Der niederbayerische Automobilzulieferer Dräxlmaier fertigt an seinem neuen Standort in Sachsenheim bei Stuttgart ab diesem Monat das 800-Volt-Gesamtbatteriesystem für die kommende Elektroauto-Sportlimousine Porsche Taycan. Das Unternehmen hat kürzlich Details zu seinem ersten Batteriewerk verraten.
In Sachsenheim ist in den vergangenen Monaten auf einer Fläche von über 10.000 Quadratmetern eine hochautomatisierte Produktion entstanden, berichtet Dräxlmaier. Darin werden die Batteriemodule gesetzt, weitere Komponenten montiert und schließlich umfangreiche Tests durchgeführt. Das so in Serie produzierte Batteriesystem wird ab Ende 2019 den E-Antrieb des Taycan mit Strom versorgen.
Am Dräxlmaier-Standort in Sachsenheim ist neben der neuen Batterieproduktion eine Entwicklungsabteilung angesiedelt. Die Entwickler arbeiten dort an Innovationen für Batteriesysteme. „Wir sind weiterhin auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern für den Bereich Elektrik, die unser Team verstärken“, betont das Unternehmen.
Dräxlmaier produziert fahrzeugspezifische, individuell konfigurierbare Hochvolt-Batteriesysteme sowie einzelne Komponenten für Hochvoltspeicher. Der entwickelte E-Baukasten des Unternehmens umfasst neben dem Speichersystem alle Produkte von der Ladedose über das Hochvoltbordnetz bis hin zu elektronischen Komponenten, die messen, verteilen und absichern sowie kontaktieren.
Technische Details zu der Batterie für den Porsche Taycan hat Dräxlmaier nicht verraten. Bereits bekannt ist, dass zum Start ein Energiespeicher in der Größenordnung von knapp über 90 kWh verbaut sein wird. Sofern Interesse besteht, werde es später auch eine kleinere Batterie geben. Die Reichweite des Taycan mit einer Ladung gibt der Sportwagenbauer mit über 500 Kilometer nach der auslaufenden NEFZ-Norm an.
Realist meint
Leute, das kann doch jetzt nicht Euer Ernst sein.
Schon wieder die alberne Diskussion um NEFZ.
Und täglich grüßt das Murmeltier…
Es hat sich doch mittlerweile bestimmt bis in die letzte Ecke herumgesprochen, dass NEFZ mehr Reichweite ergibt als WLTP.
UND rechnen können doch hier alle, z.Bsp. indem man die Zahl 90 nimmt und einfach mal versucht zu teilen.
Ich denke das bekommt jeder hin und dann kommt man auf einen realistischen Wert.
Außerdem weiß mittlerweile ebenfalls jeder, dass für die tatsächliche Reichweite die Faktoren Geschwindigkeit, Effizienz, Temperatur und Topographie viel wichtiger sind, als irgendeine Norm.
Also 90 / 22 ~ 400
Somit wird man +/- 400 km fahren können.
Wenn man bei 30 Grad Außentemperatur dauerhaft nur 50 fährt entsprechend viel mehr (locker 600)und bei minus 10 Grad und Vollstrom entsprechend nur 250, wenn überhaupt.
Und da ist es mir relativ egal ob da irgendwo NEFZ,WLTP,XYZ oder sonstwas steht.
MiguelS NL meint
NEFZ bedeutet EPA bei minus 16%. EPA bedeutet die Reichweite bei 110-120 km/h.
Mein Tesla (2013) hat 500 km NEFZ (426 km EPA) und fährt 400 km mit 21” bei 110-120 km/h im Schnitt, mit 19” 420 km. Winter/Regen minus 15%.
D.h. der Taycan fährt auf der AB 400 km
Realist meint
Genau so ist es ????
alupo meint
Warum man im Jahr 2019 noch NEFZ Werte für zukünftig auf den Markt kommende Fahrzeuge veröffentlicht entzieht sich meinem Verständnis.
Ach ja, die dabei veröffentlichten Zahlen sind größer und damit bedeutungsvoller.
Also mein eAuto aus 2016 hat NEFZ 557 km. Was für ein Fortschritt für 2019/2020 ;-).
Aber Reichweite ist ja nicht alles. Es kommt auch auf die Nachhaltigkeit, also auf die Zyklenzahl an und auf die Ladegeschwindigkeit (besser für die Haltbarkeit ist heute das Laden nicht über 1 bis 1,5 C).
Aber ich bin mir sicher, es wird ein tolles erstes Elektroauto von Porsche.
150kW meint
„Warum man im Jahr 2019 noch NEFZ Werte für zukünftig auf den Markt kommende Fahrzeuge veröffentlicht entzieht sich meinem Verständnis.“
a) NEFZ ist eine Pflichtangabe
b) Das ist keine Pressemitteilung von Porsche
alupo meint
Aber nett für die Transparenz wären WLTP Zahlen aber doch schon.
Es müssen ja nicht unbedingt die von mir bevorzugt gesehenen US amerikanischen EPA Zahlen sein. Die wären wenigstens wirklich realistisch und dienen nicht nur der Schönfärberei.
Dabei „hasse“ ich es, immer wieder US amerikanische Vorbilder verwenden zu müssen, habe ich in meinem Leben doch schon so oft gegen deren Politik und Wirtschaftspolitik demonstriert. Monsanto, die wertvollste Verbrecherorganisation eingeschlossen (daran wird Bayer zugrunde gehen. Wieviele Milliardenstrafen können sie noch stemmen? Denn erst einer von zehntausenden Geschädigten hat jetzt 2 Milliarden zugesprochen bekommen). Off topic Ende ;-).
150kW meint
„Die wären wenigstens wirklich realistisch “
Wie kann ein Messzyklus „realistisch“ sein? Niemand fährt exakt einen Messzyklus. Allein schon der Verbrauch/Reichweite im Winter ist ein vollkommen andere.
MiguelS NL meint
@150kW
Mit realistisch ist der Durschschnitt gemeint, der Durchschnitt fährt die NEFZ-Angabe +40% (Verbrennern)
Dein Kommentar ist kindisch
150kW meint
„…der Durchschnitt fährt…“
Ich bin aber ich und kein Durchschnitt ;) D.h. ich müsste aus dem Durchschnitt wieder meine eigene Reichweite errechnen. Dann kann ich aber auch gleich WLTP nehmen.
Jörg2 meint
@150kW
1. Die NEFZ-Angabe ist Pflicht in den gesetzlich vorgeschriebenen Verbraucherinformationen. Redaktionelle Beiträge (auch vom Hersteller selbst) zählen regelmäßig nicht dazu. Ein Verbot, sollte die Pflichtangabe notwendig sein, noch andere Werte (kundenfreundlichere z.B.) anzugeben, besteht nicht. Bei Fahrzeugen, die erst noch auf die Strasse kommen, liegen die WLTP in der Regel vor (sie sind die Grundlage der Rückrechnung auf NEFZ-Werte, welche dann, wenn Pflicht, anzugeben sind.)
2. Einer der letzten Pressemitteilungen von PORSCHE zum Taycan ist vom 28.03.2019. Hier schreibt PORSCHE u.A.: „… Die Reichweite beträgt mehr als 500 Kilometer (nach NEFZ). …“ Quelle: //newsroom.porsche.com
150kW meint
„Bei Fahrzeugen, die erst noch auf die Strasse kommen, liegen die WLTP in der Regel vor “
Die Werte können erst vorliegen wenn das Fahrzeug „vorliegt“.
Jörg2 meint
@150kW
Wenn die Fahrzeuge nicht vorliegen, also keine WLTP-Werte ermittelbar sind, dann sind auch keine NEFZ-Werte verfügbar. Da PORSCHE hier mit NEFZ-Werten handtiert, verstehe ich Deine Argumentation nicht so ganz.
MiguelS NL meint
@150kW
“Die Werte können erst vorliegen wenn das Fahrzeug „vorliegt“.
D.h. Posche kann nur die NEFZ simulieren aber nicht die WLTP?
Darüber hinaus die WLTP auch aus der NEFZ umrechnen.
Bei neue Modelle findet eh keine NEFZ Messung statt, der Wert wird auf Basis der WLTP ausgerechnet, NEFZ (Umrechnung) 2.0
MiguelS NL meint
“Darüber hinaus die WLTP LÄSST auch aus der NEFZ umrechnen.
Miro meint
Was genau machen die dort? Die Batterien? Die Batterienmodule? Oder „nur“ das Endprodukt…also die eingesetzten Module in die Rahmen?
Horst Lüning hat mal behauptet, dass die deutschen Hersteller lediglich letzteres machen…erklärt hat er es am Beispiel „Bier“ wie folgt:
Es wird nicht das Bier hergestellt…
Es wird auch nicht die Bierflasche hergestellt…
Es wird der Bierkasten hergestellt…
alupo meint
Es gibt in Deutschland aktuell keine Zellenproduktion, sondern es werden nur fertige Zellen gekauft und mit Kühlkreisläufen und Elektronik versehen in eine Batteriebox montiert.
Es gibt aber forschende Hersteller von Rohstoffen für die Zellenhersteller.
Der Stufe dazwischen fehlt aber leider völlig.
Selnim meint
Wobei es sozusagen ein Bierkasten mit Kühlung und Heizung und einer Menge Know-How darin verbaut ist.
Mike meint
Respekt !
Schwuppdiwupp steht plötzlich so ein Batteriewerk in Sachsenheim ;)
Alle reden drüber, über Jahre entstehen heftige Diskussionen über das eventuell machbare, ob so was in Deutschland überhaupt machbar und sinnvoll ist;)
Und der Automobilzulieferer Dräxlmaier stellt so legomäßig, ohne großes Gedröhns, und fast unbemerkt ein Batteriewerk in Sachsenheim auf.
Das hat was, das gefällt mir sehr ;))
Sledge Hammer meint
Die bauen keine Zellen dort. Die gekauften Zellen werden zu einem fertigen Batteriesystem zusammengebaut. Das ist das was dort stattfindet.
Sebastian meint
Mike: Nicht verwechseln: Hier werden nur Batterien zusammengebaut. Das entscheidend Ist stattdessen die Zellpropduktion. Da wird weiter bei LG Chem und Co. eingekauft. Bei den Diskussionen um Batterieproduktionen in Deutschland geht es um die Zellproduktion.
Paul meint
Tut mir leid dich entäuschen zu müssen. Ich arbeite für den Anlagenbauer der die Produktionsanlagen liefert. Es werden dort keine Batterien Produziert. Die kommen von ein Südkoreanischen Unternehmen…, in Sachsenheim werden die Module jediglich verbaut zum fertigen System.
Peter W meint
Batterien können alles mögliche sein. Auch zusammengestöpselte Gasflaschen. In Korea werden in diesem Fall die (Sekundär-)Zellen hergestellt.
alupo meint
Das gab es auch schon vorher in Deutschland.
Es kommt auf die Kapazität an. Zum Vergleich, die Batterypack Plankapazität der Gigafactory1 in Nevada beträgt 150 GWh pro Jahr (wenn man auf der einen Seite Planzahlen heranzieht, dann aber bitte auch mit Planzahlen auf der andeten Seite rechnen).
Tim Leiser meint
Es gibt immer wieder Leute, die sagen, bei Porsche passiere nichts. Vermutlich entsteht der Eindruck, weil nicht über jeden gesetzten Backstein ein Artikel geschrieben wird. Fahre ab und zu am neuen Taycan-Werk in Zuffenhausen vorbei. Da passiert so einiges. Und das erst Meldungen kommen, wenn was fertig ist (abgesehen natürlich von dem üblichen Marketing-Geblubber), wie hier das Batterie Werk, macht mir den Laden nicht unsympathisch.
Dies ist übrigens kein Kommentar zu den geäußerten Spezifikationen und NEFZ-Angaben. Da kommen bestimmt noch andere Kommentare