Das Portal wirkaufendeinauto.de und seine Schwestermarken in Österreich, Italien, Frankreich, Spanien, Belgien und den Niederlanden haben 1500 Personen, die innerhalb der letzten vier Wochen ihr Fahrzeug verkauft haben, zu E-Mobilität befragt. Das Ergebnis: Fast 40 Prozent können sich einen Wechsel vorstellen. Die Hauptgründe (87 Prozent): Klimawandel, drohende Fahrverbote und steigende Kraftstoffkosten.
Ausschlaggebend für ein Fahrzeug mit alternativem Antrieb ist laut der Umfrage weiter der Preis: Durchschnittlich 60 Prozent der Befragten gaben an, dass sie bereit sind, bis zu 2000 Euro mehr auszugeben als für einen vergleichbaren Verbrenner. Bei den Österreichern ist dieser Anteil mit 64 Prozent am ausgeprägtesten. Rund 24 Prozent der Umfrageteilnehmer erklärten, 4000 Euro bis 6000 Euro mehr für alternative Antriebe zahlen zu wollen. Vor allem in Belgien ist man dafür mit rund 30 Prozent offen, Deutschland befindet sich mit 26 Prozent im Mittel.
Ein Viertel von denen, die sich ein Elektroauto als nächstes Fahrzeug vorstellen können, würde der Umfrage zufolge einen Gebrauchten nicht ausschließen. Für fast 70 Prozent kommt dabei nur ein Händler in Frage. Die Marke steht bei vielen nicht im Vordergrund – fast 30 Prozent sind sich hier unschlüssig. Unter die Top drei schafften es bei der Umfrage Volkswagen (13 Prozent), Mercedes-Benz (10 Prozent) und BMW (8 Prozent).
Zu wenig Reichweite, hohe Kosten
46 Prozent von denen, die sich keinen Umstieg vorstellen können, halten die Reichweite für zu gering und die Anschaffungskosten für zu hoch. Insgesamt erwarten 45 Prozent der Umfrageteilnehmer eine Reichweite von mindestens 600 Kilometer. Belgier finden mit Abstand die Anschaffungskosten (40 Prozent) zu hoch und Österreicher hält die Lebensdauer der Batterie (25 Prozent) vom Stromer-Kauf ab. Einige von Letzteren sind zudem überzeugt, dass Benziner und Diesel zuverlässiger sind (16 Prozent). Der Zugang zur Ladestation ist für Deutsche ein größeres Hemmnis als für die anderen Länder, 16 Prozent halten diesen für nicht ausreichend.
Die Altersstruktur ist in den befragten Ländern ähnlich: 60 Prozent der Teilnehmer, die sich einen Wechsel zum Fahrzeug mit alternativen Antrieb vorstellen können, sind 50 Jahre und älter. Besonders in Österreich und Deutschland (33 bzw. 22 Prozent) ist laut der Umfrage ein signifikantes Interesse an Elektro- und Hybridfahrzeugen in der jüngeren Bevölkerung zwischen 18 und 39 Jahren vorhanden.
41 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Politik mehr für die Förderung von alternativen Antrieben tun sollte. Besonders Spanier und Italien stechen hier mit 65 bzw. 56 Prozent hervor. Auch Franzosen, Deutsche und Niederländer sind mit jeweils fast 20 Prozent häufig davon überzeugt, dass die Regierung nicht aktiv genug ist.
Dr.-Ing. Klaus D. Beccu meint
Seltsame Befragung: 45% wollen Reichweite von mindestens 600 km, aber nur 2000 Euro mehr – einige Befragte bis 6000 EURO mehr – als für einen Verbrenner ausgeben. Das kann ja nicht mal ein Tesla S liefern. Eine Umfrage des VDA zeigte, dass 90% der Autonutzer nur maximal 60 km Reichweite pro Tag bewältigen müssen. Also wofür diese kosten-steigernden Reichweiten-Anforderungen ? In den meisten Fällen tut es ein Hybridauto. E-Autos mit extrem hohen Reichweiten (600 km) sind mehr ein Status-Symbol .
alupo meint
Ich bin froh über meinen 90 kWh Akku, hat er mir doch nicht nur während unseres Spanienurlaubes wertvolle Dienste geleistet (über 1000 km tagsüber gefahren, wie mit einem Verbrenner).
Viele kapieren es einfach nicht:
ein großer Akku hat mehr Vorteile als nur die höhere Reichweite. Und das ist wichtig, auch aus Gründen der Nachhaltigkeit.
Nur mal eine Auswahl davon:
Weniger Ladezyklen pro 500.000 km.
Schnelleres Laden in km/h ohne dabei den Akku zu stressen, C-Rate.
Schonendere Behandlung weil der Akku nur zwischen 10 und 90 % betrieben werden muss, oder gar nur zwischen 20 und 80 %.
Reserven im Winter bzw. Sommer (Klimaanlage).
Reserven wenn man nach 100.000 km z.B 5 % anfängliche Akkudegradation hat (ich habe bei knapp 75.000 km 3,5%, aber seit 20.000 km nichts mehr verloren).
etc.
Ich möchte nicht wissen, wie lange ein kleiner PHEV Akku hält. Jedenfalls liest man darüber in den Foren nichts Gutes, ist auch völlig logisch. Aber das sollte jedem klar sein der auch nur ein kleines bischen technisches Hintergrundwissen hat.
Peter wulf meint
Leider werden nunur die Anschaffungskosten berücksichtigt.
E Autos benötigen keine teueren Inspektionen Betriebsstoffe Ersatzteile bremsen verschliessen weniger keine kühlmittel Kathalysator auspuffanlage .haben niedrige Versicherung. Stromkosten liegen 40% niedriger als Benzin auf 100km
Wer gebrauchte kauft hat meist 8 Jahre Garantie auf Batterie oder 200.000km
Welcher Automotor Incl. der Lichtmaschinen wasserpumpe kühlsystem etc hält solange? Bei E Autos spielen dauernde Kurzstreckenfahrten keine Rolle im Vergleich zu verbrennermotoren die nicht Betriebstemperatur erreichen
lo meint
Das sind alles komische Argumente…
Ich fahre elektrisch, weil es besser fährt und weil ich mein Geld nicht den Ölscheichs geben will.
(Oder wie es zu meiner Schulzeit hieß: „Kein Blut für Öl“ aber das führt jetzt zuweit.)
Zuhause (seit ~8 Jahren Naturstrom) laden macht besonders spass!
PS und Off topic: Wenn einer für den Erhalt der Kohleverstrommung ist, dann sollte er auf jeden Fall Strom tanken! â la: „Ich fahre mit Kohlestrom aus dem Revier“
Bender meint
Ich finde man muss E-Autos nicht fördern.
Man sollte dagegen aber sämtliche V-Auto Subventionen abschaffen. Und natürlich endlich die CO2 Abgabe einführen.
Denn wenns ans Portemonaie geht, sind grade die Deutschen echte Wechsel-Künstler.
150kW meint
„Denn wenns ans Portemonaie geht, sind grade die Deutschen echte Wechsel-Künstler.“
…der zu wählenden Partei…
Andreas_Nün meint
„Ich finde man muss E-Autos nicht fördern.
Man sollte dagegen aber sämtliche V-Auto Subventionen abschaffen. Und natürlich endlich die CO2 Abgabe einführen.“
Völlig richtig, die E-Auto Förderung ist unnötig. Löst nur Neiddiskussionen aus. Die Preise von E-Autos sind auf einem guten Weg, betrachtet man die TCO, dann sowieso.