Das Anfang 2018 von deutschen Managern gegründete US-Elektroauto-Startup Canoo – damals noch „EVelozcity“ – hat diesen Monat einen konkreten Ausblick auf das Design seiner geplanten ersten Modelle gegeben. Zur Marktreife werden die drei Fahrzeuge bis auf weiteres ohne den bisherigen Chef des noch jungen Unternehmens gebracht.
Canoo bestätigte dem US-Technikportal TheVerge, dass Stefan Krause – ein früherer BMW-Manager – seine Rolle als CEO „aus persönlichen Gründen“ abgibt. Dem Manager Magazin sagte der 56-jährige: „Es geht nicht anders. Ich brauche Zeit, um dringende Familienangelegenheiten zu regeln.“ An der Spitze steht nun – vorerst übergangsweise – Ulrich Kranz, ein weiterer Gründer und ebenfalls früherer BMW-Manager. Krause will sich aus dem Aufsichtsrat heraus weiter um die Finanzierung von Canoo kümmern.
Erst vor wenigen Wochen hatte sich der nach der Gründung zu dem Startup gekommene Ex-Opel-Chef Karl-Thomas Neumann aus dem Vorstand zurückgezogen. Neumann war schwerpunktmäßig für die Bereiche Kundenerlebnis, Markenführung und Marketing sowie für den europäischen Markt zuständig. Künftig wird er nur noch im Beirat für Canoo tätig sein, er bleibt zudem als Investor beteiligt.
Canoo hat vor wenigen Tagen eine Vorschau auf sein Portfolio gegeben. Das erste Fahrzeug wird laut TheVerge ein Shuttle/Minibus mit Fokus auf möglichst hohem Nutzwert. Personalisierung steht nicht im Mittelpunkt von Canoos Geschäftskonzept, da die Kunden die Fahrzeuge nur für Stunden, Tage oder Wochen mieten sollen.
Bei der Technik setzt Canoo wie die meisten Hersteller moderner Elektrofahrzeuge auf eine „Skateboard“-Plattform, die alle wichtigen Antriebskomponenten enthält. Die Architektur erlaubt unterschiedliche Aufbauten und Fahrzeugtypen, die Website von Canoo zeigt die drei zum Start vorgesehenen Modelle: das Shuttle/Minivan, einen Transporter sowie eine lange, flache Limousine im Coupé-Stil.
Wie TheVerge weiter berichtet, verfügt Canoo mittlerweile über rund 400 Mitarbeiter und ausreichend Kapital für die nächsten Schritte. Das Unternehmen habe bisher Zusagen für knapp eine Milliarde Dollar Kapital erhalten. Aktuell bemühe man sich um zusätzliche 200 Millionen Dollar. Weitere Informationen und Bilder zu dem kommenden Angebot sollen zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden. Der Marktstart ist für 2021 angekündigt.