In München sind ab nächster Woche zehn Elektroauto-Taxis von Jaguar unterwegs. Die Idee für die derzeit größte E-Taxi-Fotte der bayerischen Metropole hatte der ADAC Südbayern, unterstützt wird das Projekt mit städtischem Fördergeld. Fahrten in dem Batterie-SUV Jaguar I-Pace werden zum festgelegten Taxitarif durchgeführt. Die Stadt München bezuschusst jeden gefahrenen Fahrgast-Kilometer mit 20 Cent.
„Wir sehen uns als Leuchtturmprojekt für die gesamte Taxibranche, die damit wieder einmal beweist, dass sie im Bereich der Mobilität federführend und unverzichtbar ist“, so Gregor Beiner, Geschäftsführer beim Münchner Taxi Zentrum (MTZ), das die neuen E-Taxis auf die Straße bringt. Er betonte bei einem Medientermin vor der Bayerischen Staatsoper: „Eine Fernfahrt oder Fahrt zum Flughafen stellt kein Hindernis dar.“
Für den reibungslosen Zwei-Schicht-Betrieb wurde eine eigene Schnellladestruktur aufgebaut. Am Betriebssitz, einem Parkhaus in der Nähe des Englischen Gartens, stehen fünf Schnellladesäulen, die eine Aufladung der 90-kWh-Batterie des I-Pace auf 80 Prozent in etwa 60 Minuten ermöglichen. „Während des Wechsels zwischen den rollierend eingeteilten Schichten wird der I-Pace so wieder aufgeladen und für den nächsten Fahrer vorbereitet“, erklärt das MTZ. „Wir erweitern damit das aktuelle Schnellladenetz in München um ein Vielfaches.“
Der I-Pace ist das erste rein elektrische Modell von Jaguar. Der Einstiegspreis des SUV-Crossover liegt bei 77.850 Euro. Nach der neuen WLTP-Norm ist eine Reichweite von bis zu 480 Kilometern möglich (NEFZ: 500 km). An einer 100-kW-Schnellladesäule mit Gleichstrom lässt sich der Akku in 40 Minuten zu 80 Prozent füllen. Der Stromverbrauch beträgt laut Jaguar 24,2 kWh auf 100 Kilometer
Die neuen, lokal emissionsfreien Münchner Jaguar-Taxis können ab August regulär über IsarFunk450540 oder die App taxi.eu gebucht werden. Erkennbar sind die im typischen Taxi-Look folierten Stromer durch eine Beklebung der Seitentüren mit einem gemeinsam vom ADAC Südbayern und der Stadt München entwickelten Design.
Fritz! meint
„Am Betriebssitz, einem Parkhaus in der Nähe des Englischen Gartens, stehen FÜNF Schnellladesäulen, die eine Aufladung der 90-kWh-Batterie des I-Pace auf 80 Prozent in etwa 60 Minuten ermöglichen. …. “Wir erweitern damit das aktuelle Schnellladenetz in München um ein Vielfaches.”
Das finde ich eigentlich viel schlimmer/besorgniserregender für eine Großstadt wie Münhscne. Wenn die mit 5 Schnellladesäulen das Schnellladenetz um ein VIELFACHES erweitern können, wieviele gab es denn vorher? Zwei? Eine?
Fritz! meint
Sollte München heißen (nicht Münhscne)
Priusfahrer meint
Da arbeitet wieder jemand auf Biegen und Brechen. Der Jaguar I-Pace ist
bestimmt ein tolles Fzg. Aber ein Tesla Model S hätte mehrere Vorteile.
1.wäre bestimmt komfortabler für die Fahrgäste
2. günstiger bei der Beschaffung,
3. günstiger im Betrieb (Nutzung der Gratis-Schnelllader) da keine Stromkosten
4. Service-Kosten – Vergleich Tesla / Jaguar.
Das fällt dann wohl in die Kategorie „Gut gemeint, schlecht gemacht“
Priusfahrer meint
Aber ein Riesen Fortschritt, im Vergleich zu den üblichen Toyota Prius.
150kW meint
„1.wäre bestimmt komfortabler für die Fahrgäste“
Laut Aussage von Tesla-Fahrern ist die Kopffreiheit hinten im Jaguar besser.
„2. günstiger bei der Beschaffung,“
Ich tippe darauf das es bei den 10 Jaguars eine Menge Rabatt gab. Ob Tesla da wirklich günstiger ist?
„3. günstiger im Betrieb (Nutzung der Gratis-Schnelllader) da keine Stromkosten“
Taxis dürfen nicht an die SC.
„4. Service-Kosten – Vergleich Tesla / Jaguar.“
Tesla hält immer noch den Rekord was Werkstatt Aufenthalte angeht (im negativen Sinn). Selbst wenn vieles über Kulanz läuft, ist schon ein Problem das bei Tesla Ersatzteile teils ein halbes Jahr bis zur Lieferung brauchen. Das muss man auch „einrechnen“.
newchie meint
Punkt 4 ist kompletter Schmarrn!
Unser Tesla S hat jetzt 3,25 Jahre und 65000km drauf und war einmal im Jahr freiwillig beim Kundendienst, erst dieses Jahr im August muss ich wegen BOSCH Schrauben zum Tesla Service.
Die andern 3 Punkte hängen vom Betrachtungwinkel ab!
Andilectric meint
Danke für die Definitionen für den No-Brainer. Again what learned:)
Yoshi84 meint
Gerne ????
Man-i3 meint
Stadt(werke) München ?
Man preist sich selbst mit den vielen 22kW-Ladesäulen….. an denen dann die Jaguar-Boliden mit immerhin 4,35 kW laden können (Schieflast) . Der enorme Verbrauch des Jaguars lässt die Schere noch weiter aufgehen. Ich dachte immer ein Taxi müsse 20 Std am Tag laufen und nicht 20 Stunden am Tag laden. Mit einem Einstandspreis von > 80k€ wird sich das nur schwerlich rechnen. Gewollt aber nicht gekonnt.
intrinsicElectric meint
Man mit dem i3,
freue Dich doch eher, dass mal etwas Bewegung in die Taxibranche kommt.
Kutschen wurden auch nicht an einem Tag durch Verbrenner substitutiert. Wahrscheinlich wärst Du der gewesen, der darüber genorgelt hätte, dass er gar nicht mehr in die Apotheke kommt wegen der Käufer von Benzin.
Das Thema „Schieflast“ scheint bei vielen ein „ich weiss was und muss es allen erzählen“ -Effekt zu haben.
Und beim rollierenden Bedarf dieser paar Autos über 24h in einer Stadt wie München total überbewertet.
Man-i3 meint
Na gut. Dann blende ich die Fakten aus und freue mich einfach der guten Absichten. Wir fassen uns an den Händen und tanzen. Die Probleme mit der Technik und den Kosten haben ja nicht wir sondern die Taxler ;-)
Ich brauche zum Glück kein Taxi in München dank der vielen Ladesäulen und damit verbundenen Parkmöglichkeiten.
Daniel S meint
Schade wurde das nicht schon früher getan,z.B. mit VW e-Golf, Zoe, BMW i3, MB B-Klasse electric, Opel Ampera-e etc.
McGybrush meint
Das man den Kauf subventioniert ist ja das eine. Aber das man jeden gefahrenen km Subventioniert finde ich ungerechte Umverteilung von steuergelder. Denn ein eAuto ist ja per se nach der Anschaffung billiger und sollte daher nicht subventioniert werden. Das Geld gehört in noch mehr Ladesäulen um ein möglichen Nachteil zu eliminieren.
Anonym meint
Ob du jetzt den Kauf oder die km subventionierst dürfte für den Betreiber egal sein. Für ihn zählt, was unterm Strich steht (spricht TCO).
Wenn du die km subventionierst, schaffst du nur einen möglichst großen Anreiz, dass die Wagen lange und viel fahren. Würdest du nur den Kauf subventionieren, besteht die Gefahr, dass der Wagen günstig eingekauft wird, wenig ab – bzw. genutzt wird um ihn dann nach kurzer Zeit zu einem guten Kurs wieder weiterzuverkaufen.
Das kann man zwar auch alles vertraglich regeln… Aber ich finde die km subventionierung nicht pauschal schlecht(er). Sie setzt wenigstens die richtigen Anreize…
Yoshi84 meint
20 Cent/km und dazu Koch die normalen Taxikosten, die der Fahrgast zahlt? Klingt nach einem absoluten no-brainer für Taxiunternehmer.
Sagen wir der Wagen fährt am Tag 300km: 300 x 0,2€ x 365 = 21.900 Euro pro Jahr an Subventionen + normale Fahrgebühr! wow
Ducktales meint
Jupp. Das ist ein absoluter No-Brainer für die Branche, die sich andereseits immer mehr fast branchenfremden Wettbewerb ausgesetzt sieht (Uber, Car2go, MOIA etc.)
Ich kann nicht einschätzen wie gut oder schlecht es den Droschken-Unternehmen geht, ich vermute eher nicht so gut und ggf. macht Förderung sogar Sinn, z.b. um die permanent laufenden Dieselmotoren (Klimaanlage im Stand) zu verringern.
10 Stück kann da auch nur ein Anfang sein. München hatte in 2016 immerhin 3.333 Taxis (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/429385/umfrage/anzahl-der-taxis-in-deutschen-grossstaedten/)
Vielleicht sollten wir es als guten Startschuss sehen auf dem Weg zu lokaler Emissionsreduktion. Wobei, die Verbrauchswerte (24,2 kWh auf 100 Kilometer) bei diesem Modell schon sehr krass sind.
Mal sehen was die heimischen Hersteller demnächst anbieten oder auch nicht.
Bis dahin wird halt weitergedieselt und ab und an sieht man ja zumindest ein paar PHEV, die in der Stadt ja immerhin ohne Ruß, fast ohne Verbrennungs-Feinstaub (bei Toyota) und wenig NOx auskommen.
Christian meint
Was ist denn ein No-Brainer?!?
Ist die Subvention so hoch, daß mit sofortigem Hirntod bei den Entscheidern zu rechnen ist?
Christian meint
Edit: nicht bei den Entscheidern sondern bei den Subventionsempfängern!
FabianMarco meint
no-brainer (plural no-brainers)
(informal) An easy or obvious conclusion, decision, solution, task, etc.; something requiring little or no thought.
If the newer version performs as well for half the cost, the decision is a no-brainer.
Ducktales meint
*lol* Hirntod bei den Entscheidern 1+
musste den no-brainer, den yoshi84 eingebracht hat auch erst bei google nachschauen… fand den richtig gut, aber der hirntod setzt noch einen drauf
hihi
Yoshi84 meint
Ein no-brainer ist eine Entscheidung, die so einleuchtend, überzeugend, alternativlos und schlicht gut ist, dass man nicht drüber nachdenken muss sprich SEIN Gehirn (brain) nicht mit dem abwägen von Vor- und Nachteilen anstrengen muss. Man machts einfach
Swissli meint
Nichts, aber auch gar nichts scheint in D ohne Subventionen zu gehen.
Wozu Subventionen, wenn sich ein E-Taxi auch sonst schon gegenüber einem Verbrenner rechnet (TCO)? Abgesehen davon, dass die meisten Fahrkunden wohl ein E-Taxi bevorzugen (aus Imagegründen, man möchte ja was für die Umwelt tun). Und Gratiswerbung für Jaguar ist das erst auch noch.
volsor meint
„Nach der neuen WLTP-Norm ist eine Reichweite von bis zu 480 Kilometern möglich (NEFZ: 500 km). An einer 100-kW-Schnellladesäule mit Gleichstrom lässt sich der Akku in 40 Minuten zu 80 Prozent füllen. Der Stromverbrauch beträgt laut Jaguar 24,2 kWh auf 100 Kilometer.“
Dazu ein Video von E-Auto-Vlog Dirk Henningsen : https://youtu.be/2LlqOm7xVaU
lenzano meint
eben, nichts von den oben geschriebenen Werten ist praxisferner.
Weder kann der iPace so laden wie versprochen – also 100kW – laut Test sind nie mehr als 83kW geflossen. Somit erreicht man auch nie 40min Ladung 0-80%.
Zudem ergeben 24,2kWh wieder nicht die 480km. Die ersten Erfahrungswerte passen mal sowas von nicht zu dem was angegeben wird.
Dann die Krux mit CCS – wenn der Stecker auf 200A bei 400V normiert ist, kann das Auto NIE 100kW Ladeleistung bekommen. Ggf. kann der Jaguar technisch mehr und wird nicht gelassen. :( sehr schade!
FabianMarco meint
Man überlege sich mal einen IONIQ mit der 90 kWh Batterie…
Da wäre man wahrscheinlich bei einer realen Reichweite von >600 km.
br meint
Mit einem Wort: WOW
Ich hoffe, das findet in anderen Städten bald Nachahmer!!!!
FabianMarco meint
Schade finde ich nur, dass das ganze subventioniert wird/werden muss.
Auch die Verbrauchsangabe finde ich ziemlich heftig, da kommt man mit einem Ampera-e mit deutlich kleinerer Batterie und halben Preis ja beinahe gleich weit.
Fritz! meint
Ich denke, daß da die Taxi-Branche anscheinend sehr konservativ ist und jedwedes Risiko scheut. Wie lange haben die gebraucht, bis sie gemnerkt haben, daß ein Prius viel billiger fährt als ein 200D von Mercedes? Daher sind für den Anfang Subventionen schon eine Überlegung wert. Aber, ganz wichtig, nur für den Anfang!
Christian meint
Hoffentlich findet die Subventionitis keine Nachahmer!
Taxis agieren privatwirtschaftlich und bekommen in München jetzt 20 Cent/km obendrauf. Sind das Uber-Methoden? Daß die Elektrotaxen auch so wirtschaftlich funktionieren soll jeder selber und auf eigene Kosten rausfinden, weil BEV im Unterhalt sowieso günstiger sind, das ist bewiesen. Wenn das Auto zu teuer wäre und deswegen subventioniert werden soll – warum dann Jaguar – dann würde es ein Kona tun für den halben Preis und wahrscheinlich der gleichen Reichweite. Es fahren ja auch nicht nur die günstigsten Verbrennerkutschen sondern auch Mercedes & Co. als Taxi herum.
Interessant finde ich die Überlegung zu den Ladestrategien:
Braucht es tagsüber überhaupt eine Schnellladung bei über 400 km Reichweite?
Fahren Taxen also 12000 km im Monat?
Sind die Taxifahrer festangestellt und bekommen immer den gleichen Lohn?
Wenn nein wollte ich mittags nicht mit halbvoller Batterie auf Kunden warten. Dann könnte ich eine lange Fahrt nicht annehmen wg fehlender Reichweite und mir würde zus. Entgelt flöten gehen. Also die Batterie so voll wie möglich!
Müssen lange Fahrten ohne Unterbrechung gemacht werden? Oder muß der Kunde einverstanden sein mit dem Stopp für die Zwischenladung?
Also für Fahrten in der Metropolregion muß sich der Taxler wg. Reichweite keine Gedanken machen. Für Langstrecke muß er auch mit 400km Reichweite umdenken, weil er spätestens für die Rückfahrt eine Zwischenladung braucht.
Oder mit dem BEV eben nicht rausfährt.
Michael S. meint
Sind Taxifahrer nicht auch an Lenkzeiten gebunden? Da braucht es nur die Infrastruktur zum Nachladen und gut.