Bei Jaguar Land Rover läuft es derzeit nicht rund. Neben dem Handelsstreit zwischen China und den USA machen dem Traditionskonzern die sinkende Nachfrage nach Dieselautos und der Brexit Probleme. Der indische Eigner Tata Motors hat nun verkündet, wie er seine europäische Tochter für die Zukunft rüsten will.
Tata Motors erklärte vergangene Woche, bei Jaguar Land Rover (JLR) in den kommenden 18 Monaten umfangreich Kosten senken und für mehr Cashflow sorgen zu wollen. Um den Absatz zu stärken, sollen mehrere neue Modelle auf den Markt gebracht werden – darunter der neue Range Rover Defender.
„Zusammen mit unserer andauernden Produktoffensive und gezielten Investitionen werden diese Maßnahmen die Grundlage für ein langfristig nachhaltiges Wachstum bilden“, so JLR-Chef Ralf Speth. Die Briten bekräftigten, neben dem neuen Elektroauto Jaguar I-Pace weitere Stromer einführen zu wollen. Bis 2020 soll von jedem Modell eine teil- oder vollelektrische Variante verfügbar sein.
Der Absatz von Jaguar-Limousinen und Land-Rover-SUV sank zuletzt um knapp 13 Prozent. Vor allem die Nachfrage in China ging zurück, nachdem die Volksrepublik im Juli die Zölle für viele Fahrzeuge und Fahrzeugteile von 15 auf 25 Prozent erhöht hatte. JLR wies im dritten Quartal einen Verlust von umgerechnet rund 100 Millionen Euro aus.
Andreas meint
Wenn in 1-2 Jahren deutlich mehr Elektroautos in Europa unterwegs sind, wird es für „Ist-mir-egal-Spritschleudern“ wie Defender in der Wahrnehmung schwieriger. Leute werden sich vermutlich eher entschuldigen müssen, als dass es schick ist, damit zur Kita oder Schule zu fahren.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Die Kombination von Umsatzrückgang und nicht rechtzeitig getätigten Produktinvestitionen haben schon so manchem Unternehmen – auch ausserhalb der Automobilbranche – den Kopf gekostet. Klarer Managementfehler.
midget meint
Provokant gesagt:
Wenn es um Reichweite/Laden geht, hätte JLR sich und den Kunden den i-pace „(er)sparen“können…
EsGeht meint
Die Elektro offensive ist die einzige Alternative für das Unternehmen. Ich wünsche JLR den Turnaround bei den Zahlen und Gewinn mit den Elektroautos. Es geht ja, wie wir sehen: Während Tesla seinen freien Cash-Flow im gleichen Zeitraum um 881 Mio. verbessern konnte und einen Gewinn von 312 Mio. erwirtschafte, muss JLR im dritten Quartal einen Verlust von umgerechnet rund 100 Millionen Euro ausweisen.
Ford muss ebenfalls sparen und Stellen abbauen. Das wälzen sie medial geschickt auf die Strafzölle in China, aber das soll nur über die unglückliche Gesamtentwicklung des Konzens hinwegtäuschen.
Die Erde bebt – für die Etablierten…
Peter W. meint
Ja, die Hersteller großer, schwerer Fzge haben ja keine Wahl. 95 g/km schafft man mit einem Jaguar oder Landrover nur mit E-Unterstützung.