Fiat-Chrysler hat vergleichsweise spät beschlossen, umfassend auf Elektromobilität zu setzen. Die von dem in diesem Jahr überraschend verstorbenen Konzernchef Sergio Marchionne festgelegte Strategie wird nun weiter vorangetrieben.
In einer Mitteilung bestätigte Fiat-Chrysler diese Woche, dass die Produktion in Italien mit hohen Investitionen elektrifiziert wird, im Mittelpunkt stehen reine Elektroautos und Hybridfahrzeuge. In einem ersten Schritt wird eine vollelektrische Variante des Kleinwagen Fiat 500 gebaut, außerdem stehen teilelektrische Ausführungen von SUV der Marke Jeep an.
Für den Fiat 500 wird im Fiat-Chrysler-Werk Mirafiori in Turin eine neue Elektroauto-Plattform entwickelt, teilte das Unternehmen mit. Die Architektur soll als Basis für weitere Stromer der Marken des italienisch-amerikanischen Konzerns dienen. Fiat-Chrysler will bei seiner Elektrifizierung neben geteilten Plattformen für Elektroautos und Plug-in-Hybride auf bestehende Produktionskapazitäten und Skaleneffekte setzen. Durch zusätzliche Investitionen der einzelnen Marken sollen diese Eigenständigkeit bewahren.
Fiat-Chrysler erklärte weiter, von 2019 bis 2021 mindestens 13 neue oder komplett überarbeitete Modelle einzuführen. Bei den in dieser Zeit neu entwickelten Antrieben liege ein „wesentlicher Fokus“ auf Hybrid- und Elektro-Technologie.
Diesen Sommer hatte Fiat-Chrysler angekündigt, bis 2022 neun Milliarden Euro in E-Mobilität zu investieren – insbesondere für Jeep, Fiat, Maserati und Alfa Romeo. Die Kernmarke Chrysler beschränkt sich vorerst auf einige wenige teilelektrische Modelle. Für das Jahr 2022 geht Fiat-Chrysler von einem Anteil von jeweils 20 Prozent Hybrid-, Plug-in-Hybrid- und Elektroautos sowie 40 Prozent Mild-Hybriden an seiner Flotte aus. Der Dieselantrieb soll ab 2021 nur noch im Nutzfahrzeug-Segment eine Rolle spielen.
Jogi meint
Ex Fiat Chef Marchionne war noch einer der schärfsten Kritiker der Emobilität – schön das allmählich auch die größten Gegner begreifen wohin die Reise geht
berndamsee meint
@ Jogi
Stimmt! Ich denke, Marchionne hatte am Ende seines Lebensweges erkannt, dass er auf das falsche Pferd gesetzt hat und im Begriff ist sein Lebenswerk zu zerstören.
Und was will jetzt FCA machen? FIAT ist am Ende und steht zum Verkauf, Lancia ist nie richtig in die Gänge gekommen, Maserati haben sie halbherzig kaputtkonstruiert (eMobilität) und die amerikanische Seite ist auch nicht besser. Chrysler hat nichts zu bieten und Dodge ist nur ein Anhängsel.
Bleiben nur Alfa Romeo und JEEP übrig … wo ist da das elektrische Potential?
FCA ist für mich tot und wird auch nicht mehr die Kraft haben, wieder in die Höhe zu kommen.
Es ist der Anfang vom Ende von FCA … der deutschen Autoindustrie sollte dies ein warnendes Beispiel sein, doch denke ich auch hier, dass sie es nicht mehr schaffen werden.
Es bleibt spannend.
LG Bernd
Jürgen Baumann meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
xordinary meint
Öhm, es gibt bereits eine elektrifizierte Variante des Fiat 500. Was ist denn mit dem?
Zumindest bleibt zu hoffen, dass alle diejenigen, die wie ich planen (oder schon getan haben) einen 500e aus Amerika zu importieren zukünftig ein bisschen mehr technischen Support erhalten werden …
Swissli meint
Eben, eine neue eigenständige E-Auto Plattform. Der bisherige E-500er war ein umgebauter Verbrenner.
Satcadir meint
Interessant ist der elektrifizierte Daily. Er nutzt Hochtemperaturakkus. Das ist eine echte Diversifizierung in der Akkutechnologie jenseits des Lithium Mainstreams.
berndamsee meint
@ Satcadir
Hochtemperaturakkus nutzte schon Mercedes in der elektrischen A-Klasse vor jetzt fast 30 Jahren (ZEBRA-Akku, 400 °C Betriebstemperatur).
Die Technologie ist auch nicht so ohne, ich denke, da sind mir temperierte LiIonen-Akkus lieber.
LG Bernd