Das Aachener Startup e.GO Mobile vermarktet sein erstes Elektroauto als sportlichen Stadtflitzer mit umweltfreundlichem Antrieb zum erschwinglichen Preis. Einen großen Teil des erhofften Geschäfts will das Unternehmen allerdings mit Flottenkunden erwirtschaften. In einem Interview haben e.GO-Mobile-Chef Günther Schuh und Vertriebsleiter Martin Sommer über die Vertriebsstrategie gesprochen.
Der Life rollt seit Mai auf die Straßen, zunächst werden Vorbesteller mit einer Kleinserie beliefert. Die Anfragen nach weiteren Fahrzeugen kommen zu etwa einem Drittel von Unternehmen, sagte Sommer im Gespräch mit dem Branchenportal Firmenauto.de. Das zunehmende Interesse führt er auf die – kürzlich verlängerte – deutsche Kaufprämie für Elektroautos sowie die Förderprogramme mancher Länder zurück.
Entscheidender Aspekt für den Umstieg von Fuhrparks auf Elektroautos ist laut Sommer das Gesamtpaket. So würden manche Kunden zu dem Wagen passende Energieverträge, Lademöglichkeiten oder Abrechnungsdienstleistungen wollen. e.GO Mobile arbeite hierzu mit Energieversorgern und dem Stuttgarter Ladespezialisten Eliso zusammen. Zudem werde eigene Ladetechnik in Form einer Wallbox angeboten.
Zugunsten der Erschwinglichkeit setzt e.GO Mobile beim Life entgegen dem Branchentrend nicht auf eine möglichst große Reichweite. Den Kunden verspricht das Unternehmen, dass das Fahrzeug trotz dem vergleichsweise günstigen Preis sicher ist, lange halten und laufend verbessert wird. „Wir entwickeln das Auto so, wie man eine Software entwickelt, nämlich stets veränderbar“, erklärte Schuh. Verbesserungsmaßnahmen, zukünftige Marktanforderungen oder neue Ideen ließen sich mit der konzipierten Architektur schnell und kostengünstig in der Produktion umsetzen.
Für Gewerbekunden zählt neben der Gesamtkostenbetrachtung vor allem die Robustheit ihrer Flottenfahrzeuge. „Man muss sich schon anstrengen, um unser Auto kaputt zu machen“, versicherte Schuh. So verzeihe die statt lackiertem Blech verwendete Thermoplastkarosserie kleinere Parkrempler. Und die Achskonstruktion biete im Gegensatz zu einer Verbundlenkerlösung deutlich mehr Widerstandskraft, etwa beim ständigen Überfahren von Bordsteinen oder Bodenwellen in der Stadt. Hinzu komme die Reparaturfreundlichkeit des Life, der viele Standardkomponenten der Automobilzulieferer nutzt.
Der größte Kostenposten bei einem Elektroauto ist die Batterie. e.GO Mobile bietet seinen Kunden an, den Energiespeicher nach acht Jahren zurückzunehmen und einen neuen einzubauen. „Wir können das zu attraktiven Preisen anbieten, weil wir die alte Batterie an Unternehmen weiterverkaufen, die mit stationären Energiespeichern arbeiten. Der Bedarf ist da“, so Schuh.
Die von Analysten kalkulierten Restwerte für den Life spiegeln Schuh zufolge derzeit nicht die Realität wieder, sie müssten „deutlich höher liegen“. Dass Nachhaltigkeit und Wertbeständigkeit wichtige Einflussgrößen für die Gesamtbetriebskosten sind, müsse sich erst noch durchsetzen. Das Unternehmen warte deshalb mit Leasingofferten noch bis Ende des Jahres. „Gingen wir damit jetzt schon an den Start, würden wir einfach die falschen Restwerte fixieren“, sagte Schuh.
Neben Kauf und Finanzierung sowie dem geplanten Leasing sieht e.GO Mobile später auch Miet-Modelle vor. Dafür wurde ein eigenes Unternehmen, die e.2Go GmbH, gegründet, bei dem Fuhrparkmanager einen Life flexibel zumieten können sollen. „Nebenbei ermöglicht das ja auch einen sanften Einstieg in das Thema Elektromobilität“, so Sommer. „Wichtig ist es, den Kunden eine gewisse Investitionsangst zu nehmen.“
Blueshoe meint
Und da ist sie wieder, diese Aussage, die man überall liest und bei der ich langsam Schnappatmung bekomme: „Der Life rollt seit Mai auf die Straßen…“
NEIN! Das tut er nicht! Abgesehen von den drei pressewirksam an Prominente übergebenen Modellen hat noch nicht ein einziger Privatkunde einen Life bekommen.
Warum hinterfragt das niemand von der Presse mal?
Tro meint
Sorry, das teil hat einfach wenig Reichweite. Auch wenn ich kleine Strecken fahre, habe ich keine Lust immer wieder an die ladesäule anzuhängen. Und schon garnicht wenn ich nicht die Möglichkeit habe und Voralpen dan lange warten muss. Wo ist die Logik dahinter? Klar Besitzer mit eigenen Landemöglichkeit über die Nacht ist das etwas besser aber nicht die Lösung. Einfach bullshit!
Mike meint
Was ist denn ein „attraktiver Preis“ für den Akkuaustausch? Ohne genaue Zahl ist das nichts als wischiwaschi Marketingsprech.
Christoph meint
Investitionsangst nehmen … wie geht das?
Mit klaren Ansagen zum Wesentlichen!
Bitte wo fahren wieviel der ersten e.GO Life?
Warum kann ich bis heute noch keine Probefahrt machen?
Eins ist sicher, ab 2020 wird die Luft durch die Wettbewerber dünner!
Und trotzdem, ich möchte gerne einen e.GO Life kaufen, aber keine Katze im Sack!
1000 Ionen immer weiter... meint
ich bin täglich in Aachen. Habe nur das Testfahrzeug mehrmals gesehen. Wohne im direkten Umland und bin der 2032. Vorbesteller. Hatte 2 Fahrzeuge bestellt, beide für First Edition angemeldet. Infos bekommt man keine. Nur wenn es Verzögerungen gibt. Vor 2 Jahren war er alternativlos. Mittlerweile ist einer storniert, und ich habe das Altfahrzeug für einen Touran 2Jahresleasing abgewrackt. Der 2. wird storniert, sobald der E Mii bestellbar ist. Da gibt es für 5k weniger viel mehr Auto. Herr Schuh kann gerne von Erschwinglichkeit reden: Wenn ich mir Aufpreise für Klima und Konnektivity ansehe, sehe ich nur Abzocke. Das wird so nichts werden. Nach langem bla bla sind andere längst aufgeschlossen und werden den Markt besetzen. Chance vertan. Leider. War am Anfang echt sympathisch.
Christoph meint
Warum bevorzugen Sie den Seat E mii dem Skoda citigo E iV ?
Der citigo E iV soll kosten deutlich unter 20.000 €.
Und dafür soll man bekommen:
– Reichweite 265 km
– Batteriekapazität 36,8 kWh
– 61 kW / 83 PS
– 12, 5 Sek auf 100 km/h
– 130 km/h Höchstgeschwindigkeit
– 5 Türen
– elektr. Fensterheber vorn
– Radio
– Klimaautomatik
– Zentralverriegelung
Das ist doch was – oder?
1000 Ionen immer weiter... meint
meine alle 3. mir ist egal welcher. Technik ist ja gleich. bisher fand ich das Konnektivity Paket von Seat super und das Interieur. ist für mich die stylischste Marke. und den Seat gibt es bestimmt in schwarz. Skoda wirkt mir immer zu unemotional. letztendlich muss er das können, was sie oben schreiben. und er muss bald kommen…
Simon meint
Die sollten sich wie Karmann darauf konzentrieren mit der MEB Plattform besondere Autos zu bauen, wie den ID.Buggy.
Gingong meint
+1
Ludwig Kastor meint
+
Einzige Problem, die Plattform hätte schon vor ein paar Jahren kommen sollen, dann hätte sich EGO viel Entwicklung gespart und das Auto wäre für alle schon jetzt zu haben…
Gingong meint
Es wäre durchaus wünschenswert für die Vielfalt des automobilen Elektroangebotes, wenn der Life sich etablieren könnte. Leider kann ich kein „must have“ Alleinstellungsmerkmal erkennen, welches ihn so besonders macht, wie er gerne angepriesen wird. Auch wenn er nach Abzug der Förderung für 11900€ zu bekommen ist, wird er durch die dann gegebene Reichweite nicht sonderlich attraktiv für den Endverbraucher. Wenn der Drilling aus dem VW-Konzern zu den kolportierten Konditionen angeboten wird, geht e Go schnell die Luft aus.
Mike meint
Alleinstellungsmerkmal: günstigstes E-Auto, was es mit LED-Scheinwerfer geben soll.
1000 Ionen immer weiter... meint
Hey, die Hinterachse ist Porsche-Like. und er hat 225er Schlappen. Dafür kostet Klima extra. Das ist doch einzigartige Sinnlosigkeit und Abzocke.
Franz Mueller meint
Egal ob eGo, Sono Sion oder sonstige Startup Fahrzeuge: Das sind keine konkurrenzfähigen Modelle. Alle sind nicht lieferbar und ihre Eigenschaften sind entweder lächerlich (eGo) oder absolut unglaubwürdig (Sion).
Das sind alles Investorengräber, die bald zugeschüttet und vergessen sind.
nilsbär meint
Zustimmung. Leider.
Mike Lehmann meint
+1
Swissli meint
Soso, die berechneten Restwerte für den Life entsprechen also nicht der Realität.
Vielleicht hat auch nur e.go Mobile den Realitätssinn etwas verloren?
Nach 8 Jahren Batterietausch zu „attraktiven“ Preisen? Dann legt bitte die Karten auf den Tisch, konkrete Preise.
Dass es die Firma e.go Mobile nach 8 Jahren überhaupt noch geben wird, ist eine andere Frage. Dieses Risiko muss der Kunde alleine tragen und spiegelt sich vielleicht in den „zu tiefen“ Restwert Berechnungen wieder?
TwizyundZoefahrer meint
@ecomento weiß man schon was über die Stückzahlen, wenn der schon seit Mai ausgeliefert wird? Ich hab bis jetzt noch keinen gesehen. Müsste doch dann an Pflege und Lieferdienste gehen.
1000 Ionen immer weiter... meint
der erste wurde an Armin Laschet übergeben. Arbeite selber in Aachen und habe viele Kunden, die auf einen warten. Noch hat niemand einen. Auch zu Probefahrten wurde nicht eingeladen, obwohl laut letzten Infoschreiben die Besteller aus dem Umland zuerst eingeladen werden. In AC ist nichts von e.Go zu sehen und zu hören.
ecomento.de meint
Offizielle Angaben zur Zahl der bereits ausgelieferten Life gibt es bisher nicht.
VG | ecomento.de
Mike meint
Sorry,
aber das erste was mir bei der Überschrift „Wichtig ist es, den Kunden eine gewisse Investitionsangst zu nehmen einfiel, war die Überschrift etwas zu korrigieren .
Wichtig ist es, den Kunden das Geld aus der Tasche zu ziehen, für ein Produkt das bei dem Gebotenen , leider überteuert ist ;)
Swissli meint
Soso, die berechneten Restwerte für den Life entsprechen also nicht der Realität.
Vielleicht hat auch nur e.go Mobile den Realitätssinn etwas verloren?
Nach 8 Jahren Batterietausch zu „attraktiven“ Preisen? Dann legt bitte die Karten auf den Tisch, konkrete Preise.
Dass es die Firma e.go Mobile nach 8 Jahren überhaupt noch geben wird, ist eine andere Frage. Dieses Risiko muss der Kunde alleine tragen und spiegelt sich vielleicht in den „zu tiefen“ Restwert Berechnungen wieder?
CR meint
Ich habe den Vorteil des eGo gegenüber einem Smart (fortwo EQ oder forfour EQ) noch nicht ganz verstanden. Der e.Go kostet ähnlich viel, hat eine vergleichbare Reichweite, die beim Smart ggf. auf der IAA noch erweitert wird. Zudem hat auch der Smart seit bereits 20 Jahren Kunststoffteile, die leicht tauschbar sind und eine stabile Tridion Zelle. Beide haben Heckantrieb. Leistung ist auch vergleichbar. Nur der eGo kommt von einem StartUp, der Smart immerhin mit vielen Jahren Praxiserfahrung von einem etablierten Autohersteller mit Servicenetz. Und entscheidender Vorteil des Smart: 22 KW Boardloader, den ich im Alltag nicht missen möchte. So neu finde ich das Konzept nicht. Und wenn ich dann noch sehe, dass der VW Konzern jetzt den UP, Mii und den Citigo mit weit über 200 km Reichweite bringen will. Wo ist denn da der Markt für den eGo?
Alex meint
+1
Kann dem eGO auch nix abgewinnen.
Frakrei meint
Komisch den Smart gibt es nicht unter 22.000,-€
Ein vergleichbarer E Go kostet genau so viel. Soweit korrekt!
Aber den E Go kann man schon für ca. 18.000,- € haben.
Für Liefer- und Pflegedienste reicht dass.
Somit hat der E Go seinen Markt.
Anders herum sind min. 22.000,- € für eine Plastikschachtel wie den Smart einfach zu viel
nilsbär meint
Die Plastikschachtel ist der e.GO. Der Smart hat eine Tridon-Sicherheitszelle aus hochfestem Stahl. Riesenunterschied bei einem Crash.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Der e.GO ist eine Billig-Kopie des technisch ausgefeilten Smart; und wenn Mercedes nach 20 Jahren Smart-Vertrieb zu dem Ergebnis kommt, dass dieses Konzept bei Stückzahlen um 200.000 pro Jahr sich wirtschaftlich nicht trägt und daher die Produktion nach China auslagert, dann ist das Ende des e.GO schon lange absehbar – und der „geniale“ Prof. Schuh weiß das.
1000 Ionen immer weiter... meint
er steht eh nicht hinter seinem Projekt: fährt selber Panamera und glaubt nicht konsequent an den Erfolg der BEV. er hat den VW MEB lizensiert, um den Kurs zu ändern. ich denke e.go wird früh verkauft oder wird Auftragsproduzent (vielleicht für Microlino).
Herr Schuh arbeitet am Flugtaxi und am Moover. zudem ist er sehr gut vernetzt. ich denke, dass er Gelder einsammelt und dann weiterzieht.
caber meint
und wie sieht es bei der „Software“ aus?
Meiner Meinung nach wird die „Software“ bei Fahrzeugen immer mehr die Kaufentscheidungen beeinflussen.
Load"*",8,1 meint
Auf jeden Fall! Umso weniger drin ist, desto interessanter das Auto.
Raus mit dem überflüssigen Gelumpe.
chef meint
+1