Die Nachfrage nach Elektroautos und Hybriden nimmt einer aktuellen Analyse zufolge exponentiell zu. Batteriebetriebene Stromer sind den Zulassungszahlen in den großen globalen Automärkten nach mit einer Wachstumsrate von 85,4 Prozent (295.888 Einheiten) das am stärksten wachsende Segment, so die Unternehmensberatung PwC.
In den europäischen Top-5-Märkten Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien zeigten E-Fahrzeuge im ersten Quartal 2019 ein positives Wachstum von insgesamt 34,5 Prozent, berichtet PwC. Dabei verzeichneten die Batterie-Autos mit 61,7 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2018 den stärksten Zuwachs. Klassische Hybridfahrzeuge ohne externe Lademöglichkeit legten im selben Zeitraum um 38,1 Prozent zu. Bei Plug-in-Hybriden sank die Zahl der Neuzulassungen um 6,3 Prozent.
„Die Zahlen des letzten Quartals geben deutliche Hinweise, dass sich der Markt für Elektroautos strukturell verändert“, sagt Felix Kuhnert von PwC. Die Produktion halte mit dem Wachstum der Nachfrage nach elektrisch angetriebenen Modellen allerdings nicht Schritt. „Der Markt für Elektromobilität ist in Europa derzeit sichtbar unterversorgt. Es fehlt immer noch die notwendige Produktauswahl, angekündigte Modelle etablierter Hersteller lassen auf sich warten“, so Kuhnert.
China bei E-Mobilität weiter an der Spitze
Der weltweit führende Markt für E-Autos ist weiter China. Dort nahm die Zahl der neuen batterieelektrischen Fahrzeuge laut PwC um 106,5 Prozent zu, während der Gesamtmarkt rückläufig war. Auch in absoluten Zahlen wird der Vorsprung des chinesischen Marktes deutlich: 185.000 der batteriebetriebenen Fahrzeuge kamen im ersten Quartal 2019 auf die Straße. Zum Vergleich: Die Top-5-Märkte der EU kamen zusammen gerade einmal auf 36.000 Neuzulassungen von Batteriefahrzeugen.
Die Plug-in-Hybride kletterten in China auf rund 54.000 Neuzulassungen – ein Plus von 39,4 Prozent, die klassischen Hybride um 23,1 Prozent. „Die Strategie in China ist klar erkennbar: Vollelektrische Autos sollen die konventionellen Antriebe nicht ergänzen wie in Europa, sondern wirklich ersetzen“, so PwC.
US-Käufer wollen rein elektrische Autos
In den USA legten die batterieelektrischen Autos im ersten Quartal 2019 um 36,3 Prozent zu (40.449 neuzugelassene Einheiten), berichtet PwC. Im Vorjahr hatte das Segment noch eine Wachstumsrate von knapp 130 Prozent verzeichnet. „Der Grund für das jetzt weniger starke Wachstum ist der Beginn der Auslieferung des Tesla Model 3 im vergangenen Jahr“, erläutert PwC-Berater Christoph Stürmer.
Der Anteil der neuzugelassenen Plug-in-Hybride und der klassischen Hybride ging in den USA zuletzt um 16,4 bzw. 0,8 Prozent zurück. „Das zeigt, dass technikaffine Konsumenten in den USA vollelektrische Fahrzeuge als begehrenswerte Produkte wahrnehmen und mehr und mehr auf solche Modelle umsteigen“, sagt Stürmer. Der Segmentanteil von batterieelektrischen Fahrzeugen liegt laut PwC in den USA bei 30 Prozent, während er in den europäischen Kernmärkten noch unter 20 Prozent beträgt.
Verdreifachung der Batterie-Fahrzeuge bis 2025
Der Marktanteil der Batteriefahrzeuge in den weltweit größten Märkten liegt derzeit bei etwa 2,1 Prozent, hat PwC berechnet. „Ab einem Marktanteil von etwa 3 Prozent kann man erfahrungsgemäß davon sprechen, dass eine Marke oder eine Technologie wirklich im Markt angekommen ist“, so die Berater. Wenn die Industrie sowie Verkehrs- und Energiepolitik konsequent gemeinsame Ziele verfolgt, könne diese 3-Prozent-Marke geknackt werden.
2019 werden insgesamt 2,7 Millionen batterieelektrische Fahrzeuge produziert, prognostiziert PwC. Bis 2025 könne sich diese Zahl auf rund acht Millionen verdreifachen. Bei den Plug-in-Hybriden erwartet PwC für dieses Jahr etwa 1,5 Millionen produzierte Einheiten, hauptsächlich im Segment der Premiummarken. Bis 2025 sei ein Anstieg um etwa das Vierfache auf gut fünf Millionen Fahrzeuge möglich.
Wasco meint
Das meistverkaufte Elektroauto in den ersten vier Monaten in Deutschland war das M3 mit 3700 Einheiten. Dann der Zoe mit 3656 und der i3 mit 2929.
hu.ms meint
„In den USA legten die batterieelektrischen Autos im ersten Quartal 2019 um 36,3 Prozent zu (40.449 neuzugelassene Einheiten), berichtet PwC. Im Vorjahr hatte das Segment noch eine Wachstumsrate von knapp 130 Prozent verzeichnet. „Der Grund für das jetzt weniger starke Wachstum ist der Beginn der Auslieferung des Tesla Model 3 im vergangenen Jahr“, erläutert PwC-Berater Christoph Stürmer. “
Wenn das tesla M3 so gut verkauft werden würde, müssten doch die zwachsraten im 1.Q. 2020 viel höher oder zumindest gleich hoch sein.
Die nachfrage in den USA schein stark zurückgegangen zu sein. Auslieferungspersonal wurde auch ausgestellt.
Nach europa und china wird auch nur geliefert weil der US-markt bereits gesättigt ist.
Die autos sind bei BEV technisch führend. Aber irgendwie wollen sie doch nicht so viele neuwagenkäufer haben. Diese meldung bestätigt wieder einmal meine einschätzung zur wirtschaftlichen entwicklung.
andi_nün meint
Die Überschrift müsste lauten „E-Auto Absatz verlangsamt sich“.
PwC geht von 2,7 Mio 2019 aus und 2025 von 8 Mio, das entspricht einer Wachstumsrate von 20% pro Jahr.
Jürgen S. meint
Nachfrage Absatz. Es ging PwC darum, auf eine exponentiell wachsende Nachfrage zu schließen und dass diese nicht befriedigt werden kann bis 2025. Insofern stimmt die Überschrift.
Andreas_Nün meint
Nicht eine einzige Zahl im Artikel bezieht sich auf die theoretisch über dem Angebot liegende Nachfrage, nicht eine einzige. Es werden nur tatsächliche Absatzzahlen genannt oder Phantasieproduktionszahlen für 2025.
Und eben auch eine völlig falsche Prognose. PwC geht hier ganz klar davon aus, dass sich das Produktionswachstum der E-Autos massiv abbremst.
Aber nachdem 90% der Angestellten von PwC bessere und schlechtere Buchhalter sind, ist das eh ok.
MiguelS NL meint
Wenn die Unternehmen bei sekundäre Produkte nicht das bieten können was die Kunden wollen, dann werden eben keine gekauft. Nur die (wenigen) die liefern können werden überleben. Der Markt(umsatz) ins gesamt bricht aber ein.
Die Verbrenner haben einerseits aber das Glück dass das meiste mit Instandhaltung verdient wird, was aber die Insolvenz nur aufschieben wird.
MiguelS NL meint
@EV1 meint
08.05.2019 um 14:50
„Warum wird der Neuwagenmarkt einbrechen wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt?…“
Futureman meint
Der E-Auto-Markt ist vergleichbar mit Photovoltaik:
Am Anfang war es ein Produkt, welches wesentlich teurer war als damalige Stromerzeugungseinheiten. Durch Förderprogramme gab es trotzdem ein Wachstum (von Anfang sehr niedrigem Niveau) von ca. 30% im Jahr.
Immer wieder gab es Produktknappheit, die durch fehlende Rohstoffverfügbarkeit gekennzeichnet war. Schnell wurde hier aber nachgesteuert so das über die Jahre das Wachstum von 30% pro Jahr anhielt.
Inzwischen hat sich der Markt verhundertfacht! und das wo es erst seit kurzer Zeit Preisgleichheit gibt.
Ein E-Auto hat im Gegensatz zur Photovoltaik aber noch viele zusätzliche Vorteile für den Fahrer. Wieso sollte hier nicht mindestens ein gleiches Wachstum erfolgen?
Ich denke eher, die chinesischen Hersteller (Tesla gehört hier in einigen Monat dazu) sorgen dafür, das bei Wunsch der Kunden auch ein jährliches Wachstum von 100% möglich ist. Wenn andere Hersteller dann nur 25% anstreben, werden sich die Marktanteile einfach entsprechend verschieben…
EsGeht meint
Der Osborn-Effekt -der schon begonnen hat – wird wohl noch in diesem Jahr spürbar werden. Wie gross darf der Absatzrückgang ab 2020 sein, bis es bei den „alten“ Herstellern zur Krise kommt? Sind es 10-, 12- 15- 20%?
Ich bin nicht mehr sicher, wie gross der Einbruch 2008 war, als GM und Crysler gerettet werden mussten?
CleantechnicaDOTcom hat am 25.2.19 dazu einen aufschlussreichen Artikel gebracht.
MiguelS NL meint
+1
Jürgen Baumann meint
Danke für den Hinweis auf den Artikel. Ähnliches zeigen auch Untersuchungen von Richard Randoll (Spiegel) und Ross Tessien (seeking alpha). Gegen 2026/2027 wird der letzte Verbrenner vom Band laufen.
Lewellyn meint
Das ist nur temporär. Es wäre das erste Multimilliardenbusiness, was an mangelnden Investitionen in Ressourcenschaffung scheitert.
Es dauert halt etwas, die notwendigen Strukturen aufzubauen. Aber in kein Business der Welt wird gerade so investiert wie in die Emobilität und alles, was dazu gehört.
henry86 meint
Die Analysten bringen mich immer wieder zum Lachen.
Jetzt stellen die endlich fest, dass es ein exponentielles Wachstum gibt.
Und dann prognostizieren die für die nächsten 6 Jahre doch wieder ein lineares Wachstum.
Bitte einfach mal ausrechnen, wo man in 6 Jahren liegt, wenn man jedes Jahr um 80 % wächst.
1.8 ^ 6
Tipp: Es ist nicht das 3 fache. Es ist das 34 fache.
Selbst wenn man vom abschwächenden Wachstum ausgeht, und nur 60 % wachstum unterstellt, ist man in 6 Jahren noch beim 16 fachen.
Allerdings gehe ich von erheblichen stärkeren Wachstumszahlen in Zukunft aus. Ab 2025 werden nirgends mehr Verbrenner gebaut. Wenn Batteriezellen unter 50 € die kWh kosten, sind Batterieelektroautos einfach konkurrenzlos günstig und Verbrenner damit aus dem Markt gekegelt. Und schon ab 2021/22 ist mit solchen (Einkaufspreisen bei Großherstellern) zu rechnen.
Und das autonome Fahren würde auf eine solche Entwicklung nochmal wie ein Brandbeschleuniger wirken.
MiguelS NL meint
+1
MiguelS NL meint
„Allerdings gehe ich von erheblichen stärkeren Wachstumszahlen in Zukunft aus“
Sehe ich auch so
„Ab 2025 werden nirgends mehr Verbrenner gebaut. “
Zumindest wird die abfallende Linie (Verbrenner Verkauf) zum Ende immer stärker (steiler) fallen, denn wer kauft noch einen Verbrenner wenn die Mehrheit >=50% schon elektrisch fährt. Nach dem Prinzip wer möchte als letzter einen alte Technik kaufen.
„Wenn Batteriezellen unter 50 € die kWh kosten, sind Batterieelektroautos einfach konkurrenzlos günstig und Verbrenner damit aus dem Markt gekegelt. Und schon ab 2021/22 ist mit solchen (Einkaufspreisen bei Großherstellern) zu rechnen.“
Konkurrenzlose Angebote gibt es jetzt schon, ich nennen keine Namen ;-). Ob wir in 2021/22 schon so weit sind mit 50 €, denke ich nicht, schon auf Grund der Nachfrage/Angebot. Aber wird sicherlich Richtung 50 € gehen. Bei noch bessere Zelle-Eigenschaften.
DerOssi meint
„Ab 2025 werden nirgends mehr Verbrenner gebaut.“
Nee, is klar….
MiguelS NL meint
Sondern?
Stocki meint
Exponentielles Wachstum! Nimm dir mal ein Blatt Karo-Papier und zeichne es dir Schritt für Schritt auf. Technologische Übergänge verlaufen immer in einer S-Kurve (Sigmoide Funktion) (Bsp.: Tastenhandy -> Smartphone; Röhrenfernseher -> Flachbildschirm; Kutsche -> Verbrenner;…). Genauso wird es auch mit dem Übergang Verbrenner -> BEV passieren.
In der Tat 2025 ist mmn etwas optimistisch ich schätze eher 2027, da sich der Wert 100% asymptotisch annähert.
Stocki meint
Viele Menschen haben Schwierigkeiten damit, sich exponentielles Wachstum vorzustellen. Es findet aber täglich und überall statt, es fällt nur nicht so auf, weil ein solches Wachstum nicht unendlich laufen kann, wegen z.B. Resourcenmangels und deshalb oft abrupt stoppt.
Du kennst bestimmt das Spielchen mit den Reiskörnern auf dem Schachbrett.
1. Feld 1 Korn, 2. Feld 2 Körner, dann 4 dann 8 usw. immer Verdoppeln. Ist ein prima Beispiel um das Thema Kindern nahe zu bringen. Bevor man anfängt lässt man schätzen, wieviele Reiskörner auf dem 64. Feld liegen müssten. Es können sich nur die wenigsten Menschen vorstellen, dass auf diesem Feld mehr Reiskörner liegen müssten, als die gesamte Menschheit in ihrer Geschichte jemals produziert hat.
Oder wenn Bäume Blätter austreiben, ist das kein linearer Prozess.
Oder die Seerose, die jeden Tag (Beispiel) ihre Größe auf einem (fiktiven) See verdoppelt und irgendwann eines fernen Tages den halben See bedeckt. Wie lange dauert es bis sie dann den ganzen See bedeckt?
Ich will dich nicht belehren, das liegt mir fern, aber so als Denkanstoß…
Es gibt keinerlei Anzeichen, dass es sich beim Wachstum von BEV um einen linearen Prozess handelt. Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, dass es eine Verdopplungsrate von 15 Monaten gibt. Nagel mich da aber bitte nicht drauf fest.
EV1 meint
Leider habe ich die Befürchtung, dass ein exponentieller Anstieg durch Ressourcenmangel (Zellen) gebremst wird.
EsGeht meint
Das ist aktuell ja schon zumindest bedingt der Fall und wird sich noch verschärfen, wie du richtigerweise feststellst.
Ich bin mir einfach nicht sicher, wie schnell die Zellproduktion hochgefahren werden kann. Dies kann evtl. ja exponentiell geschehen.
Vermutlich ein Grund, weshalb Tesla seine Batterien Recyceln möchte, statt sie als Speicher anderweitig zu verwenden.
Wir werde sehen… Und es bleibt spannend…
alupo meint
Das Batterierecycling wird mangels Mengen heute wohl eher nur erforscht bzw. nur in eher homöopathischen Mengen gemacht.
Ich denke, dass wenn nach dem first life auch das second life zu Ende geht (das dauert m.M.n. sicher mehr als 25 Jahre) will man die Antwort kennen und nicht erst anfangen, einen wirtschaftlichen Weg zu suchen.
Ich denke, dass das zum Teil schon heute problemlos möglich ist, denn das Metallgehäuse der TESLA/Panasonic-NCA Akkus läß sich sicher problemloscstofflich für neue Akkus verwerten. Auch das Kupfer an der einen Elektrode bleibt immer reines Kupfer, wie beim alten Elektrokabel auch. Das Aluminium an der anderen Elektrode bleibt auch das was es bei der Produktion war, Aluminiummetall. Das Kathodenmaterial ist sicher herausfordender auch chemischer Sicht. Da es aber das teuerste Material ist, wird darauf sicher nicht verzichtet. Die Trennschicht wird m.M.n. sicher nur energetisch verwertet. Das gleiche vermute ich für die Graphitanode, wer recycled schon seine alten Bleistifte? Auch das bischen Elektrolyt ist eher nicht der Rede Wert, also energetisch verwertet.
Interessant werden zum Recycling einmal vielleicht die Feststoffakkus (auf Basis Lithiummetall ;-)). Wer im Chemieunterricht aufgepasst hat… Das war überraschend…..
Stocki meint
Es ist dann aber immer noch ein exponentieller Anstieg, dann dauerts halt ein paar Jährchen länger, was solls. Ausserdem handelt es sich insgesamt eher um einen sigmoiden Verlauf (S-Kurve, anfangs sehr flach, dann kurz extrem steil, dann wieder langsam bis asymptotisch 100% erreicht werden).
MiguelS NL meint
Ich 4-5 Jahren d.h. spätestens 2024 wollen mindestens 50% der Kunden 100% elektrisch. Das Angebot wird mit Nachfrage gar nicht nachkommen, der Markt für Neuwagen wird einbrechen.
EV1 meint
Habe mir den Kommentar jetzt fünf mal durchgelesen und verstehe ihn leider nicht.
Warum wird der Neuwagenmarkt einbrechen wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt?
Wenn die Nachfrage exponentiell steigt, wurde ich eher vermuten dass der Neuwagenmarkt boomt (voraussgestzt die Nachfage kann bedient werden).
Frank meint
Ich denke der Markt für Neuwagen mit Altantrieb könnte sehr bald einbrechen. Die Kapazitäten für die wirklichen „Neuwagen“ werden sich aber nur allmählich entwickeln, siehe 1 % bei VW geplant ab 2020. Deshalb wird auch der Neuwagenmarkt insgesamt stark schrumpfen. Das ist in wirtschaftlicher Hinsicht für den Standort Deutschland besorgniserregend!
Landmark meint
„Altantrieb“ was für ein cooles Wort, gefällt mir….
Frank meint
Danke. „Alt“ ist auch kürzer als „Verbrenner“ ;) und irgendwie hoffe ich, dass es bald Uraltantriebe sind, die keiner mehr will.
MiguelS NL meint
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MiguelS NL meint
08.05.2019 um 20:57
steht leider oben