Das deutsche Gemeinschaftsunternehmen Ionity hat die Inbetriebnahme seines 100. „High-Power-Charging“-Standorts (HPC) verkündet. Die Station für das schnelle Laden von Elektroautos auf längeren Strecken steht in der norwegischen Kommune Rygge.
Die neue Station ist mit sechs CCS-Ladepunkten ausgestattet, die mit kommenden Elektroauto-Modellen Übertragungskapazitäten von bis zu 350 kW erlauben. In Abhängigkeit der Nachfrage sollen später bis zu 18 HPC-Ladesäulen geboten werden. Insgesamt finden sich an dem norwegischen Standort derzeit 52 Schnell-Ladepunkte unterschiedlicher Ladekapazitäten und -anbieter.
https://twitter.com/IONITY_EU/status/1131913795377475584
Ionity wurde von Volkswagen, Daimler, BMW und Ford gegründet, um die Ladeinfrastruktur für moderne Elektroautos zu verbessern. Die Fertigstellung einzelner Stationen gestaltete sich zuletzt schwieriger als gedacht, das Unternehmen hält aber weiter an seinem ursprünglichen Ziel fest: Bis Ende 2020 sollen in 23 Ländern 400 Standorte entlang europäischer Verkehrsachsen entstehen. 51 Standorte befinden sich aktuell in der Bauphase, heißt es in einer Mitteilung – darunter erstmals auch in Spanien, Ungarn und Slowenien.
„Wir werden nächstes Jahr fertig“, versicherte Ionity-Chef Michael Hajesch im März. Für 95 Prozent der geplanten Standorte seien Verträge unterschrieben, etwa mit den Eigentümern der Grundstücke. Eine große Herausforderung sei die Bau-Logistik, das Projekt werde zudem durch die verschiedenen Voraussetzungen in den jeweiligen Ländern erschwert.
Wie es nach der Eröffnung des 400. Standorts weitergeht, wird derzeit geplant. Laut Hajesch sind nach dem ersten Etappenziel Stationen auch außerhalb Europas sowie Schnelllademöglichkeiten in der Stadt möglich. Das Angebot auf Städte auszuweiten mache aufgrund der Betriebsamkeit und möglicher hoher Umsätze „maximal Sinn“. Langfristig wolle Ionity einer der großen Anbieter von Elektroauto-Ladeinfrastruktur werden.
Das 2017 gegründete Unternehmen schreibt noch keine schwarzen Zahlen. Hajesch geht davon aus, dass erst nach mehreren Jahren Gewinne erzielt werden. Ionity sei ein Infrastruktur-Unternehmen, für das andere Anlagehorizonte vergleichbar mit denen der Autohersteller gelten. Wie schnell und in welchen Märkten sich Geld verdienen lässt, hänge von der Entwicklung der E-Mobilität in den einzelnen Regionen ab.
Selnim meint
Zukunft ist das jeder einzelne Parkplatz eine Lademöglichkeit hat. So sind die Akkus immer geladen wenn nötig und die maximal mögliche Netzunterstützung wird erreicht.
nilsbär meint
Ultra-Schnellladen in den Städten sollte Standard werden, sobald mehr E-Autos zugelassen sind. Die Degradation von Akkus verliert an Bedeutung. Auch Laternenparker wollen Bequemlichkeit und möglichst selten zu Ladepunkten fahren. Ich kann mir Ladehotspots vorstellen ähnlich heutigen Parkhäusern/Einkaufszentren, unabhängig vom Wetter, 10 Etagen tief, jeder Stellplatz mit Ultraschnell-Ladepunkt, jede Etage mit verschiedenen Möglichkeiten, die Ladezeit zu nutzen.
netlev meint
Hallo Ionity,
bin gestern an zwei Stationen vorbeigefahren. Es wäre schön wenn ihr auch Schilder Aufstellen würdet. z.B „6 x CCS“. Bitte nicht die komischen Symbole verwenden die EnBW oder wer auch immer sich ausgedacht hat, Tanksäule mit Kabel und Stecker, die erkennt man ja kaum.
MiguelS NL meint
Ich könnte mir vorstellen dass es von Monat zu Monat schneller gehen könnte, bzw. das Ionity immer besser wird bzw mit der Zeit immer grössere Fortschritte macht (sich exponentiell entwickeln)
Abwarten aus der Ecke der Etablierten ist natürlich viel bla, bla
MiguelS NL meint
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Gunnar meint
Um das Ziel von 400 Stationen bis Ende 2020 zu schaffen, müssen jetzt 16 Stationen pro Monat entstehen.
Mit dem aktuellen Tempo nicht machbar.
Dieses Jahr waren es nur 10 pro Monat – von Januar bis Mai
Simon meint
Es wird aber eine Steigerung geben da überall gleichzeitig gebaut werden kann in den verschiedenen Ländern.
randomhuman meint
Ich bin auch gespannt, ob weitere 300 Stationen bis Ende 2020 realisiert werden können. Habe auch den Eindruck, dass es etwas langsam voran geht.
150kW meint
In den letzten vier Wochen waren es 13 Stationen die in Betrieb gingen. Die vier Wochen davor waren es 17.
Je nach nächster Winterpause also schon realistisch.