Der ehemalige deutsche Formel-1-Fahrer Nick Heidfeld ging mehrere Jahre in der Elektro-Rennserie Formel E an den Start. Er berät zudem den indischen Autokonzern Mahindra beim Bau von Hochleistungs-Stromern unter der neuen Marke Automobili Pininfarina. Im Gespräch mit CarIT sprach er über die Relevanz von Elektro-Boliden für Straßenfahrzeuge und die Zukunft der E-Mobilität.
Die für die Formel E entwickelten Technologien haben für Heidfeld „eine klare Relevanz für den Automobilsektor“. So nutze Automobili Pininfarina für sein geplantes Erstlingswerk – ein limitierter Supersportwagen – die gleichen Batteriezellen wie in der Formel E. Die verwendeten Motoren könnten zwar nicht komplett für reguläre Elektroautos übernommen werden, jedoch viele der darin befindlichen neu entwickelten Lösungen.
Der größte Unterschied der Formel E zu traditionellen Rennserien ist für Heidfeld die Geräuschkulisse, die deutlich leiser als etwa bei der von hochdrehenden Verbrennern geprägten Formel 1 ausfällt. „Man entdeckt neue Geräusche, die vorher überdeckt waren – Reifen, Getriebe, man hört teilweise sogar die Fans“, so der Motorsport-Veteran.
Die Formel E gilt trotz immer mehr offiziellen Markenteams und stetig steigender Besucher- und Zuschauerzahlen noch als Nischenveranstaltung. Heidfeld glaubt, dass sich das bald ändern wird. In den letzten Jahren habe es „einen großen Push“ gegeben, und schon bald werde der Zeitpunkt kommen, „wo der große Umschwung in Richtung Elektromobilität einsetzt und wir auf den Straßen viel mehr Elektroautos sehen werden“.
Die Formel E hat laut Heidfeld bereits großen Anteil daran, dass Stromer immer mehr Menschen begeistern. Die Idee der 2014 ins Leben gerufenen Rennserie sei gewesen, zu zeigen, dass die Elektromobilität nicht langweilig ist. „Diese Vorurteile haben sich mittlerweile komplett erledigt“, so Heidfeld. Man müsse „den Leuten heute nicht mehr erklären, das Elektroautos spannend sind und sehr schnell sein können.“