Beim jüngsten Auto-Gipfel im Kanzleramt konnten sich Koalitionäre, Manager und Gewerkschafter lediglich auf die Erstellung eines „Masterplan für Ladeinfrastruktur“ einigen. Konkrete Beschlüsse soll es zu einem späteren Zeitpunkt geben. Der Bundesverband eMobilität e.V. (BEM) kritisiert das langsame Vorgehen von Bund und Industrie scharf.
Das Spitzentreffen zu Beginn dieser Woche sei eine „unerträgliche Farce“ gewesen, erklärte der BEM. Verbandspräsident Kurt Sigl warf den politischen und wirtschaftlichen Teilnehmern der Runde eine „simulierte Reformbereitschaft“ vor. Das für eine echte Mobilitätswende nötige Maßnahmenpaket gebe es weiter nicht.
„Seit zehn Jahren beraten die Nationalen Plattformen zur Mobilität, wie wir eine deutsche Industriestruktur zum Wohle des Landes reformieren und jetzt stellen alle gemeinsam fest, dass wir passende Steckdosen benötigen“, kommentierte Sigl den Gipfel. Es sei ein großer Wurf nötig – „und dazu gehört das Ende der Diesel-Subventionen“. Der eingesparte milliardenschwere Betrag müsse nicht zwangsläufig in Einkaufsprämien resultieren, sondern könne für den Umbau der Infrastruktur und umweltfreundlichere Verkehrssteuerung eingesetzt werden.
Wenn Deutschland die Konsumenten für die Elektromobilität begeistern und die Klimaziele erreichen wolle, müssten das Ende der Diesel-Förderung und weitere Maßnahmen in naher Zukunft erfolgen, mahnte der BEM. Andernfalls drohten in den nächsten Jahren ungeahnte Umweltauflagen und wirtschaftliche Rückschläge. „Die Ergebnisse des Autogipfels zeigen, dass die Gremien an ihre Leistungsfähigkeit gestoßen sind. Es ist schwer vorstellbar, dass sich mit der bestehenden Besetzung ein konstruktiver Reformweg herausbildet“, beklagte der BEM.
Mit dem vereinbarten Masterplan wollen die Bundesregierung und die Autohersteller zunächst klären, wie man in Deutschland das Ladenetz so ausbaut, dass bis 2030 bis zu zehneinhalb Millionen E-Fahrzeuge auf der Straße sein könnten. So viele bräuchte es laut dem Chef des Verbands der Automobilindustrie (VDA) Bernhard Mattes, damit die Bundesrepublik die Klimaziele erreicht. Ladestellen seien „einer der wesentlichen Punkte für die Kundenakzeptanz“. Über finanzielle Zusagen und Fördermittel sei noch nicht gesprochen worden.
Wasco meint
Es sollte einen Verband der Elektroautofahrer geben der diesen Prozess beschleunigt. Wenn die Kunden mitreden geht es vielleicht auch schneller.
stan meint
„Masterplan für Ladeinfrastruktur“ ist wirklich ein Witz.
Wie hat Tesla das denn gemacht.
Die deutschen Autobauer müssen bis 2030 ein bestimmten Anteil an BEV’s vorweisen, sonst drohen Strafzahlungen.
Das heisst, sie sind eh‘ gezwungen dafür eine Ladeinfrastuktur aufzubauen.
Warum sollte die Regierung sich darum kümmern.
Sie sollte max. die richtigen!!! Rahmenbedingungen für die Ladeinfrastruktur setzen und denn Popcorn ausgeben und warten was passiert.
Darüberhinaus hat die Regierung mit den Themen Bahn, ÖPNV, fahrradfreundliche Städte und anderen alternative Mobilitätskonzepten etc. genug zu tun.
Sledge Hammer meint
+1
Anonym meint
Wieso sind die Autokonzerne gezwingen sich um den Ladeinfrastrukturausbau zu kümmern?
VW betreibt auch keine eigenen Tankstellen mit Benzin und Diesel (außer vielleicht mal auf einem Test- und Betriebsgelände). Auch Wasserstoff, Autogas und Erdgastankstellen werden nicht vom BMW und co betrieben.
Warum also Ladeinfrastruktur.
Der Landwirt oder der Metzger sind doch auch nicht für die Parkplätze vor einem Supermakrt verantwortlich.
teslatom meint
Weil sie die Autos verkaufen wollen? Service? Kundenbindung, Mehrwert?
Komplettpaket?
Sie müssen es nicht, sie müssen auch keine Autos verkaufen.
Denkbar wäre auch ein Zulieferer, der die Ladeinfrastruktur aufbaut, Ziel sollte ein Komplettpaket sein
Zettmaster meint
Das Problem bei dem Siegeszug des e-Autos sind die vielen Bereichen die einfach so von heute auf morgen wegbrechen könnten. Man merkt das auch deutlich beim Kohleausstieg wo auch nur die Angst des Strukturwandels deutlich wird. Diesen Wandel hat die Politik selbst nach 30 Jahren im Osten nicht wirklich hinbekommen.
teslatom meint
Ganz gut erkannt, Status quo soll bleiben.
Dass in Deutschland so wenig Lust und Neugier an Neuem vorhanden ist, ist sehr traurig und m.E. der Anfang vom Ende
Thrawn meint
Was soll man auch von einem „Gipfel“ erwarten, dessen Teilnehmer sich ausschließlich aus Gegners, Verzögerern und Behinderern bestehen? Der einzige Befürworter war wohl Diess von VW, und der ist auch noch nicht so lange umgeschwenkt.
Das war wohl eher eine Verschwörung gegen als eine Förderung des Mobilitätswandels. Wenn der Wandel zu schnell käme, wäre das der Club der Loser, vielleicht mal von VW abgesehen.
Thomas Wagner meint
Was die Regierung zum Thema Verkehr zum besten gibt ist nichts weiter
als die Zeichen der Zeit zu verschlafen und mit aller Kraft des Beharrens,
an den Verbrennertechniken des letzten Jahrhunderts festzuhalten,
im festen Glaube, dass sie so die deutsche Industrie vor den Herausforderungen
der Gegenwart und Zukunft beschützen könne.
Leider ist genau das Gegenteil notwendig. Diese selbstzufriedenen Firmenmanager, die rückwärtsgewandten Gewerkschaften und die sich den Vorgenannten einschmeichelnde Bundesregierung, haben schon den Ausbau
der erneuerbaren Energien nahezu zum Erliegen gebracht.
Und jetzt erleben wir das gleiche Vorgehen zum Thema Elektromobilität :-(
Bei der Europawahl wurde für unsere Regierungsparteien schon der Wahlzettel zum Denkzettel ! Ich befürchte jedoch, dass sie nicht einmal diesen Wink mit
dem Zaunpfahl wahrgenommen haben !
Sledge Hammer meint
+1
Dr.-Ing. Klaus D. Beccu meint
Eine seltsame Diskussion: keiner stelt die Frage, ob es je 10 Millionen Kaufwillige für diese teuren „Schlitten“ geben könnte, wenn gleich nebenan Hybridautos mit eindeutig besseren Klima-Vorteilen (siehe Beitrag weiter oben in Ecomento) , halbem Preis und on-bord Ladungs- Möglichkeit stehen. Da werden sich zumindest 6 von den 10 Mio für Hybrid-Autos entscheiden und die 6 Mio E-Autos bleiben als Ladenhüter stehen.
Peter W meint
Hauptsache eine VKM darf im Auto rotieren, auch wenn die fast keiner braucht.
Was ein Quatsch!
Ich sag nur: Weg mit dem Mist! Kein Diesel, kein Benzin, kein Motorenöl, kein Ölfilter, kein Luftfilter, kein Platin im Katalysator, das im laufe der Zeit in die Luft geblasen wird (nix mit Recycling, weil nichts mehr da) keine Lambdasonde, kein Keramikrußfilter, kein AdBlue, kein 8-Stufen Getriebe, keine Kupplung, kein Anlasser, keine Lichtmaschine, kein Keilriemen …
Karla01 meint
Bei der Aufzählung hast gerade erklärt warum sie nicht so wirklich zügig schwenken wollen. Die Hersteller all dieser Systeme haben Milliarden investiert um ihre Baukästen bereitzustellen, egal ob Lieferant oder OEM und daher warten sie nach Möglichkeit auch die EOPs ihrer Projekte ab bevor sie Neues auf den Markt bringen (was nicht heißt dass das nicht parallel entwickelt wird).
Ich glaube (und davon sind wir gar nicht so weit weg), dass es einen ziemlich vernünftigen Rahmen gibt oder geben könnte, in dem man Nutzungsgerecht den Kunden die Chance gibt auf E-Fahrzeuge umzusteigen, um dann mit einer überschaubaren Kompromisslösung (Antriebsmix) in die Zukunft zu steuern. Dabei gibt es Arbeit für alle, dabei gibt es Reduktion an Abgasen und anderen Emissionen für alle und am Ende gibt es den VKM nur noch dort wo er einfach bessere Dienste leistet (in der gesamtheitlichen Betrachtung) oder unbedingt gewollt ist (Amateur Rennsport :-P ) und der Rest fährt elektrisch. Ich finde das ist jetzt eine nicht all zu düstere Beschreibung der Zukunft, nur mit weniger Panik und Religion und das würde unserer aufgeladenen Gesellschaft ganz gut tun.
Die Welt geht nicht daran unter ob in Deutschland jetzt 1 Millionen oder 2 Millionen Elektroautos unterwegs sind im Jahr 2030, die deutsche Industrie aber eventuell schon und da man bis dahin, oder nur wenige Jahre davor, auf jedes (günstige) gebaute Auto drauf legt (im Durchschnitt) ist es nicht ganz unlogisch, dass die Kollegen die Fahrzeuge nicht auf den Markt pressen wollen. Auch wenn ihr das jetzt wieder nicht glaubt mit dem Deckungsbeitrag, aber das könnt ihr mit euch selbst ausmachen.
Jörg2 meint
Das klappt nur in einer Welt, in dem es keine „Nur-eAuto-Bauer“ gibt.
Der deutschen Autoindustrie hilft es auch nicht, smarte Übergangsregelungen im deutschen Markt zu erwirken. Der Gesamtmarkt macht die Musik. Und hier scheint China gerade die erste Geige zu spielen.
(Die Welt geht auch nicht unter, wenn VW/BMW/DAIMLER nur noch Marken/Lohnfertiger sind.)
Sledge Hammer meint
Die Welt geht nicht daran unter, wenn es VW, BMW und Daimler gar nicht mehr gibt. Nur für uns Deutsche wäre es halt blöd, wegen den ganzen Jobs die daran hängen. Die „Welt“ hat sich für die E-Mobilität entschieden, ob wir Deutschen das nun wahr haben wollen oder nicht. Der deutsche Markt spielt da keine Rolle mehr, davon kann kein OEM mehr leben. Im übrigen müssen die Fahrzeuge auf den Markt gepresst werden, um Strafzahlungen an die EU zu vermeiden.
Daniel meint
Damit unsere Autohersteller langfristig erfolgreich sind, müssen sie innovativ sein.
Mein Eindruck ist, das durch die beschützende Hand des Staates der Diesel bevorzugt wurde. Dafür haben unsere Firmen dann die besten Dieselmotoren der Welt gebaut. Problem ist nur das die anderen unseren Diesel nicht haben wollen! Blöd gelaufen.
Also müsste die Subvention so schnell wie möglich weg. Man kann es ja vernünftig machen: z.B. In den nächsten 5 Jahren wird die Subvention linear reduziert. Dann hat jeder Zeit sich drauf einzustellen und die Käufer sind nicht die Dummen.
150kW meint
„Die „Welt“ hat sich für die E-Mobilität entschieden, “
Die Welt versteht unter E-Mobilität aber auch PHEV oder FCEV.
E-fan meint
Wie oft noch: es ist Schwachsinn, 2 Technologien in einem Auto herumzufahren – erhöht das Gewicht-den Verbrauch. BEV’s sind heute voll alltagstauglich bei RW größer 300-400km auf der BAB. Klar sind sie noch teuer, die ersten Benzinkutschen waren auch wesentlich teurer als ein Pferdefuhrwerkl – Preisangleichung (meine hier die TCO) ist eine Frage einer kurzen Zeit
Jörg2 meint
@Dr….
Solche Fragen stellt sich hier (fast) keiner. Mangels Glaskugelputzmittel sehen wir die Zukunft nicht so detailscharf.
stueberw meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
MiguelS NL meint
@Dr.-Ing. Klaus D. Beccu
“Hybridautos mit eindeutig besseren Klima-Vorteilen (siehe Beitrag weiter oben in Ecomento) , halbem Preis und on-bord Ladungs- Möglichkeit stehen.”
Zum halben Preis ??
Nehmen wir mal den aktuellsten PHEV, die neue C-Klasse 300 PlugIn “PHEV vom feinsten”, erst ab Juli’19 bestellbar und bietet sogar 57 km elektrische Reichweite nach NEFZ, Preis noch nicht bekannt, ich denke mit etwas Ausstattung bestimmt Richtung € 60.000
57 km NEFZ? Tja, Verbrenner Hersteller trauen sich bis zur letzter Minute keine WLTP Angabe zu machen.
Ein BEV wie z.B das Model 3 AWD hat nach NEFZ ca. 620 km Reichweite, mehr als 10 so viel. Und kostet ca € 55.000 so gut wie voll Ausgestattet.
Soviel zum Preis, aber auch sonst liefert ein BEV bessere Eigenschaften wie Beschleunigung, Vmax, leichter in Gewicht, besseren Schwerpunkt, so gut wie keine Wartung…
“Hybridautos mit eindeutig besseren Klima-Vorteilen” ?
Weil es “on-board” mit Verbrenner die Batterie auflädt ? Ernsthaft ? Warum braucht ein Verbrenner elektrische Unterstützung ? Weil er sonst einen zu schädlichen Ausstoss hat, aber Strom damit zu generieren soll ökologisch besser sein ?
alupo meint
Ich habe gerade einen Kommentar von H.Beccu aus 2014 gelesen. Das war schon sehr komisch. Er spricht dort von 25 % Degradation des Akkus in nur 2 bis 3 Jahren. Mein Akku ist bald 3 Jahre alt und ich habe nur 4 %.
Auch spricht er von einem Verbrauch von 20 kWh/100 km. Mein Verbrauch betrug mit dem Model S in 2018 gerade einmal 14,2 kWh/100 km. Auch plus Lafeverluste kommt man nicht annähernd auf diese „20“. Und aktuelle eAutos verbrauchen deutlich weniger als ein 2016-er Modrl S mit Synchronmotoren, z.N. Hyundai Ioniq oder Model 3. Ich glaube jetzt zu wissen, wer vermutlich die Fake News erfunden hat (es war offensichtlich nicht Donald Trump).
Auf meiner gerade beendeten Spanienrundreise hatte ich einen Verbrauch über 6.200 km von 15,3 kWh/100 km, incl. Vollbesetzung mit 4, teilweise 5 Personen und sehr viel Gepäck. Aufgrund des extrem heißen Junis lief die Klimaanlage permanent und hatte viel Hitze wegzuschaffen (bis zu 40 C im Schatten auf der Fahrbahn, plus die direkte Sonneneinstrahlung). 20 kWh/100 km, ja, das kann man erreichen, ist aber weit weg von einem Mittelwert.
agdejager meint
Ja genau, eine unerträchliche Farce!
agdejager meint
natürlich unerträgliche
Andreas meint
So ein „Gipfel“ ist das falsche Mittel und dort sitzen die falschen Leute. Zeit und Spesenverschwendung. Wer dort sitzt, bewegt nichts.
Diese Regierung wird der Bevölkerung hier nicht weiterhelfen.
Stocki meint
Da ist sogar unserem Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, der nicht gerade als pulsierender Vulkan bekannt ist, die Hutschnur geplatzt. Wie sich das anhört, kann man in nem kurzen Video auf emobly sehen.
In dem Artikel gibt es auch einen Satz, den fand ich besonders hervorstechend:
„Im Jahr sieben nach Tesla, fängt man dann mal an zu reden.“
Sagt doch eigentlich schon alles, oder?
;-)
Stocki meint
Der Artikel auf emobly heißt „Das Mantra der Technologieoffenheit“.
Jeru meint
Ein Artikel von einer Person die offensichtlich BEV only am tollsten findet und mit den gängigen Gefühlen spielt. Zweite Halbzeit, Ballwahl etc. alles ein Gefühl und kein Fakt.
Wenig überraschend, dass Wasserstoff da nicht so gut abschneidet.
JayP meint
Inwieweit wird uns Wasserstoff helfen? Was sind die Vorteile?
Er macht uns weiterhin abhängig von großen Konzernen? Kann ich meinen eigenen Wasserstoff mit wenig Investition auf dem eigenen Dach produzieren? Habe ich kurze „Tankzeiten“? Habe ich Packagevorteile d.h. Platz im Auto? Wie teuer ist der Unterhalt? Wie Reichweiten stark sind Brennstoffzellen? Wie skalierbar ist die Technologie? Woher soll der ganze Strom für den Wasserstoff kommen?
Fragen über Fragen ;)
Jeru meint
@JayP
Habe Sie denn bereits aktiv nach Antworten gesucht oder wird das wieder so eine Einbahnstraßen-Debatte, wo Sie einfach ihre aktuelle Haltung darlegen wollen?
Das Thema Wasserstoff und die Frage warum wir diesen unbedingt benötigen, ist mehr als die Sicht eines Endkunden mit Eigenheim und PV-Anlage.
onesecond meint
Sehr guter Artikel. Da kann ich nur hundertprozentig zustimmen. Eigentlich ja auch vollkommen offensichtlich.
MiguelS NL meint
+1
Die richtigen experten (die Guten) haben mit Tesla schon vor 13-16 erkannt in welcher Richtung es gehen könnte, vor 11 Jahren (Model S Alpha) wahr es offentsichtlich, vor 9 Jahren (Model S Beta) war klar es wie schnell es Realität werden kann wenn es einen Willen gibt.
DerOssi meint
+1
coole Seite übrigens, eMobly…
Satcadir meint
Cool bleiben, noch vor 10 Jahren wurde meiner Tochter von einer Schulpsychologin ein Wahrnehmungsproblem attestiert, weil sie nicht wusste, dass Autos eine Tankstelle brauchen….????
Das Schreiben geht in die Familienchronik ein.
Peter W meint
Ich lach mich kaputt!!!
Hans Meier meint
… Ladenetz so ausbaut, dass bis 2030 bis zu zehneinhalb Millionen E-Fahrzeuge auf der Straße sein könnten.
Das tönt so nach, „und kein Auto mehr“… Man tut, was man muss.
Deutschlands Politik/Wirtschaft fehlen in Sachen Auto/Mobilität einfach die Visionen… Vielleicht mal Zeit die jüngere Generation ans Ruder lassen und ein wenig mehr 21. Jahrhunder Spirit reinzubringen.
MiguelS NL meint
„Vielleicht mal Zeit die jüngere Generation ans Ruder lassen“
Du triffst den Punkt, ich bin 44 Jahre alt. Aber ich bin nur einer von wenigen der so über Nachhaltigkeit denkt. Es müssen definitiv jüngere Leute ran, die sind in der Regel offener und dynamischer. Mit jüngere Leute ist die Wahrscheinlichkeit zum Erfolg bedeutend größer.
Jeru meint
Ich bin jünger als Sie aber auf mich wollen Sie ja nicht hören. Typisch für ältere Menschen.
Mit Mitte 40 ist man wohl auch in einer Phase, wo man das Gefühl hat bereits so viel Erfahrungen gemacht zu haben, dass man Dinge „perfekt“ beurteilen kann ohne die negativen Eigenschaften des „zu alt seins“ zu besitzen. Gefährlich.
Entschuldigung aber diese Lapsus musste sein!
Peter W meint
Jetzt schimpft doch bitte nicht immer über die Alten! Ich bin 61, habe seit über 10 Jahren eine PV und eine thermische Anlage auf dem Dach, habe mein Haus vor genau 30 Jahren gebaut und gut isoliert, und war dem Spott aller Handwerker, des Architekten und der Nachbarn ausgesetzt. Für meinen jetzt 13 Jahre alten Hybrid wurde ich bedauert, weil er zu wenig Hubraum hat usw. usw. Und ich wurde als Ökospinner bezeichnet und mir wurden Prügel angedroht, weil mein 40-Tonner, den ich 20 Jahre lang gefahren habe im Jahr rund 5000 Liter Diesel weniger verbraucht hat als der Durchschnitt des Fuhrparks.
Es gibt auch „Alte“ die die Zeichen der Zeit vor vielen Jahren erkannt haben, als die Jungen noch in die Windeln gesci.. haben.
MiguelS NL meint
Mit Mitte 40 ist man noch lange nicht alt, es geht um die generelle Haltung bzw. Auffassung der älteren Generationen zum Thema Umwelt, Gesundheit…
MiguelS NL meint
@Peter W
Aber du (als Ausnahme) repräsentierst leider nicht die Generationen die zur Zeit die Konzerne führen. Wenn dem so wäre, hätten wir heutige Probleme nicht.
Im Schnitt werden die Zeichen der Zeit (die Dringlichkeit, die Notwendigkeit) von der jüngeren Generation viel schneller erkannt.
Jeru meint
@MiguelS NL
„Im Schnitt werden die Zeichen der Zeit (die Dringlichkeit, die Notwendigkeit) von der jüngeren Generation viel schneller erkannt.“
Dann gehen Sie doch mit gutem Beispiel voran und beschäftigen Sie sich ernsthaft mit dem Thema Verkehrs- und Energiewende! Damit darf ich mich nämlich auseinandersetzen und kann mich bei meinen Gedanken nicht nur als wohlhabender Kunde (mittleren Alters) auf bestimmte Marken oder Produkte im PKW Bereich beschränken.
Ich habe mich als jüngerer Mensch, damit auseinandergesetzt.
Danke.
Sledge Hammer meint
alt ist keine Frage des Alters, sondern der Einstellung.
Man kann jung an Jahren sein und an alten Zöpfen wie der Brennstoffzelle hängen.
MiguelS NL meint
@Sledge Hammer
„alt ist keine Frage des Alters, sondern der Einstellung.“
aber statistisch schon, d.h. das die jüngeren eine offene Einstellung bei den jüngeren viel mehr vorkommt d.h eine bessere Einstellung zur Umwelt…
Wir haben das Rauchen unseren Eltern nicht verstanden, so wie unsere Kindern unseren (zerstörenden) Konsum nicht verstehen…
MiguelS NL meint
„Der eingesparte milliardenschwere Betrag müsse nicht zwangsläufig in Einkaufsprämien resultieren, sondern könne für den Umbau der Infrastruktur und umweltfreundlichere Verkehrssteuerung eingesetzt werden.“
Da wird er wohl nicht aus unseren Kommentaren haben oder? ;-)
MiguelS NL meint
„Auf Einnahmen von mehr als 250 Milliarden Euro hat die Bundesregierung seit 1990 mit der unterschiedlich hohen Besteuerung von Diesel und Benzin verzichtet. Von der Summe entfallen knapp 218 Milliarden Euro direkt auf den geringeren Steuersatz für Diesel und rund 36 Milliarden auf die bei einer höheren Dieselbesteuerung zusätzlich anfallende Umsatzsteuer.“
– Bundestag 2017 –
250 Mrd / 27 Jahre = 9,3 Mrd pro Jahr d.h.
Dieselsubventio kosten 9,3 Mrd pro Jahr
1. In Deutschland 47 Mio Pkw
davon bis 2030 max. 30 Millionen Pkws in Dld (wegen Autonome dienste…)
2. Wieviel strom würden diese 30 Mio verbrauchen als e-Auto
Die e-Autos werden im Schnitt max 18 kWh verbrauchen
3. Stromverbrauch für 30 Mio BEVs:
30 Mio * 11.000 km/Jahr * 0,18 kWh/km = 59,4 TWh
( 1 TWh = 1 Mrd. kWh )
4. Wieviel könnte eine kWh kosten wenn wir wollten bzw. die Politik wollte.
Eine kWh aus PV + Speicher kostet 15 Cent. Heute noch 17 Cent aber im Schnitt (über nächsten Jahren) max. 15 Cent/kWh
5. Wieviel würde der Stromverbrauch kosten für 30 Mio BEVs
59,4 TWh * 0,15 EUR/kWh = 8,9 Mrd EUR
6. D.h. anstatt mit 9,3 Mrd Euro den Diesel sprich die Verbrennerindustrie zu subventionieren, könnte man den Stromverbrauch von alle Pkws zu 100% finanzieren. Und was machen wir? Wir geben für jeden Pkw 1.230 Euro aus an Sprittkosten
(11.000 km * 8 L * 1,40 EUR/L (Dies/Benz) = 1.230 Euro)
Das macht zur Zeit (47 Mio Pkws per 1-1-2019) insgesamt 57,9 Mrd die wir jährlich an Sprit ausgeben, zusätzlich verpesten wir für unsere Nachkommen die Lebensbedingungen (Gesundheit, Umwelt…)
7. Zum Schluss ein Ladepunkt kostet im Schnitt nicht mehr als 1.000 EUR. D.h. nicht mehr die durchschnittliche Spritkosten (1.230 Euro) für ein Jahr, Stand heute denn Spritkosten werden in 2030 um einiges höher sein.
Wie wir mit dem Thema umgehen ist Wahnsinn, verrückt.
Für die Nein-Sager, jammert doch weiter über das was nicht geht, Klimawandel wäre ein Naturprodukt, Kobalt-Congo…Ihr seit auf dem guten Wege.
hu.ms meint
Es fehlen die erheblichen Investitionskosten für PV und speicher.
Die sind ein viel größeres problem. Kaum jemand will das geld dafür investieren.
MiguelS NL meint
PV+Speicher kann genau so wie ein Auto, Haus… finanziert werden. Unterm Strich günstiger günstiger als der Strom vom Versorger.
Die 15 Cent pro kWh sind die Kosten der Anlage (Bar oder Finanzierung) geteilt durch den Stromertrag (eine Einheit um die Preisleistung anzu deuten), wie zum Beispiel die Kosten eines Autos pro km, pro Jahr usw.
Das es Finanziert wird (d.. Kredit oder Bar) ist logisch, umgerechnet sind es eben 15 EUR/kWh. Von mir aus setzen wir 20 Cent/kWh an, die These bleibt gleich.
Selbst würde es teuren 30 Cent/kWh kosten, würde bedeuten dass der Verbraucher nur 300 EUR für den Strom zahlt anstatt 1.230 für den Sprit.
Ein kWh PV (ohne Spreicher) kostet im Schnitt 7 Cent/kWh über 20 Jahre gerechnet, PV hält aber länger. Und würden wie es in Masse abnehmen d.h. zu Massenproduktion kommen dann wird es noch bedeutend günstiger. Der Markt steht noch am Anfang.
Jeru meint
„Für die Nein-Sager, jammert doch weiter über das was nicht geht, Klimawandel wäre ein Naturprodukt, Kobalt-Congo…Ihr seit auf dem guten Wege.“
Es ist schwierig mit jemandem zu diskutieren, der auf eine komplexe Fragestellung nur eine sehr einfache Antwort (BEV) zulässt. Wenn ein Argument nicht ihre These unterstützt, landet der Urheber auf der Liste der Nein-Sager und E-Mobilitätsverhinderer.
Niemanden bringt so eine Haltung weiter.
MiguelS NL meint
Technisch ist es nicht mehr komplex. Denn wir wissen jetzt das es geht und wer es kann.
Komplex wird ist es nur vermeintlich. Die Komplexität steck höchstens in der Diplomatie (politisch gesehen, Interessenkonflikte der Fossilen Industrie…)
Jeru meint
@MiguelS NL
Die Umsetzung der Energie- und Verkehrswende ist durchaus ein sehr komplexes Thema. Die simple Antwort PKW = BEV wird dem nicht gerecht.
MiguelS NL meint
Wen wundert es noch?
Reiter meint
„Reformieren“ und Ölverbrennersubvention abschaffen? In Deutschland….will da jemand seinen Posten aufgeben? ;-)
Oliver Rück meint
Gerne……..:-)
Ich denk die Aussage “ in einer Sackgasse“ ist schon richtig! nur in welscher stecken wir???
Alles Geld verbraten und verprasst und nun stecken wir in einer Sackgasse!!!
Aber um da wieder raus zu kommen muss richtig viel Geld in die Hand genommen werden………….
Nur welsches???
Die Autoindustrie schützen, evt. mit subventionen damit keine Arbeitsplätze verloren gehen.
Elektrofahrzeuge sind super, aber wie überbrückt man die Rückläufige Benziensteuer???
Dann haben wir noch diese verdamte befreiung von der KFZ Steuer für die Elektrofahrzeuge……
Das Geld wird als weniger ………!!!!
Und jeder will von Mutti das Sie mit leeren Taschen aus der Sackgasse herrausfährt in eine Zukunft die ihr den Geldhan zudreht ;-)
Die Dieselsubventionen abschaffen und das Geld in andere Projekte stecken :-)
Das Geld ist schon längst verprasst……………
Oder wehr glaubt daran das die KFZ Steuer für den Strassenbau und sanierrung genommen wird??? / auser ein geringer Teil!!
Heureka meint
„Elektrofahrzeuge sind super, aber wie überbrückt man die Rückläufige Benziensteuer???“
– Keine Sorge. Auch auf Strom werden Steuern (22,9 %) und Abgaben/Umlagen (30,7 %) erhoben, die erforderlichenfalls eben noch angehoben werden.
„Dann haben wir noch diese verdamte befreiung von der KFZ Steuer für die Elektrofahrzeuge …“
– Für KFZ-Steuer gibt es hinreichende Ersatz-Möglichkeiten – Stichwort PKW-Maut.
Ergo: Der Staat wird sich sein Budget schon zu nehmen wissen.
Peter W meint
Das mit der Maut kann man ja jetzt auf Europa schieben. Alle müssen zahlen, sonst ist es ungerecht.
Wie sagt man bei uns: Allahh geht doch.