Der US-Hersteller Lightning Motorcycles bietet ab sofort ein neues Elektro-Motorrad an – die Lightning Strike. Wie die Batterie-Zweiräder von beispielsweise Energica bietet das Modell Höchstleistung, der Preis liegt jedoch deutlich unter vergleichbaren Angeboten.
Lightning wurde bereits 2009 gegründet, seitdem hat das Unternehmen die eingesetzten Elektroantriebe eigenen Angaben nach zu den besten der Branche weiterentwickelt. Das künftige Ziel sei, die Kosten für die Technik niedrig zu halten, um hochqualitative E-Motorräder zu möglichst erschwinglichen Preisen herstellen zu können.
Die Lightning Strike wird in den USA ab 12.998 Dollar vor Steuern verkauft, die vorerst teuerste Ausführung kostet 19.998 Dollar. Andere Hochleistungs-Stromer liegen teils wesentlich darüber. Auch herkömmlich angetriebene Rennmaschinen mit Straßenzulassung kosten meist mehr.
In der Grundausführung leistet die Strike 67 kW (90 PS) und ein Drehmoment von 244 Nm. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 217 km/h. Gegen Aufpreis gibt es 90 kW (120 PS) – das Drehmoment liegt weiter bei 244 Nm – und eine Maximalgeschwindigkeit von 241 km/h.
Die Strike lässt sich mit drei verschiedenen Batterien ausstatten. Die Kapazitäten von 10, 15 und 20 kWh sollen Reichweiten von bis zu 161, 241 bzw. 322 Kilometern mit einer Ladung erlauben. Strom gezapft wird im Idealfall über den hierzulande üblichen CCS-Standard. Die Batterie soll sich mit der Schnelllade-Option in 35 Minuten für um die 160 Kilometer füllen lassen. An der Haushaltssteckdose lässt sich die Vollladung über Nacht realisieren.
Die Strike lässt sich laut Lightning sowohl auf der Rennstrecke wie auf öffentlichen Straßen und in der Stadt „ausgeglichen und intuitiv“ kontrollieren. Neben dem Preis und den Leistungsdaten stellt der Anbieter die „mit Abstand effizienteste Aerodynamik aller aktuellen Elektromotorräder“ in den Fokus. Produziert wird ab Juli 2019 in Kalifornien. Die Auslieferungen sind zunächst auf die USA beschränkt, im Laufe des Jahres soll international expandiert werden.
weber-limbach@t-online.de meint
Wenn ich überlege in wie vielen Dörfern schon nachts ein Durchfahrverbot für Motorräder gibt und zwar einzig und allein wegen des Lärms, da hat man jetzt wenigstens mal eine vernünftige Alternative.
stan meint
Da bekommt sogar Zero mit seiner neuen SR/F ordentlich Konkurrenz:
– kein DC CCS
– 190Nm
– 14,4 kWh + 3,6 kWh (Powertank)
– 226 kg (ohne Powertank)
– 20.490 € bzw. 22.690 € (ohne Powertank)
Mike meint
Also es gibt ja schon so einige E- Motorräder , aber mit dieser Lightning Strike würde es mich nicht wundern wenn der Durchbruch zur E-Mobilität auch bei den Motorrädern jetzt gelingt ;)
Krasses E-Moped ;)
Stocki meint
Du nimmst mir die Worte aus dem Mund. Mit so einer Maschine könnte auch bei mir das Verbrennerzeitalter in Sachen Mopped beendet werden.
Alter_eg.o meint
Kündigt sich mit der Lightning die E-Mobility-Dämmerung auch bei den Bikes an? Die Eleganz des E-Antriebs ist berückend.
Aber keine Sorge, die Vibrationen und das Getöse haben so viele Fans, dass erst noch ein 30jähriger Glaubenskrieg ausbricht.
Swissli meint
Stufenlos aus Kurven beschleunigen und fast geräuschlos über einen Pass oder in einer schönen Landschaft zu fahren wird auch eingefleischte Motorradfans begeistern.
Klar, ein harter Kern der Knatterbikefraktion wird überleben, wie auch bei Autos.
Bei E-Bikes (Pedelecs) wars am Anfang ähnlich: nur was für Senioren, dann sind doch „plötzlich“ jüngere umgesattelt. Für echte Sportler (Mountainbike) war E-Unterstützung total verpönt. Heute werden bald mehr E-Mountainbikes verkauft als City E-Bikes.
DerOssi meint
Warum muss das in einem (Glaubens)“Krieg“ enden? …soll doch jeder fahren, was und so lange er will!
bzw. kann!
Und vorallem die Frage, wer fängt dann wohl den „Krieg“ an? Bzw. stört den Frieden?!
Leben und leben lassen… fahren und fahren lassen, sollte beim Moped die Devise sein… ;-)
Peter W meint
Den „Krieg“ fangen meisten diejenigen an, die sich in ihrer Tradition gestört fühlen. Das ist bei den Religionen genau so wie beim Transportmittel. Die Tradition ist der Feind des Fortschritts, das war schon immer so.
Gunarr meint
Der Preis ist auf jeden Fall attraktiv. Wenn sie jetzt noch das Gewicht unter 220 kg halten können, will ich eine haben.
Gunnar meint
Auf Elektrek sind die Gewichte mit 206kg / 211kg und 220kg angegeben. (Kleine / mittlere/ große Batterie)
Sebastian meint
Sehr geil und nicht teurer als andere Supersportler. Um die 20.000 für eine 1000er auszugeben ist kein Problem und hier noch mit 20 kWh Akku. Hoffe die kommt nach Deurschland!
Sebastian meint
Ja, es kommt noch die Steuer drauf. Aber 25 k€ kann ich mir auch zusammenkonfigurieren bei einer 1000er.
Jemand meint
es sind ja nicht 20k€, sondern 20k$ vor Steuern.
d.h., erstmal Kursumrechnung, evtl. Export-Aufschläge, dann Steuern.
Ich komme da, wenn ich für Lieferung und Export zusammen 1000€ ansetze, bei (17.829€+1.000€)*1,19= 22.406,51€ raus. keine 25k€! ;)
Thrawn meint
244Nm Drehmoment in einem Bike! Das ist mal ’ne Ansage… Das sind harte Zeiten
für Metzeler, Michelin und wie sie alle heißen…
Zum Vergleich: Eine 2019er BMW S1000RR mit M Paket hat hat gerade mal 113Nm.
Auf der Rennstrecke ist das zwar weniger relevant, da zählt eher die Leistung oben raus, aber im Straßenverkehr ist das was anderes.
Peter W meint
Vom Drehmoment sind immer alle fasziniert. Es ist dabei wichtig welches Drehmoment am Rad ankommt. Niedrige Drehzahl und hohes Drehmoment bringen auch nicht mehr Leistung auf den Asphalt wie hohe Drehzahl und niedriges Drehmoment. Entscheidend ist also die Übersetzung, die dafür verantwortlich ist wieviel Drehmoment am Rad tatsächlich ankommt.
Daniel S meint
Freue mich schon darauf, dieses Motorrad Probe zu fahren!
Wenn die Beschleunigung – was zu erwarten ist – ähnlich der einer Energica ist, dann dürften es andere Bikes schwer haben, diesem Motorrad zu folgen.
Eine Variante als Naked-Bike hätte zwar weniger Reichweite, wäre aber auch sehr nett…
Karla01 meint
Das kann 500Nm haben, ich fahre trotzdem lieber ein Motorrad bei dem ich was zu tun habe, sowohl beim Fahren als auch im Stehen…das ist ja schließlich warum man Motorrad fährt. Mit dem Moped im Hänger kann ich hinfahren wo ich will (egal ob es dort ein Schnellladernetz gibt der nicht), kann dort mit dem Motorrad fahren so lange ich will und zwar so, dass ich an meine Reichweitengrenze komme, nicht das Motorrad. Ich kann auf der Rennstrecke so viele Turns fahren wie ich will und die Turns können dauern bis der Tank leer ist, das ist auch egal, ist ja in 5 Minuten wieder voll.
Nein – Emobilität – nicht beim Motorrad – nicht mit mir. Viel Spaß bei denen welche damit zum Treff fahren wollen, also das Moped eh nur paar Meter bewegen, aber das Elektromotorrad wird noch mindestens 10 Jahre ein NoGo bei mir bleiben.
Andererseits ist halt zumindest in der Theorie der Weg zur Verringerung der Wahrscheinlichkeit von Fahrverboten, weil die Teile leiser sind…aber so wie ich unsere Mitbürger kenne wird das Motorradfahren auch noch erschwert selbst wenn Motorräder Schall absorbieren.
Stocki meint
@Alter_eg.o hat es oben schon erwähnt. Der Glaubenskrieg bricht aus, und @Karla01 macht den Anfang!
q.e.d.
DerOssi meint
Fragt sich nur, wer so einen „Glaubenskrieg“ beginnt… die, die einfach ihr Hobby weiter wie gehabt pflegen wollen, weil es Spaß macht, so wie es ist, oder die, die Ihnen versuchen einreden zu wollen, dass das alles völlig überholt sei und sie bisher völlig falsch Spaß gehabt hätten… denk mal drüber nach ;-)
Soll doch jeder mit dem Gefährt und seinen persönlichen Gründen Spaß haben, wie er will…. und ich hoffe, dass gerade die „Biker-Gemeinde“ durch so etwas nicht spalten lässt…
Des weiteren… moderne Bikes sind heutzutage schon so potent, da wirst mit 200Nm auf öffentlichen Straßen keinen „Vorteil“ rausfahren… nur falls das das u.a. erklärte Ziel bei einem E-Motorrad sein sollte… die E-Power muss eh bei niedrigen Geschwindigkeiten gezügelt werden, damit nicht ständig das Vorderrad in der Luft ist oder ein Rückwärtssalto droht…
Karl meint
Dann fahr eine URAL (ich hab‘s hinter mir).
Werde mir die Strike auf jeden Fall ansehen. Ob ich dann irgendwann meine K1200S verkaufe, mal sehen. Ist eh nicht mehr viel wert.
Sebastian meint
Wenn ich schon lese „Moped und Anhänger“ dann kannst du wohl auch beruhigt die Lightning fahren. Deine persönliche Reichweitengrenze scheint nicht sehr hoch zu sein.
Allerdings möchte ich mit einer Supersportler auch nicht reisen. Da fand ich meine Naked schon grenzwertig. Eher Reiseenduro oder Tourer.
alupo meint
Es gibt auch Leute in Deutschland, welche auf Pferden reiten. Das ist völlig in Ordnung.
Wenn hier einer einer antiquierten Antriebsform die Stange halten will, und wenn es nur um das Auffallen durch den Lärm geht, ist das genauso in Ordnung. Aber für Wertschätzung durch Lärm gibt es in der dadurch malträtierten Bevölkerung ganz sicher keine Zustimmung.