Auf dem Genfer Auto-Salon feiert im März ein Elektroauto mit berühmtem Namen Premiere: der Piëch Mark Zero. Der zweisitzige Stromer stammt von Anton Piëch, einem Sohn des ehemaligen Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzenden von Volkswagen Ferdinand Piëch.
Der Piëch Mark Zero soll nach der neuen, realitätsnäheren WLTP-Norm mit einer Ladung 500 Kilometer schaffen. Dazu trägt unter anderem das trotz großer Batterie vergleichsweise geringe Gewicht von unter 1800 Kilogramm bei. Der Energiespeicher greift laut Piëch auf Technik eines chinesisch-deutschen Gemeinschaftsunternehmens zurück, das bisher nicht in der Autobranche tätig war.
Im Inneren des Batteriepakets werden Zellen eines neuen Typs eingesetzt, der kaum Wärme erzeugt und dadurch deutlich höhere Stromflüsse beim Laden und Entladen zulassen soll, heißt es. Der Akku eigne sich für besonders schnelles Wiederaufladen und komme mit Luft- statt Wasserkühlung aus, was Gewicht einspare. Mehr Informationen zur Technik und dem Zulieferer der Batterie sowie weiteren Partnern will Piëch bei der offiziellen Vorstellung in Genf preisgeben.
Der Piëch Mark Zero fährt vollelektrisch, kann aber auch mit einem Wasserstoff- oder Hybrid-System sowie reinem Verbrenner-Antrieb ausgestattet werden. Bei der flexiblen Architektur ist die Batterie nicht wie derzeit üblich im Fahrzeugboden untergebracht: Die Komponente befindet sich im Mitteltunnel sowie auf der Hinterachse, was eine für sportliches Fahrverhalten förderliche Achlastverteilung bewirken soll.
Fahrleistungen werden noch nicht genannt, doch der Mark Zero soll sich auf Sportwagen-Niveau bewegen. Auf Basis der entwickelten Plattform sind drei Fahrzeugvarianten vorgesehen: ein Zweisitzer, ein Viersitzer und ein SUV. Weitere Ausführungen seien denkbar, vorerst aber nicht in der Planung. „Die Architektur des Fahrzeugs ist natürlich auch für autonomes Fahren ausgelegt, aber das heben wir uns für spätere Modelle auf“, so Rea Stark Rajcic, Co-Chef der Piëch Automotive AG.
Eine weitere Besonderheit der Fahrzeugtechnik von Piëch Automotive ist ein modulares Konzept, mit dem Fahrzeuge über längere Zeiträume technisch aktuell gehalten werden können. Neben der Software sollen auch Teile der Hardware wie etwa die Batterie austauschbar sein. Ein erstes Modell der Piëch-Produktfamilie soll in den kommenden Jahren starten. Einen konkreten Termin und technische Details gibt es noch nicht.
Anders als es der Name vermuten lässt, hat die Firma von Anton Piëch eigenen Angaben nach keine technischen oder finanziellen Verbindungen zum Volkswagen-Konzern. Eine zukünftige Zusammenarbeit mit den Wolfsburgern oder anderen Autoherstellern sei allerdings möglich.
nilsbär meint
Wieder taucht eine neue Wunderbatterie aus dem Nichts auf. Btw, wo sind eigentlich selbige von Fisker, Dyson, QuantumScape, John Goodenough? Funkstille …
Electrify meint
Spontan fallen mir hierzu zwei Fragen ein:
1. Warum muss die „Motorhaube“ so lang sein?
2. Hat die Kühleröffnung eine Funktion oder ist sie nur zur Erhöhung des Luftwiederstands gedacht?
Sieht natürlich schick aus und ist ein Sportwagen, trotzdem kann man doch auch Wert auf eine praktische und effiziente Umsetzung legen. Ist wohl als Prestigeobjekt und Sammlerauto gedacht und dafür ausreichend.
Steven B. meint
Nur wer liest (richtig) der kommt hinter das Geheimnis der Punkte 1 und 2… Ich meine hier ist die Sprache von 3 Modellvarianten, Elektro, Brennstoffzelle und Verbrenner. Damit sich das Design auf alle Typen übertragen lassen kann, wird es eben eine lange Motorhaube (aus Designgründen absolut nachvollziehbar – ein Elektroauto muss nicht hässlich sein und „Form follow Function“ muss nicht überall zur Anwendung kommen) und einen Kühlergrill geben. Nur weil es den nicht braucht, muss man ihn nicht folgerichtig weglassen!
Electrify meint
Dass die Motorhaube für Verbrennungsmotoren größer sein muss, da haben Sie natürlich recht.
Aber ein Kühlergrill wird ja nicht mehr benötigt, weil der Lufteinfluss heutzutage in der Regel unter dem Kühlergrill ist. Zumindest macht es den optischen Anschein, dass der Luftwiderstand durch die gewählte Form erhöht wird und man es besser hätte lösen können.
Ich habe außerdem nie behauptet, dass ein Elektroauto hässlich sein muss. Das erkennt man, wenn man richtig liest ;-)
Peter W meint
Wäre natürlich interessant wenn man mehr zum Akku erfahren könnte. Der Rest ist ja Jacke wie Hose.
Dass der Akku im Mitteltunnel und über der Hinterachse Vorteile gegenüber einem fächig verteilten Akku im Fahrzeugboden hat ist wohl eher ein schlechter Witz. Vorteil wäre hier lediglich eine ertrem flache Karosserie mit geringem Luftwiderstand und dafür mit wenig Platz im Innenraum.
wosch meint
Es ist ein Sportwagen!
Bei einem Sportwagen kommt es so gar nicht auf den Platz an, aber die Karosse muss möglichst flach sein.
Zudem war offensichtlich ein klassisches Design wichtig.
Es gab also absolut keine Alternative zu der Akkuposition, der langen Motorhaube und des Kühlergrills, weil sonst wären die Vorgaben nicht zu erfüllen gewesen.
Andi_Nün meint
Der Taycan wird ein Sportwagen und er wird garantiert besser, also dieses Ding.