Porsche klammert die Baureihe 911 bei seiner umfassenden Elektrifizierungs-Strategie noch aus. Der Premium-Anbieter setzt zwar bereits seit mehreren Jahren auf sportliche Plug-in-Hybride und ab 2019 auch auf Elektroautos, für reinrassige Sportwagen reicht den Schwaben die Leistung der alternativen Antriebsart aber noch nicht.
Der langjährige, demnächst in Rente gehende Baureihenleiter des 911er August Achleitner bestätigte im Gespräch mit australischen Journalisten, dass die kürzlich vorgestellte neue Generation Typ 992 erstmals für den Einsatz eines zusätzlichen Elektromotors vorbereitet ist. Ob eine dadurch mögliche teilelektrische Ausführung tatsächlich in Serie gehen wird, sei noch nicht entschieden.
„Im Augenblick würde uns die Batterie-Technologie nicht zufriedenstellen, und wenn es uns nicht überzeugt, dann werden wir es auch nicht anbieten“, erklärte Achleitner. Er gehe ohnehin davon aus, dass die Kunden ein solches Fahrzeug derzeit gar nicht wollen. Es ergebe keinen Sinn, eine Hybridversion anzubieten, die ihr Dasein in den Verkaufsräumen fristet.
Um kommende CO2-Gesetze zu erfüllen, reichen Porsche laut Achleitner der ab 2019/2020 kommende Elektroauto-Sportwagen Taycan und weitere, unter anderem mit Audi entwickelte Stromer. „Wir werden so viele Elektroautos haben, dass wir die CO2-Auflagen für das Unternehmen mühelos erfüllen“, sagte der Porsche-Manager.
Obwohl der 911 mittelfristig als einzige Baureihe nicht elektrifiziert werden soll, schließt Achleitner eine spätere vollelektrische Ausführung der Sportwagen-Ikone nicht aus. „Wenn man mich vor zwei Jahren gefragt hätte, ob ich mir einen elektrischen 911er vorstellen kann, hätte ich geantwortet: ‚Vergiss es, keine Chance.'“ Nach mehreren Testfahrten mit dem Taycan habe er seine Meinung mittlerweile jedoch geändert – der Elektroantrieb mache „so viel Spaß, warum nicht auch im 911er“?
Achleitner betonte abschließend, dass eine Elektroauto-Variante des 911er derzeit nicht geplant ist. Porsche konzentriere sich „komplett auf den Taycan und das Projekt mit Audi“. Erste von den Konzernschwestern gemeinsam konzipierte Modelle sollen ab 2021 bei den Händlern stehen.
MiguelS NL meint
Ein 911e würde jetzt weggehen wie warme Semmel, noch besser als die Verbrenner Version.
Gunnar meint
Ganz so einfach ist es wohl nicht.
Porsche hat ja erwähnt, dass man das Konzept des 911ers nicht ändern möchte: 2+2 Sitze + Frunk.
Die aktuelle Akkutechnologie ist einfach noch nicht so weit, dass man den 911er als reines E-Fahrzeug mit gleicher Leistung und ausreichend großer Reichweite für einen ähnlichen Preis, vielleicht 10% oder maximal 20% teurer anbieten kann.
Und jetzt bitte nicht den Tesla Roadster 2 anführen.
1. noch nicht in Serie
2. ganz andere Preisklasse
MiguelS NL meint
Ich meinte auch nicht gleich dem 911er sein, gerne auch andere Karosserie aber schön wie der 911 nicht wie der Taycan.
„Und jetzt bitte nicht den Tesla Roadster 2 anführen.“
„1. noch nicht in Serie“
> Wir sollten erst über Dinge reden wenn sie in Serie sind? Dann gute Nacht Ecomento, Sie sollte Artikel wie dieser nicht schreiben.
„2. ganz andere Preisklasse“
> Der 911 Turbo S kostet 200.000 EUR, ohne Autopilot, FSD usw. Praxisverbrauch 21,75 EUR (auf 100 km) gerechnet mit 14,5 L a 1,50. Tankinhalt 67 L macht 462 km Reichweite.
Roadster: <2 Sek, 1000 km Highway-Reichweite nicht NEFZ, Praxisverbrauch vermutlich 6 EUR.
MiguelS NL meint
Preis Roadster startet bei 170.000 EUR (Preis eines 911 Turbo ohne S). Roadster Founder Series 213.000 EUR, Basis Version 20% weniger wie in den VS.
Nein, die Preisklasse ist die gleiche, nur die Fahrzeugklasse des Roadster ist hier eine andere, nämlich Supersport wie 918er aufwärts.
Skodafahrer meint
Ich glaube nicht das man mit einem Elektroauto beim 24h Rennen auf dem Nürburgring mit einem Porsche GT3 RS Rennwagen mithalten kann.
Selbst mit 2 * 450kW CCS 800V Ladern nicht, weil die Aufladung immer noch wesentlich länger dauert als das Tanken.
Wenn man eine Batteriewechselstation hätte die einen 100% geladenen 200kW Akku in unter 2 Minuten wechseln könnte, dann wäre kaum noch ein Unterschied.
teslatom meint
@Skodafahrer:
Doch, es wäre ein Unterschied:
Die Elektroversionen gewinnen immer, wegen der Zuverlässigkeit.
Und den Akku in 1:30 min wechseln, einfach mal nach
Tesla Battery Swap
googeln.????
Aber es wird dann wohl wie kürzlich in USA disqualifiziert, wegen nicht zugelassenem Sprit????
MiguelS NL meint
@Skodafahrer
Okay, den kannte ich noch nicht „Mit dem kann man nicht 24h Stunden rennen fahren“, wohl „mit dem kann man nicht in 5 Min Tanken“, mir dem kann man nicht nicht 1.200 km am Stück fahren“, „der macht aber keine Sound“, „mit dem kann ich nicht voll über den Ring fahren“…
„Wenn man eine Batteriewechselstation hätte die einen 100% geladenen 200kW Akku in unter 2 Minuten wechseln könnte, dann wäre kaum noch ein Unterschied.“
Wie von testatom erwähnt, es würde locker gehen, zudem ist der Roadster auch noch schneller d.h. der ist sogar eher am Pitstop, da bin ich mir ganz sicher.
Google: „Fast Pack Swap Event youtube“
Name meint
Dass man Batterien schnell wechseln kann weiß ich vom Modellauto. Aber viel mehr wie ein Modellauto wird das jeweilige Fahrzeug dann auch nicht leisten können.
Bitte in der Welt der realen Fahrzeugkonstruktion eintreten:
– Batterien und deren Struktur sind Teil der Fahrzeugstruktur, tragend, beitragend zur Gesamtsteifigkeit (für Belange welche man als nicht-Fahrzeugbauer eh nicht auf dem Schirm hat) und für den Crash sowieso
– Batterien sind im Thermohaushalt des kompletten Fahrzeugs integriert um das ganze effizient betreiben zu können
– Batterien sind höchst individuell auf Baureihen abgestimmt, mit etwas Glück für Baukästen auf denen verschiedene Baureihen laufen. Solange man nicht DAS Einheitsauto baut, das uns alle gleich (wertlos) macht, wird es keine Einheitsbatterie geben, geschweige denn eine zum wechseln, ausser wir fahren nur noch 30kw Autos die alle gleich aus sehen.
Ich weiß es gibt Menschen die mit Freiheit nicht umgehen können, sich keine leisten können oder wollen und es sich daher zur Pflicht gemacht haben, anderen Menschen ihre eigene Maßstäbe aufbürden zu wollen, aber in der Geschichte gibt es wahrlich genug staatliche Beispiele welche daran gescheitert sind, warum soll eine solche Autodoktrin jetzt die Welt gesunden lassen?
Seit doch erst mal zufrieden damit dass die (im Kapitalismus erfolgreiche Anteile der) Welt auf Elektrofahrzeuge umstellt wo es lokal sinn machen kann.
Ob jetzt irgendwo noch ein Sportwagen Benzin verbrennt oder nicht, interessiert doch nur die Dauerunglücklichen die es vorwiegend hier in Deutschland gibt. Wir haben ein gesellschaftliches Problem, bald mehr wie ökologisches.
MiguelS NL meint
Es heisst immer Konzept oder „könnte“.
“Wenn man mich vor zwei Jahren gefragt hätte, ob ich mir einen elektrischen 911er vorstellen kann, hätte ich geantwortet: ‘Vergiss es, keine Chance.’”
> Das hat Porsche auch vor einige Jahren zu einem Elektro-Porsche im allgemein gesagt, genau so wie Ferrari, Aston…
Da schlimmste daran, die Erkenntnis kommt von eine Spitzenposition im Konzern, deswegen hinkt Volkswagen trotz Ihrer Grösse so hinterher.
„Erste von den Konzernschwestern gemeinsam konzipierte Modelle sollen ab 2021 bei den Händlern stehen.“
> Das heißt (sehr wahrscheinlich) Auslieferung im Folge Jahr (2022), wie beim Taycan Ende 2019 bei den Händlern, Auslieferung in 2020.