Lamborghini wird sein kürzlich eingeführtes erstes Serien-SUV Urus später auch mit Plug-in-Hybrid-Antrieb anbieten. In einem Interview gab Markenchef Stefano Domenicali kürzlich ein Update zu den weiteren Stromer-Plänen der Italiener.
Die Audi-Tochter will im nächsten Jahr erstmals „7500 bis 8000“ Einheiten absetzen. Um mittelfristig die Marke von jährlich 10.000 Fahrzeugen zu erreichen, ist laut Domenicali eine vierte Baureihe nötig. Neben dem Urus und den Sportwagen Aventador sowie Huracán könnte diese in Form eines 2+2-Sitzer-GT auf den Markt kommen.
„Wir arbeiten hart daran, Höchstleistung, Platz im Innenraum und Fahrkomfort in einem Paket zu kombinieren, das aufregend aussehen und mit Blick auf die Aerodynamik hocheffizient sein sollte“, so Domenicali im Gespräch mit Automotive News. Eine rein elektrische Ausführung des neuen Modells schloss er nicht aus, wahrscheinlicher sei jedoch ein Plug-in-Hybrid-System mit begrenzter Elektro-Reichweite.
„Unsere finale Entscheidung sollte in Betracht ziehen, was die Volkswagen-Gruppe an verfügbarer Technik bietet und was die Lamborghini-Kunden nachfragen“, so Domenicali. Bisher bestehe noch kein Interesse an batteriebetriebenen Fahrzeugen des Sportwagenbauers – sobald sich das ändert, werde Lamborghini aber bereit sein.
Als Zeithorizont für einen komplett neuen Lamborghini nannte der Firmenchef „sieben bis neun“ Jahre. Zunächst stehe ab 2021 der Nachfolger des Aventador auf dem Programm, dessen V12-Motor erstmals von einer E-Maschine unterstützt wird. Die gleiche Technik soll in Verbindung mit V10-Aggregaten beim Huracán eingesetzt werden. „Ein Plug-in-Modell ist der einzige Weg, um weiter Leistung zusammen mit dem Lamborghini-Sound zu reduzierten Emissionen zu realisieren“, erklärte Domenicali.
Wann genau der Urus als Teilzeit-Stromer auf die Straßen rollt, sei noch offen. „Wir müssen die Produktion hochfahren, eine zusätzliche Antriebsvariante, die äußerst aufwändig zu bauen ist, hilft hier nicht“, sagte Domenicali. Der Plug-in-Urus werde anders als ursprünglich geplant einen V8-Motor mit Elektrotechnik kombinieren – erste Tests mit V6-Motoren hätten nicht die anvisierte Leistung erbracht.
Priusfahrer meint
Einen MEB unter diese Flunder zu montieren dürfte schwierig werden,
da die Bodengruppe und das ganze Fahrzeug mit einer Monocoque wie eine Schildkröte aufgebaut ist, die Fahrgestell und Rahmen ersetzt.
Bin schon gespannt wie sie das trotzdem konstruktiv schaffen.
Simon meint
Ob Porsche mitspielt ind ihre Taycan Basis auch für einen Lambogini überlässt.
Ich glaube es nicht, weil sie sogar Audi nicht mal ein zweites J1 Auto bauen lassen.
Porsche 911 meint
Taycan Basis ohnehin nicht. Wenn dann PPE.
Daniel S meint
Etwas Strom hilft immer, man will ja nicht hinterherfahren…
xordinary meint
So langsam sind diese Meldungen keine Sensation mehr, sondern eigentlich selbstverständlich und für die Hersteller eine Notwendigkeit. Kein Mensch wird sich in einigen Jahren ein technisch völlig überholtes Auto mehr kaufen. Schon gar nicht jenseits der 100.000-Euro-Marke …
René meint
ganz im Gegenteil, solche Fahrzeuge sind meist dritt oder viertfahrzeuge. Da kann man sich abseits des ökologisch sinnvollen Alltagsgefährts auch mal einen V12 gönnen. Am besten natürlich auf der Rennstrecke um niemand fremden zu belästigen. Ich glaube sogar, wenn E Fahrzeuge zur Normalität geworden sind, dann hält man sich eben noch so einen Dinosaurier aus alten Zeiten aus nostalgischen Gründen.
Peter W meint
das denke ich auch. Ein 10 oder 12 Zylinder hat ja schon seinen eigenen Charakter. Da gehts nicht um das ökologische Gewissen.
Das könnte man auch mit Oldtimer fahren vergleichen.
Niklas meint
Sehe ich auch so. Finde es auch nicht weiter tragisch, diese Autos werden eh nur in minimalen Stückzahlen abgesetzt, so dass die Auswirkungen überschaubar sind.
Mitch meint
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein plug-in-hybrid die richtige Entscheidung für die Zukunft ist. Für mich fühlt sich die Strategie von Lamborghini ziemlich überholt an und birgt große Risiken, dass sie sich damit das „eigene Grab schaufeln“. Gerade bei den Supersportwagen wird es aus meiner Sicht einen schnellen shift zu voll elektrischen Fahrzeugen geben.