Renault stellt bei Elektromobilität bisher reine Elektroautos in den Fokus, etwa das Erfolgs-Modell ZOE. Künftig spielen bei den Franzosen auch teilelektrische Stromer eine zentrale Rolle. Im Rahmen des Genfer Auto-Salon wurden neue Informationen dazu vorgestellt.
Ende des Jahres startet in Deutschland der nächste Clio. Zu Beginn wird der Kleinwagen mit reinen Verbrennungsmotoren angeboten, ab 2020 dann auch mit dem neu entwickelten Hybridsystem „E-Tech“. Die Antriebstechnik besteht aus einem 1,6-Liter-Benzinmotor, zwei Elektromotoren, einer Batterie mit 1,2 kWh Kapazität und einem „Multi-Mode-Getriebe“.
Die Hybridtechnologie im Clio sorgt laut Renault für hohe Effizienz, „exzellentes Ansprechverhalten“ und schnelle Rekuperation beim Verzögern. Das Fahrzeug startet dazu immer im Elektromodus. Dank der hohen Rekuperationsleistung sollen die Nutzer im Stadtverkehr bis zu 80 Prozent aller Wege rein elektrisch zurücklegen können. Der Kraftstoffverbrauch soll im Vergleich zu einem reinen Benziner um bis zu 40 Prozent sinken.
Die Modelle Captur und Mégane erhalten im nächsten Jahr das System „E-Tech plug-in“. Die dabei eingesetzte extern aufladbare Batterie soll mehrere Dutzend Kilometer rein elektrisches Fahren erlauben. Details will Renault zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlichen.
Neue modulare Plattform & Elektronik-Architektur
Neben einem neuen Antriebssystem führt der Clio bei Renault die modulare CMF-B-Plattform der Renault-Nissan-Mitsubishi Allianz ein. Deren Elektronik-Architektur erlaubt den Einsatz neuer Technologien, darunter das laut Renault „umfangreichste Paket an Fahrerassistenzsystemen in der Kleinwagenklasse“. Dieses umfasst je nach Ausstattung Sicherheitsabstand-Warner, Toter-Winkel-Warner und Verkehrszeichenerkennung mit Geschwindigkeitswarner. Hinzu kommen Fernlichtassistent, Spurhalte-Warner und Spurhalte-Assistent. Ab Werk verfügt der Clio über einen Notbremsassistenten mit Fußgängererkennung.
Neu bei Renault ist auch der adaptive Tempopilot des Clio mit Stop&Go-Funktion. Weiteres Novum ist der ebenfalls erstmals verfügbare Autobahn- und Stauassistent. Das teilautomatisierte System kann in einem Geschwindigkeitsbereich zwischen 0 und 160 km/h auf mehrspurigen Straßen mit Fahrbahnmarkierungen den Clio komplett übernehmen, beschleunigen, bremsen und dem vorausfahrenden Fahrzeug folgen.
Das Einparken im neuen Clio erleichtern der Easy-Park-Assistent, Einparkhilfen vorne und hinten, die Rückfahrkamera und eine erstmals bei Renault angebotene 360-Grad-Kamera.
Dr.-Ing. Klaus D. Beccu meint
Der Markt wird immer noch von den Käufern bestimmt und nicht von den Wunschträumen der BEV-Anhänger Nicht nur Toyota hat das erkannt und fährt verdammt gut damit: 24 Mio. Hybrids (15%) in den letzten 20 Jahren verkauft, im Vergleich zu den mageren 5% BEV im europ. Gesamtmarkt (Ref: KüS-Statistik). Viele Auto-Verkäufer bestätigen den derzeitigen Trend: 90% der Käufer wollen ein Hybridauto, auch wenn es den BEV-Anhängern nicht recht schmeckt. Hoffentlich treffen die geplanten Riesen-Investitionen in den BEV-Markt auch auf eine interessierte Käuferschicht?
Max meint
Toyota selbst schreibt im Februar 2018 von 11,47 mio seit 97 verkauften Hybrids. Sie schreiben hier von 24 mio. Auch Ihr Phantasie-Trend von 90% der Käufer wollen einen Hybrid, bestätigt die Realität nicht, ja nicht mal entfernt. Sie können sich ja gerne Ihre Phantasie-Fakten aus den Fingern saugen, solange Sie die anschliessend für sich behalten.
Was meinen Sie, wer wartet hier im Forum auf Ihren erfundenen Stuss als Diskussionsgrundlage ? Für wen soll so was hilfreich sein ? Ausser vielleicht Ihrem Ego, indem Ihr faktenloses Windei durch den späten Zeitpunkt des Postings nun über allen anderen trohnt. Sorry, dass ich dabei störe, Herr Fachmann.
EVrules meint
Den negativen Stimmen zum Trotz, Toyota führte vor, dass Hybride im Stadtverkehr ein gutes Einsparpotential haben, wenn sich Renault nun auch dazu entschließt ist das dennoch ein Schritt in die richtige Richtung – denn jeder eingesparte Tropfen Sprit ist zugleich eingespartes CO2. In diesem Sinne: weniger ist mehr.
Natürlich wäre ein Plug-In oder rein elektrischer Antrieb das Optimum, wenn sich aber 10 Kunden für das hier entscheiden und der Autopreis dazu animiert, ist vielleicht am Ende des Tages mehr gespart worden, als wenn jemand kaufkräftiges nur eine Zoe kauft und die andern weiterhin reine Verbrenner.
Max meint
Stimmt, für das was Toyota vor 20 Jahren gemacht hat, gebührte ihnen damals ein Platz oben auf dem Podest der Fortschrittsförderer. Ja, man darf sie sogar heute noch dafür loben. Anders als die ganze Konkurrenz heute, hatten die auch niemanden bei dem sie abkucken konnten. Alles selber ausgebrütet.
Heute aber möchte ich denen nur noch in den Hintern treten. Das sind die grössten Bremser von BEVs, die es gibt. Gerade, weil sie sich mit elektrischen Fahrzeugantrieben ja relativ gut auskennen. Jahrelange Totalverweigerung und dagegen predigen. Wenn sie aber eine kräftige Hand hinten im Genick spüren, oh Wunder, dann geht es plötzlich. Ja da schau her. Dann können sie plötzlich entgegen ihrer eigenen Philosophie handeln. In China werden ab 2020 reine BEVs von Toyota gebaut. Aber natürlich nur die in Kombination den Hybrids erforderliche Stückzahl, um keine Strafen zu bezahlen. Man hat bei dieser Firma fast den Eindruck, man beschäftigt ein 100-Mann Team, um die jeweils raffinierteste Lösung, rein im Sinne des best möglichen Profits zu erzielen, selbst wenn die Lösung „Strafzahlung“ heisst.
Man kann über folgenden Vergleich eigentlich nur staunen, bzw. eigentlich zieht es einem die Schuhe aus:
Die beiden grössten Autokonzerne der Welt, VW und Toyota, wollen völlig entgegengesetzte Strategien fahren. Toyota erzählt uns seit Jahren trotzig wie ein Kleinkind, Batterie-EVs, seien definitiv der falsche Weg (für kurze Strecken nach neuen Aussagen aber jetzt doch ! Nanu ???). Und VW erzählt uns – Wir bauen in ganz wenigen Jahren Millionen und Millionen Fahrzeuge jährlich als reine Batterie-EVs, weil das die Zukunft ist.
Das heisst doch nichts anderes als: Einer von diesen Superkonzernen liegt falsch und hat definitiv eine aus 100% Holzköpfen bestehende Führungsmannschaft ! Da kann man dieser Welt nur gratulieren. Wenn einer dieser beiden Kandidaten dann eines Tages ins Schlingern gerät, und die Holzköpfe die Reissleinen ihrer goldenen Fallschirme ziehen, nehmen sie 10.000de Mitarbeiter ohne Fallschirm gleich mit. Sauber !
Es gibt aber noch eine weitere Möglichkeit, man lügt uns wissentlich tagtäglich einfach nur an. Das kann einen der beiden, oder auch beide betreffen. Ich kann den klugen Strategen der Firmen aber versichern, im Punkt – Verkaufsförderung – kommt das, zumindest bei mir, extrem schlecht an.
nilsbär meint
Ja, Toyota ist wirklich eine Enttäuschung. Ein Erklärungsversuch: Die Manager, die dort vor 20 Jahren den Prius initiierten, waren damals 60 und geistig noch flexibel. Jetzt sind sie 80 und verstehen die Welt nicht mehr.
Max meint
@ nilsbär – Danke. Ich hab mal gekuckt, weil michs interessiert hat.
Chairman Testsuro Toyoda ist 74
Die nächsten 3 (Präsidenten/Vize) sind 63, 64 und 65
Die 6 Direktoren 60-67 mit Ausrutschern leicht in den 70er Bereich
Das geht eigentlich. Ich vermute mal, dass die 60er-Kandidaten, die gerne erst 2005 und später in die Spitzenämter kamen ihre „Werte“ in den Köpfen mitgebracht haben und für das Abdriften von der alten Linie und den Schlamassel stehen. Also weniger Vergreisung (alle 80+), wie es ja meist hört.
Max meint
Und zu Renault jetzt:
Warum musste diese Firma eigentlich 20 Jahre bei Toyota zuschauen ? Ist das jetzt lobenswert im Punkt ……“jeder eingesparte Tropfen Sprit ist zugleich eingespartes CO2″……wieviele Jahre darf es denn dauern bis Sie ihr Lob einschränken ? 50 ?
Diese Firma ist nur aus einem Grunde jetzt aktiv geworden. Weil sie selbst noch nichts „hybridmässig elektrifiziertes“ im Angebot hatten, das man in sehr hohen Stückzahlen produzieren kann. Und weil sie Angst hatten, bei weiterer Nichtaktivitat als Hersteller mittelfristig aus der Kurve zu fliegen. Es ist derselbe Grund wie bei Toyota in China: „Jetzt gehts halt nicht mehr anders“.
EVrules meint
Das stimmt nicht ganz, dass Renault „jetzt erst aktiv wird“. Die Zoe gibts schon seit ner Weile und ist mit dem Leaf eines der in Europa meist verkauften BEVs.
Ich stimm uneingeschränkt zu, dass die etablierten Hersteller wesentlich ambitioniertere Ziele setzen könnten – aber es ist wie im Kleinen so auch im Großen, niemand käme auf die Idee freiwillig mehr auszugeben oder Steuern zu zahlen, als unbedingt notwendig – so rechnen die Hersteller eben auch, leider.
Der Gesetzgeber muss unabhängig werden und die Bande zur Lobby zerschneiden, damit wir vorwärtskommen.
Dennoch, auch wenn ein Clio-Hybrid schon vor 10 Jahren realisiert hätte werden können, ist es dennoch gut, dass es ihn gibt. Auch wenn ein Verbrenner an Bord ist, der Weg zum vollelektrischen Auto wird damit, wenn auch in kleinen Schritten, trotzdem gemacht.
Max meint
Das ist richtig, Zoe gibts schon länger. Nur, es geht hier ja nicht um Vollstromer, sondern um Hybride. Und da startet man eben erst. (Mit Ausnahme mal des Scenic-Diesel-Hybrids in 48V Technik als ersten Versuch 2017)
Ernesto 2 meint
Völlig unnützes Gerät, DIE Fehlentwicklung von Renault des Jahres 2019. Vergeudetes Geld, Schade, dachte Renault hätte verstanden, aber vielleicht ist das mit dem Nachfolger von Ghosn der in Japan gerade aus dem Knast entlassen wurde anders, und man bewegt sich treusorgend Rückwärts auf wohlbekannten Pfaden…..
Andilectric meint
Irgendwie nette Ideen, aber nichts was einen jetzt vom Hocker haut. Ich hätte mir zumindest eben die Modelle Captur oder Megane mal als reine E-Autos gewünscht. Müsste doch eigentlich machbar sein, wenn man schon aus dem Zoe 400 KM (ich weiß, auf dem Papier) rausholen kann.
Frank Fox meint
Das ist das ultimative Umsteigeauto für den Angst besessenen Verbrenner Fahrer und die Werkstätten dürfen sich auch freuen, haben Sie doch den Service für zwei Technologien.
Und ich dachte Renault hätte verstanden wie es läuft :O
nilsbär meint
Ja, wirklich enttäuschend. Aber Mr. Musk und Mr. Jinping werden auch diese Heuchler auf Touren bringen.
alupo meint
Um die Jahrtausendwende hätte ich begeistert „toll“ gesagt, jetzt ist es nur noch gähn…
Max meint
Na also, Hybrids. Erst BEV’s fürs Image – jetzt Hybrids für die Massen.
Aber dieses Auto hat es in sich. Trotz fast nicht existenter Batteriekapazität (1,2 kWh)…..sollen die Nutzer im Stadtverkehr bis zu 80 Prozent aller Wege rein elektrisch zurücklegen können. Das ist ja sagenhaft. Es kann sich also nur um einen Durchbruch in Richtung Perpetuum-Mobile handeln. Gratulation Renault !
Jetzt mal im ernst. Hält man uns hier draussen eigentlich für völlig plemplem ?
volsor meint
:) 1+
Die frage darf man sich wirklich stellen.!
Querdenker meint
Wirklich nur 1,2 kwh ?
Oder eher 12 kwh ?
12 kwh würden schon eher für alle Stadtfahrten reichen.
teslatom meint
1+
1,2kWh kosten<180 Euro
Und dann das ganze Drumherum , Elektromotore, Steuerelektronik
Abstimmung mit Verbrenner
keine Ahnung, was das für ein Unsinn ist.