Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat sich die Verbreitung von Elektroautos auf die Fahne geschrieben. Er will, dass in dem Freistaat mittel- bis langfristig der Großteil aller neuen Pkw mit Elektroantrieb ausgerüstet ist. „Wir werden die Elektromobilität und autonomes Fahren nachhaltig vorantreiben“, sagte Söder in seiner Regierungserklärung im Landtag in München.
„Unser Ziel ist, dass 70 Prozent der neu zugelassenen Autos bis 2030 in Bayern elektrisch fahren“, so der CSU-Politiker. Neben reinen Elektroautos meinte er damit auch teilelektrische Stromer mit Hybridtechnik. Söder sieht sein Bundesland bereits heute als Vorreiter bei der Elektromobilität. „Bayern ist Autoland, Bayern ist Elektroautoland: in keinem anderen Land fahren mehr Elektroautos.“
Aus heutiger Sicht ist Söders Ziel durchaus erreichbar: Die meisten Autohersteller haben verkündet, künftig verstärkt auf Autos mit E-Motor zu setzen – darunter die wichtigsten bayerischen Marken. BMW etwa will bis 2025 mindestens 25 elektrifizierte Modelle auf den Markt bringen – rund die Hälfte davon rein elektrisch. Audi plant bis dahin, zehn teil- und ebenso viele vollelektrische Pkw im Programm zu haben.
Söder betonte, sich weiter auch für den Diesel einsetzen zu wollen. Für die bayerische Staatsregierung habe der klimafreundliche Selbstzünder nach wie vor eine Zukunft. Letzten Endes würden die Kunden entscheiden, welche Antriebsart sie bevorzugen. Sollten zunehmend Elektroautos neu zugelassen werden, müsse dafür die notwendige Ladeinfrastruktur geschaffen werden.
Hans Wilmowsky meint
Tja, man müsste die Ladeinfrastruktur verbessern. In München gibt es bis dato eine (!) öffentliche Schnell-Ladesäule. Wenn die Stadtwerke 22 kW-Säulen aufstellen, ist damit wenig geholfen: Wer hat schon Zeit, sich da stundenlang dranzuhängen?
QuaXss meint
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Mini-Fan meint
Es wundert mich, wie hier einige dem Söder einfach glauben bzw. Beifall klatschen.
Bayern ist weder „Elektro-Autoland“ noch das Land mit den meisten e-Autos.
Zumindest lt. BAFA wurden insgesamt gerade mal 10.900 reine e-Autos in Bayern gefördert, in NRW knapp unter 15.000 (Umweltbonus)
Und wie er („wir“) „die Elektromobilität nachhaltig vorantreiben“ will – darauf bin ich mal gespannt.
Vermutlich in München die Busspuren für die 70% e-Auto-Neuzulassungen freigeben und kostenlose Parkplätze mit Lademöglichkeit natürlich. Für alle.
HanneP meint
„Bayern ist weder “Elektro-Autoland” noch das Land mit den meisten e-Autos.“
Falsch, Bayern ist das Bundesland mit den meisten BEV Zulassungen 2018 und auf Platz 2 im BEV Bestand (Quelle KBA)
nilsbär meint
Eine typische Politikeraussage: Jeder kann das heraushören, was die eigene Filterblase durchlässt. Keine Interessensgruppe wird vor den Kopf gestoßen.
Tesla-Fan meint
Luftschlösser und Flugtaxis – das sind echt Visionäre in Bayern.
Moco meint
Söder: „Letzten Endes würden die Kunden entscheiden, welche Antriebsart sie bevorzugen.“
Leider funktioniert es so nicht. Der Kunde kann nur kaufen was angeboten wird. Die Politik muss vorgeben was auf deutschen Straßen fahren darf, erst dann ändert sich auch das Angebot.
Thrawn meint
Ich hätte zwar nie gedacht, dass ich dem Söder einmal recht geben müßte, in dem Punkt stimme ich ihm aber zu: Der Käufer hat es in der Hand.
Mehr alternatives Angebot würde kommen, wenn man das vorhandene Angebot NICHT mehr kauft.
Spätestens dann würden in den Konzernzentralen die Alarmglocken läuten.
Mini-Fan meint
@Moco
„Die Politik muss vorgeben was auf deutschen Straßen fahren darf“
ja, zurück zur Planwirtschaft, wie in der DDR:
Trabis und Wartburgs.
alupo meint
Wie erfolgreich die Planwirtschadt sein kann zeigt uns China.
Die geben z.B. für die KI- oder englisch AI-Forschung soviel Geld (15 Milliarden $), dass sie sich damit ein weiteres Standbein schaffen werden. Dagegen liegt Deutschland mit nur 3 Milliarden weit zurück, zumal sie auch dabei erst einmal aufholen müssten.
Ich unterstelle ihnen zwar, dass sie es vorwiegend tun um die eigene Bevölkerung und den Rest der Welt besser beobachten und kontrollieren zu können, aber das ist leider nur ein sehr negativer Nebeneffekt.
Fakt ist, eine Planwirtschaft ist inzwischen führend auf der Welt, wirtschaftlich und auch technologisch.
Mit dem überall verbreiteten Bedenkenträgertum und Gemeckere in Verbindung mit einer Strategie des Aussitzens im Management in Deutschland war aber klar, dass wir uns, von dem hohen Niveau welches unsere Väter erreicht haben, langsam aber sicher verabschieden werden. Griechenland wird uns in 20 Jahren sehr bekannt vorkommen….
Hess meint
Politiker und deren Aussagen.
Erinnerung:
Wir fördern das E-Auto und bis 2020 werden mehr als 1 Million zugelassen sein.
Staatliche Förderung sind zu gering und werden weit über Mehrpreis aufgefressen.
Gutes Beispiel ist Norwegen obwohl sie viel mit Erdöl verdienen:
Keine MwSt, Auto und Luxussteuer. Es darf Gratis geparkt werden, Taxi und Busspuren können benutzt werden. Aktuell werden 35% E-Autos neu zugelassen, bei Zweitwagen ist’s sogar über 80%
Dieter Klaus meint
Die Staatliche Förderung ist definitiv zu gering. Was wird wenn die Förderung im Juni oder Juli 2019 eingestellt wird.
Ich denke spätestens dann ist die vielen Motivation sich ein EV zu kaufen gegen Null, es sei denn man ist in der Glücklichen Lage nicht auf das Geld schauen zu müssen.
Die bis jetzt angebotenen E – Autos sind für den Normalbürger nicht zu bezahlen, es ist die Krux das die Hersteller ihren Anteil der Förderung wahrscheinlich erst einmal auf den Preis aufschlagen um in der Preisgestaltung zumindest ohne Minus heraus zu kommen, so kommt dann auch die minimale Förderung beim Kunden nicht an.
Ein weiteres derzeitges Manko, es gibt noch zu wenige Hersteller um auch Preislich eine Auswahl zu bekommen.
Es wird mit dem Umdenken eine alternative Antriebsart der Fahrzeuge zu nutzen erst einmal vorrangig über Förderungen gehen.
Wilf meint
2022 spätestens 2023 kommt der e-Mobilitäts-Trigger, dann wird auch der letzte Verbraucher die Vorteile der e-Autos erkannt haben. Keiner wird sich mehr über mehrere Jahre an einen Verbrenner binden wollen. Lieber wartet er 1 Jahr oder mehr auf sein e-Auto. Der Verbrenner läuft ja noch ohne Probleme. Neuwagen (Verbrenner) werden wie Blei in den Verkaufsräumen stehen bleiben. Leider, leider wird erst dann die dicke Krise mit Kurzarbeit und Entlassungen sichtbar. Die Schuldigen sind dann mit einem dicken Rentenpaket (ein Blick in den Jahresbericht von Mercedes gibt Euch eine Idee was Dr. Z. bekommen wird) auf dem Golfplatz zusammen mit den Ex Vorständen von Eon, RWE etc.
Bin gespannt wen Herr Söder dann als Schuldigen benennen wird.
nilsbär meint
Herr Söder, dann in Rente, wird zusammen mit den Ex-Vorständen am Golfplatz stehen. Am Parkplatz die dicken E-Schlitten, gerne von BMW oder Mercedes. Ein chinesisches SUV hätte zwar nur die Hälfte gekostet, aber man ist schließlich Patriot.
Und danach werden im Clubhaus bei einer gepflegten Flasche teuren Rotwein bekümmert die Köpfe geschüttelt, dass es so schlecht steht um die deutsche Autoindustrie. Hätten die Angestellten eben mehr arbeiten sollen und nicht dauernd Lohnerhöhungen fordern.
Wilf meint
das ist schon in ca. 4 Jahren, da ist Herr Söder noch im Amt und braucht für die Wiederwahl dringend einen Schuldigen. Wie wärs mit den Grünen. Im Zweifelsfall haben die ja mit ihren Forderungen die Autoindustrie ruiniert.
Daniel S meint
Ein guter Anfang wären E-Autos für Regierungsmitglieder, Ministerien, Amtsstellen etc.
Düsentrieb meint
+1
Andilectric meint
Meine Rede. Erstmal selber machen und dann anderen Leuten Vorschläge (und keine Vorschriften) machen. Wie soll denn das Ganze überhaupt gefördert werden? Ich möchte gerne von Herrn Söder eine kostenlose Wallbox und 10.000 € Kaufprämie. Vielen Dank!
Niklas meint
Ach, das ist immer wieder mein persönliches Highlight. Wenn ein Edelweiss-Minister aus dem Bierzelt heraus über die Zukunft spricht oder Raumfahrtprogramme mit sich selbst als Logo ankündigt.
Spaß beiseite: Bayern hat ganz sicher hohe Potenziale, auch um federführend bei EV sein zu können, aber die gehen von anderen Menschen und Akteuren aus als denen, die sich ständig damit schmücken.
GhostRiderLion meint
Der Anfang klingt vielversprechend:
“Unser Ziel ist, dass 70 Prozent der neu zugelassenen Autos bis 2030 in Bayern elektrisch fahren.”
Aber dann:
„Neben reinen Elektroautos meinte er damit auch teilelektrische Stromer mit Hybridtechnik“
Und weiter:
„Söder betonte, sich weiter auch für den Diesel einsetzen zu wollen“
Und zum Schluß:
„Sollten zunehmend Elektroautos neu zugelassen werden, müsse dafür die notwendige Ladeinfrastruktur geschaffen werden“
(heißt: erst mal abwarten was passiert)
Fazit:
Also nichts neues in D … ;-)
Wännä meint
Bayern soll Autoland sein? Das ich nicht lache! Da kann man doch heute schon an Hauptbahnhöfen mit Flugzeugen starten und landen und demnächst kommen die Flugtaxis dazu! Wozu brauchen die Bayern da noch Autos?
TwizyundZoefahrer meint
Und das in 10 Minuten, haha. Der Söder, ein verkappter Grüner. Na ja.