Toyota hat auf der Los Angeles Auto Show ein aufgefrischtes Design für den Hybridpionier Prius vorgestellt. Der 1997 eingeführte Teilzeit-Stromer wird mittlerweile in der vierten Generation angeboten und kann als klassischer Hybrid sowie als Plug-in-Hybrid mit begrenzter rein elektrischer Reichweite bestellt werden.
Die Front des überarbeiteten Prius zieren schlanke neue Scheinwerfer mit doppelten LED-Einheiten, die das Sichtfeld vergrößern und so die Sicherheit verbessern sollen. Die Rückleuchten wurden ebenfalls neu gestaltet. Durch den angehobenen Stoßfänger kommt der Prius nun mit einer sportlicheren Silhouette daher. Horizontale Linien an Front und Heck betonen den tiefen Schwerpunkt des Fahrzeugs.
Der Prius kann zukünftig in den neuen Lackierungen „Karmina Rot Metallic“ und „Reflex Blau Metallic“ bestellt werden. Auch die optionalen 17-Zoll-Leichtmetallfelgen sowie die Radkappen der 15-Zoll-Räder sind neu.
Im Innenraum des Prius soll eine geänderte Anordnung der Instrumente auf der Mittelkonsole und der Armaturentafel den Bedienkomfort erhöhen. Die neuen Sitzpolster wirken laut den Japanern wertiger und machen längere Fahrten angenehmer. Zu den weiteren Verbesserungen zählen eine größere induktive Ladeschale für Smartphones, die Anzeige von Navigationshinweisen direkt im Head-up-Display und ein optimiertes Multimediasystem, dessen Touchscreen schneller reagieren soll und mit den von Smartphones bekannten Gesten gesteuert werden kann.
In den USA bietet Toyota den Prius bald erstmals mit dem Allradantrieb Hybrid AWD-e an. Das System nutzt einen zusätzlichen E-Motor, um bei Bedarf mehr Leistung an der Hinterachse bereitzustellen. Dies geschieht automatisch beim Beschleunigen bis zu 10 km/h sowie zwischen 10 und 70 km/h bei Rutschgefahr – etwa im Schnee oder Regen.
Mit Hybrid AWD-e ausgestattete Prius verfügen über eine neue, unter den Rücksitzen verstaute Nickel-Metallhydrid-Batterie, die speziell für die Anforderungen bei kalten Wetterbedingungen entwickelt wurde. Prius mit Frontantrieb fahren zukünftig mit einer neuen Lithium-Ionen-Batterie, Details hierzu wurden nicht veröffentlicht. Die weiteren technischen Daten der hybriden und plug-in-hybriden Ausführung bleiben unverändert.
Ob der aufgefrischte Prius auch hierzulande mit Allradantrieb angeboten wird, ist noch unklar. Die Europa-Premiere hat Toyota für Ende Januar 2019 angekündigt.
nilsbär meint
Toyota hat vor 20 Jahren mit dem Prius einen tollen Erfolg erzielt und jetzt klammern sie sich ängstlich daran fest.
Schade, ich habe Toyota immer sehr geschätzt für ihre zuverlässigen Fahrzeuge. Toyotas Philosophie der ständigen kleinen Verbesserungen (Kaizen) passt nicht gut für disruptive Veränderungen. Es wird, wie Firmenchef Akio Toyoda schon sagte, ein Kampf auf Leben und Tod. Noch haben sie den Kampf leider nicht aufgenommen.
Priusfahrer meint
Mit Toyota´s Neuerscheinungen ist mir schon lange das Lachen vergangen.
So gerne ich meinen Prius fahre aber die News, die man von Toyota vorgesetzt
bekommt sind für einen BEV-Interessierten nur noch ein schlechter Witz von
dem was man zu sehen erhofft.
https://toyotanews.pressroom.toyota.com/releases/toyota+tundra+pie+pro+makes+its+own+pizza+sema+2018.htm
El Commandante meint
Wenn man sich schon die Mühe für ein, wenn auch minimalistisches, Instrumentendisplay macht, warum dann bitte nicht vorm Fahrer?! …sinnlos… außer man will dadurch Varianten bezüglich Links- oder Rechtslenker sparen… das wäre einsehbar… wenn auch dennoch bescheiden als Lösung…
Wännä meint
Zentraldisplay scheint kein großes Problem/Verkaufshindernis zu sein. Tesla M3 verkaufen sich trotzdem gut. ;-)
Niklas meint
Ja, mangels Alternativen.
Sobald es die gibt, wird der Kunde auch (wieder) berücksichtigen, ob das Innenraumkonzept durchdacht worden ist.
klardenker meint
@alupo
Die Einführung des Prius erfolgte nach dem berühmten „Toyota Weg“, durch den auch die Entscheidung für das Brennstoffzellen Fahrzeug Mirai fiel.
Peter W meint
Schade, wieder ein Auto, das die Armarturen aus dem direkten Blickfeld des Fahrers nimmt. Ist bestimmt billiger, weil dann Rechts- und Linkslenker weniger unterschiedliche Teile benötigen.
Ein zusätzlicher E-Motor an der Hinterachse, der so gut wie nie zum Einsatz kommt ist meiner Meinung nach eine totale Ressourcenverschwendung. Den Quatsch hätten sie sich sparen können und endlich mal ein richtiges BEV bauen sollen.
Prius meint
Ist beim Prius doch immer so gewesen?
alupo meint
Zumindest in Europa beim Prius 1 nicht, beim Prius 2 nicht, beim Prius 3 nicht, beim Prius 4 nicht, wenn dann in Asien oder Nordamerika so ab Prius 3 vielleicht.
Ich habe mich schon beim P3 an das Mittendisplay gewöhnt. Und im Rahmen immer autonomer fahrender Autos, meines hat level 2, wer braucht noch Instrumente? Für Strecken mit Geschwindigkeitsbegrenzung habe ich mir meine Tolleranz eingestellt und werde akustisch gewarnt.
Stocki meint
Finde ich auch sehr verwunderlich, welchen Weg da Toyota geht. Neulich hab ich gelesen (finde leider den link nicht mehr, könnte aber irgendwo auf cleantechnica gewesen sein) dass in USA auf dem Limousinensektor, Tesla mit dem Model 3, Toyota Konkurrenz macht zum Prius. Das ist eigentlich erfreulich, denn Hybridfahrer sind anscheinend überwiegend Leute, die sich nicht nur um den Verbrauch sondern auch um die Umwelt Gedanken machen (so der Eindruck), und sich nun wohl sagen: „da kann ich gleich ganz elektrisch fahren, so viel teurer ist ein Model 3 auch wieder nicht“.
Toyota, ich seh da ein Wetterleuchten, es scheint aber kein Sonnenaufgang zu sein.
Wolfgang meint
Technisch gesehen macht Toyota seit Jahren wirklich gute Autos. Aber wie diese Autos aussehen, da wird einem ja übel. Verstehe nicht wie man so hässliche Designs auf die Straße bringen kann. Das muss sich doch in den Verkaufszahlen niederschlagen. Unbegreiflich!!
Andilectric meint
Danke für den Beitrag! Er spricht mir aus der Seele. Technisch sage ich nicht viel gegen das Auto, da die Konkurrenz bislang kaum besseres zu bieten hat (abgesehen von wenigen Beispielen, wie dem Hyundai Ioniq Hybrid), aber das „Design“ ist echt eine Zumutung für das Auge. Man sieht doch, dass Toyota mit dem neuen Corolla dann doch gute Designs zustande bringen kann. Warum muss dann der Prius seit Geburt an aussehen, wie ein Unfallwagen?
Niklas meint
Bei Toyota scheint man sich im Design nicht mehr zu helfen wissen und greift zur Gehry-Methode: zerknülle ein Blatt Papier, schmeiß es zu Boden, zeichne den Knüll ab und mache daraus ein Auto.
Bertolini meint
Ich bin so enttäuscht von Toyota. Viele Jahre waren sie mit der Technologie Spitzenreiter. Nun scheinen sie nicht mehr vom Fleck zu kommen.
Schon wieder einen Hybrid. Bringt doch endlich mal einen Elektroschlitten.
Sorry Toyota, ihr habt definitiv den Zug verpasst.
Maximilian meint
Niklas, ich verstehe sehr gut was Sie meinen. Auch beim BMW i3 fragt man sich, warum ein E-Auto ein extra auffallendes Design haben muss, nur weil es E-Antrieb besitzt. Welche Wohltat ist da der Anblick eine Jaguar iPace aussen, und erst recht innen. Man freut sich regelrecht, dass es noch Leute gibt, die das können.
Chris meint
Nunja, erst kürzlich wurde sich darüber aufgeregt, dass der eTron GT aussieht wie ein A7. Man kann es halt niemandem recht machen.
Niklas meint
Grundsätzlich verstehe ich ja, dass man bei neuen Technologien u Konzepten erstmal Aufmerksamkeit erregen will, das war beim i3 und i8 ja auch gewollt laut BMW (wobei der i8 auch m.E. einer der schönsten Sportwagen ist). Beim i3 muss man auch verstehen, dass der auch im Hinterkopf fürs Carsharing entwickelt wurde, um dort massenhaft E-Erfahrung zu sammeln.
Bei Toyota geht das aber noch weiter, denn da ist ja durchweg durch die ganze europäische Modellpalette alles in dieser verzweifelten Designsprache.
Tim Leiser meint
Ich weiß ich bin einer von wenigen. Aber ich finde das Design des i3 super. Seiner Zeit voraus… Der wird noch oft zitiert werden…
Niklas meint
@ Tim Leiser:
Ich finde den i3 auch nicht so schlimm, ich mag halt generell nicht diese Van-artigen Autos und für viele BMW-Fans ist das ein Kulturschock :)
Der i3 fährt sich aber gut, hat ein cooles Interieur und was gern vergessen wird: hinter dem i3 steckt ein ganzheitliches Nachhaltigkeitskonzept mit samt der verwendeten Materialien und der Lieferkette und Produktion — wer mal das Werk Leipzig besichtigt hat, weiß das. Daher sehe ich BMW auch positiver aufgestellt, als es hier häufige Vorwürfe sagen.
alupo meint
@Nicklas
seit wann zählt Carbon als nachhaltig?
Diese mit Epoxidharz verklebten Kunstfasern, aus Erdöl von der chemischen Industrie hergestellt, lassen sich m.W. in keinster Weise stofflich wiederverwerten, auch nicht annähernd.
Mit Eisen, Stahl oder Aluminium ginge das sehr gut und sogar Kunststoffe eignen sich dafür.
Carbon kann man wie Diamanten auch nur endlagern oder zu CO2 und H2O plus x verbrennen. Da ist wohl nichts mit Nachhaltigkeit. Das trifft aber auch auf Carbonrennräder etc. zu :-(.
Niklas meint
@ alupo:
Das war mir jetzt nicht bekannt, aber ich erinnere mich auch, dass der i3 sehr viele pflanzliche und recycelte Materialien verwendet, vor allem im Interieur. So genau kann ichs nicht nacherzählen, ist schon eine Weile her :)
Chris meint
„lassen sich m.W. in keinster Weise stofflich wiederverwerten, auch nicht annähernd.“
Das stimmt nicht. Das ist so, als würde man behaupten, nur weil Akkus nicht recyclet werden, wäre das nicht möglich. Es ist aber sehr wohl möglich Carbon zu recyclen. Ob das jetzt schon gemacht wird, kann ich nicht sagen. Spielt aber ja keine Rolle, weil die i3s ja noch fahren, ist ja auch ein beliebtes Akku Argument ;)
alupo meint
@Niklas
ich denke schon, dass sich BMW mit der Recyclefähigkeit ihres i3 insgesamt Mühe gegeben hat. Nur Carbon zähle ich eben gar nicht dazu. Klar, ich werde das nicht aufhalten können und es gibt sicher sehr viele Anwendungsmöglichkeiten bei dem das Material einfach unschlagbar ist wie z.B. beim Flugzeugbau etc.
Aber beim Auto denke ich es nicht, zumal ich mich frage (aber nicht weiß!), wie dieses spröde Material bei einem Unfall reagiert und ob es da z.B. dann gefährliche „Nadeln“ gibt? Es verformt sich ja kaum und kann daher auch keine Energie aufnehmen, sondern nur brechen.
Auch bei meinem Prius 3 wurde vorne aufgearbeitetes Altplastik verwendet. Es sah mit seinem dunkelgrau nicht gut aus und kratzfest war es auch nicht, aber ich war zufrieden einfach weil es recycleter Kunststoff war. Aber in den Foren war deswegen die Hölle los. Egal, ich fand es gut, trotz seines Aussehens.
Simon meint
Mag den i3 auch irgentwie. Finde gegensatz der Mehrheit Design und Türkonzept sehr toll. Vorallem in Blau macht der i3 was her.
Chris meint
„Nur Carbon zähle ich eben gar nicht dazu.“
Weil dein Wissen dazu nicht ausreicht.
„Aber beim Auto denke ich es nicht, zumal ich mich frage (aber nicht weiß!), wie dieses spröde Material bei einem Unfall reagiert und ob es da z.B. dann gefährliche “Nadeln” gibt? Es verformt sich ja kaum und kann daher auch keine Energie aufnehmen, sondern nur brechen.“
Um eine Zulassung zu erhalten muss genau das vermieden werden.
alupo meint
Das „optische“ Design hat bei mir glücklicherweise nur eine ziemlich untergeordnete Priorität. Mir kommt es beim Design auf den cw Wert an. Der zeigt mir, ob die Entwickler in die für mich wichtige Richtung entwickelt haben. Ich habe absolut keine Lust, immer 1 oder 2 Euros pro 100 km in Form höherer Energiekosten ausgeben zu müssen. Andererseits gefallen mir aerodynamischere Autos sowieso besser, da hab ich doch wieder einmal Glück gehabt.
Wenn ein Auto wie der alte Prius 3 von 2009 einen cw-Wert von 0,25 erreichte, dann muß ein Auto bei gleicher Stirnfläche mit einem cw-Wert von 0,30 alleine deshalb 20% mehr Leistung aufbringen. Ohne Atkinson Motor und mit z.B. nur 8 Gängen wird dessen Motor zu 98% abseits seines besten Betriebspunktes gefahren und man kommt leicht auf einen um gut 30% höheren Energieverbrauch.
Warum sollte mir das gefallen oder ich es gar als fortschrittliche Technik ansehen? Dazu gibt es für mich absolut keinen Grund.
Gerne hätte ich von Toyota wieder ein Auto gekauft, denn so zuverlässig waren meine früheren europäischen Autos leider nie, d.h. sie waren gefährlich, denn das ungeplante Parken auf dem Randstreifen ist fast so gefährlich wie irgendwo auf der Landstraße, leider alles selbst erlebt.
Aber Toyota bietet nichts an und es sieht so aus, als dass sie auch in näherer Zukunft nichts anbieten werden. Ich frage mich nur, wie sie es geschafft haben, ein so weitentwickeltes Auto wie den PriusHybriden 1997 auf den Markt zu bringen?
War das ein einmaliger, sich positiv auswirkender Blackout des damaligen Managements?
Chris meint
„Warum sollte mir das gefallen oder ich es gar als fortschrittliche Technik ansehen?“
Der CW-Wert wird essenziell durch Design beeinflusst, nicht durch Technik.
alupo meint
Ein aerodynamisches Design sieht für mich immer auch dynamisch und damit gut aus.
Und schlecht ist ein niedrigerer Energieverbrauch ebenfalls nicht, weder für den Geldbeutel (ok, ich bekomme vom Hersteller, von Lidl, Aldi etc. den Strom geschenkt…) noch für die Umwelt.
Gutes Design benöigt Technik wie gute Computer und Windkanal etc..
Was spricht gegen Rationalität? Emotionalität oder Esoterik doch wohl eher nicht?
Chris meint
„Ein aerodynamisches Design sieht für mich immer auch dynamisch und damit gut aus.“
Tut mir leid, aber das ist eine sehr komische Aussage. Was sieht denn Aerodynamisch aus? Ein Formel 1 Wagen hat eine sehr gute Aerodynamig, ein Prosche GT mit riesen Hecktheke auch. Aerodynamik folgt nicht einem bestimmten Prinzip sondern ist abhängig vom Einsatzzweck.
„Und schlecht ist ein niedrigerer Energieverbrauch ebenfalls nicht, weder für den Geldbeutel (ok, ich bekomme vom Hersteller, von Lidl, Aldi etc. den Strom geschenkt…) noch für die Umwelt.“
Nö, aber das ist kein Ausdruck guter Aerodynamik, wie bereits beschrieben.
„Gutes Design benöigt Technik wie gute Computer und Windkanal etc.“
Die sind seit mindestens 10 Jahren die gleichen.
„Was spricht gegen Rationalität? Emotionalität oder Esoterik doch wohl eher nicht?“
Emotionen mit Esotherik gleichzusetzen ist schon ziemlich perfide. Gegen die reine Rationalität spricht, dass wir keine Tiere sind. Musik ist auch nicht rational, dass du hier schreibst auch nicht. Beides verschwendet ressourcen und erfüllt keinen Zweck. Das argument der reinen Rationalität verfängt nicht, niemals.