Das Münchner Taxi Zentrum (MTZ) hat im Juli zehn Elektroauto-Taxis von Jaguar in Betrieb genommen. Bei der E-Mobilitäts-Messe eMove360 zog Geschäftsführer Gregor Beiner kürzlich in einem Vortrag ein erstes Fazit, von dem das Branchenblatt Taxi Times berichtet.
Bereits vor der Einflottung von Jaguars neuem Batterie-Crossover I-Pace hat MTZ auf alternative Antriebe gesetzt. Vor einigen Jahren wurden Diesel- durch Hybridautos ersetzt, auch Erdgasfahrzeuge kamen zum Einsatz. Unterm Strich habe das in den letzten zehn Jahren den CO2-Ausstoß um 60 Prozent reduziert. Mit Hilfe von reinen Stromern soll diese Zahl nun weiter erhöht werden.
Die im Zweischichtbetrieb genutzten E-Jaguar von MTZ haben laut dem Firmenchef innerhalb von knapp zwei Monaten eine Fahrleistung von 100.000 Kilometern erzielt. Gefahren wird insgesamt etwa 20 Stunden, für das Aufladen ist ein zweistündiges Zeitfenster fest eingeplant. „Getankt“ wird auf dem Betriebsgelände mit 50-kW-Schnellladestationen, die exklusiv Ökostrom nutzen.
Jaguar gibt für den I-Pace eine Reichweite von 480 Kilometer nach der neuen WLTP-Norm an, die Fahrer des MTZ nutzen dies Beiner zufolge nur selten aus. Zahlen zur Rentabilität der Elektro-Taxis nannte er nicht, verwies aber auf seinen Vorredner, der am Beispiel eines Tesla die möglichen Einsparungen bei den Betriebskosten im Vergleich zu Verbrennern aufgezeigt hatte.
Trotz hohem Sparpotential wäre der Umstieg auf E-Taxis zum jetzigen Zeitpunkt ohne Förderung noch nicht wirtschaftlich, sagte Beiner abschließend. Das MTZ profitiert von einer Münchner E-Taxi-Förderung, die örtlichen Unternehmern für jeden in einem neu angeschafften Elektroauto mit einem Fahrgast zurückgelegten Kilometer für drei Jahre 20 Cent zuschießt. Dadurch lassen sich bis zu 40 Prozent der Nettoanschaffungskosten amortisieren.
i_Peter meint
Liebe Taxi-Unternehmer,
lasst euch das mal auf der Zunge zergehen:
die Stadt München übernimmt in 3 Jahren 40% der Anschaffungskosten. Das ist mehr als der aktuelle eAuto Neupreisunterschied. Zusätzlich liegen die Betriebskosten deutlich günstiger. Die Fahrzeuge fahren 60.000 km pro Jahr und 20 Stunden am Tag mit deutlich günstigeren Wartungkosten.
Worauf wartet ihr noch ?
Selnim meint
Gut ein Jaguar I-Pace ist ja nicht gerade das günstigste Fahrzeug. Ein Kia Niro sollte durchaus zu einem anderen Ergebnis führen. Der konsumiert bekanntlich auch deutlich weniger Strom. Wenn er also 5 Kw/h weniger auf 100Km braucht, hätte er über die 100 000 Km bereits 5000 Kwh eingespart im Vergleich zum Jaguar Ipace, was bei einem Strompreis von 30 Cent 1500 Euro entsprechen würde. Unter Umständen reicht für den Niro eine schwächere 22 KW DC Ladestation aus, wodurch weitere Kosten eingespart werden könnten.
Wenn ein Kia Niro EV 15 Kwh auf 100 Km braucht, spart er bei einem angenommenen Preis von 30 Cent/Kwh 2.5 Euro auf 100 Km (Benzin Preis 1.5 Euro/l und Benzinverbrauch Niro Hybrid 5L/100Km). Wenn wir optimistisch rechnen, dass der Niro EV 1 mio KM lebt, würde er 25 000 Euro an Energiekosten im Vergleich zum Niro Hybrid einsparen. Damit könnte wohl bereits die Preisdifferenz zum Hybrid und zusätzlich die 22KW DC LAdestation bezahlt werden. Von den Wartungskosten haben wir noch gar nicht geredet.
MS47,5 meint
Haha, sehr lustige Rechnung. 1Mio Kilometer genau…
Otto normalo fährt 10tkm im Jahr. Die Kiste müßte demnach 100 Jahre leben.
Finde den Fehler.
Viel schlimmer, diese bekloppten Subventionen kosten uns im Jahr 100t€.
Das ist ein Skandal!
Fritz! meint
Wenn Sie den Ausgangstext oben mit etwas mehr Aufmerksamkeit verfolgt hätten, wäre Ihnen im Kopf geblieben, daß es sich hier um ein Taxi-Unternehmen und nicht „Otto Normalo“ handelt. So ein Taxi fährt mehr als 10.000 km/Jahr. Außerdem beträgt der deutsche Durchschnitt an Fahrleistung 14.200 km/Jahr.
Und wenn Ihnen 100.000,– Euro gesparte Subvention wichtiger als die Gesundheit der Wohnbevölkerung in München sind, dann haben Sie in meinen Augen ein durchaus diskussionwürdiges Menschenbild. Mir wären weniger Lärm, saubere Luft und gesündere Menschen durchaus einiges an Geld wert.
Klaus Schürmann meint
Hahaha ist das lustig ! Meine Enkel sind mir das jedoch wert. Wenn ich an die sicherlich noch notwendig werdenden Folgekosten der durch unsere derzeitige Stromgewinnung denke, sind das nur KLECKERBETRÄGE …..
Chris meint
Wenn ich in ein Taxi einsteige, dann in einen Benz, Jaguar oder BMW oder ähnliches. Sicher nicht in einen Kia.
KritGeist meint
Dann haben Sie auch noch nie in einem Taxi Prius, Tesla oder in einer Kia Limousine, da verpassen Sie was.
Ein Taxi BMW gibts wahrscheinlich nur in München, zum Standart-Taxi gehört es kaum!
Daniel S meint
Da hat MTZ in zwei Monaten bereits 20’000 Euro Zuschüsse kassiert!
Schade lassen sich das andere Taxiunternehmen entgehen…
Leotronik meint
Das entspricht 1000€ je Fahrzeug und Monat. Das ist für ein Pilotprojekt nicht zuviel. Immerhin muss alles dokumentiert werden und das verursacht Verwaltungsaufwand beim Fahrer und in der Firma.