Laut einer Studie setzen in Deutschland derzeit 20 Prozent der Unternehmen in ihren Fuhrparks auf E-Mobilität. Stromer finden sich nach der Auswertung des Fuhrparkmanagement-Anbieters Avrios aktuell vor allem bei neuen Mobilitätsanbietern, lokalen Dienstleistern, Logistikunternehmen, Firmen mit ausgeprägten ökologischen und sozialen Werten und branchenübergreifend bei solchen, die E-Fahrzeuge zu technischen Testzwecken einsetzen oder neue Geschäftsmodelle testen.
Der Analyse zufolge liegt der Gesamtanteil von E-Fahrzeugen in deutschen Fuhrparks erst bei einem Prozent. In 80 Prozent der Fuhrparks kommen noch gar keine E-Antriebe zum Einsatz. Als häufigste Gründe für den Verzicht auf die alternative Antriebsart werden die mangelnde Reichweite und Kosten genannt. Offenbar findet aber ein Umdenken statt: Der Anteil der Flotten, die E-Fahrzeuge einsetzen, nahm von 2016 bis 2018 um 170 Prozent zu.
Avrios hat 700 Fuhrparks untersucht und mit Fuhrpark-Verantwortlichen gesprochen, um zu ermitteln, welche Unternehmen heute in Deutschland Elektrofahrzeuge einsetzen und wie hoch der Anteil an der gesamten Flotte ist. Die Fuhrparks mit E-Fahrzeugen lassen sich demnach in drei Gruppen aufteilen: in Cluster mit 80 Prozent, mit 10 bis 20 Prozent sowie mit 1 bis 2 Prozent Elektro-Anteil.
Carsharing & Lieferungen auf kurzen Wegen
Bei Unternehmen mit einem sehr hohen Anteil von durchschnittlich 80 Prozent handelt es sich der Avrios-Studie nach um neue Mobilitätsanbieter, wie etwa Carsharing-Firmen oder Autovermieter mit einem Fokus auf elektrische Fahrzeuge. Auch lokale Dienstleister mit kurzen Fahrtwegen wie Liefer-Services oder Anbieter technischer Services nutzen E-Fahrzeuge intensiv.
Ideelle Gründe & spezifische Aufgaben
Ein Anteil von 10 bis 20 Prozent findet sich branchenübergreifend in Unternehmen mit ausgeprägten umweltorientierten oder sozialen Werten, bei denen ideelle Gründe im Vordergrund stehen. Unter diesen Unternehmen findet sich etwa eine Baufirma mit Fokus auf Solarenergie, eine Behindertenwerkstatt und ein IT-Unternehmen aus dem Bereich Smart Metering.
Zu diesem Cluster gehören auch Logistik-Firmen, die konsequent elektrische Gabelstapler einsetzen: In diesem Segment sind fast 100 Prozent E-Stapler im Einsatz. „Zwar sind E-Stapler nicht der typische Anwendungsfall für Elektroantriebe im Fuhrpark. An diesem Beispiel zeigt sich jedoch sehr gut, dass der Elektroantrieb für bestimmte Aufgabengebiete, in diesem Fall kurze Wege und möglichst geringe Emissionen im Arbeitsumfeld, hervorragend funktioniert“, so Marcus Hennecke von Avrios.
Testen & Erfahrungen sammeln
Zur Gruppe mit einem kleinen E-Anteil von 1 bis 2 Prozent gehören große Firmen, die Erfahrungen mit der Elektromobilität sammeln wollen, wie Fahrzeughersteller oder ihre Zulieferer. Hier sind in der Regel 10 bis 50 elektrische Fahrzeuge vorhanden. Eingesetzt werden sie in erster Linie für technische Testzwecke. Versicherungsunternehmen und IT-Firmen erproben mit Hilfe von E-Fahrzeugen hingegen neue Geschäftsmodelle.
hofi meint
In meiner Firma wachsen nur die Anteile der deutschen Plug-in Hybride, einen BEV ordert Stand heute kaum einer. Tesla steht nicht einmal in der Liste.
NL meint
Die Pauschalversteuerung auf 0,5% zu setzen war sehr gut. Noch besser wäre 0%. Und ggf. bei Verbrennern auf 1,5% erhöhen. Wir brauchen Push und Pull!
MiguelS NL meint
„Noch besser wäre 0%. Und ggf. bei Verbrennern auf 1,5% erhöhen.“
Finde ich gut, Technologie offen, hauptsachwe 0 gr Ausstoß, FCEV, BEV,…fair ist fair.
NL meint
Fair juckt niemanden, Klima juckt, lokale Emissionen jucken, Verkehrswende juckt (wo e-Mobilität EIN Baustein ist).
MiguelS NL meint
Ich meine dann haben die Etablierten nichts mehr zu beklagen zur Technologie Offenheit, was sie gefühlt ja immer mehr tun, jetzt wo die e-Mobilität immer deutlicher im Anmarsch ist. Klima juckt leider fast keinen, den Etablierten schon gar nicht.
Jürgen W. meint
Sämtliche Kommunen in Deutschland (1300) werden ihren Fuhrpark auf BEV’s umstellen. Allerdings sukzessive. Das macht ja auch Sinn.
MiguelS NL meint
„Allerdings sukzessive. Das macht ja auch Sinn.“
Nein, die Zeit haben wir nicht, es ist schon zehn nach zwölf. Wir brauche keine Pilot-Projekte mehr.
Peter W meint
Und wo sollen die so viel BEV her bringen? Leider werden immer noch nicht genug hergestellt.
newchie meint
Also, wenn ich der Gurkentruppe in Berlin so zuschaue ist es erst viertel nach drei!
Also cool down, die Klimakatastrophe wird wie in der Kirche als Messe verlesen, danach darf man sich dann mit Geld freikaufen.
Auch beichten kann man und dann als Klimaferkel noch 100 schmerzhafte Rosenkranz beten und alles ist gut.
Alles großes Kino oder Frau Bundeskanzler?
Stephan meint
Soziale Dienste, wie Ambulante Pflege u. Ä. fahren meist nur Kurzstrecken. Also ideal für e-mobile.
Hier dürften nur noch staatliche Zuschüsse für EV fliessen.
Für Verbrennef gibt es nichts mehr. Irgendjamand traut sich aber nicht.
Stocki meint
Wobei eine solche Kurzstrecke auch mal 200km lang sein darf. Die meisten BEV schaffen das heute locker. Und BEV die langstreckentauglich sind, werden täglich mehr. Es gibt Fahrzeuge, die in 24 Stunden 2781km zurückgelegt haben, das sollte den meisten reichen. Gerade Vielfahrer würden von den geringeren Unterhaltskosten am meisten profitieren. Es gibt schon heute keinen vernünftigen Grund mehr, wieder einen Verbrenner zu kaufen, und dazu zählen auch PHEV.
Jeru meint
Klar kauft sich der Pflegedienst einfach 20 Fahrzeuge für je 50.000,- Euro plus Ladeinfrastruktur anstatt Verbrenner für 10.000,- Euro.
Warum sind die nicht früher auf diese geniale Idee gekommen?!
brzzler meint
Der hohe Preis ist ein Hinderungsgrund, ja leider. Aber 50000 EUR ist wohl übertrieben. Es kommen auch immer mehr Alternativen unter 30000 EUR auf den Markt. Und warum sollte man nicht evtl. auch gebrauchte e-Fahrzeuge in Betracht ziehen. Einige von diesen geben ja im Preis stark nach.
Heureka meint
„Soziale Dienste, wie Ambulante Pflege u. Ä. fahren meist nur Kurzstrecken. Also ideal für e-mobile.“
So weit so gut. Nur gibt es eben keinen Twingo, Micra oder ähnlich als BEV mit akzeptabler Reichweite, der auch zu einem mit dem Verbrenner vergleichbar angemessenen Preis gekauft werden kann.
So bezahlt ein Pflegedienst für einen Twingo unter 7.000 € netto. Dafür gibt’s beim BEV vielleicht mal gerade so die Batterie – ohne Auto.
EdgarW meint
Den Skoda Citgo-e (mit 37 kWh-Akku, 265 km WLTP-Reichweite) gibt’s ab Frühjahr/Mitte 2020 ab 20.000€, abzüglich Förderung unter 16.000€ – vor allen weiteren Rabatten. Abzüglich der Kostenvorteile rechnet sich das in ein paar Jahren. Es gibt hier massig Up und Citigo in den Fuhrparks der Pflegedienste, Twingos sehe ich eigentlich eher selten.