Der Feuerwehrgerätehersteller Rosenbauer Deutschland und die Berliner Feuerwehr entwickeln gemeinsam ein Löschfahrzeug mit Hybridantrieb. Ziel des Projekts eLHF – „elektrisches Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeug“ – ist die Produktion und Einflottung der entworfenen Fahrzeuge.
„Ausgangspunkt für die abgeschlossene Ausschreibung der Berliner Feuerwehr waren die steigenden Anforderungen in Sachen Umweltschutz und die komplexen Abgassysteme konventioneller Fahrgestelle, die die Gestaltung und den Betrieb von Löschfahrzeugen zunehmend negativ beeinflussen“, so die Entwicklungspartner. Ihr Budget beläuft sich auf 1,8 Millionen Euro, 90 Prozent davon sind Fördermittel aus dem Berliner Programm für Nachhaltige Entwicklung, der Rest eigene Haushaltsmittel der Berliner Feuerwehr.
Das neue Hybridfahrzeug soll zur Erreichung der Berliner Klimaschutzziele beitragen, konkret wird eine Schadstoffreduktion um rund 14 t/a CO2 im Vergleich zu einem dieselbetriebenen Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeug anvisiert. Das Lastenheft sieht weiter reduzierte Lärmemissionen sowie eine Verbesserung des betrieblichen Gesundheitsschutzes, der technischen Verfügbarkeit und der Kommunikation vor. Das finale Fahrzeug soll zudem eine katastrophenschutzsichere Konstruktion bieten.
„Mit dem Projekt ‚eLHF‘ möchten wir eine zeitgemäße Antwort auf die komplexen Anforderungen an die Löschfahrzeugtechnik erarbeiten und einen Weg zur Integration neuer umweltgerechter Antriebstechnologien in den Einsatzdienst der Feuerwehr entwickeln“, so Karsten Göwecke, Ständiger Vertreter des Landesbranddirektors von Berlin. „Hierbei steht neben dem Ziel der Reduzierung von klima- und gesundheitsgefährdenden Emissionen durch die Einsatzfahrzeuge auch die Betriebssicherheit und Ergonomie im Fokus.“
Die technologische Basis für eLHF bildet der erstmals im Jahr 2016 präsentierte „Concept Fire Truck“ von Rosenbauer. Die Konzeptstudie „antizipiert die großen Megatrends wie Klimaerwärmung, demografischer Wandel und Urbanisierung sowie die damit verbundenen Herausforderungen für die Feuerwehren“, so der Hersteller. Durch den Einsatz von Elektroantrieben sei eine Fahrzeugarchitektur möglich, die auf diese Zukunftsszenarien abgestimmt, funktional und ergonomisch ist.
Hauptanwendungsgebiet für den „Concept Fire Truck“ ist das kommunale Löschfahrzeug, die Technologie soll später aber auch auf andere Fahrzeugtypen übertragen werden. Den weltweiten Markt schätzt Rosenbauer auf rund 3200 Fahrzeuge bis 2030, in Europa könnten 2025 bereits 700 bis 800 Stück im Einsatz sein.
Jürgen W. meint
Ob da Hybridtechnik sinnvoll ist, wage ich zu bezweifeln. Die meisten Feuerwehrfahrzeuge in kleinen Kommunen, müssen regelmäßig sogenannte Bewegungsfahrten machen, da es viel zu wenig Einsatzfahrten gibt. Dann müssten man den Verbrennungsmotor ja nur noch spazieren fahren?
Andilectric meint
Super Idee. Hoffe die Fahrzeuge werden nicht unerschwinglich; leider sind „normale“ Feuerwehrfahrzeuge schon sündhaft teuer. Die Sache kommt aber der Vorbildfunktion der Kommunen schon sehr zugute. Die örtlichen Feuerwehren sind ja auch oft unterwegs ohne dass es brennt, sei es bei (Fest-) Umzügen, Bewegungsfahrten oder Veranstaltungen. Das ist schon so ein bisschen ein Aushängeschild einer Gemeinde/Stadt.
PharmaJoe meint
Schön, aber Löschfahrzeuge wären für mich – wenn ich kommunaler Entscheidet wäre – sicherlich nicht an erster Stelle auf der Wunschliste. Zuerst kämen Busse und Entsorgungsfahrzeuge, dann der PKW-Bestand der Kommune und dann irgendwann mal die Löschfahrzeuge an die Reihe.
Vielleicht spart es mehr CO2 ein, zwei Minuten früher bei einem Brand zu sein als das Löschfahrzeug zu hybridisieren.
Natürlich ist das ein schönes Fahrzeug, aber gerade die öffentlichen Mittel sind sehr begenzt und müssen mit Augenmaß verteilt werden.
randomhuman meint
Gibt es technische Daten zu dem Fahrzeug?
Redaktion meint
Leider noch nicht.
VG
TL | ecomento.de
Matthias meint
habe ihn in Spielberg gesehen. sehr cooles Gerät. superleise und voller Power.