit chinesischem Geld finanzierte internationale Elektroauto-Startup Byton wurde von dem ehemaligen BMW-Manager Carsten Breitfeld mitgegründet. Der Firmenchef treibt derzeit den Marktstart des ersten Serien-Stromers voran, mit Blick auf den Wandel der Autobranche sagte er im Gespräch mit t3n.de: „Das eigentliche Thema der Zukunft sind nicht Elektroautos.“
Breitfeld sieht Autos als „eine Plattform“ und Byton als „Anbieter von Mobilität“. Das erfordere „eine völlig neue Denkweise“, als es bisher in der Autoindustrie der Fall war. So sei es heute nicht mehr möglich, die Software und digitalen Inhalte Jahre vor dem eigentlichen Marktstart zu entwickeln. „Das heißt, wenn ich damit auf dem Markt bin, ist es alt“, so Breitfeld. Die Innovationszyklen verliefen bei Software mittlerweile „in Wochen, nicht in Jahren“. Ausgelieferte Fahrzeuge müssten daher laufend durch Updates auf den aktuellen Stand der Technik gebracht werden können.
Den erwarteten Boom von geteilter E-Mobilität will Byton durch modernste Technik persönlich und möglichst individuell gestalten. „Wir adaptieren hier die Smartphone-Technologie: Wir haben eine Gesichtserkennung, die den Fahrer identifiziert und die gesamte User-Experience ist per Software konfigurierbar“, erklärte Breitfeld. Um das bewerkstelligen zu können, setzt das Startup statt auf mechanische Schaltelemente umfassend auf große und kleine Displays. Die jeweiligen Vorlieben der Fahrer werden in der Cloud gespeichert.
Byton will mit „Shared Mobility“ in zehn Jahren mehr als die Hälfte seines Umsatzes erwirtschaften. Heutige Fahrzeuge, darunter auch der kommende erste Byton im SUV-Format, seien in dieser Hinsicht „noch ein Kompromiss“. Als zweites Modell planen Breitfeld und sein Team daher ein speziell für den gewerblichen Flotteneinsatz konzipiertes Fahrzeug im Kompaktformat. Den Betrieb will Byton selbst sowie im Rahmen von Gemeinschaftsunternehmen mit Partnern übernehmen.
Der kompakte Byton soll „völlig anders“ aussehen als aktuelle Autos. Für den Fahrer gebe es ein eigenes, optionales Modul, dessen Funktionalität später durch Selbstfahr-Technik ersetzt werden soll. „Und für den Passagier haben Sie eine First-Class-Experience wie im Flugzeug. Und über einen Konfigurationswechsel kann man jemand zweiten reinnehmen“, so Breitfeld. „Die beiden sitzen dann nicht ganz so komfortabel wie einer alleine aber immer noch ganz anders als in heutigen Autos.“ Einen ersten Ausblick auf das Fahrzeug soll es demnächst bei einer großen Ausstellung geben.
Für sein M-Byte getauftes SUV plant Byton im nächsten Jahr den Marktstart in China, Europa und die USA stehen 2020 auf dem Programm. Wann das Flotten-Shuttle eingeführt wird, ist noch offen. Das erforderliche Kapital soll vorerst weiter über Private Equity beschafft werden. Als nächstes will Breitfeld „ein echtes großes Tech-Unternehmen“ als Lead-Investor gewinnen. Gespräche gebe es bereits, darunter auch mit Unternehmen vom Schlag Google, Apple oder Amazon.
Andreas_Nün meint
Byton gehört in dem Bereich sicher zu den interessantesten Unternehmen. Sie kopieren von Tesla? Warum auch nicht!
Das Unternehmen scheint einen guten Fokus auf Technologie zu haben, ist gut finanziert und produziert vom Start weg in China. Da hat ist man zum einen schon direkt im weltweit größten Automarkt und für den Export hat man relativ gute Produktionskosten.
2019 wird ein spitzen Jahr für die E-Mobilität (wird natürlich von dem noch besseren 2020 abgelöst werden;-))
Fritz! meint
Er hätte auch sagen können, daß sie sehr viel von Tesla kopieren werden. Ist immer noch besser als alle anderen…
Peter W meint
laber, laber, laber …
Viele warten einfach nur auf alltagstaugliche Fahrzeuge.
Peter Hustensaft meint
..und ganz wichtig ist, dass wir uns an den 70er Jahren festklammern!
Remo meint
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