BMW könnte seine Plug-in-Hybrid-Autos in Städten mit hoher Luftverschmutzung zukünftig automatisch im Elektro-Modus – und damit lokal emissionsfrei – fahren lassen. Technisch sei dies bei den teilelektrischen Antriebssystemen bereits heute möglich.
„Das Auto stellt den Verbrennungsmotor automatisch ab“, sagte BMW-Entwicklungschef Klaus Fröhlich der Nachrichtenagentur Reuters bei der Los Angeles Auto Show. Die neuesten Modelle des bayerischen Herstellers sind mit diversen Konnektivitäts- und Navigationsfunktionen ausgestattet. Mit Hilfe dieser Systeme könne ein Teilzeit-Stromer vorübergehend in ein reines Elektroauto verwandelt werden, erklärte Fröhlich.
Bei dem erzwungenen Elektro-Betrieb handelt es sich nicht nur um ein Planspiel: BMW demonstriert die Technik laut Fröhlich bereits Behörden in deutschen Städten, denen durch EU-Recht Fahrverbote für schmutzige Dieselautos drohen.
Viele Elektroauto-Interessenten greifen wegen Bedenken hinsichtlich der Reichweite und Ladezeit zunächst zu Plug-in-Hybriden, die einen Benzin- oder Dieselmotor mit einer E-Maschine und einer extern aufladbaren Batterie kombinieren. Entsprechend ausgerüstete Fahrzeuge bieten heute um die 40 bis 50 oder mehr Kilometer rein elektrische Reichweite, können aber auch dauerhaft im Verbrenner-Betrieb bewegt werden.
Redlin, Stefan meint
Bevor man über das Fahren an sich, und insbesondere mit VKM reden, schreiben und nachdenken kann, muss man erstmal LEBEN. Also Klimawandel und die Maßnahmen dagegen müssen Vorrang haben. Bedeutet dann Dekarbonisierung der Fortbewegung, also VKM jedweder Art tot. Danach ist die Diskussion aus dem Beitrag keine mehr, weil ohne VKM oder Hybrid. Hätten wir das ja geklärt. Jetzt muss nur noch die Mobilität (auf verbleibender E-Basis) als Ganzes geklärt werden. Soll heißen, wieviel Platz räumen wir PKW in den Städten zukünftig überhaupt ein. Vielleicht sollten alle draußen bleiben, bei autonomem elektrischen ÖPNV mit Individualtaktung. Ist natürlich nur eine Sicht und noch Zukunftsvision.
Jürgen Baumann meint
Viel wichtiger wäre das automatische Fernhalten der Verbrenner!
teslatom meint
was für ein Rumgeeiere BMW!
Und ist der Akku leer, bleibt das Auto in der Umweltzone stehen?
Für wie blöd hält der Fröhlich seine Kunden eigentlich?
Unfassbar.
(Es bleibt natürlich nicht stehen und fährt dann mit V Motor)
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ja, der Herr Fröhlich, der haut ja eine Schote nach der anderen raus.
Also wenn Leute das „geil“ finden, dass ihr Verbrenner-Antrieb over the air abgeschaltet wird, dann weiß ich auch nicht mehr weiter. Ich hätte da jetzt so richtig Reichweitenangst. Nö, dann lieber ein reines BEV mit 60 kWh-Batterie und um die 350 km Reichweite, das kann man wunderbar managen, ohne dass „Mobilität und Laden“ zum ständigen Hauptthema im Leben wird.
Dieter meint
Das Ganze funktioniert ohnehin nur, wenn dafür gesorgt wird, dass der mini Akku immer voll ist.
Ob das bei der Mehrheit der Fall ist, bleibt eher fraglich.
Peter W. meint
Ein vernünftiger REX könnte diese Aufgabe wesentlich besser ausführen. Ein 15 kWh-Akku und ein 50 kW-Rex anstatt des 200 PS Dinos könnten der Umwelt deutlich mehr Vorteile bringen als die übermotorisierten Hybride.
Michi meint
Das Konzept hatte der Opel Ampera, welcher 2011 auf dem Markt kam.
Meiner Meinung nach immer noch mit Abstand der beste „Plugin-Hybrid“ den es gibt. Leider nur noch als Gebrauchtwagen.
(Wobei es eigentlich eher ein Elektroauto mit RangeExtender ist)
Jemand meint
Tatsächlich ist das Konzept vom Outlander PHEV ziemlich sinnvoll (mit zwei Abstrichen, die ich danach nenne): bis ca. 60km/h treiben grundsätzlich nur die zwei E-Motoren an, der Verbrenner dient bestenfalls als Rex, das geht bis 120km/h. Ab frühestens(!) 60km/h wird der Verbrenner dann direkt angekuppelt, quasi in einem „fixen 6. Gang“, weils ab da wohl effizienter ist, direkt anzutreiben statt es über einen Generator laufen zu lassen.
Die Abstriche also:
1.: „nur“ 50km (reale) Reichweite elektrisch
2.: der Verbrenner ist mit über 2 Litern Hubraum definitiv zu groß (weil:)
3.: es ist ein SUV, wenngleich eines mit brauchbarer Anhängelast und ordentlich Platz. (Also für Familien, die sehnlichst auf nen elektrischen Van warten, durchaus geeignet)
PharmaJoe meint
…und der Verbrenner ist ein feinstaubarmer Saugrohreinspritzer, beim neuen Modell sogar mit Atkinson-Betriebsart. Durch den G-Kat sollte da auch nicht mehr wirklich viel Emission rauskommen (sollte). Und selbst bei leerem Akku ist der Verbrenner in der Stadt deutlich mehr aus als an.
caber meint
Das Herumgewürge von BMW ist schwer zu ertragen.
Sie haben den Anschluß nach dem i3 verpasst.
Jürgen Baumann meint
+1
Jörg2 meint
Wenn sich für den BMW-Fahrer das nicht unterbinden lässt (entweder durch Umlegen eines Schalters, durch Software-„tuning“ oder in dem er einfach vor der Stadt den Akku leer fährt) wird ihn das nicht freuen.
Ich vermute daher, wenn soetwas überhaupt in Serie geht, dann nur als Angebot an den Fahrer „Du könntest das so nutzen“.
Michael S. meint
Jaa, die Idee ist grundsätzlich ganz gut. Nur bezweifle ich den Effekt, da ja beispielsweise Firmenwagen oder auch Behördenfahrzeuge nur in wenigen Fällen tatsächlich auch über die Steckdose nachgeladen werden. Somit dümpeln die Karren mit leeren Akkus durch die Stadt und lassen im Stop-and-go dauernd ihre kalten und um so schmutzigeren Motoren an. Also wird wieder mal ein ganz einfach zu lösendes Problem (nur noch E-Autos) durch Overengineering, was kein Kunde will, versucht zu lösen und vermutlich nicht mal das erreicht….
EsGeht meint
Das macht für alle Sinn, ausser für die Kunden von BMW :).
Damit liefert BMW ein gutes Argument, sich ein Auto zu kaufen, dass in der Stadt keine Kompromisse in Sachen Leistung erfordert – also einen Tesla, um im Premiumsegment zu bleiben :).
Chris meint
1. Wird das eh nicht kommen und 2. Ist Tesla nur Premium im Preis.
Frank meint
Und BMW nur bei den Spaltmaßen?
Find ich unsachlich, dieses Rumgelabere. Die Vorstellungen von Premium sind doch alles andere als einheitlich. Ich lege z. B. Wert auf ausgefeilte Ladetechnik, kann die Stromstärke per Software wahlweise auf einer oder drei Phasen an den Status meines privaten Stromnetzes anpassen. Das ist für mich Premium.
Wer gestepptes Leder und gefühlt 100 Knöpfe sowie Vergiftersound mag, für den ist eben das Premium.
Chris meint
Nö, bei allem anderen auch.
„Die Vorstellungen von Premium sind doch alles andere als einheitlich.“
Es geht hier auch nicht um deine Vorstellung. Wenn es danach ginge, wäre auch ein Dacia Premium und 1+1=3. Es geht um das Gesamtprodukt. Und da kann Tesla nur in einem die Punkte abräumen und das ist die Stromerintegration. Von Spaltmaßen, Verarbeitungstechnik und Innenraumverarbeitung haben die keine Ahnung. Das kann BMW dagegen und ob du es wahrhaben willst oder nicht, auch die Motoren gehören weltweit zu den besten die es gibt.
Ein Tesla kann bis auf die Batterie und den Motor sich BESTENFALLS mit einem Skoda vergleichen.
Das ist typisch Ami halt, die waren immer so. Riesen Motoren mit extremen Leistungsdaten aber alles andere ist halt Ramsch. Ich kann damit leben, es gibt für alles eine Zielgruppe und ich mag ja billige amerikanische Autos mit übertriebenen Motoren (Mustang), aber wenn jemand von Premium redet, muss kann ich da nur drüber schmunzeln.
Jürgen Baumann meint
Chris findet eben die Emission von Partikeln auf der Höhe der Kinderwagen zur Ertüchtigung der Lungen des Nachwuchses Klasse. Gell?
Frank meint
Eine so genannte deutsche Premiummarke bin ich lange genug gefahren. Die könnten noch nicht einmal Rostvorsorge. Elektronikprobleme, der Himmel löste sich ab, die Reifen wurden trotz mehrfacher Spureinstellung ungleichmäßig abgefahren, enormer Spritverbrauch. Seit Tesla weiß ich, dass es auch anders geht.
Frank meint
„Das ist typisch Ami halt, die waren immer so. Riesen Motoren mit extremen Leistungsdaten aber alles andere ist halt Ramsch.“
Eigentlich ist es ja Zeitverschwendung, auf diesen Quatsch zu antworten, aber am Ende glaubt das dann noch jemand.
Chris, öffne doch einfach mal die Motorhaube vom X7 und dann die vom Model X. Wo siehst Du den riesen Motor? Dann schaust Du noch hinten, welcher die dickeren Auspuffrohre hat und was da wohl so rauskommt. Und dann weißt auch Du endlich was Premium ist. Und das ist nicht nur meine Meinung. Dazu kannst Du noch die Aktienkurse vergleichen und am besten mal ein paar Tausend km Tesla fahren, damit etwas Substanz in Deine Argumentation kommt.
Jürgen S. meint
Bitte aktiviert zusätzlich die Wegfahrsperre bei weniger als 2 Personen im Auto, um über den am Vortag angesprochen 1.1 Personen Schnitt zu kommen :-)
An sich finde ich die Aktivierung des Elektromodus in den Städten eine gute Idee, weil die Elektromotoren dort am effizientesten sind gegenüber einem Verbrenner, aber geschieht das nicht sowieso schon automatisch beim fahren unter 50km/h? Einige BMW Fahrer werden sich sicherlich bevormundet fühlen, weil sie in der Stadt dann kein Dinosauriergebrüll mehr erzeugen können.
Niklas meint
Es wird hier wahrscheinlich überwiegend negative Kommentare hageln, aber ich finde, dass das eine gute Idee ist. So könnte man ja schon einmal zu ner Lösung des Problems mit der Luftqualität beitragen.
xordinary meint
Man sollte meinen, dass jeder, der ein Hirn besitzt ohnehin in der Stadt auf EV only Mode schaltet. Gerade da (beim Hirn) scheint aber auch das Hauptproblem zu liegen …
Niklas meint
So, das ist das Hauptproblem? Gut, dass Sie das nun endgültig für alle erklärt haben, ich wäre mangels Hirnbesitz nie darauf gekommen.