Das Mini-Taxi mit E-Antrieb und innovativem Design des deutschen Konsortiums Adaptive City Mobility (ACM) ist bereits seit fast sieben Jahren in Arbeit. Im August wurden in München zu Testzwecken drei ACM-Fahrzeuge der Klasse L7E in einem Neubaugebiet auf die Straßen geschickt. Die Zukunft des Konzepts ist noch offen.
Die Idee der ACM-Entwickler: Für die meisten Taxifahrten mit ein oder zwei Personen und Gepäck sind keine schweren, spritdurstigen Limousinen nötig. Ein kleines, leichtes und effizientes Fahrzeug mit Platz für einen Fahrer vorne und zwei Passagiere im Fond genügt für diesen Einsatzzweck.
An dem ACM-Stromer haben in den letzten Jahren zehn Unternehmen und Forschungseinrichtungen gearbeitet, darunter Siemens, StreetScooter und das Fraunhofer-Institut. Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung flossen insgesamt 24 Millionen Euro in das Projekt. 13 Millionen Euro stammen vom Bundeswirtschaftsministerium, das das E-Taxi als „Leuchtturmprojekt“ gefördert hat.
Vor zwei Wochen hat der TÜV ACM die Straßenzulassung für sechs Prototypen erteilt, drei davon fuhren kürzlich in einem ersten Schritt zweieinhalb Tage lang durch den Münchner Norden. Ursprünglich war ein umfangreicherer und früherer Feldversuch geplant: Schon im Sommer 2017 sollte eine ACM-Flotte mehrere Wochen in München betrieben werden. Später wurde das Vorhaben auf Anfang 2018, dann 2019 verschoben.
Mit dem nun erfolgten Kurztest konnten viele Aspekte des ACM-Konzepts nicht erprobt werden. So war angedacht, dass die Elektroautos mittels einer speziell entwickelten Software zwischen verschiedenen Flottenbetreibern getauscht werden. Ein ACM-Fahrzeug hätte beispielsweise am selben Tag sowohl als Carsharing-Auto, Lieferfahrzeug für Paketboten und als Taxi genutzt werden sollen.
Um das Reichweitenproblem aktueller Elektroauto-Technik zu lösen, haben die ACM-Entwickler ihr Fahrzeug für den Betrieb mit Wechselakkus ausgelegt. Im Zusammenspiel mit der digitalen Vernetzung der verschiedenen Flottenbetreiber kann das flexible E-Auto in der Theorie fast immer genutzt werden.
Warum ACM seine Pläne nicht in dem erhofften Umfang realisieren kann, ist nicht bekannt. Fest steht der Süddeutschen Zeitung zufolge lediglich, dass es keinen groß angelegten Testlauf geben wird: Im Herbst ende das Projekt. Dazu, ob die konzipierten Fahrzeuge später in Serie gehen könnten, sagte ACM-Entwickler Paul Leibold nur: „Wir sind in Gesprächen.“
Florian meint
Ich bin damit einverstanden, dass ein kleines und effizientes Auto mit Platz für einen Fahrer und zwei Passagiere genug für die meisten Taxifahrten ist. Große Limousinen brauchen wir nicht! Deswegen finde ich diese E-Taxi-Initiative sehr interessant! Ich freue mich darauf, solche Taxi nutzen zu können!
Steven B. meint
wer kauft so einen Haufen Mist? Warum denken die Hersteller von reinen E-Cars und auch Startups in dem Bereich immer das ein E-Auto hässlich wie die Nacht sein soll? Ich verstehe die nicht, erhalten jede Menge Kohle und raus kommt nur dünnsch… Man man man, dann lieber keine Innovation von solchen Firmen, wenn ich die mit meinem Fahrrad überhole oder auch überholt werde muss ich höchstwahrscheinlich kot… nur vom Anblick. Sorry aber das geht garnicht
Andy meint
Legoautos kann man jetzt schon kaufen. Solche Dinger taugen vielleicht für nen Freizeitpark, aber doch nicht als ernsthafte Lösung für den Straßenverkehr. Reine Verschwendung von Steuergeldern!
Mike meint
+1
Vielleicht ging es ja auch nur um das Abkassieren von Steuergeldern? Ganze Industriezweige scheinen davon zu leben, z.B. Brennstoffzellenforschung.
Duesendaniel meint
Tolles Konzept und 8,5 KWh auf 100 Km sind eine echte Ansage. Schade, dass ACM nicht genau so von der Politik gepusht wird, wie z.B. unsere Autoindustrie. Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass es wirklich Menschen gibt, denen sogar beim Taxi das Aussehen wichtig ist (außer vielleicht den Fahrern). Die Kommentare hier belehren mich eines Besseren.
Wirklich wichtig wäre dagegen die passive Sicherheit und da habe ich bei dieser kleinen Plastikkarosse so meine Zweifel.
Herbs meint
Wie geschrieben – im Text steht innovatives Design. Das lässt zumindest schmunzeln, wenn man das Bild sieht.
Und ja, die Sicherheit könnte ein Problem sein. L7e Zulassungen müssen ja nicht die normalen PKW ist Nutzfahrzeug Bestimmungen erfüllen.
Christian meint
Nimm einen i3 im Stadtverkehr mit max. 60km/h und fertig sind die 8,5 kWh auf 100 km. Fertig. Passen dann drei Kunden rein oder mehr Gepäck und senkt den Verbrauch pro Passagier.
Ludwig Kastor meint
Für dieses “Leuchtturmprojekt“ wurden 13 Millionen Steuergelder verbraucht?!
Ein Auto mit Wechselakku funktioniert nur wenn die großen deutschen Hersteller sich zusammenschließen würden. Alleine die Stationen für den Akkutausch bereitzustellen ist so aufwendig und teuer, dass dies ein neues, kleines Unternehmen nicht stemmen kann…
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Zu Wechselakku gab es bereits einen Praxistest der nicht funktioniert hat:
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Doch-kein-Better-Place-Das-Scheitern-von-Israels-E-Auto-Traum-3351325.html
Swissli meint
Soll wohl das hässliche Entlein sein? Steigt da ein Fahrgast freiwillig ein?
Erinnert an den Fiat Multipla, einfach noch hässlicher :)
Herbs meint
Man fragt sich, ob innovatives Design immer auch gleich so hässlich sein muss…
Steffi Zienz meint
Ich find es nicht hässlich, zumal ich die Optik bei einer 15-minütigen Taxifahrt total nebensächlich finde ;-) Die Idee ist doch gut!
Herbs meint
Das Design wäre mir auch egal – ich finde nur lustig, dass das innovative design im Artikel besonders hervorgehoben wurde…
Mike meint
Nein, muss es nicht. Aber vielleicht gab es zu große technische Zwänge, sodass nichts besseres rauskommen konnte?