Bei Rheinmetall Automotive AG, der Automobilsparte des Mutterkonzerns Rheinmetall, ist man überzeugt, dass Elektromobilität „nicht ohne Verbrenner-Know-how“ vorangetrieben werden kann. Geschäftsführer Horst Binnig sieht in der alternativen Antriebsart große Chancen für Zulieferer, die sich bisher auf Verbrenner-Technik konzentriert haben.
„Der weltweite Boom der Elektromobilität wird sich auch nachhaltig positiv auf traditionelle Spezialisten aus dem Bereich Verbrennungstechnik auswirken“, sagt Binnig. „Die Automobilhersteller benötigen für ihre modernen Antriebssysteme die Unterstützung einer funktionierenden Zuliefererbasis und vor allem deren mit der Verbrennungstechnik langjährig gewachsenes Know-how in den Bereichen Entwicklung und Fertigungstechnik.“
Voraussetzung für den Erfolg bei E-Mobilität sei, dass Unternehmen den Wandel rechtzeitig erkennen und die unternehmerischen Weichen entsprechend frühzeitig stellen, so Binnig. Dies gelte in besonderem Maße für diejenigen Komponenten elektrischer Antriebe, die aufwändige und Know-how-intensive Produktionsverfahren bei der Herstellung voraussetzen.
Binnig nennt als ein Beispiel den Aluminiumguss von Gehäusen für E-Motoren. Das aufwändige Kühlsystem dieser Komponente, die zur Temperierung des Elektroantriebs beiträgt, setze ein besonderes Gießverfahren voraus, das in Deutschland zur Serienreife entwickelt wurde und mittlerweile erfolgreich in China eingesetzt wird. Dies gelte auch für die ebenfalls auf Temperierung angewiesenen Träger für Batteriepakete. Hier seien Startups auf den Beitrag traditioneller Zulieferer aus dem Verbrennungsbereich angewiesen.
„Auch bereits seit vielen Jahren in Verbrennungsmotoren eingesetzte elektrische Kühlmittelpumpen aber auch innovative Wärmepumpen sind notwendig, um das erforderliche komplizierte Temperaturmanagement von Leistungselektronik, Elektromotor oder Batterie nebst der Beheizung des Fahrgastraumes zu gewährleisten“, meint Binnig. Hinzu kämen elektrische Vakuumpumpen, um den notwendigen Bremsdruck bei Elektro-, Hybrid- oder Brennstoffzellen-Fahrzeugen aufzubauen.
Florian meint
Ich bin ein Fan von Elektromobilität und hoffe bald, viele Elektrofahrzeuge auf der Straßen sehen zu können. Ich bin damit einverstanden, dass Unternehmen den Wandel und die neuen Bedürfnisse rechtzeitig erkennen sollen. Ich bin sehr neugierig zu erfahren, wie Motoren noch effizienter entwickelt werden.
alupo meint
Ich habe den Eindruck , dass sich da jemand selbst Mut zusprechen mußte.
Ein ausgeklügeltes Kühlsystem, wow. Ich frage mich, wie das denn vor 100 Jahren mit den eMotoren geklappt hat. Ein Wunder? Oder gar reine Esotherik?
Eine Wärmepumpe, noch so was Neumodisches? Wann wurde der Kühlschrank erfunden? Irgendwann wird der ja auch zu erwerben sein…
Ironie Ende
Strauss meint
Deshalb können alte Verbrennerfirmen nie zu Pioneeren der E Mobilität werden. Beispiel : Wenn Volvo bis 2024 bei den E Autos voll dabei sein will, werden sie Tesla und Hundai, sowie Kia betr. Technik 15 Jahre hinterher hinken. Die Schwaben pröbeln wieder am Wasserstoff herum. Die Japaner würden dies ja auch tun. Nur hat Tojota neben dem Mirai auch noch ein kompletes Sortiment an Hybrid s Autos.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Prinzipiell hat Herr Binnig mit seiner Meinung Recht; insbesondere wenn er E-Mobilität als Chance sieht.
Aber er schreibt auch „….setze ein besonderes Gießverfahren voraus, das in Deutschland zur Serienreife entwickelt wurde und mittlerweile erfolgreich in China eingesetzt wird.“
Ja, da ist es wieder: China erkennt sofort Schlüsseltechnologien und holt diese dann gleich ins Land. Und warum: Weil sie die E-Mobilität als einmalige Chance sehen, in diesem Bereich Weltmarktführer zu werden. Und weil sie sich frühzeitig mit dieser neuen Technologie beschäftigt haben.
Die im letzten Satz genannten Pumpen bzw. Vakuumpumpen-Produkte gibt es bereits in Großserie, da gibt es wenig zu entwickeln und wenig Vorsprung durch Technik. Tesla hat sie, die Chinesen auch.
xordinary meint
„Voraussetzung für den Erfolg bei E-Mobilität sei, dass Unternehmen den Wandel rechtzeitig erkennen und die unternehmerischen Weichen entsprechend frühzeitig stellen“
Bisschen spät, wa?