Das Bundesumweltministerium hat mitgeteilt, zusätzlich 180 Millionen Euro für die Anschaffung von Elektrobussen im ÖPNV bereitzustellen. Die Maßnahme beschränkt sich auf Städte, die den Jahresmittelgrenzwert für Stickstoffdioxid überschreiten. Durch weitere Mittel können auch Verkehrsunternehmen aus anderen Städten gefördert werden. Bis 2022 stehen damit nun insgesamt knapp 300 Millionen Euro zur Verfügung.
„Immer mehr Städte wollen Elektrobusse im regulären Linienbetrieb einsetzen, um für saubere Luft, weniger Lärm und mehr Klimaschutz zu sorgen. Die Resonanz auf unsere Förderung war daher sehr groß. Ich freue mich, dass wir mit der Aufstockung unseres Förderprogramms jetzt noch mehr Städte bei ihren Bemühungen unterstützen können“, erklärte Umweltministerin Svenja Schulze.
Mit den bereitgestellten 300 Millionen Euro kann der derzeitige Bestand an Elektrobussen voraussichtlich mindestens verfünffacht werden, so das Bundesumweltministerium. Zuletzt wurden elf Projekte in den Städten Aachen, Berlin, Bochum/Gelsenkirchen, Darmstadt, Duisburg, Hannover, Kiel, Leipzig, Offenbach am Main, Osnabrück und Wiesbaden zur Förderung ausgewählt.
Unterstützt werden Projekte, in denen mehr als fünf Busse beschafft werden, sowie Verbundvorhaben. Von den Mehrkosten, die bei Batteriebussen im Vergleich zu Dieselbussen anfallen, übernimmt der Bund bis zu 80 Prozent. Bei Plug-in-Hybrid-Bussen sowie Ladeinfrastruktur und weiteren Aufwendungen werden 40 Prozent vom Bund getragen.
Gasgoevi meint
BYD ist ein großer Player, wir haben in Europa aber auch große Hersteller, wenn wir nun den Chinesen kaufen und unsere Busse stehen lassen, dann liegt hier alles am Boden und die Arbeitslosen müssen auch leben. Aus meiner Sicht ist es Sinnvoller unseren Herstellern, die den Einsatz verpasst haben, nun in den Hintern zu treten und deren Busse zu kaufen, wenn auch etwas später. Zu dem sind chinesische Busse qualitativ schlechter.b
Railfriend meint
Wir hatten es zwar schon mehrmals:
„Nur eine Gesamtbetrachtung im Sinne des ‘Well-to-Wheel’-Ansatzes liefert realistische Ergebnisse. Gerade erneuerbares Gas wird daher noch immer nicht berücksichtigt. Die Folge ist eine erzwungene Elektro-Offensive der Fahrzeughersteller, deren Klimaschutzwirkung auf sich warten lassen und möglicherweise in einer Sackgasse münden wird. In Deutschland würden rund 200 Biogasanlagen etwa 10 Mrd. kWh Biomethan pro Jahr produzieren. Genug, so Kehler, um die etwa 35.000 Busse des ÖPNV zu versorgen. „Kommunen, die mit ihren knappen Geldern den größtmöglichen Klimaschutz erreichen wollen, setzen auf Busse mit erneuerbarem Gas“, erklärte Kehler. „Sie sind nicht nur technisch voll ausgereift und sofort verfügbar. Sie sind zudem derzeit die ökologischste und ökonomischste Alternative zum Diesel, wie unsere ÖPNV-Studie belegt“.
Quelle: Zeitung für kommunale Wirtschaft
Railfriend meint
Zur Ergänzung:
„Einseitige Förderung bremst Biomethan
Doch die ist nicht in Sicht. Während es für einen Biomethanbus 10.000 Euro vom Staat gibt, sind es beim mehr als doppelt so teuren Elektrobus etwa 320.000 Euro. So hat das Modellprojekt trotz hervorragender Umweltbilanz bislang kaum Nachahmer gefunden. Nur die Verkehrsbetriebe im hessischen Gießen und im niedersächsischen Oldenburg fahren so wie in Augsburg mit den klimafreundlichen Biogasbussen.“
Quelle: BR24 „Stadtwerke Augsburg: Biomethan schlägt Elektromobilität“
alupo meint
Bei Erdgasverbrennung in einem zylinderförmigen Brennraum (nicht wirklich optimierbar) kommen viel zu viele Stickoxide aufgrund der heisseren Verbrennung heraus.
Das ist nur eine weitere Sackgasse wie auch Bio Fuel.
Oder ein genialer Versuch, die Elektromobilität durch vermeintliche andere Lösungen weiter zu verzögern.
Aber noch mehr Zeit zu verlieren können wir uns nun wirklich nicht mehr leisten. Auch im Hinblick auf unsere Arbeitsplätze.
Die Wettbewerber warten nicht auf uns. Und die Chinesen sehen die Batterieelektromobilität als gigantische Chance für Wachstum und Wohlstand, insbesondere weil deren Industrie etwas zu schwächeln beginnt. Eine Diktatur hat leider einmalig tolle Möglichkeiten, ein Ziel voranzubringen. Das werden sie knallhart nutzen.
Peter W meint
Man darf sich aber auch fragen, warum die E-Busse so extrem teuer sind. Der doppelte Preis zum Diesel kann nicht gerechtfertigt sein.
Mini-Fan meint
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Daniel S meint
Plugin Hybrid sollte nicht gefördert werden.
Bus meint
Der Plug-In Hybrid hat beim Bus den Vorteil, dass er deutlich mehr Schadstoffersparnis je Euro aufweist als die reinen elektrischen Fahrzeuge. Wenn wir also schnell deutlich sauberer werden wollen ist der Hybrid die richtige Wahl. Selbst ohne externe Stromzufuhr spart man mit diesen Fahrzeugen inzwischen schon etwa 25 % Diesel durch die kleinere Auslegung des Verbrenners und die Rekuperation ein. 300 Mio Euro über 4 Jahre ist schließlich auch gar nicht soviel Geld (es werden ca. 6.000 neue Busse im Jahr in Deutschland zugelassen).
Trotzdem ist es natürlich sinnvoll, auch beim E-Bus weiterzumachen. Dieser wird langfristig schließlich auch die Hybriden ersetzten. Es gilt hier allerdings vor allem Erfahrungen zu sammeln und das ganze somit langsam auszubauen.
TeslaM3Hunter meint
+1
E meint
Nicht Nur E Busse von Daimler wenn Byd Liefert dann halt von denen
eMobilitätsberater meint
e-Busse von BYD hat Herr Scheuer abgelehnt. Zitat “ Wir machen doch kein Wirtschaftsförderprogramm für die Chinesen“
Max meint
Auch wenn er genau das dachte, so mutig war er nicht. „für die asiatische Wirtschaft“ war die gewählte Verpackung. Auch wenn solche Aussagen vielleicht für Bus-Daimler und Bus-MAN hierzulande hilfsreich sind, dürften andere deutsche Unternehmer, die in China tätig sind, und das sind viele, ihn für solche „verantwortungsvolle und weise“ Absatzförderung verfluchen. Aber was zählt das schon, wenn man seinen Spezial-Buddies helfen kann. Qualitätspolitik halt. Die Chinesen haben da einen sensiblen Sensor, wie man mit ihnen umgeht. Das haben die Koreaner mit ihrem Raketenschirm schon erfahren dürfen. Und zwar heftig.
Zum anderen scheint bei den Buspreisen etwas faul zu sein. Auch bei BYD. Durch was kostet ein E-Bus mit 100.000€ Batterien (500 kWh) an Bord 700.000€ ? ? Passt nicht !
150kW meint
„Die Chinesen haben da einen sensiblen Sensor, wie man mit ihnen umgeht“
Soll das ein Witz sein? Die ganzen Subventionen und Steuervorteile für Elektroautos gibt es bis heute in China nur für E-Autos die unter beteiligung eines chinesischen Unternehmens mit chinesischen Akkus gebaut werden.
Die Chinesen sind also die letzten die sich über so ein vorgehen beschweren könnten.
Max meint
@150kw
Wieso ? Hatte ich was von Fairness geschrieben ? Die machen ihr eigenes egoistisches Ding. Mit entsprechendem Regelwerk. Ohne die UNO vorher zu fragen. Ist schon ein dickes Ding. Wenn Sie sich noch weiter in Asien umschauen, werden Sie egoistische Regelungen zuhauf finden, die Inländer ganz deutlich bevorzugen oder Ausländer gleich komplett ausschliessen. Am besten Sie kaufen ab heute gar nichts mehr aus Fernost, sofern ich aus Ihrem Kommentar den Ansatz „Gleichfair für alle“ als Anspruch richtig interpretiere.
150kW meint
„Die machen ihr eigenes egoistisches Ding.“
Eben, von daher werden die sich wohl kaum beschweren wenn sie ähnlich behandelt werden.