Elektroautos werden in Deutschland seit 2016 mit dem „Umweltbonus“ in Höhe von 4000 Euro subventioniert. Nach aktuellem Stand läuft die Förderung Mitte des Jahres aus – doch die bereitgestellten Töpfe sind noch gut gefüllt. Kommunalpolitiker machen sich dafür stark, die Mittel künftig anderweitig zu verwenden.
Der Deutsche Städtetag fordert als Antwort auf drohende Fahrverbote eine stärkere Förderung von Fahrrädern mit elektrischem Hilfsmotor. Zur Gegenfinanzierung soll bei der Förderung von Elektroautos gespart werden. „Wir sehen ja, dass die Menschen die E-Autos trotz der hohen Subventionen bislang kaum kaufen. E-Fahrräder hingegen boomen, obwohl sie so gut wie gar nicht gefördert werden.“, sagte Städtetagspräsident Markus Lewe (CDU) der Düsseldorfer Rheinischen Post.
„Sind E-Fahrräder nicht viel besser als E-Autos? Sie sind billiger, machen mehr Spaß und brauchen weniger Parkraum“, so Lewe weiter. „Wir sollten E-Autos weniger und E-Fahrräder dafür stärker subventionieren. Das entspricht den Interessen der Verbraucher offensichtlich besser.“
Nach Ansicht von Lewe könnten E-Fahrräder in Kombination mit Investitionen in die Fahrrad-Infrastruktur maßgeblich zur Lösung der kommunalen Verkehrsprobleme beitragen. „Die Kombination von E-Fahrrädern und vielleicht sogar überdachten Radwegen, die auch die Vorstädte anbinden, würde massiv zur Entlastung der Innenstädte vom Autoverkehr beitragen. Dann wären Diesel-Fahrverbote gar kein Thema mehr“, sagte er.
Düsentrieb meint
Unfassbar dämlich.
Wie wäre es erst mal die Dieselsubventionen abzuschaffen.
Mit den ca. 8 Milliarden jährlich kann man dann einiges positives bewirken…
Thomas Wagner meint
Was ist denn das für eine Logik, weil sich Pedelecs besser verkaufen als Elektro-Autos, sollen sie gefördert werden ????
Elektroautos werden ja gerade gefördert um den Markt anzuschieben,
was bei Pedelecs nicht notwendig war.
Wer sich fragt warum die „Umweltprämie“ bisher kein durchschlagender Erfolg ist,
der muss nur mal in ein Autohaus gehen und versuchen ein Elektro-Auto zu kaufen,
dann weiß er Bescheid :-(
teslatom meint
1+++????????
Genau das sprang mir auch sofort ins Gesicht .
Daran erkennt man, dass die Luft in den Städten miserabel sein muss, Sauerstoff fehlt wohl massiv ????
Remo meint
Sehr guter Gedanke. Mehr Fahrräder weniger Autos. Das hilft der Gesundheit und der Umwelt. Bin stark dafür..
Pamela meint
„… doch die bereitgestellten Töpfe sind noch gut gefüllt“
die sollen aber doch nicht von denen geleert werden, die in der
2. Hälfte 2019 und der 1. Hälfte 2020 ein BEV neu zulassen ? ;-)
danach kann man ja noch mal schauen, was man dann machen könnte …
Dieter meint
Dem geht es vermutlich nur darum, die Förderung von E-Autos zu streichen, das Akku-Rad, ist da nur eine Nebelkerze.
Jürgen W. meint
Warum wird auch hier wieder gelogen, dass sich die Balken biegen? Es gibt wohl nichts gesundheitsschädlicheres als an einer vielbefahrenen Straße oder gar in der Innenstadt Fahrrad zu fahren. Durch erhöhten Puls und verstärkte Atmung gelangen die Schadstoffe viel tiefer in die Lunge und die Schadstoffkonzentration im Blut steigt in ganz erheblichem Maße an. Mir tun schon die ganzen Kinder leid die mit den Fahrrädern zur Schule fahren und diesen Schadstoffen ausgesetzt sind. Die folgen sind nachweislich Asthma und Allergien. Super Politik. Zuerst sollte man die Innenstädte emissionsfrei machen und danach den Menschen nahe legen, mit dem Fahrrad zu fahren und nicht umgekehrt. Wieder ein Beispiel dafür, dass Politik mit Realität nichts zu tun hat. Ich fahre seit 45 Jahren mit dem Fahrrad und weiß wovon ich rede. Insbesondere wenn es um Asthma und Allergien geht. Leider!!
Wännä meint
Umgekehrt wird ein Schuh draus. Nachweislich atmen Autofahrer mehr Schadstoffe ein als Radfahrer oder Fußgänger. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel: Kleinkinder und Hunde. Wer mit Motorunterstützung in der Stadt Rad fährt, atmet auch längst nicht so tief ein wie manch einer vermutet. Der Puls muss nicht höher als bei Fußgängern sein, die ebenfalls in doppelter Höhe gegenüber Autofahrern die Luft „ansaugen“.
150kW meint
„Zuerst sollte man die Innenstädte emissionsfrei machen und danach den Menschen nahe legen, mit dem Fahrrad zu fahren..“
Tolle Logik. Erst sollen alle teure Elektroautos kaufen nur um sie dann wieder zu Hause stehen zu lassen.
„Es gibt wohl nichts gesundheitsschädlicheres als an einer vielbefahrenen Straße oder gar in der Innenstadt Fahrrad zu fahren.“
Man kann auch Seitenstraßen nutzen.
Jörg2 meint
@150kW
Auch tolle Logik! Als einzige Idee, Innenstädte emissionfrei zu bekommen, an den Kauf teurer eAutos zu denken….
Wie wäre es mit ÖPNV (Strassenbahn und S-Bahn fahren üblicher Weise mit Strom) und Zugangsbeschränkungen plus Fahrräder?
(Warum eFahrräder aber gesponsert werden sollen, erschliesst sich mir auch nicht. Wer im Flachland keine 10km mehr mit den Fahrrad schafft, sollte solch Fahrzeug nicht mehr nutzen. Schon garnicht per eMotor in Geschwindigkeitsbereichen, die ihn eventuell überfordern.)
King_of_the_road meint
@ Jörg2
Hast du mal nachgedacht was du da schreibst? ÖPVN ?
Na super….. Wenn man etwas außerhalb wohnt und aus Kostengründen der Bus abends um 20.30 Uhr nicht mehr fährt…. bitte zu erst denken und dann schreiben.
JürgenV meint
Das ist mal wieder typisch. Die gewählten Vertreter hauen mal wieder Blödsin raus. Die E Autos werden trotz Förderung nicht nachgefragt. Ja warum wohl? Weil sie entweder immer noch viel viel zu teuer sind, oder nicht verfügbar. Außerdem sind bei den verfügbaren die Lieferzeiten extrem lang. Fahrräder sind natürlich billiger. Aber nicht jeder Arbeitnehmer hat das Vergnügen gleich um die Ecke zu arbeiten. Und die, die sich so etwas einfallen lassen, haben Dienstwagen und hoffen dann für ihre Privatwagen mehr Platz zu haben.
Schönen Tag noch
Stefan meint
Hmm … schwieriges Thema … wäre es nicht eventuell besser, radfahrliche Infrastruktur gescheiter zu gestalten? Stichwort baulich von der Fahrbahn getrennt bzw. Fahrradhighways und ordentliche Stellplätze? Viele im Bekanntenkreis fahren NICHT mitm Radl, weils abschnittsweise schlicht zu gefährlich ist. Andererseits liegt solche Infrastruktur im Winter brach …
Martin Fuchs meint
Sehr guter Kommentar!
Jürgen S. meint
Ich würde eine einmalige und eine jährlich wiederkehrende Treibhausgas- und Feinstauberzeugungssteuer einführen, die unabhängig von Fahrzeugparametern wie Gewicht, Achsen, Zuladung ist. Dann bräuchte es keine Subventionierung von E-Fahrzeugen jeder Art und der Markt würde das Thema von alleine regeln, wenn beim Kauf 50-100% Aufschlag auf Verbrenner Fahrzeuge gezahlt werden müssen und jährlich 300% an Steuern – alles im Vergleich zu heute nach norwegischem Vorbild. Dann würden sämtliche Elektroautos, Elektro-Hybride, Elektrofahrräder und Elektromotorräder sehr schnell attraktiv ohne Subventionen und schwere Verbrenner-Fahrzeuge würden tendenziell teurer. Es bräuchte nur noch eine intelligente Formel, um Abgase wie CO2, Methan, Stickoxide, Feinstaub usw. zu bewerten, am besten nach ihrer Schädlichkeit für das Weltklima und die Gesundheit nach aktuellem Kenntnisstand.
Mit Subventionen auf E-Bikes, inklusive E-MTB’s würde man Gegner dieser Fortbewegungsmittels auf den Plan holen.
Stefan meint
+1 sehe ich auch so
Zumal, warum etwas fördern, dass sich ohnehin quasi von selbst verkauft? EBikes machen vermutlich bereits den grössten Umsatz beim Händler *grübel*
Wännä meint
…ließe sich zusammengefasst und mit vertretbarem Aufwand in die Spritsteuer einrechnen. Vorschlag: Anhebung von Benzin- und Dieselsteuer bis 2030 jährlich um 10 ct/Liter, klingt doch moderat und machbar, oder?
Stefan meint
Als Wenig-Autofahrer würde ich das begrüssen, ABER: davon profitieren dann vermutlich in erster Linie Hersteller gelber Warnwesten …