Volkswagen hat gewarnt, dass trotz guter Ergebnisse Arbeitsplätze in Deutschland gefährdet seien. Der Konzern begründete dies mit dem anstehenden radikalen Wandel der Automobilindustrie. Medienberichten nach plant die Kernmarke VW Pkw nun ein milliardenschweres Sparprogramm mit dem Abbau von Tausenden Stellen.
Vorstandschef Herbert Diess wolle von 2023 an über zusätzliche Effizienzmaßnahmen 5,9 Milliarden Euro pro Jahr einsparen, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf Insider. Das Unternehmen benötige für die Umstellung auf Elektroautos mehr Geld, heißt es. Dafür könnten in den nächsten vier Jahren 5000 Jobs in der Verwaltung wegfallen. Womöglich seien sogar 7000 Arbeitsplätze gefährdet.
Volkswagen wollte den Bericht nicht kommentieren und verwies auf die Jahrespressekonferenz der Marke am Mittwoch. Der Betriebsrat bezeichnete die Meldung über weitere Stellenstreichungen als pure Spekulation.
Vor allem wegen schärferer EU-Vorgaben beim CO2-Ausstoß will Volkswagen künftig umfassend auf Elektroautos setzen. Stromer sind simpler aufgebaut und damit einfacher herzustellen, sie benötigen daher nicht mehr so viel Arbeitskraft. Aufgrund der noch höheren Kosten wirft die alternative Antriebsart zunächst weniger Gewinn ab. Die Mehrkosten – etwa für die Batterien – können jedoch nicht in vollem Umfang auf die Kunden umgelegt werden.
hu.ms meint
Wieder mal nett, eure kommentare hier zu lesen.
Die tesla-fans, die angst vor den VW-MEB-BEV-stückzahlen haben.
Die „geiz-ist-geil“ leute, die einen diesen gekauft haben.
In jedem produktionsbetrieb muss der personalstand entsprechend dem bedarf angepasst werden – sogar bei tesla. :-)
Wenn es dafür für die breite masse ein schönes argument gibt – hier bei VW: umstellung auf e-autoproduktion – um so einfacher.
Michael S. meint
Haha. Welche MEB-Stückzahlen denn? Bis da mal ernstzunehmend was passiert, vergehen noch Jahre! Und dann? Gerade mal 300.000 Autos p.a. aus Zwickau, irgendwann in 2020. Wobei das ja für alle 3 dort geplanten Modelle die gesamte Jahresproduktion ist… Noch später kommt dann vermutlich Emden und dann jedes Jahr ein Werk mehr. Oder so ähnlich.
Und komisch, dass bei Tesla gleich die Welt untergeht, wenn die ihre Mitarbeiter entlassen, aber bei VW man ein gesundes Schrumpfen feststellen darf…
alupo meint
Dass VW bzw. VV nicht besonders produktiv arbeitet liest man gelegentlich. Wenn das stimmt, dann hat VV schon kostenbedingte Wettbewerbsprobleme, die ich aber nicht als gefährlich für das Unternehmen einstufen würde, sondern eher als ein eher leicht zu hebendes Potential ansehe.
Dass die Umstellung auf auspufflose Mobilität jetzt eine gute Gelegenheit zur Personalsstabdsanpassung bietet ist doch klar. Und ein neuer Chef hat gar keine andere Möglichkeit diese Gelegenheit zu nutzen.
Lustig, aber vermutlich richtig, finde ich es nur, dass das die Verwaltung betrifft.
Es war mir bisher nicht klar, dass eAutos weniger an Verwaltung benötigen als Verbrenner Ich dachte bisher, dass das „weniger Personal“ eher an der deutlich geringeren Komplexität des Antriebstranges incl. der Abgasnachbehandlung liegen würde. Naja, scheinbar ist die Buchführung beim eAuto auch weniger kompliziert als beim Verbrenner ;-). Man braucht sich nicht um das Belügen der Behörden kümmern.
Michael S. meint
Lustig ist auch, wenn jemand eigene Abkürzungen erfindet, die nicht erklärt, und denkt, es wäre gebräuchlich und jeder würde sie verstehen…
Mini-Fan meint
@Michael S.
vielleicht möchte er uns sagen, daß die Worte „Verbrecher, Verbrenner, Volk, Verdummung und Verein“ alle mit „V“ beginnen. Jetzt hast du die freie Auswahl.
Peter W meint
VW will lediglich Druck machen. Der Gesellschaft und Politik soll aufgezeigt werden, dass der Dieselbetrug allemal besser war als das Elektroauto. Mit Fake-Abgasnachbehandlung konnte man die schönen Arbeitsplätze erhalten, aber Elektroautos die nur noch aus zugekauften Teilen bestehen, weil man selbst weder Akkus noch E-Motoren bauen kann, zerstören die schöne rosarote Betrügerwelt.
Wir sollten uns aber nicht für dumm verkaufen lassen! In Deutschland fehlen zehntausende Fachkräfte, Arbeit ist also genug da. Unnötige Arbeitsplätze dürfen gerne durch sinnvolle ersetzt werden. Jeder Arbeitsplatz, der in der Verpesterindustrie weg fällt kann an anderer Stelle mit einem umweltfreundlicheren ersetzt werden. Das gilt auch für die Stromproduktion.
Düsentrieb meint
Dabei besteht in Deutschland aber leider noch das Problem, dass i.d.R. hochspezialisierte, erfahrene, mehrsprachige Mitarbeiter gesucht werden die jung und formbar, willig als auch billig zu haben sind. Einen MA in der Sitzentwicklung einzusetzen der vorher für Außenspiegel zuständig war ist schlicht undenkbar.
150kW meint
„aber Elektroautos die nur noch aus zugekauften Teilen bestehen, weil man selbst weder Akkus noch E-Motoren bauen kann, zerstören die schöne rosarote Betrügerwelt.“
VW baut Elektromotoren selbst.
Michael S. meint
Und die Karosserie. Aber damit ist dann auch ein Großteil der hausinternen Fertigungstiefe schon erschöpft…
Peter W meint
ok, dass die E-Motoren selbst bauen, glaub ich ja gerne, aber insgesamt bleibt da wirklich nicht mehr viel. Audi-E-Motoren werden doch in Rumänien von Arbeitern gebaut die 300 Euro im Monat verdienen oder? Der Verbrennermotorenbau ist ein großer Brocken, und auch das wichtigste und technisch aufwändigste Teil des Fzgs.
Wer Kaosserien pressen und zusammenschweißen kann, kann auch komplette E-Autos bauen. Das ist das eigentliche Problem für die etablierten Hersteller.
McGybrush meint
Die Alternative Überschrift in 10 Jahren:
Wegen NICHTumstellung auf Elektroautos: VW könnte alle Jobs streichen.
Düsentrieb meint
Das ist nur ein Schritt von vielen um die Regierung bezüglich der Grenzwerte und E-Mobilitätsbremse weichzukochen und den Großteil der Bevölkerung hinter sich zu bringen. Da ‚opfern‘ die schon einfach mal ein paar MA die sie sowieso loswerden wollten.
Thrawn meint
Wie jetzt?
Einerseits beklagt die Industrie Fachkräftemangel, dann wieder, dass sie zuviel Leute haben. Es wird halt gedreht, wie man’s gerade baucht.
Sollten also die 5000 Stellen keine Fachkräfte sein? Warum hat man die dann vorher überhaupt eingestellt? Klar, kann man eine Buchhalter nicht mal eben in die E-Mobil Entwicklungsabteilung stecken. Trotzdem kommt mir die ganze Sache ein Stück weit gefaked vor: „Seht her, was ihr uns mit eurem E Gedöns antut.“
Was die Produktion betrifft: Die Fertigungstiefe ist bei den Herstellern ja ziemlich überschaubar. Die liegt eher bei den Zulieferern. Oder im Ausland, siehe VW Motorenwerk Gyor, Ungarn. Viele Standorte hier sind reine Montagebetriebe. Die Leute am Montageband muss man nicht entlassen, die kann man umschulen. Montage ist Montage.
Das Risiko bei solchen Ankündigungen ist immer, dass sich die guten Leute ganz schnell was anderes suchen und man bleibt auf den Zauderern und Mitläufern sitzen. So baut man super auch Personalqualität ab.
Christian meint
Solche Nachrichten nerven einfach nur. Wozu muß das jetzt so breit öffentlich ausgetreten werden? Wieviel Prozent der Verwaltung sind das denn? Und wieviele davon gehen in den nächsten 5 Jahren sowieso in den Ruhestand?
P.S. Baden-Württemberg braucht gaaanz dringend Erntehelfer
Reiter meint
D: Wir halten so lange an Arbeitsplätzen fest, bis der Staat das tote oder ausgegliederte Firmengebilde Arbeitslosenstatistik-konform steuermillionenschwer auflöst.
USA/China: Wir haben mehr als eine Hightechbranche durch unsere Flexibilität erlangt, speziell in Schlüsseltechnologien, dann geht doch zu Facebook, Alphabet, amazon, ebay, alibaba, byd, geely, tencent, apple huawei, winaico,……
Porsche 911 meint
„Stromer sind simpler aufgebaut und damit einfacher herzustellen, sie benötigen daher nicht mehr so viel Arbeitskraft“
„Dafür könnten in den nächsten vier Jahren 5000 Jobs in der Verwaltung wegfallen“
Und die Arbeitskraft für die Herstellung von Autos kommt ja bekanntlich aus der Verwaltung…
Jeru meint
Den Teil des Artikels habe ich auch nicht verstanden.
Vielleicht hätte die Redaktion auch eine andere Begründung finden können. Wer weniger Teile zukaufen muss hat zB. auch weniger Verwaltungsaufwand.
Swissli meint
Weniger Teile, weniger Einkäufer/Logistiker/Controller in der „Verwaltung“.
Aber klar, auch in der Produktion wird es weniger Personal benötigen. Vielleicht hofft man da eher auf die natürliche Fluktuation (weil Kündigungen aus Untwernehmenssicht zu teuer sind?).
Porsche 911 meint
@Jeru & @Swissli
Mit „Arbeitskraft“ verbinde ich eher das tatsächliche Montieren bzw. Bauen eines Autos.
Der Hinweis auf weniger Teile im Einkauf und der damit verbundene geringere Aufwand bei Budgets etc. ist aber ein sehr guter Hinweis
ecomento.de meint
Der Abbau von zusätzlichen Stellen ist Teil eines Sparprogramms, das aufgrund der Umstellung auf Elektroautos durchgeführt werden soll. Dafür wird nun offenbar auch die Verwaltung ausgedünnt. Zuvor wurde bereits angekündigt, dass über die nächsten Jahre bis zu 23.000 Arbeitsplätze über Fluktuation und Altersteilzeit abgebaut werden:
https://ecomento.de/2016/10/31/wegen-umbau-elektroautos-bei-vw-fallen-tausende-jobs-weg/
VG | ecomento.de
Wännä meint
Ein ganz normaler Anpassungsprozess also, den andere Branchen schon vor langer, langer Zeit kennengelernt haben UND damit fertig geworden sind.
Sicher war das Jammern zuerst immer groß. Arbeitsplatzgarantien wurden gefordert usw.
Je früher und je ehrlicher man diesen schmerzlichen Prozess angeht, desto verträglicher wird er für ALLE Beteiligten.
Ducktales meint
Wie jetzt? Das kann doch nicht sein, *grummel*
das macht doch nur die böse böse Firma aus Californien.
Bestimmt eine Fake News.
Gerade die Verwaltung mit trägt maßgeblich zur Wertschöpfung bei,
sonst wäre weder die Gehälter noch dei Boni (teilweise in 6stelliger Höhe) gerechtfertigt.
Wer da in Frührente (noch früher als mit 60) geht fällt meist weich.
Schade nur, dass das Management für die eigenen Fehler gern andere zahlen lässt. Soviel zum Thema Wandel der Unternehmenskultur.
Ducktales meint
Warte auf die Stellungnahmen der Konzern-Weltmarktführer-Fanboy-Lobby.
Bin gespannt.
Jürgen Kohl meint
Hätte man nicht jahrelang in selbstherrlicher Arroganz die Zukunft verschlafen, hätte man heute eine Akkuproduktion und müsste nicht die Akkus auf dem Markt teuer kaufen. Dann könnte man hier auch noch Gewinn generieren, wie es Tesla mit der Gigafactory und dem Model 3 für 35.000 € derzeit vormacht.
Jeru meint
Können Sie das mit Zahlen belegen?
Ich habe dazu nichts gefunden und würde mich daher freuen, wenn sie ihre Meinung/Vermutung mit Quellen belegen könnten.
Danke!
JoSa meint
Wenn sie, der ständig nach Quellen sucht, nichts gefunden haben, ist das schon sehr bedenklich und macht mir Angst. :)
Swissli meint
Niemand kennt die wirklichen Einkaufspreise für Zellen bei Tesla, VW u.a.
Und niemand kennt die Margen/Gewinne/Verluste der Zellhersteller.
Reine Spekulation, dass eine eigene Zellproduktion für VW wirtschaftlich wäre.
Zudem werden jetzt Zellfabriken in Deutschland und Europa gebaut (geographische Nähe zu Kunden erforderlich). Ob nun Arbeitsplätze in D von VW oder einer chinesischen Firma kommen, spielt schlussendlich keine Rolle.
alupo meint
Die Größe macht schon ein Unterschied bei den Kosten. Undcda hat die GF 1 eben schon heute eine Kapazität von 35 GWh/50 GWh und wird weiter schnell auf 105 GWh/150 GWh ausgebaut.
Dagegen ist das was irgendwann einmal in Deutschland kommen sollte eine Miniplant ;-).
Ich hoffe, dass da wirklich einmal etwas in Betrieb geht. Und dass die Anlagen auch mit eigener erneuerbarer Energie zu 100 % betrieben wird, Vorbild GF1. Ok, ich komme ins träumen. Wir hier reden in Deutschland nur über Umweltschutz.
150kW meint
„wird weiter schnell auf 105 GWh/150 GWh ausgebaut.“
Bisher wird da gar nichts ausgebaut.
„Und dass die Anlagen auch mit eigener erneuerbarer Energie zu 100 % betrieben wird, Vorbild GF1. “
Die Solar-und Windkraftanlage ist inzwischen fertig? War mit entgangen.
slefas meint
Miniplant?
Was CATL in Erfurt baut bzw. plant, kann es locker mit der Leistung der GF aufnehmen.
Satcadir meint
„Niemand kennt die wirklichen Einkaufspreise für Zellen bei Tesla, VW u.a.“
Also ich kenn die Preise von LG Chem für den Chevrolet Bolt.
Mary Barra, Quoten Ceo von General Motors hat sie doch freundlicherweise dem versammelten Publikum auf der Detroit Motor Show kundgetan????: 147 Dollar/kwh.
hu.ms meint
Ein M3 SR für 35.000 € wird es nicht geben.
Es wird mind. 40.000 € kosten, da transport, zoll und deutsche Mwst hinzukommen.
Und dann bleibt noch die frage, wann diese version hier bestellbar wird und anschliessend ausgeliefert werden kann.
Ab herbst kann man auch verschiedene reichweitengleiche BEV aus europa bestellen. Sie beschleunigen allerdings nicht so schnell, die höchtgeschwindigkeit ist geringer und sie haben eine große heckklappe. Und wer braucht schon ein dichtes vertriebs- und wartungsnetz?
Selnim meint
Steht hu.ms für heinrich unger model s?
Heureka meint
Bei allem Wohlwollen, aber Tesla wird nach eigenem Bekunden 2019 in Q1 eher keine Gewinne machen, in Q2 vielleicht und danach hat man es vor.