Bentley richtet sich neu aus, unter anderem bei E-Mobilität. Die Zukunftsstrategie für die Volkswagen-Tochter soll bis zum Sommer festgezurrt werden. Technikchef Werner Tietz gab kürzlich einen ersten Ausblick auf die Pläne.
Tietz erklärte im Gespräch mit Autocar, dass sich Bentley gegen besonders sportliche Modelle wie die in den letzten Jahren gezeigten Studien EXP 10 Speed 6 oder den elektrischen EXP 12 Speed 6e entschieden hat. „Reine Sportwagen sind kein Thema für uns“, sagte er. Im Fokus stünden bis auf weites Gran-Turismo-Modelle.
Neue Baureihen sollen die Zielgruppe der Marke erweitern, nicht lediglich in den Garagen bereits bestehender Kunden ihren Platz finden, unterstrich der Bentley-Manager. „Als erstes wollen wir sicherstellen, dass wir einen Gran Turismo in jedem Segment haben. Das ist derzeit nicht der Fall“, so Tietz.
Das Ziel sei, einzigartige Fahrzeuge zu bieten, die sich „auf Knopfdruck“ von einem sportlichen in ein luxuriöses, „kultiviertes“ Gefährt verwandeln. Insbesondere im SUV-Segment sieht Bentley noch Potential, etwa für ein oberhalb des Bentayga angesiedeltes Modell für die USA und China. Kleinere als die bisher angebotenen Autos sind laut Tietz derzeit nicht vorgesehen.
Vorerst nur Teilzeit-Stromer
Mit Blick auf E-Mobilität sagte Bentleys Technikchef: „Wir prüfen unterschiedliche Konzepte für die Elektrifizierung. Die aktuelle Zusage ist, bis 2025 für jedes heute verkaufte Modell eine Plug-in-Hybrid-Variante anzubieten. Unsere Recherchen haben ergeben, dass die Kunden dies derzeit wollen.“
„Ein elektrisches Auto für die Stadt ist eine Idee, die wir haben“, so Tietz weiter. „Aber muss ein Elektroauto eine neue Baureihe sein oder der Nachfolger für etwas Bestehendes? Welche Reichweite muss ein Stadtauto haben? Es gibt so viele Aspekte, die wir berücksichtigen müssen, anstatt einfach zu sagen: ‚Wir bauen ein Elektroauto.'“
Tietz deutete an, dass ein vollelektrischer Bentley noch mehrere Jahre in der Zukunft liegt. Das Unternehmen verfolge die Entwicklung bei Batterien und warte darauf, dass sich die Energiedichte durch Neuentwicklungen wie etwa Festkörper-Batterien verdoppelt. Der Serieneinsatz von Akkus mit Festkörper-Technologie in Pkw gilt erst um 2025 herum als realistisch.
Bentley prüfe auch Brennstoffzellen-Systeme, die mit Wasserstoff Energie für den E-Antrieb erzeugen, sowie synthetische Kraftstoffe, ergänzte Tietz. „Es steht keinesfalls fest, dass Batterie-Elektroautos der richtige Weg sind“, meinte er. Wo es mit der Marke mittelfristig hin geht, will Bentley im Rahmen der Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen des Unternehmens im Juli darlegen.
nilsbär meint
„Es steht keinesfalls fest, dass Batterie-Elektroautos der richtige Weg sind“
Tietz steht da in direktem Widerspruch zu seinem Chef Diess, ebenso wie Audi. Diess sollte da mal ein Machtwort reden.
Simon meint
Wird Zeit das Herr Diess den Bentley Chef absetzt und vor 2025 Elektroautos produzieren lässt. Warum nicht die Porsche Taycan oder Audi Etron Plattform für elektrische Bentleys nutzen.